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MELDUNG/386: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 20.07.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Neu an der Rheinischen Fachhochschule Köln: Master of Health and Medical Management
→  Regensburger Chemie und Biomedizin auf dem Vormarsch. Zentrum für Magnetische Resonanz eröffnet
→  Berliner Senat finanziert Neubau des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB)
      des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) auf dem Campus Nord
      der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) mit rund 30 Millionen Euro
→  Klinische Hirnforschung: Neuer molekularer Mechanismus der Retinoidsäure entdeckt


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Rheinische Fachhochschule Köln - 18.07.2011

Neu an der Rheinischen Fachhochschule Köln: Master of Health and Medical Management

Fragen der Finanzierbarkeit von Gesundheitsleistungen haben das Gesundheitswesen in den letzten Jahren zunehmend in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Das Gesundheitswesen verzeichnet einen stetigen Wandel. Geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen stellen das Fachpersonal zunehmend vor neue Herausforderungen und verlangen einen andauernden Lernprozess. Der neue Master-Studiengang Master of Health and Medical Management der Rheinischen Fachhochschule Köln spricht in erster Linie Diplom- und Bachelor-Absolventen an, die die bereits in einem medizinisch-ökonomischen Bereich tätig sind oder dort tätig werden möchten und eine anspruchsvolle Führungsposition im Gesundheitswesen anstreben.

Das Studium zum Master of Health and Medical Management mit dem Schwerpunkt Market Access und Case Management vermittelt unter anderem Kenntnisse zu folgenden Themenkomplexen: Gesetzliche Grundlagen internationaler Reimbursement-Systeme, Methoden der empirischen Gesundheitsforschung, Strategic Business Management sowie Managed Care und Case Management. Praxisnahe Professoren und Dozenten leiten die Veranstaltungen und ermöglichen in einem breit gefächerten Netzwerk einen regen Austausch zu Akteuren aus dem Gesundheitswesen. Der Studiengang wurde von der FIBAA akkreditiert. Die Vorlesungen werden an Freitagen ab 13:00 Uhr sowie an Samstagen angeboten. Das Studium ist auf vier Semester angelegt und endet mit der Masterarbeit und einem Kolloquium. Der Studiengangsleiter lädt zu einem Informationsabend am Freitag, 29. Juli 2011 um 18 Uhr ins RFH-Medienzentrum, Raum 205, Weyerstraße 41, 50676 Köln ein.

Weitere Informationen
gibt es telefonisch bei den Studienberaterinnen
Constanze Gutzeit oder Stephanie Gäs-Dreßen
0221/20 30-228
www.rfh-koeln.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.rfh-koeln.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image147292
Rheinische Fachhochschule Köln

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution936

Quelle: Rheinische Fachhochschule Köln, Beatrix Polgar-Stüwe M.A., 18.07.2011


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Universität Regensburg - 19.07.2011

Regensburger Chemie und Biomedizin auf dem Vormarsch

Zentrum für Magnetische Resonanz eröffnet

Am vergangenen Mittwoch, den 13. Juli 2011, wurde das neue Zentrum für Magnetische Resonanz in Chemie und Biomedizin an der Universität Regensburg feierlich eröffnet. An dem Zentrum sind verschiedene Institute und Kliniken - Biophysik und physikalische Biochemie, Neurologische Klinik, Experimentelle Psychologie, Organische Chemie, Anorganische Chemie - von insgesamt vier Fakultäten der Universität beteiligt. Entsprechend wird das neue Zentrum zukünftig eine Plattform für interdisziplinäre Forschungen auf dem Feld der Magnetresonanz bieten, die nationale und internationale Forschungskooperationen aus den beteiligten Disziplinen koordinieren kann und langfristig weitere Forschungsmittel anwerben soll.

Was haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Forschungsfeldern Medizin, Biophysik, Chemie und Psychologie gemeinsam? Es handelt sich unter anderem um die Methode der Magnetresonanz, die auf unterschiedliche Weise Einsicht in anorganische und organische Materie erlaubt, ohne dabei die atomaren und molekularen Strukturen zu zerstören. "Mit der Magnetischen Resonanz (MR) kann man fast alles 'sehen' und untersuchen", erläutert Prof. Dr. Dr. Hans Robert Kalbitzer, Inhaber des Lehrstuhls für Biophysik an der Fakultät für Biologie und vorklinische Medizin der Universität Regensburg. "Es ist nur eine Frage der Feldstärke." Der geschäftsführende Leiter des neuen Zentrums ist ein international renommierter Pionier im Bereich der Hochdruck-MR-Spektroskopie.

Die große Bandbreite der Anwendungen der Magnetischen Resonanz spiegelte sich im Rahmen der feierlichen Eröffnung des Zentrums auch in den zahlreichen Vorträgen und Präsentationen wider. So standen Möglichkeiten der Untersuchung von Veränderungen der Proteinstrukturen für die Tumormedizin genauso im Mittelpunkt wie die Entwicklung von Stammzell-Therapieverfahren, Methoden der Kernspinuntersuchungen bei Patienten, die neue Wahrnehmungsleistungen erwerben oder selbstleuchtende Nanosensoren sowie durch Licht ausgelöste chemische Reaktionen.

