Schattenblick → INFOPOOL → MEDIZIN → FAKTEN


FORSCHUNG/3749: 4 Millionen Euro für die Erforschung neuer Behandlungsansätze bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (idw)


Philipps-Universität Marburg - 29.09.2017

Knapp 4 Millionen Euro für Klinische Forschergruppe

Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Untersuchung von Bauchspeicheldrüsenkrebs


Obwohl Bauchspeicheldrüsenkrebs intensiv beforscht worden ist, gibt es bis heute geringe Heilungschancen. Mit knapp vier Millionen Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in der ersten Förderphase eine neue Klinische Forschergruppe am Fachbereich Medizin der Philipps Universität Marburg, die neue Behandlungsansätze hervorbringen möchte. Ihr Ansatz: Die Forscherinnen und Forscher untersuchen nicht nur die Tumore selbst, sondern auch das Gewebe, das sie umgibt.

Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat drei neue Forschergruppen und eine neue Klinische Forschergruppe eingerichtet - eine davon in Marburg. Die Klinische Forschergruppe "Klinische Relevanz von Tumor-Mikroumgebung Interaktionen beim Pankreaskarzinom" erhält rund 1,3 Millionen Euro pro Jahr in der ersten von zwei dreijährigen Förderphasen. "Diese Förderung ist substantiell. Wir werden dadurch in die Lage versetzt, signifikante Fortschritte auf dem Gebiet zu erzielen", sagt Prof. Dr. med. Thomas Gress, Sprecher der Forschungsgruppe.

Ein wichtiges Merkmal von Bauchspeicheldrüsenkrebs ist die Bildung eines Mantels aus Bindegewebe um den Tumor. Dieser Mantel trägt zur Aggressivität des Tumors bei, der überdies meist schon früh metastasiert und gegenüber Chemotherapie überwiegend resistent ist. Bisher lag der Fokus in der Erforschung des Bauchspeicheldrüsenkrebses auf den Tumorzellen selbst. Die Klinische Forschergruppe an der Philipps-Universität Marburg nimmt nun das tumorumgebende Gewebe mit in den Blick. "Unsere Forschergruppe ist der einzige Verbund in Deutschland, der sich mit dieser speziellen Fragestellung beim Pankreaskarzinom beschäftigt", sagt Gress. "Unser Ziel ist ein besseres Verständnis der Erkrankung und der komplexen Zell-Zell-Interaktionen." Längerfristig sollen neue Behandlungsansätze entwickelt werden. "Die Förderung der DFG ist eine Auszeichnung für unseren Standort, der sich seit Jahren mit der Interaktion von Tumorzellen und ihrer Mikroumgebung auseinandersetzt."

Mit Forschergruppen und Klinischen Forschergruppen unterstützt die DFG Arbeitsbündnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich gemeinsam einer Forschungsaufgabe widmen. Auf diese Weise sollen Ergebnisse ermöglicht werden, die sich im Rahmen einer Einzelförderung in der Regel nicht realisieren lassen. Klinische Forschergruppen sind dabei auf die krankheits- oder patientenorientierte klinische Forschung ausgerichtet. Durch die enge Zusammenarbeit von Grundlagenforscherinnen und -forschern sowie Ärztinnen und Ärzten sollen wissenschaftliche Arbeitsgruppen dauerhaft in klinischen Einrichtungen implementiert werden.


Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. T. Gress
Fachbereich Medizin
Philipps-Universität Marburg
E-Mail: gress@med.uni-marburg.de
www.uni-marburg.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uni-marburg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution376

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Philipps-Universität Marburg, Christina Mühlenkamp, 29.09.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Oktober 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang