Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FACHMEDIZIN

CHIRURGIE/490: Forschung - Lokal eingebrachtes Gel verhindert Abstossung von transplantierten Gliedmassen (idw)


Universitätsspital Bern - 25.08.2014

Lokal eingebrachtes Gel verhindert Abstossung



Eine neue Methode lässt Ärzte hoffen, transplantierte Gliedmassen künftig lokal mit einem unter die Haut eingespritzten Gel zu behandeln, um Abstossungsreaktionen des Körpers zu verhindern. Dies könnte Patienten davor bewahren, Medikamente schlucken zu müssen, die das gesamte Immunsystem beeinträchtigen.

Forschende der Klinik für Handchirurgie des Inselspitals und des Departements Klinische Forschung der Universität Bern haben in Zusammenarbeit mit dem Brigham and Women's Hospital in Boston und dem Institute for Stem Cell Biology and Regenerative Medicine in Bangalore eine Methode entwickelt, wie Immunsuppressiva lokal eingesetzt werden können. Damit entfällt eine Therapie mit Tabletten, die das gesamte Immunsystem der betroffenen Patienten lahmlegt: Behandelt wird mit der neuen Methode einzig die transplantierte Gliedmasse. Dabei setzen Ärzte ein neu entwickeltes Gel-System ein, das die immunsuppressive Substanz nur noch bei Bedarf freisetzt - also dann, wenn tatsächlich eine Entzündungsreaktion (Abstossung) stattfindet.

Erfolgreiche Resultate bei Tieren

Bisher konnten die Forscher die neue Methode erst bei Versuchen mit Ratten einsetzen, dort jedoch mit durchschlagendem Erfolg: Bereits eine einmalige Behandlung mit dem neuen Gel führte bei Ratten zu einer kompletten Verhinderung der Abstossungsreaktion. Die Wirkung hielt dabei während mehr als 100 Tagen an. "Wir arbeiten nun daran, diese Therapie zur Anwendung am Menschen weiter zu entwickeln", sagt Prof. Robert Rieben, der Leiter des Forschungsprojekts. Und Prof. Esther Vögelin, Chefärztin der Klinik für Handchirurgie, fügt an: "Mit dieser neuen Behandlung könnten wir die Lebensqualität von Patienten nach einer Handtransplantation markant verbessern und diese Behandlung viel mehr Patienten - auch in der Schweiz - zukommen lassen".


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.insel.ch/de/news-detail/news/2014/08/19/lokal-eingebrachtes-gel-verhindert-abstossung/?cHash=aec3b4c9e461dd3a1037f5d1d1b6d9ee

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image243283
Das neuartige Gel-System kann Abstossungsreaktionen mehr als 100 Tage verhindern.)

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment37704
Lokal eingebrachtes Gel verhindert Abstossung

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1809

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsspital Bern, Martina Leser, 25.08.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. August 2014