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MELDUNG/107: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 23.04.10 (idw)


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Raute

Universitätsklinikum Ulm - 21.04.2010

Die Bauchspeicheldrüse weiter enträtselt

Sonderforschungsbereich 518 feiert 12 Jahre "Pankreasforschung in Ulm"

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 518 "Entzündung, Regeneration und Transformation im Pankreas" der Universität Ulm hat in seiner zwölfjährigen Forschungstätigkeit wesentlich zum Verständnis der molekularen Mechanismen von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse beigetragen und Ulm damit zu einem weltweit anerkannten Zentrum für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse gemacht. Die Förderhöchstdauer durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist damit erreicht, ein Abschlusssymposium am 23. und 24. April 2010 fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen.

Entzündliche und bösartige Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse verzeichnen eine steigende Neuerkrankungsrate, dazu gehören z. B. Diabetes mellitus, Bauchspeicheldrüsenentzündungen und Krebs. Ziel des Sonderforschungsbereiches war, Grundlagen für eine frühe und sichere Diagnose, eine gezielte Therapie und für die Vorbeugung dieser und weiterer Erkrankungen zu schaffen. Der Ulmer SFB 518 ist bundesweit der einzige Sonderforschungsbereich zu Erkrankungen des Pankreas.

In den Themenbereichen Entzündung und Regeneration erforschten die Wissenschaftler beispielsweise, mit welchen Strategien sich beim Diabetes mellitus die Zerstörung der Insulin-produzierenden Zellen aufhalten lässt. Das Insulin ist für die Regulierung des Blutzuckerspiegels zuständig und wird in einem Teil der Bauspeicheldrüse hergestellt. "Außerdem haben wir untersucht, aus welchen zellulären Veränderungen sich die akute und chronische Bauspeicheldrüsenentzündung entwickeln und welche molekularen Mechanismen an der weiteren Entwicklung zum Krebs beteiligt sind", erläutert Prof. Dr. Guido Adler, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Begründer und Sprecher des SFB.

Im Projektbereich Transformation ging es um die umfassende Betrachtung der zellulär-molekularen Mechanismen von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dabei konnten in den vergangenen Jahren wichtige Erkenntnisse über Genveränderungen und Mechanismen der Signalübermittlung gewonnen werden, die Grundlagen für innovative Therapieverfahren liefern können. "Unsere Wissenschaftler haben auch die Regulationsmechanismen der nanomechanischen Eigenschaften von Krebszellen aufgeklärt und bestimmte Signalwege für den programmierten Zelltod als Ansatzpunkte für neue Therapien charakterisiert", so Professor Adler.

Über zwölf Jahre förderte die Deutsche Forschungsgemeinschaft den SFB 518 mit insgesamt 17,5 Mio. Euro. Die erzielten Ergebnisse haben national und international hohes Ansehen und Anerkennung gefunden. Dafür sprechen Einladungen zu Hauptvorträgen auf international angesehenen Kongressen, Publikationen in international renommierten Fachzeitschriften und die Berufung von 16 Mitgliedern auf Professorenstellen und Leitungspositionen außerhalb von Ulm. "Im Sonderforschungsbereich 518 haben fächerübergreifende Arbeitsgruppen aus klinischen und grundlagen-orientierten Fachbereichen der Universität entscheidend zu einem besseren Verständnis der Erkrankungen der Bauspeicheldrüse beigetragen und Ulm so zu einem weltweit anerkannten Zentrum auf den Gebiet der Pankreaserkrankungen gemacht", bilanziert Sprecher Professor Adler.

Petra Schultze
Universitätsklinikum Ulm
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Einstein-Allee 29, D - 89081 Ulm
E-Mail: petra.schultze@uniklinik-ulm.de
Internet: www.uniklinik-ulm.de

Weitere Informationen finden Sie unter
- http://www.uniklinik-ulm.de/innere1
   Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin 1
- http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/kliniken/innere-medizin/klinik-fuer-innere-medizin-i/home/forschung/bsonderforschungsbereich-518b.html
   Sonderforschungsbereich 518
- http://www.uniklinik-ulm.de/fileadmin/Kliniken/Innere_Medizin/InnereI/sfb518/4_Foerderperiode/Final_Programm_Maerz2010_2.pdf
   Programm des Symposiums

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1093

Quelle: Universitätsklinikum Ulm, Petra Schultze, 21.04.2010

Raute

Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt - 22.04.2010

HELENA - Erste Helmholtz-Graduierten-Schule für Gesundheit und Umwelt startet in München

Neuherberg, 22.04.2010. Das Helmholtz Zentrum München gründet in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München die erste "Helmholtz Graduate School for Environmental Health" (HELENA) zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die Schule wird rund 400 Doktoranden aus der ganzen Welt eine exzellente Ausbildung in der Gesundheitsforschung bieten. Auch das gemeinsam von Helmholtz Zentrum München und der Ludwig-Maximilians-Universität München eingerichtete Helmholtz-Kolleg "Biologie und Erkrankungen der Lunge" kann nun seine Arbeit aufnehmen.

