Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

MELDUNG/312: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 23.03.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Bestnoten für das Medizinstudium
→  Individuelle Behandlung durch Molekulare Bildgebung und Therapie
→  Neue Studienplätze für Mediziner brauchen zusätzliche Mittel
→  Erster deutscher Bachelor-Studiengang Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie an der HAWK
      feiert zehnjähriges Bestehen


*


Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland - 22.03.2011

Bestnoten für das Medizinstudium

Studierende bescheinigen großen Praxisbezug mit höchster Berufsorientierung

Die Medizinstudierenden sehen sich im Vergleich zu anderen Fächern am besten gefördert. Lediglich drei Prozent denken über einen Fachwechsel nach. Im Fächervergleich erhält das Medizinstudium die besten Noten für die Gliederung des Studiums, die übersichtlichen Wahlmöglichkeiten, die klaren Prüfungsanforderungen und das auf die Lehrinhalte abgestimmte Prüfungssystem.

Dies sind Ergebnisse des 11. bundesweiten Studierendensurvey aus dem Wintersemester 2009/10, der am 15. März 2011 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht wurde. "Die bundesweite Studierendenbefragung zeigt, dass die Ausbildungsleistungen der 36 Medizinischen Fakultäten sehr große Anerkennung verzeichnen dürfen", freut sich Prof. Dieter Bitter-Suermann, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.

Moderne Unterrichtsformen fokussieren auf ärztliche Tätigkeiten Galt das Medizinstudium vor Jahren noch als zu wenig am Patienten ausgerichtet, ist es heute das Universitätsfach mit den meisten Praxishinweisen. In den Lehrveranstaltungen liegen die Beispiele aus der Praxis bei 71 Prozent. Auf dem 2. Platz folgen die Ingenieurwissenschaften mit 45 Prozent. "Das Medizinstudium zeichnet sich durch Kleingruppenunterricht sowie problemorientierte Lehr- und Lernverfahren aus. Das Training ärztlicher Fertigkeiten steht zunehmend im Zentrum", erläutert Bitter-Suermann. "Medizin bedeutet für viele Hochschullehrer Freude am lebenslangen Lernen im Dienst der Patienten. Diese Begeisterung versuchen wir den Studierenden zu vermitteln", sagt der MFT-Präsident. "Das macht sich bemerkbar, denn ein Studienabbruch kommt in der Medizin ganz selten vor und nur zwei Prozent haben organisatorische Probleme im Studium."

Auswahlverfahren der Universitäten berücksichtigen berufliche Vorerfahrungen Zum Erfolg der Ausbildung tragen auch die Auswahlverfahren der Universitäten für Studienanfänger bei. Nur 20 Prozent der Studienplätze werden durch die Stiftung für Hochschulzulassung an die Abiturbesten vergeben. Den größten Teil der Studienanfänger dürfen die Universitäten selbst auswählen. Für die Auswahl verwenden 80 Prozent der Fakultäten zwischen zwei und fünf verschiedene Kriterien. Den größten Stellenwert hat dabei die berufliche Vorerfahrung der Bewerber. Dies wird auch durch die BMBF-Studie bestätigt. Während sonst immer weniger Studienanfänger mit Berufsausbildung an die Universitäten kommen, ist es in der Medizin umgekehrt. Nach der Befragung haben die Medizinstudierenden am häufigsten eine solche berufliche Erfahrung vor dem Studium gewonnen (46 Prozent).

Medizinstudierende wollen Menschen helfen und keine Überregulierung Mit ihren sozialen und altruistischen Ansprüchen treten die Studierenden der Medizin besonders hervor. Sie wollen helfen und nützlich sein. Im Fächervergleich liegen sie auf dem 1. Platz vor den Sozialwissenschaften. Wermutstropfen werden in der Studie jedoch auch aufgezeigt. So bescheinigen die Studierenden dem Medizinstudium die höchste Festlegung durch Regelungen. Durch die staatlichen Vorgaben kommen überfachliche Inhalte zu kurz. "Die mit dem Versorgungsgesetz geplanten weiteren Eingriffe in das Medizinstudium - und dazu gibt es viele Kritikpunkte - würden den außerordentlich großen Studienerfolg und die hohe Motivation des ärztlichen Nachwuchses gefährden", mahnt Bitter-Suermann.

