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GEGENWIND/879: Opfern geholfen, Verfolgte versteckt


Gegenwind Nr. 381 - Juni 2020
Politik und Kultur in Schleswig-Holstein & Hamburg

GESCHICHTE
Opfern geholfen, Verfolgte versteckt
"Schleswig-Holstein stellt fest, dass es in Deutschland nie einen Nationalsozialismus gegeben hat"

von Günter Stamer


75 Jahre nach Kriegsende und der Befreiung Deutschlands vom Hitler-Faschismus hat die Wochenzeitung die "ZEIT" in ihrer Ausgabe vom 28.4.20 eine Umfrage zur deutschen Erinnerungskultur veröffentlicht: Danach glaubt nur ein verschwindend geringer Teil der Deutschen, dass ihre Großeltern in dem System des "Nationalsozialismus" verstrickt waren. So gaben im repräsentativen "Erinnerungsmonitor" rund 29 Prozent der Befragten an, ihre Vorfahren hätten während des Faschismus potentiellen Opfern geholfen. Zehn Prozent glauben sogar, ihre Familien hätten Verfolgte bei sich aufgenommen und versteckt. Wenn man diese Angaben grob hochrechnet, hätten die Deutschen etwa acht Millionen Menschen vor der Naziverfolgung geschützt, nur ein paar Millionen hätten Hitler gedient.


Die Hälfte der Befragten in der "ZEIT"-Umfrage meinen, man müsse einen Schlussstrich unter der Nazi-Vergangenheit ziehen: "Die Deutschen" hätten sich schließlich mit ihrer Geschichte auseinandergesetzt und diese in einer umfangreichen "Erinnerungskultur" (Gedenkstätten, jährliche Gedenkveranstaltungen, Stolpersteine) "aufgearbeitet".

Es ist natürlich wichtig und richtig, dass in Deutschland gemeinsam den Opfern des Faschismus gedacht wird - aber das darf nicht die Beschäftigung mit Tätern und Nutznießern ersetzen und noch viel weniger die gesellschaftlichen Strukturen ausblenden, die das faschistische System ermöglichten und zwölf Jahre am Leben hielten.

Nachfolgend einige Anmerkungen zu den Tätern und dem gesellschaftlichen Umgang mit ihnen.

"Todesurteile von Helgoland. Die verschwiegene Wahrheit"

Am 22.4.20 berichteten die "Kieler Nachrichten" unter der Überschrift "Todesurteile von Helgoland. Die verschwiegene Wahrheit" über die vergeblichen Bemühungen des Militärhistoriker Dieter Hartwig, die Büste des NS-Täters Rolf Johannesson aus der Marineschule Flensburg-Mürwik zu entfernen.

Vor 75 Jahren ließ Johannesson, Korvettenkapitän der Kriegsmarine, fünf Männer hinrichten, die Helgoland friedlich an die Engländer übergeben wollten. Durch Verrat platzte das Vorhaben der Widerstandskämpfer und am 18. April wurden etwa 20 Personen verhaftet, nach Cuxhaven gebracht und in einem Schnellverfahren verurteilt. Fünf "Rädelsführer" wurden hingerichtet: Dachdeckermeister Kurt Arthur Georg Eduard Braun, Fähnrich Karl Fnouka, Obersignalmaat Erich Paul Jansen Friedrichs, Obergefreiter Kurt Arthur Pester und Fähnrich Martin Otto Wachtel. Der Kommandant der Seeverteidigung Elbe-Weser, der diese Todesurteile bestätigt hatte, war Johannesson. "Für die Entscheidung über eine Bestätigung der Todesurteile war der Gesichtspunkt ausschlaggebend, dass eine Nichtbestätigung ein Anreiz für Teile der Festungsbesatzung sein würde, sich in weitere Verschwörungen einzulassen," begründete der nunmehr in Diensten der Bundesmarine stehende noch 1953 diese Urteile.