"HELENA ist weltweit die erste Graduiertenschule, deren Programm gezielt auf große Volkskrankheiten wie Diabetes oder Alzheimer und deren Entstehung aus dem Zusammenwirken von individueller genetischer Disposition und Umweltfaktoren ausgerichtet ist", sagt Prof. Dr. Günther Wess, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München. "Zusammen mit den beiden Münchner Universitäten bieten wir den Teilnehmern ein einzigartiges Forschungs- und Ausbildungsumfeld und damit bestmögliche Voraussetzungen für ihre zukünftige wissenschaftliche Karriere", so Wess.

Damit gewinnt der Wissenschaftsstandort München weiter an Attraktivität: Im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe wird HELENA zum Magnet für hervorragende Studenten aus Naturwissenschaften und Medizin. Wissenschaft und Industrie werden von der Exzellenz zukünftiger Absolventen gleichermaßen profitieren.

Das strukturierte Programm der Helmholtz-Graduiertenschule HELENA bietet den Teilnehmern eine intensive und zugleich individuell zugeschnittene Ausbildung innerhalb von acht thematischen Feldern, die die gesamte Breite der Environmental Health-Forschung abdecken. Die Förderung der Management-, Führungs- und Kommunikationskompetenz legt darüber hinaus die Basis für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere. Eine intensive wissenschaftliche und organisatorische Betreuung unterstützt die Doktoranden während ihres Aufenthalts an der Graduate School. Dies ermöglicht ihnen, sich ganz auf ihre Doktorarbeit und Ausbildung zu konzentrieren. Persönliche Betreuer und Vertrauenspersonen aus der Forschung sowie ein neu eingerichtetes Graduate School Office beraten die Teilnehmer und unterstützen sie in ihrer Karriereplanung.

Mit HELENA sowie zusätzlichen, fachspezifischen Angeboten wie etwa dem ebenfalls neu bewilligtem Helmholtz-Kolleg "Biologie und Erkrankungen der Lunge", das gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-Universität München beantragt wurde, bietet das Helmholtz Zentrum München dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine attraktive Vielfalt an Forschungs- und Ausbildungsangeboten. Die Doktoranden werden vollständig in das Programm umweltbezogener Gesundheitsforschung des Helmholtz Zentrums München integriert und promovieren an einer der beiden Münchner Exzellenz-Universitäten. Sie erhalten Zugang zu modernsten Forschungsplattformen und arbeiten in interdisziplinär ausgerichteten Wissenschaftsteams. Die starke Vernetzung zwischen dem Helmholtz Zentrum München und den beiden Münchner Universitäten ist durch 19 gemeinsame Berufungen sowie gemeinsame Translationale Medizinzentren und zahlreiche gemeinsame Forschungsvorhaben garantiert.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.helmholtz-muenchen.de/presse-und-medien/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2010/pressemitteilung-2010-detail/article/13033/9/index.html

Weitere Informationen zur Helmholtz-Graduiertenschule:
Dr. Christian Langebartels
Helmholtz Zentrum München
Abteilung Programmplanung und Management
Graduate School Office
E-Mail: langebartels@helmholtz-muenchen.de

Das Helmholtz Zentrum München
ist das deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. Als führendes Zentrum mit der Ausrichtung auf Environmental Health erforscht es chronische und komplexe Krankheiten, die aus dem Zusammenwirken von Umweltfaktoren und individueller genetischer Disposition entstehen. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens auf einem 50 Hektar großen Forschungscampus. Das Helmholtz Zentrum München gehört der größten deutschen Wissenschaftsorganisation, der Helmholtz-Gemeinschaft an, in der sich 16 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit insgesamt 26500 Beschäftigten zusammengeschlossen haben.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution44

Quelle: Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Michael van den Heuvel, 22.04.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2010