Der BMBF-Bericht, der von der Universität Konstanz erstellt wurde, ist von der Homepage des MFT abrufbar:
http://www.mft-online.de/dokumente2011/studiensituation_elf.pdf

Ansprechpartnerin:
Verena Wirwohl, Ass. iur.
MFT - Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland
Alt-Moabit 96, 10559 Berlin
E-Mail: wirwohl@mft-online.de

Der MFT vertritt die Interessen der 36 Medizinischen Fakultäten Deutschlands:
www.mft-online.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution847

Quelle: Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland, Verena Wirwohl, 22.03.2011


*


Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. - 22.03.2011

Individuelle Behandlung durch Molekulare Bildgebung und Therapie

Nachrichten über medizinische Fehldiagnosen und nicht geeignete Therapien verunsichern viele Patienten und wecken die Angst, selbst falsch behandelt zu werden. Oft liegt die Ursache hierfür in einer Medizin, die zu wenig auf das Individuum eingeht. Eine personalisiertere Medizin, in der der einzelne Patient stärker im Mittelpunkt steht, kann helfen, Behandlungsfehler zu vermeiden. Die hochmodernen Verfahren der molekularen Bildgebung und Therapie geben im Bereich von Krebserkrankungen sowie bei Erkrankungen des Herzens und Gehirns Aufschluss über die sich beim Einzelnen stark unterscheidenden Krankheitsbilder und ermöglichen die individuelle Auswahl von Therapie und Medikamentendosen.

Obwohl sich alle Menschen in Parametern wie Stoffwechsel, Hormonzustand, Gewicht oder ihrer Größe unterscheiden, gehen die herkömmlichen medikamentösen Therapien bei ihrer Dosierung immer noch von einem "Normmenschen" aus. Die Medikamentengabe erfolgt aus diesem Grund häufig in Form von Standarddosen, die die Therapie dann nicht im erwarteten Ausmaß fördern. Nuklearmedizinische Therapien hingegen lassen durch die molekulare Bildgebung bereits vor Beginn der Behandlung die Möglichkeit erkennen, ob ein Medikament das erkrankte Gewebe erreicht, wie stark es sich dort anreichert und wie lange es gespeichert bleibt. So kann für jeden Patienten individuell eine optimale Dosis für die Therapie berechnet werden.

Im Bereich der Psychiatrie können durch die Methoden der molekularen Bildgebung mittlerweile Krankheitsverläufe und sogar Emotionen erklärt und auf diese Weise viel über die Ursachen psychischer Erkrankungen gelernt werden. Mithilfe von - den körpereigenen Substanzen nachempfundenen - Radiopharmaka messen die nuklearmedizinischen Untersuchungen hier Veränderungen in speziellen Hirnregionen oder Rezeptoren. Da sämtliche psychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen, Angst, Panik, Schizophrenie oder Zwangserkrankungen durch solche Veränderungen entstehen, sind sie auf diese Weise eindeutig und klar darstellbar und somit auch individuell zu therapieren.

Durch molekulare Bildgebung werden im Bereich der Onkologie winzigste Veränderungen des Stoffwechsels sichtbar gemacht und Metastasen so bereits in der Frühphase der Tumorerkrankungen erkannt. Dies ermöglicht nicht nur eine frühzeitige Diagnose der Krebserkrankung und die rechtzeitige Wahl einer auf den Patienten zugeschnittenen Therapie. Diese nuklearmedizinische Untersuchungsmethode gewährleistet außerdem durch eine frühe Kontrolle der Wirksamkeit der gewählten Therapie auch ihre rechtzeitige Korrektur, was die Heilungschancen des einzelnen Patienten maßgeblich erhöht.