Finanziert wird das neue Zentrum für Magnetische Resonanz in Chemie und Biomedizin derzeit durch die Grundausstattung der Universität. Langfristig sollen Drittmittel von externen Förderern hinzukommen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution87

Quelle: Universität Regensburg, Alexander Schlaak, 19.07.2011


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Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch - 19.07.2011

MDC begrüßt Senatsentscheidung

Das MDC hat die Entscheidung des Berliner Senats begrüßt, den Neubau des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) mit rund 30 Millionen Euro zu finanzieren. Das BIMSB wird 5.500 Quadratmeter umfassen und über 20 Forschungsgruppen aufnehmen. Die laufenden Kosten von jährlich rund 20 Millionen Euro werden aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums finanziert.

Prof. Walter Rosenthal, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC, sagte: "Wir können damit unsere Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Charité - Universitätsmedizin Berlin intensivieren, und mit den anderen Forschungseinrichtungen eng kooperieren, die sich auf dem Campus Nord befinden. " Erst in der vergangenen Woche hatten MDC, HU und Charité bekannt gegeben, dass sie auf dem Campus Nord gemeinsam das Integrative Forschungsinstitut (IRI) für Lebenswissenschaften aufbauen. Ein Forschungsschwerpunkt wird dabei auch die Systembiologie sein.

Derzeit befindet sich das BIMSB des MDC auf dem Campus Berlin-Buch, im Nordosten der Stadt. Es wurde 2008 vom MDC mit einer Pilotfinanzierung des Bundesforschungsministeriums und des Senats von Berlin gegründet. Die medizinische Systembiologie erforscht die molekularen Netzwerke der Gene und Proteine, ihre Regulation und ihr Zusammenspiel sowie ihre Bedeutung bei der Entstehung von Krankheiten. Das BIMSB des MDC arbeitet nicht nur eng mit Forschungseinrichtungen in Berlin zusammen, sondern auch mit der New York University in den USA.

Das MDC ist eine Einrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft und wird zu 90 Prozent vom Bundesforschungsministerium und zu zehn Prozent vom Land Berlin finanziert.

Barbara Bachtler
Pressestelle
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
in der Helmholtz-Gemeinschaft
Robert-Rössle-Straße 10
13125 Berlin
e-mail: presse@mdc-berlin.de
www.mdc-berlin.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution672

Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, Barbara Bachtler, 19.07.2011


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Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH) - 19.07.2011

Neuer molekularer Mechanismus der Retinoidsäure entdeckt

Wissenschaftler des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung (HIH) am Universitätsklinikum Tübingen haben einen bisher unbekannten molekularen Mechanismus aufgeklärt, der für die Wirkung eines klinisch verfügbaren Arzneimittels, der Retinoidsäure, verantwortlich ist. Retinoidsäure wird bei Verletzungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) eingesetzt und kann das Wachstum von ZNS-Nervenzellen in einer ungünstigen Umgebung, wie sie nach einer Rückenmarkverletzung entstanden ist, anstoßen. (The Journal of Cell Biology, Juni 2011)

Nach einer Schädigung des Zentralen Nervensystems (ZNS), zum Beispiel durch eine Verletzung des Gehirns, des Rückenmarks oder durch einen Schlaganfall, entsteht im Gehirn oder Rückenmark eine für Nervenzellen regenerationsfeindliche Umgebung, etwa durch Narbenbildung oder durch andere Signale, die sich auf die Nervenzellen wachstumshemmend auswirken. Außerdem fehlt den adulten Nervenzellen des ZNS-genetisch bedingt - die Fähigkeit nachzuwachsen. Jedoch gibt es Medikamente wie die Retinoidsäure, die bei Verletzungen des Zentralen Nervensystems eingesetzt werden und das Wachstum von ZNS-Nervenzellen in dieser regenerationsfeindlichen Umgebung anstoßen können.

Die Autoren, Dr. Rhadika Puttagunta und Dr. Simone Di Giovanni zeigen in ihrer Studie, dass das durch Retinoidsäure ausgelöste Wachstum von Nervenzellen durch die Bindung der Retinoidsäure an einen Rezeptor, RAR&betha;, erfolgt. RAR&betha; kann die Auswirkung eines wachstumshemmenden Moleküls wie zum Beispiel Lingo-1 nach einer Rückenmarkverletzung direkt unterdrücken. Dieser Vorgang ist von entscheidender Bedeutung für die Überwindung von Signalen, die nach ZNS-Schädigungen wachstumshemmend wirken. Die Entdeckung trägt möglicherweise zu einer verbesserten Anwendung von Retinoidsäure in Kombination mit anderen klinisch verfügbaren Arzneimitteln bei der Behandlung von ZNS-Schädigungen bei.

Kontakte:

Universitätsklinikum Tübingen, Zentrum für Neurologie
Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH)
Dr. Simone Di Giovanni
Mail: simone.digiovanni@medizin.uni-tuebingen.de

Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH)
Externe Pressestelle:
Kirstin Ahrens
Mail : mail@kirstin-ahrens.de
www.hih-tuebingen.de

Universitätsklinikum Tübingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Claudia Löwe
Mail: claudia.loewe@med.uni-tuebingen.de
www.medizin.uni-tuebingen.de

Originaltitel der Publikation
RA-RAR&betha; counteracts myelin-dependent inhibition of neurite outgrowth via Lingo-1 Repression.
Autoren: Radhika Puttagunta, Andre Schmandke, Elisa Floriddia, Perrine Gaub, Natalie Fomin, Norbert B. Ghyselinck, Simone Di Giovanni.
Veröffentlicht in JCB (Journal of Cell Biology):
Juni 2011, vol. 193 no. 7, 1147-1156
doi: 10.1083/jcb.201102066

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1351

Quelle: Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH), Kirstin Ahrens, 19.07.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juli 2011