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FORSCHUNG/2625: Neuseeländischen Wissenschaftlern gelingt Durchbruch in der Stammzellenforschung (idw)


Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann - 08.03.2012

Neuseeländischen Wissenschaftlern gelingt Durchbruch in der Stammzellenforschung


Forscher der University of Auckland in Neuseeland haben einen Bereich der Medizin erforscht, der die internationale Wissenschaft seit Jahrzehnten beschäftigt. Im Rahmen einer Studie der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften identifizierten sie einen molekularen Mechanismus, der bei Infektionen die Vermehrung von Blutstammzellen bei Tieren auslöst. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Blutstammzellen und Vorläuferzellen direkt auf entzündliche Stressfaktoren reagieren können, indem sie sich vermehren und sich in die benötigten reifen Blutzellen differenzieren.

Die Entdeckung eröffnet neue Perspektiven in der Stammzellenforschung und verdeutlicht, wie sensibel der Blutkreislauf auf stressauslösende Faktoren reagiert. Die neuen Erkenntnisse darüber, wie Mikroben mit den Stammzellen kommunizieren, werden sich wesentlich auf die Behandlung von Infektionen und vieler Krankheiten auswirken, die eine entzündliche Komponente aufweisen, so beispielsweise auch auf die Behandlung von Krebs.

"Interessant ist die langfristige Auswirkung besonders im Hinblick auf die Frage, wie das Wachstum und die Entwicklung von Stammzellen auf therapeutischem Wege beeinflusst werden können. Weltweit versuchen Wissenschaftler derzeit, Moleküle zu identifizieren, die zur Steigerung der Anzahl von Blutstammzellen eingesetzt werden können", sagte Phil Crosier, Professor an der Fakultät für Molekularmedizin und Pathologie.

"Schon seit langem haben Wissenschaftler vermutet, dass es einen Zusammenhang zwischen Infektionen und der Funktion von Blutstammzellen gibt. Wie die Infektionen Informationen an die Blutzellen weitergeben, konnten wir jedoch nicht wirklich nachvollziehen. Wir haben nun einen neuen überraschenden Mechanismus entdeckt, der Infektionen und das Verhalten von Stammzellen miteinander verbindet."

Dr. Chris Hall leitete die zweijährige Studie, die vom neuseeländischen Ministerium für Wissenschaft und Innovation finanziert wurde. Er erklärte, dass der Zusammenhang durch einen glücklichen Zufall entdeckt wurde: "Rein zufällig haben wir bei der Infektion eines Zebrafischembryos festgestellt, dass sich die Stammzellenanzahl erhöhte und wollten daraufhin den Mechanismus verstehen, der dahintersteckte. Wir haben die beiden Forschungsbereiche ausgeschöpft und Infektionen genutzt, um einzigartige Einblicke in das Verhalten von Stammzellen zu gewinnen."

Bevor jedoch tatsächlich Medikamente hergestellt werden, die den Signalweg zwischen den Mikroben und den Stammzellen nachahmen, müssen die Forscher die Untersuchungsergebnisse an Säugetieren weiter gründlich erforschen.


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Quelle:
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Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann
Sabine Ranke-Heinemann, 08.03.2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2012