Auch bei Herzerkrankungen zeigt die molekulare Bildgebung große Erfolge. So ermöglicht sie Aussagen darüber, ob der Herzmuskel nach Infarkten oder infolge verschiedener Durchblutungsprobleme des Herzens noch funktionsfähig ist oder wie ausgeprägt bei einer Durchblutungsstörung des Herzens die Minderversorgung des Herzmuskels mit Blut ist. Diese exakten Ergebnisse helfen auch hier jedem Patienten ganz individuell bei der Wahl der geeigneten Therapie. Röntgenverfahren wie die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglichen ausschließlich die Darstellung der inneren Körperstrukturen des Patienten. Hier lassen Strahlen, die von außen durch den Körper geschickt werden, Rückschlüsse auf die Dichte des Gewebes zu, das von den Strahlen durchdrungen wird. Die dadurch entstehenden Bilder stellen Gewebestrukturen dar oder geben Informationen über Knochen, Organe und Hohlräume. Diese Untersuchungsmethoden geben jedoch keinen Hinweis darauf, in welchem Zustand das Gewebe des Patienten ist. Für eine Diagnose speziell bei Tumoren oder bei der Funktionsanalyse des Herzens und Gehirns ist dies aber absolut notwendig. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) - ein nuklearmedizinisches, bildgebendes Diagnoseverfahren - liefert genau diese Information. Dem Patienten werden hierfür winzige Mengen radioaktiv markierter Stoffe (so genannte Tracer) verabreicht, deren unterschiedliche Verteilung in den Körperzellen dann sichtbar gemacht wird. Bei diesen Tracern handelt es sich um - im normalen Körperstoffwechsel vorkommende - Substanzen wie das Traubenzuckermolekül FDG. Es wird dem Patienten verabreicht und gelangt so in seine Körperzellen. In Krebszellen, die mehr Traubenzucker als normale Körperzellen benötigen, reichert sich dieses Molekül stärker an, was das PET-Bild dann sichtbar machen kann. So können beispielsweise entscheidende Hinweise darauf gegeben werden, ob ein Gewebeknoten gut- oder bösartig ist oder wie weit sich eine Tumorerkrankung ausgebreitet hat. Die neuere Möglichkeit der Kombination der PET-Untersuchung mit den ebenfalls bildgebenden Untersuchungsverfahren der CT und der MRT ergänzt diese Methode hervorragend. Beide Verfahren können (quasi) gleichzeitig durchgeführt werden, so dass der Patient als Ergebnis ein Bild mit beiden Informationen erhält. Erst durch diese kombinierte Untersuchung bekommt er viele für ihn wichtigen Zusatzinformationen, die sein persönliches Untersuchungsergebnis sehr präzise machen.

Die personalisierte Medizin durch molekulare Bildgebung und Therapie ist ein Schwerpunktthema auf der NuklearMedizin 2011, der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Nuklearmedizin. Diese findet vom 13. bis 16. April im Festspielhaus Bregenz am Bodensee statt. In bewährter Weise bietet die Kombination aus Kongress - für den international renommierte Referenten gewonnen werden konnten - einem interaktiven Fortbildungsprogramm sowie einer großen, branchenspezifischen Industrieausstellung eine ideale Plattform für wissenschaftlichen Austausch und Weiterbildung. Damit zählt die Dreiländertagung zu den international bedeutendsten und größten Tagungen für Nuklearmedizin. In diesem Jahr werden rund 2.000 Teilnehmer - Mediziner, Naturwissenschaftler, medizinisch-technisches Personal und auch Pflegekräfte - erwartet.

Sämtliche Informationen zur NuklearMedizin 2011 stehen auf der Kongresshomepage www.nuklearmedizin2011.eu zur Verfügung. Dort ist auch die Presseakkreditierung zum Kongress möglich.


Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.
Pressereferat, Stefanie Neu
Nikolaistraße 29, D-37073 Göttingen
info@nuklearmedizin.de
www.nuklearmedizin.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.nuklearmedizin2011.eu/
(Kongresshomepage der NuklearMedizin 2011)
http://www.nuklearmedizin.de/
(Homepage der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.)
http://www.ogn.at/
(Homepage der Österreichischen Gesellschaft für Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung)
http://www.nuklearmedizin.ch/
(Homepage der Schweizerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution233

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V., Stefanie Neu, 22.03.2011


*


Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland - 22.03.2011

Neue Studienplätze für Mediziner brauchen zusätzliche Mittel

Im Rahmen des geplanten "Versorgungsgesetzes" wird erwogen, neue medizinische Studienplätze zu schaffen. Doch für zusätzliche Studienplätze brauchen die Wissenschafts- und Kultusministerien der Länder zusätzliche Mittel. Eine klinische Universitätsausbildung mit bestmöglicher Patientenversorgung bekommt man nicht zu Nulltarif, mahnt die Deutsche Hochschulmedizin.