Astrid Friedrichs, eine gebürtige Helgoländerin, hatte 2015 ein Buch über die Widerstandsgruppe auf der Hochseeinsel geschrieben und damit die Rolle des Konteradmirals einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Zwei Jahre später hatte die damalige Verteidigungsministerin Frau von der Leyen im Mai 2017 einen umfassenden Überarbeitungsprozess des "Traditionserlasses der Bundeswehr" initiiert, der bisherige Namensgebungen von Kasernen und die Ausgestaltung von "Ehrenkabinetten" in Bundeswehreinrichtungen einer kritischen Würdigung unterziehen sollte. In diesem Zusammenhang war seinerzeit auch über die "Johannesson Büste" in der Marine Schule Mürwik diskutiert werden (Gegenwind 345 Juni 2017) und die Öffentlichkeit war davon ausgegangen, dass diese endlich entfernt werden würde. Doch weit gefehlt.

Selbst nach einem 2019 veröffentlichten offenen Brief - unterzeichnet u.a. von Hannes Heer (Ex-Kurator der Wehrmachtsausstellung), Uwe Danker (Direktor am Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik der Uni Flensburg), Fregattenkapitän a.D. Dieter Hartwig, Astrid Friederichs und Helgolands Museumsdirektor Jörg Andres - tat sich nichts.

Stattdessen weist die Marine bis zum heutigen Tag die fundamentale Kritik an dem Korvettenkapitän vehement zurück. "Es gehe weniger um ein Vorbild, die Büste diene der politisch-historischen Bildung. Angesichts seiner Leistungen für die demokratische Bundesmarine gebe es keinen Grund, sich zu distanzieren" (KN 22.4.20), so ein Sprecher der Marineschule Mürwik.

Eine deutsche Militärkarriere

Rolf Johannesson wurde im Juli 1918 Seekadett und erlebte wenige Monate darauf die Revolution in Kiel. Als am 30. November 1918 alle Seekadetten durch den Arbeiter- und Soldatenrat entlassen wurden, meldete Johannesson sich als Freiwilliger bei einem Regiment, das die deutschsprachige Bevölkerung im Baltikum verteidigen sollte. In den zwanziger Jahren war er dann Kommandant auf Kreuzern und lernte von 1934 bis 1937 die Abwehrabteilung des Reichswehrministeriums kennen. Dort war er mit Aufgaben des Geheimschutzes einschließlich der Tarnung geheimer U-Boot-Projekte im Reichswehrministerium betraut. Im Sommer 1937 wurde er Leiter der Sabotage- und Spionageabwehr der Legion Condor in Spanien. Nach Deutschland zurückgekehrt, wurde er Korvettenkapitän der Zerstörerflottille der Kriegsmarine. Am liebsten wäre er Hitlers Marineadjutant geworden, doch diese Aufgabe übertrug man dann Dönitz.

Nach der Kapitulation der Wehrmacht ließ die britische Besatzungsmacht Johannessons Dienststelle zunächst weiter bestehen, um die Auflösung der in diesem Bereich liegenden Wehrmachtsteile abzuwickeln. Erst im Januar 1946 wurde Johannesson in Kriegsgefangenschaft genommen, die er in einem britischen Generals- und Admiralslager in Belgien verbrachte. Im November 1946 wurde er entlassen.

1955 bewarb sich Johannesson um die Einstellung in die in Planung befindliche Bundesmarine. Am 1. Januar 1957 wurde er dort als Flottillenadmiral in den Dienst übernommen. Während seiner Zeit als Befehlshaber bemühte sich Johannesson vor allem darum, die Einbindung der Deutschen Marine in die NATO-Kommandostruktur zu verbessern.

Schleswig-Holstein 1951: "Gesetz zur Beendigung der Entnazifizierung"

Das regierungsoffizielle Schleswig-Holstein tat sich lange Jahrzehnte sehr schwer mit der Auseinandersetzung ihrer braunen Vergangenheit. "Wir haben es hier mit einem subtilen Netzwerk aus Vertuschung, Verschleierung und Verdrängung zu tun, das es jahrelang vermochte, die Entnazifizierungspeinlichkeiten zu deckeln" sagte der SPD-Politiker Holger Börner 1986 in einer Landtagsdebatte.

