Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

GESUNDHEIT/971: Stress in der Schwangerschaft erhöht Krankheitsrisiko des Kindes (idw)


Universität Basel - 21.07.2011

Stress in der Schwangerschaft erhöht Krankheitsrisiko des Kindes


Sind schwangere Frauen im Alltag stark belastet, tragen die Kinder ein erhöhtes Risiko für eine Reihe von Erkrankungen. Das zeigt eine Studie, die Forschende der Universität Basel mit Kollegen aus den USA und Dänemark heute im Fachmagazin «Environmental Health Perspectives» veröffentlichen.

Sind Mütter während der Schwangerschaft starkem Stress ausgesetzt, kann sich das auf die Entwicklung des Fötus auswirken. Aber welche Folgen hat der Stress für die spätere Gesundheit des Kindes? Dieser Frage gehen Forschende an der Fakultät für Psychologie der Universität Basel nach. Dr. Marion Tegethoff und PD Dr. Gunther Meinlschmidt haben nun in Kooperation mit Kollegen aus Basel, Los Angeles und Aarhus die Daten von mehr als 75'000 schwangeren Frauen aus Dänemark ausgewertet und die Gesundheit ihrer Kinder in den ersten zehn Lebensjahren untersucht.

Die Forschenden stellten fest, dass Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft etwa im Beruf starkem Stress ausgesetzt waren, ein höheres Risiko für verschiedene Erkrankungen aufwiesen als die Kinder von ungestressten Schwangeren. So steigt zum Beispiel das Risiko für Erkrankungen der Atmungsorgane, der Haut und des Verdauungssystems. Emotionale Probleme der Mutter während der Schwangerschaft wie Ängstlichkeit oder niedergeschlagene Stimmung hatten hingegen kaum einen Einfluss auf die Gesundheit des Kindes.

Diese Befunde geben erstmals einen breiten Überblick über mögliche gesundheitliche Folgen von Stress während der Schwangerschaft für den Nachwuchs und weisen darauf hin, dass Alltagsstress während der Schwangerschaft ein frühes Risiko für die Gesundheit des Kindes darstellen könnte.

Die Ergebnisse können Anhaltspunkte für die Verbesserung der kindlichen Gesundheit geben, sei es durch Investitionen in die Stressreduktion während der Schwangerschaft oder in die Vorsorge bei potenziell gefährdeten Kindern.


Originalbeitrag
Marion Tegethoff, Naomi Greene, J¢rn Olsen, Emmanuel Schaffner, and Gunther Meinlschmidt
Stress during pregnancy and offspring pediatric disease: A national cohort study
Environmental Health Perspectives, published ahead of print 21 July 2011
doi: 10.1289/ehp.1003253

Weitere Auskünfte
Dr. Marion Tegethoff
Universität Basel, Fakultät für Psychologie,
Abteilung für Klinische Psychologie und Psychiatrie
E-Mail: marion.tegethoff@unibas.ch

Weitere Informationen finden Sie unter
http://ehp03.niehs.nih.gov/article/fetchArticle.action;jsessionid=A30AEA322399635CEAA5749F161423C6?articleURI=info%3Adoi%2F10.1289%2Fehp.1003253
(Abstract)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution74


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universität Basel, MA Reto Caluori, 21.07.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juli 2011