Das Medizinstudium zeichnet sich durch einen sehr hohen Studierendenerfolg von über 90 Prozent aus. Nach Untersuchungen der Universitäten Konstanz und Kassel ist die Humanmedizin das Universitätsfach mit dem größten Praxisbezug. 94 Prozent der Absolventen gehen in die klinische Versorgung. Diese Ausbildungsqualität muss auch künftig erhalten werden. "Die Finanzierung politisch gewollter neuer Studienplätze für Humanmediziner muss gesichert werden", fordert daher Professor Dieter Bitter-Suermann, Vorsitzender der Deutschen Hochschulmedizin. "Es ist leicht, gesundheitspolitische Wünsche zu formulieren, wenn man die daraus resultierende Leistung nicht selbst erbringen oder bezahlen muss. Da schon die zusätzlichen Studienplätze für die doppelten Abiturjahrgänge in der Regel nur zu einem Bruchteil der tatsächlichen Kosten finanziert werden, ist mit einer eskalierenden Unterfinanzierung der Universitäten zu rechnen. Wenn mehr Ärztinnen und Ärzte ohne entsprechende Ressourcen ausgebildet werden sollen, kann die anerkannte Qualität des Medizinstudiums nicht gehalten werden", mahnt Bitter-Suermann. Falls der hohe Standard des ärztlichen Nachwuchses künftig sinken sollte, dürfte auch die vorbildliche medizinische Versorgung in Deutschland leiden.

Auf eine einheitliche Bemessungsgrundlage für die Ausbildungskosten konnten sich die Politiker bisher nicht einigen. Unstrittig ist jedoch, dass das Medizinstudium viel kostenintensiver ist, als die nichtklinische Ausbildung in verwandten Fächern. Zur ersten Abschätzung wird gerne die offizielle Statistik genutzt. Im Jahr 2008 lagen die laufenden Ausgaben der Universitäten und Hochschulen pro Studienabschluss in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften bei 218.900 Euro. "Das Statistische Bundesamt beschreibt durch die Mittelwertbildung mit Fächern wie Gesundheitsmanagement und Gesundheitsökonomie nur die Kosten für Abschlüsse der Fächergruppe allgemein. Die Ausbildungskosten für Ärztinnen und Ärzte sind weitaus höher, denn in die Rechnung gehen Studiengänge ein, die weniger als 100.000 Euro benötigen", erläutert Bitter-Suermann. "Realistischerweise sind laufende Mittel in Höhe von rund 250.000 Euro für jeden Absolventen in der Humanmedizin anzusetzen. Hinzu kommen noch die notwendigen Investitionen für Unterrichts- und Trainingsräume sowie Gerätschaften."

Für die Berechnungen der Fächergruppe

Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften an Universitäten und Hochschulen legt das Statistische Bundesamt eine Studierendenzahl von 114.491 zugrunde. In den dazugehörenden Lehr- und Forschungsbereich "Humanmedizin allgemein" wurden 79.588 Studierende der Humanmedizin einbezogen. Dieser Lehr- und Forschungsbereich beinhalten nicht nur die angestrebten Staatsexamina mit dem Berufsziel Arzt, sondern z. B. auch Promotionen. Quellenangabe: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Bildung und Kultur, Reihe 4.3.2 Monetäre hochschulstatistische Kennzahlen 2008, vgl. für das Jahr 2007 "Hochschulen auf einen Blick", Ausgabe 2010.

Ansprechpartnerin:
Verena Wirwohl
- Ass. iur. -
Deutsche Hochschulmedizin e.V.
Alt-Moabit 96, 10559 Berlin
wirwohl@mft-online.de

Der Verband "Deutsche Hochschulmedizin e.V." vertritt die Medizinischen Fakultäten und Universitätsklinika Deutschlands

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution847

Quelle: Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland, Verena Wirwohl, 22.03.2011


*


HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst / Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen - 22.03.2011

Pioniere bei der Akademisierung der Gesundheitsfachberufe

Erster deutscher Bachelor-Studiengang Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie an der HAWK feiert zehnjähriges Bestehen

"Sie waren die Nummer 1 in Deutschland und Sie sind immer noch die Pioniere." Mit diesen Worten gratulierte Prof. Dr. Heidi Höppner vom Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG) zum Geburtstag: Der Bachelor-Studiengang Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie an der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit feiert zehnjähriges Bestehen. Der gleichnamige Master-Studiengang feiert fünf Jahre.