Der offizielle "Renazifizierungsprozess" beginnt schon fünf Jahre nach der Befreiung vom Nazi-Regime. Die Debatte um die Beendigung der Entnazifizierung bildet den Mittelpunkt des schleswig-holsteinischen Landtagswahlkampf von 1950. Alle angetretenen Parteien bezogen dazu Stellung und alle (außer der KPD) sprachen sich für eine Beendigung der Entnazifierungsprozeduren aus, denn es sei jetzt an der Zeit, einen "Schlussstrich" zu ziehen.

Die aus den Wahlen hervorgegangene Landesregierung wird aus einer "bürgerlichen" Koalition aus CDU, FDP, Deutscher Partei und BHE gestellt. In der Regierung Bartram stellt die CDU zwar den Ministerpräsidenten, den politischen Takt gibt aber vor allem der Koalitionspartner vom Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) vor. Der BHE war Anfang 1950 in Schleswig-Holstein durch das ehemalige NSDAP-Mitglied Waldemar Kraft gegründet werden; bei der Landtagswahl im Juli 1950 erreicht die Partei 23,4 Prozent der Stimmen. Weil in dieser Regierung Bertram - außer einem - alle Kabinettsmitglieder in der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen aktiv gewesen waren, prägte der damalige CDU-Innenminister Paul Pagel (der dieser eine war) deshalb für die Zeit ab den 50ern in seinen später veröffentlichten Erinnerungen den Begriff der "Renazifizierung".

Bereits in seiner Regierungserklärung kündigte Bartram an, "einem dringenden Gebot des Einvernehmens innerhalb der Bevölkerung dieses Landes, aber auch einem Gebot der Gerechtigkeit zu entsprechen, wenn wir durch Gesetz den Schlussstrich unter die Entnazifizierung ziehen.(1) Anfang Januar 1951 legt die Landesregierung dem Landtag den Entwurf eines "Gesetzes zur Beendigung der Entnazifizierung" vor.

In der Aussprache zu diesem Gesetz sieht sich der SPD-Abgeordnete Käber zu der sarkastischen Bemerkung veranlasst: "Schleswig-Holstein stellt fest, dass es in Deutschland nie einen Nationalsozialismus gegeben hat. Die von 1933 bis 1945 begangenen Untaten gegen Leben und Freiheit von Millionen von Menschen sind eine böswillige Erfindung." Das kann aber letztlich die im Grunde vorhandene Einhelligkeit des Landtages nicht verdecken. Denn im selben Atemzug erklären auch die SPD-Abgeordneten, dass "sie für eine Beendigung der Entnazifizierung" eintreten. Und die BHE-Abgeordnete Weiß erklärt: "Über allen steht der Mensch! Ich halte es als deutsche Frau für eine Schande, deutsche Menschen in Gruppen einzustufen!"(2)

Am 17. März 1951 tritt das schleswig-holsteinische "Gesetz zur Beendigung der Entnazifizierung" in Kraft. Danach durften keine neuen Verfahren mit Kategorisierungen mehr eingeleitet werden. Die bis dato in die Kategorien III und IV eingestuften Personen wurden pauschal mit denen der Kategorie V (entlastet) gleichgestellt. Durch diese Regelung erhielten - mit unerheblichen Ausnahmeregelungen - alle aufgrund der vormaligen Einstufung aus dem öffentlichen Dienst Entfernten das Recht auf Wiedereinstellung und Beseitigung aller Gehalts- und Ruhegehaltskürzungen. (...). Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes wurde zugleich jegliche Nutzung der Entnazifizierungsakten untersagt. Erst durch das neue Landesarchivgesetz vom 11. August 1992 wurden die Akten für die historische Forschung zugänglich gemacht"(3)

Ergebnisse der "Renazifizierung" in Schleswig-Holstein

Namen, die beispielhaft für diese "Renazifizierung" in Schleswig-Holstein stehen, sind Helmut Lemke und Heinz Reinefarth.

