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MELDUNG/228: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 04.11.10 (idw)


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→  BiomeTI an EU-Projekt zur Förderung Medizinischer Bildgebung beteiligt
→  Hochmoderne Angiographieanlage in der Erlanger Neuroradiologie

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BioRegioN / Landesinitiative Gesundheitswirtschaft Life Sciences Niedersachsen - 03.11.2010

BiomeTI an EU-Projekt zur Förderung Medizinischer Bildgebung beteiligt

Seit Anfang Oktober befasst sich ein Verbund von 10 Partnern aus 6 EU-Mitgliedsstaaten mit der Schaffung einer gemeinsamen Wissensbasis und dem koordinierten Erfahrungsaustausch zu neuen Verfahren der Medizinischen Bildgebung. Unter Leitung des Hannoveraner Zentrums für biomedizinische Technik und Innovation e. V. (BiomeTI) ist die Erfassung laufender Forschungsaktivitäten und eine genaue Analyse bestehender Kompetenzen ein zentraler Baustein im Projekt AMI-4Europe.

Dank Medizinischer Bildgebung ist es möglich, Krankheiten sehr viel früher und genauer zu diagnostizieren. Aktuelle Studien belegen, dass infolge der exakten Einblicke, die bildgebende Verfahren gewähren, heutzutage schwerwiegende Komplikationen rechtzeitig vermieden und deutlich mehr Leben gerettet werden können. Dabei sind die Möglichkeiten medizinischer Bildgebung bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Insbesondere der interdisziplinäre Austausch mit Gebieten wie die Nanomedizin, Pharmakologie, Biotechnologie bis hin zu den Informations- und Kommunikationstechnologien birgt ein enormes Innovationspotential. Doch die unübersichtlichen Infrastrukturen im Gesundheitssektor machen eine Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen sehr schwierig. Außerdem fehlen öffentlich zugängliche, globale Informationen zur Situation der Medizinischen Bildgebung auf europäischer Ebene. Hier setzt das Verbundprojekt Advanced, Cross-Disciplinary & Integrated Medical Imaging for all EUropeans through a Network of Regional Clusters and DevelOPment StratEgies, kurz AMI-4Europe an: Mit einem länderübergreifenden Netzwerk aus Forschungs- und Entwicklungsclustern sowie mit der Erarbeitung einer Roadmap für gezielte Entwicklungsstrategien sollen Wachstum und Konkurrenzfähigkeit des europäischen Marktes für moderne BIldgebung gesichert werden.

Zentrale Aufgabe der Gruppe unter der Leitung von BiomeTi e.V. ist eine umfassende Analyse der gesamten Wertschöpfungskette Medizinischer Bildgebung in Europa. Dazu Gerrit Hohenhoff, Geschäftsführer von BiomeTI e.V.: "Kernpunkte unserer Arbeit sind neben der Erfassung des IST-Zustands zentrale Markttrends, neue Technologien, die sich förderlich für die Bildgebung auswirken könnten oder auch mögliche Effekte von Konkurrenzsituationen zwischen den verschiedenen Interessensgruppen herauszuarbeiten. Darüber hinaus planen wir die Entwicklung eines wirtschaftsstatistischen Modells über die Auswirkungen demografischer Trends auf den Markt für Medizinische Bildgebung." Außer den globalen Zielen, sieht der Diplom Ingenieur auch positive regionale Effekte von AMI-4Europe, so für die als éBioRegioNæ bekannte Landesinitiative Gesundheitswirtschaft - Life Sciences Niedersachsen. Bis Ende 2013 stehen BiomeTI e.V. für seine Aufgaben 330.000 Euro aus dem Gesamtetat von AMI-4Europe zur Verfügung, das mit Mitteln des Themenbereichs "Wissensregionen" im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm gefördert wird. Neben der niedersächsischen Investitions- und Förderbank NBank und BiomeTI e.V. sind Partner aus Spanien, Italien, Ungarn, Rumänien und Bosnien-Herzegowina an dem Verbundprojekt beteiligt.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.bioregion.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution653

Quelle: BioRegioN - Landesinitiative Gesundheitswirtschaft Life Sciences Niedersachsen, Gerrit Hohenhoff, 03.11.2010

Raute

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - 03.11.2010

Hochmoderne Angiographieanlage in der Erlanger Neuroradiologie

Krankhafte Veränderungen kleinster Hirngefäße genau und dreidimensional erkennen sowie häufig auch ohne Operation behandeln - das ermöglicht eine neue, hochmoderne Angiographieanlage in der Neuroradiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen (Leiter: Prof. Dr. Arnd Dörfler). Das Besondere: Mithilfe eines Präzisionsroboters können Patienten noch schneller und exakter positioniert, untersucht sowie behandelt werden. Eine moderne Flachbilddetektortechnik ermöglicht den Erlanger Experten die röntgenologische Darstellung von kleinsten Blutgefäßen.

Die 1,2 Millionen Euro teure Anlage wird erstmals in Europa im Neurobereich eingesetzt und erweitert die Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten der Kopfkliniken des Uni-Klinikums Erlangen, insbesondere bei Schlaganfällen und Gefäßerkrankungen.

Mit der Angiographieanlage lassen sich computertomographische Schnittbilder in allen Raumebenen aufnehmen und damit simultan Gefäß- und Schnittbildanatomie darstellen. "Damit können die Mediziner ihre schonenden Behandlungen an den Hirngefäßen unmittelbarer und noch genauer überprüfen - die Eingriffe werden damit noch sicherer", sagte Prof. Dörfler. Mögliche Komplikationen lassen sich früher erfassen und behandeln. Die Schnittbilder helfen darüber hinaus den Neurochirurgen bei der OP-Planung und OP-Durchführung. Eine weltweite Erstanwendung ist dabei die Durchblutungsmessung des gesamten Gehirns unmittelbar im Angiographieraum. Genauere Bilder, funktionelle Informationen, stetige Fortschritte in der Kathetertechnologie und die Entwicklung neuer Mikroimplantate erlauben es mittlerweile häufig, Gefäßerkrankungen des Gehirns - z. B. Einengungen (Stenosen) der Hals- und Hirngefäße, Gefäßaussackungen (Aneurysmen) oder andere Gefäßerkrankungen - schonend und sicher von der Leiste aus zu behandeln.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution18

Quelle: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Pascale Anja Dannenberg, 03.11.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. November 2010