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GYNÄKOLOGIE/498: Kreißsaal - Checklisten verbessern Vorgehen im Notfall (idw)


Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, Medizin / Kommunikation, 20.08.2009

Kreißsaal: Checklisten verbessern Vorgehen im Notfall

HAI 2009 - 11. Hauptstadtkongress der DGAI für Anästhesiologie und Intensivtherapie mit Pflegesymposium
17. bis 19. September 2009, bcc Berliner Congress Center


Berlin - Wenn es im Kreißsaal zu Komplikationen kommt, ist rasches Handeln erforderlich. Damit keine Zeit verloren geht, haben Anästhesisten der Berliner Charité Verfahrensanweisungen entworfen, die das Handeln von Ärzten, Hebammen und Geburtshelfern in Notfallsituationen zu optimieren. Experten stellen diese Checklisten anlässlich des 11. Hauptstadtkongresses für Anästhesiologie und Intensivtherapie (HAI 2009) in Berlin vor.

Der geburtshilfliche Notfall im Kreißsaal ist oft lebensbedrohlich für Mutter und Kind. "Bei diesen Fällen müssen wir schnell handeln. In manchen Fällen muss noch in der Kreißsaalkabine eine Allgemeinanästhesie eingeleitet und operiert werden", sagt Dr. med. Solveigh Wiesener von der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Charité. Eine Schulterdystokie, bei der das Kind nach der Geburt des Kopfes mit der Schulter im Geburtskanal "festhängt", kann solch ein Notfall sein. Wird die Nabelschnur eingeklemmt, ist das Leben des Kindes akut gefährdet. "Dann ist eine schnelle geordnete Reaktion des Behandlungsteams erforderlich. Das gilt vor allem, wenn ein sofortiger Kaiserschnitt, also eine Notsectio, oder eine andere Operation erforderlich wird", erklärt Wiesener. Die Zusammenarbeit von Geburtshelfer, Hebamme, Kinderarzt und Anästhesie-Team muss reibungslos funktionieren.

Kommt es an Bord eines Flugzeugs zu Zwischenfällen, weiß die Besatzung im Cockpit genau, was zu tun ist. Sogenannte Standard Operating Procedures (SOP), zu deutsch Standardvorgehensweisen, bestimmen Schritt für Schritt das Handeln. "Dadurch geht im Ernstfall keine Zeit verloren und die Fehlerrate ist gering", so Wiesener. In der Charite wurden deshalb SOPs für häufige Komplikationen im Kreißsaal entworfen. Neue Mitarbeiter werden vor ihrem ersten Einsatz mit Hilfe der SOPs mit den genauen Abläufen bei Komplikationen im Kreißsaal vertraut gemacht und trainiert. Für Dr. Wiesener sind gute strukturelle Voraussetzungen mittlerweile eine Voraussetzung für ein optimales Notfallmanagement von lebensbedrohlichen geburtshilflichen Notfallsituationen.

• Terminhinweis

Sitzung
Management des geburtshilflichen Notfalls - Sind sie vorbereitet?
Donnerstag, den 17. September 2009, 14.45 bis 16.45 Uhr
Saal A 05, bcc Berliner Congress Center

Weitere Informationen finden Sie unter
- http://www.HAI2009.de
- http://www.dgai.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution76


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften, Medizin - Kommunikation, 20.08.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. August 2009