Lemke war von 1955 bis 1963 Innenminister und von 1963 bis 1971 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein In der Zeit des Hitler-Faschismus bekleidete er u.a. das Amt des Bürgermeisters von Eckernförde. In dieser Funktion hatte er es nicht an eindeutigen Bekenntnissen fehlen lassen, wenn er z.B. betonte: "Wir Nationalsozialisten stehen auf dem Boden des Führerprinzips. Wir alle, jeder an seiner statt, sind dazu aufgerufen, die Hammerschläge des Dritten Reiches auszuführen." Diesen "Hammerschlägen" fielen unzählige Eckernförder Antifaschisten zum Opfer.

Heinz Reinefarth war nach dem Krieg jahrzehntelang Bürgermeister auf Sylt und ab 1958 Abgeordneter (BHE) des Landtages. Bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 wurde der SS-Mann zum "Henker von Warschau", wie er in Polen genannt wird. Allein am 5. August 1944 fanden auf Reinefarths Kommando hin im Stadtteil Wola 10.000 Menschen den Tod. Reinefarths Nachkriegskarriere ist in der Bundesrepublik ohne Beispiel: Er war der einzige ehemalige SS-Führer im Generalsrang, der nach dem Krieg in ein Länderparlament einzog. Die Vorwürfe gegen Reinefarth, so z.B. von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) vorgebracht, wurden als Kalte-Kriegs-Propaganda aus dem Osten abgetan.

Weitere herausragende Beispiele der "Renazifizierung": In der "Mitläufer" Kategorie wurden z.B. aufgeführt der frühere Innen- und Finanzminister Schlegelberger, der Justizminister Gaul - beides ehemalige NS-Marinerichter sowie der ehemalige Sozialminister Asbach, der an Erschießungen in den Ostgebieten beteiligt war.

2016 haben der Historiker Uwe Danker und sein Team von der Uni Flensburg die Biografien von 400 Nachkriegspolitikern in Schleswig-Holstein auf eine mögliche NS-Vergangenheit hin untersucht. Ihr Fazit: von 1950 bis 1971 - also volle zwei Jahrzehnte - waren im schleswig-holsteinischen Landtag fast die Hälfte, teilweise über die Hälfte aller Abgeordneten ehemalige Mitglieder der NSDAP. In der 4. Legislaturperiode (1958-1962), in der die CDU mit Kai Uwe von Hassel (dem späteren Verteidigungsminister und Bundestagspräsidenten) in einer Koalition mit der FDP den Ministerpräsidenten stellte, waren 73,5 Prozent der CDU-Abgeordneten, 75 Prozent der FDP-MdL und 83 Prozent der BHE-Vertreter Alt-Nazis.

Die Exekutive war von 1950 bis 1971/82 noch bedeutend stärker formal nazi-belastet als die Legislative. Das zeigt eine Übersicht der Mitglieder der Kabinette von Steltzer bis Stoltenberg. Danach waren zwei Drittel bis drei Viertel der Minister ehemalige NSDAP-Mitglieder, bei den Staatssekretären betrug der Anteil zeitweilig 85 Prozent.(4)

Der Schoß war fruchtbar nach...

Anmerkungen zur Vorgeschichte
Bereits bei den Reichstagswahlen vom 31. Juli 1932 - ein halbes Jahr vor der Machtübertragung an die Nazis - entschieden sich mehr als die Hälfte aller schleswig-holsteinischen Wähler für die NSDAP, während es im Reichsdurchschnitt deutlich unter 40 Prozent waren. Und: Die Schleswig-Holsteiner wussten genau, was sie mit dem "Nationalsozialismus" erwartete. "Mitten in ihrem Land, in dem zu Oldenburg gehörenden 'Landesteil Lübeck' mit dem 'Regierungssitz' Eutin, konnten sie schon seit Mai 1932 miterleben, was nationalsozialistische Machtübernahme konkret bedeutete. Sie konnten mit eigenen Augen sehen, wie aus prügelnden SA-Männern urplötzlich offiziell prügelnde Hilfspolizisten wurden, die sich sofort an die Verfolgung von Sozialisten und Kommunisten, aber auch an die Entmachtung konservativer Honoratioren machten. Sie wünschten ihn sich offenbar genau so, wie er sich ihnen darstellte. Diese Vermutung wird durch die hohe Zahl nationalsozialistischer Parteimitglieder bestätigt: In keiner anderen Region Deutschlands war die Mitgliederdichte im Jahre 1935 so hoch wie in Schleswig-Holstein"(5)

1945 wurde der Norden als letzter Teil des Reiches von den Alliierten befreit. Im äußersten Norden, in Flensburg, führte der Hitler-Nachfolger Dönitz samt seinem Stab ungerührt die Regierungsgeschäfte weiter - bis über den letzten Tag hinaus, nämlich bis zum 23. Mai. In seinem Tross befand sich die geschäftsführende Reichsregierung mit allen Hilfskräften, dazu das Oberkommando der Wehrmacht, insgesamt weit mehr als 1500 Personen.

