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MELDUNG/535: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 23.04.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

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Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf - 20.04.2012

Hepatologie - Bilanz und Neubeginn in der Düsseldorfer Leberforschung

Sonderforschungsbereiche (SFB) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sind für Universitäten die Aushängeschilder ihrer wissenschaftlichen Leistung. Wenn sich in ein und demselben Forschungsgebiet gleich zwei solcher mit zweistelligen Millionenbeträgen geförderten Projekte aneinander reihen, ist das eine Besonderheit. Die Leberforschung an der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie startet am 20./ 21.‍ ‍April mit einem Eröffnungssymposium den am 1.1.2012 neu ins Leben gerufenen, zweiten Sonderforschungsbereich. Er folgt direkt auf sein Vorgängerprojekt, das nach zwölf Jahren die Förderungshöchstdauer erreicht hatte.

Die an diesem neuen Forschungsvorhaben (SFB 974 "Kommunikation und Systemrelevanz bei Leberschädigung und Regeneration") beteiligten Wissenschaftler werden auf molekularer und zellbiologischer Ebene die Mechanismen der Leberschädigung und der erstaunlichen Regenerationsfähigkeit der Leber untersuchen. Beteiligt sind auch das Forschungszentrum Jülich und das Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund. Der Koordinator (Sprecher) des alten und des neuen Sonderforschungsbereichs, Prof. Dr. Dieter Häussinger, und die beteiligten Wissenschaftler ziehen am Wochenende auch Bilanz aus dem ersten SFB 575 "Experimentelle Hepatologie" der Leberforschung in Düsseldorf.

Hier wurden grundlegende und weltweit beachtete Erkenntnisse erarbeitet. Die Wissenschaftler haben aufgeklärt, wie es bei Leberschädigung zu Hirnfunktionsstörungen kommt, ein neues Verfahren entwickelt, wie diese Störungen zu messen sind und deren Bedeutung für die Fahrtüchtigkeit untersucht und bewertet. Sie entdeckten, wie der Grad des Wassergehalts einer Zelle ihr signalisiert, dass sie ihre Funktion verändern muss; ferner wurden zwei neue Krankheiten erstmalig beschrieben und mehr als zehn neue Mutationen in Galle-bildenden Genen entdeckt sowie eine neue Leberstammzelle identifiziert.
Der neue SFB 974 ("Kommunikation und Systemrelevanz bei Leberschädigung und Regeneration") besteht aus 21 Teilprojekten in verschiedenen Fachgebieten, die in der Klinik, der Düsseldorfer Medizinischen Fakultät und beteiligten Institutionen angesiedelt sind. Sein Fördervolumen für die erste Förderperiode von vier Jahre beträgt rd. 12 Mio Euro.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uniklinik-duesseldorf.de/gastroenterologie

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution223

Quelle: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Susanne Dopheide, 20.04.2012

Raute

Philipps-Universität Marburg - 20.04.2012

Videoüberwachung beim Zähneputzen?

Wrigley Prophylaxe Sonderpreis 2012 für Marburg und Gießen

Zahnmediziner und Psychologen der Universitäten Marburg und Gießen freuen sich über einen Wrigley Prophylaxe Sonderpreis 2012. Verliehen wurde die Auszeichnung heute an die Marburger Dr. Jutta Margraf-Stiksrud und Jörg Illig sowie die Gießener Tobias M. Winterfeld, Dr. Nadine Schlüter und Professorin Carolina Ganß auf der 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) in Dresden, bei der mehr als 400 Zahnmediziner aus dem deutschsprachigen Raum zwei Tage lang aktuelle Entwicklungen in der Kariesforschung diskutieren. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der DGZ und ist mit insgesamt 10.000,- € dotiert; für den Sonderpreis gibt es zusätzlich 1000,- Euro. Neben den jungen Wissenschaftlern aus Mittelhessen wurden ein Zahnarzt aus Ulm, zwei Zahnärzte am Gesundheitsamt Unna sowie zwei Forschungsgruppen in München und Zürich ausgezeichnet. Jury-Mitglied Professor Klaus König, Nijmegen, hob die hohe Zahl der Bewerbungen hervor und unterstrich in der Begründung der Juryentscheidung "die fachübergreifende Relevanz der prämierten Arbeiten".

Können junge Erwachsene richtig Zähne putzen? Jörg Illig und Doktor Jutta Margraf-Stiksrud filmten zusammen mit dem Gießener Team die Mundhygiene von 18-Jährigen. Die Auswertung des Videos ergab: die jungen Erwachsenen putzten weitgehend noch so, wie sie es als Kinder gelernt hatten. Zusätzlich hatten sich ganz individuelle Bewegungsabläufe eingeschlichen. Viele Regionen in der Mundhöhle wurden von der Zahnbürste nie besucht. Die Technik der Mundhygiene sollte Jugendlichen besser vermittelt werden, so die Autoren. Die Jury würdigte die aufwändige Videoanalyse mit einem Wrigley Prophylaxe Sonderpreis, für den der Preissponsor zusätzlich ein Preisgeld von 1.000 € ausschüttete.

Seit 18 Jahren wird der Wrigley Prophylaxe Preis für herausragende Prophylaxeprojekte in den Bereichen Wissenschaft, Praxis und öffentliches Gesundheitswesen verliehen. Mehr als 250 Forschungsarbeiten wurden eingereicht, über 50 wurden prämiert. Die unabhängige Jury besteht aus Universitätsprofessoren, dem DGZ-Präsidenten und einem Vertreter des öffentlichen Gesundheitswesens. Stifter des Preises ist das Wrigley Oral Healthcare Program, die Gesundheitsinitiative des weltweit führenden Kaugummiherstellers. Zuckerfreien Kaugummi empfehlen viele Zahnärzte als wissenschaftlich anerkannte Zahnpflege für zwischendurch. Denn Kauen regt den Speichelfluss an, den wichtigsten natürlichen Schutzmechanismus zur Vorbeugung von Karies.
(Barbara Bethcke)

Ansprechpartnerin:
Dr. Jutta Margraf-Stiksrud
AG Differentielle Psychologie und Psychologische Diagnostik
Email: margrafs@staff.uni-marburg.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment16330
Die prämierten Arbeien im Detail

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution376

Quelle: Philipps-Universität Marburg, Dr. Susanne Igler, 20.04.2012

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2012