Die Akademisierung der drei Gesundheitsfachberufe war ein Meilenstein: "Die Berufspraxis braucht diese Professionalisierung", betonte Höppner. Es begann 2001 mit dem bundesweit ersten und einzigartigen Modell-Studiengang. Besonders geehrt wurde denn auch Prof. Dr. Cornelia Behrens, die Initiatorin des Projektes. Inzwischen sind rund 600 Bachelor- und 60 Master-Absolventinnen und -Absolventen ins Berufsleben verabschiedet worden. Heute gibt es in Deutschland eine Vielzahl dieser Studienangebote. Nach Hildesheim zogen die Hochschulen in Osnabrück, Fulda und Kiel nach, beschrieb Prof. Dr. Ulrike Marotzki, die für den erkrankten Studiendekan Prof. Dr. Bernhard Borgetto eingesprungen war. Das Besondere am Hildesheimer Modell sei nach wie vor die interdisziplinäre Ausrichtung. Der gemeinsame Weg durch das Studium sei gelungen, wenn der Konkurrenzgedanke gegen die Neugierde an den jeweils anderen Berufsgruppen eingetauscht wird und dies zu einer kooperativen beruflichen Praxis führt, betonte Marotzki.

Zulassungsvoraussetzung zum Bachelor-Studium ist eine abgeschlossene Fachschulausbildung in einem der drei Berufe. "Unser großes Ziel ist", so betonte Prof. Dr. Annette Probst, "dass wir bald die fachliche Ausbildung ins Studium integrieren, d.h. ein Studium vom ersten Ausbildungstag ermöglichen können." Probst zeichnete bei der Feierstunde die Theorieentwicklung im Bereich Physiotherapie nach.

Zuvor hatte HAWK-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel die rund 150 Gäste, darunter viele Ehemalige, in der Aula am Hohnsen begrüßt. "Ich kannte die Studiengänge bisher nur aus der Neidperspektive", sagte Dienel, die bis 2006 Professorin an der Hochschule Magdeburg-Stendhal war, wo man damals auch gern als erstes ein solches Studienangebot gehabt hätte. Heute als Präsidentin sei sie überzeugt, dass die strategische Ausrichtung des Studienangebots beispielgebend sei, was nicht zuletzt die Reakkreditierung bis 2017 belege.

Prof. Dr. Barbara Betz stellte Ergebnisse aus einem eigenen Forschungsprojekt vor und unterstrich die Bedeutung der Betriebswirtschaftslehre im Studium, die den Absolventinnen und Absolventen den Weg in eine wirtschaftliche Praxisführung ermögliche. Hier läge immer noch sehr viel im Argen. Mehr öffentliche Unterstützung bei Forschungsprojekten wünschte sich Prof. Dr. Ulla Beushausen und Dr. Sandra Schiller ließ die Entwicklung der internationalen Kooperationen Revue passieren. Wiebke Flotho hob die intensive regionale Vernetzung durch Praxisprojekte hervor. Insgesamt wird der Weg fortgesetzt, ein hohes wissenschaftliches Niveau in der Ausbildung und Forschung zu etablieren und die Akademisierung der Berufsgruppen weiter voranzutreiben. Am Nachmittag wurde mit Absolventinnen und Absloventen der Gewinn des Bachelor- und Master-Studiums für die Berufspraxis diskutiert. Gesprächsrunden fanden zu den Themen "Best practice", "Leitung und Management", "Gesundheitsförderung und Prävention", "Forschung", "Lehre" und "Politik/Öffentlichkeitsarbeit" statt. Den lockeren Teil des Festes leitete der Auftritt der "Stepptokokken" ein. Geredet, gelacht, gegessen und getrunken wurde dann in wechselnden Zusammensetzungen bis Mitternacht. Alle waren sich darin einig, dass so ein Fest nicht erst in zehn Jahren wiederholt werden sollte.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.hawk-hhg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution231

Quelle: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Sabine zu Klampen, 22.03.2011


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. März 2011