Hier bildete sich daher relativ schnell und wirkungsvoll ein neues altes Nazi-Netzwerk (die sog. "Rattenlinie Nord"). "Dieses umfasste, um nur einen Teil zu nennen, das Landessozialministerium, die Spitze der Landespolizei, wesentliche Teile der Landesjustiz und sogar den Chef der schleswig-holsteinischen Staatskanzlei, der für Personalfragen zuständig war. Ergebnis: Im Oktober 1947 waren in der britischen Zone bereits 70 bis 80 Prozent der Richterstellen mit ehemaligen NSDAP-Mitgliedern besetzt."(6)

Ausblick

In der offiziellen Landespolitik datiert der Beginn der Aufarbeitung des Systems der Vertuschung, Verschleierung und Verdrängung der Nazi-Vergangenheit auf 1986, mit einer Großen Anfrage der SPD-Fraktion unter Federführung des Kulturpolitikers Kurt Hamer. Aber es sollte noch dreißig Jahre dauern, bis 2016 das Flensburger Institut für Zeit- und Regionalgeschichte unter Federführung von Uwe Danker mit einer wissenschaftlichen Untersuchung das Ausmaß des "braunen Biotops" schleswig-holsteinischer Politik aufzeigte.

Die Studie endet mit dem Satz: "Welche generellen Folgen für die politische Kultur des Landes damit einhergingen, wäre noch zu untersuchen". Mitte 2018 hat der schleswig-holsteinische Landtag beschlossen, dass das Danker-Team die Studie unter diesem Gesichtspunkt fortführen soll.

Es ist zu wünschen, dass die in diesem Jahr gestartete Initiative, den 8. Mai in Schleswig-Holstein als offiziellen Gedenktag zu etablieren, Erfolg haben wird, damit unabhängig von runden Jahrestagen die Erinnerung an die Zeit des Hitler-Faschismus wach bleibt - und Schlussfolgerungen für Gegenwart und Zukunft debattiert werden. Zum Beispiel wie vorhandene Orte der Erinnerung in Kiel/Schleswig-Holstein konzeptionell und finanziell weiter aufgewertet und welche neuen Angebote geschaffen werden können.


Anmerkungen:

(1) Ulf B. Christen: Die Entnazifizierung im Schleswig-Holsteinischen Landtag 1946-1951. In: Demokratische Geschichte 6, Kiel 1991, S. 203/204

(2) Wortprotokolle des Schleswig-Holsteinischen Landtags. 2. Wahlperiode (1950-1954), 7. Sitzung am 29.-31.1.1951, S. 274/283. Zit. nach Uwe Danker, Der Landtag und die Vergangenheit. Das Thema "Vergangenheitsbewältigung" im Schleswig-Holsteinischen Landtag 1947-1992. In: Demokratische Geschichte 17, Malente 2006, S. 193

(3) Ebenda, S. 184/185

(4) Danker, Lehmann-Himmel, Glienke: Geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung der personellen und strukturellen Kontinuität nach 1945 in der schleswig-holsteinischen Legislative und Exekutive
https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/drucks/4400/drucksache-18-4464.pdf

(5) Karl Heinrich Pohl, Überlegungen zur "Vergangenheitsbewältigung" in Schleswig-Holstein nach 1945. In: Demokratische Geschichte 17. Malente 2006, S. 210

(6) Ebenda S. 213

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Quelle:
Gegenwind Nr. 381 - Juni 2020, Seite 23 - 27
Herausgeber: Gesellschaft für politische Bildung e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2020

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