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MELDUNG/654: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 07.02.13 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Mäuse entwickeln eine soziale Abneigung durch wiederholte Angriffe
→  Charité-Kooperationsprojekt gewinnt E-Learning-Preis



Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland - 05.02.2013

Mäuse entwickeln eine soziale Abneigung durch wiederholte Angriffe

Forscher des Labors "Pathophysiologie von Erkrankungen des zentralen Nervensystems" (CNRS / Inserm / UPMC), in Zusammenarbeit mit dem Labor "Neurobiologie adaptiver Prozesse" (CNRS / UPMC) [1], haben bei Mäusen einen Mechanismus entdeckt, der für die Ausbildung von stressbedingten Depressionen mitverantwortlich ist.

Sie bestimmten die Rolle des Rezeptors Corticosteron (ein Stresshormon) bei der langfristigen Veränderung des Verhaltens durch chronischen Stress. Bei Mäusen, die wiederholt Angriffen augesetzt werden, trägt dieser Rezeptor, durch die Freisetzung des Schlüsselbotenstoffs Dopamin [2], zur Ausbildung einer sozialen Aversion bei. Wird dieser Rezeptor blockiert, werden die Tiere "resilient" [3]: Sie bleiben zwar ängstlich, können aber ihr Trauma überwinden und scheuen nicht mehr den Kontakt zu ihren Artgenossen. Diese Arbeit wurde am 18. Januar 2013 in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

[1] CNRS - nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung /
INSERM - nationales Institut für Gesundheit und medizinische Forschung /
UPMC - Universität Pierre und Marie Curie

[2] Dopamin ist ein Neurotransmitter, der die Aktivität von Neuronen im Gehirn verändert.

[3] Resilienz - Stehaufmännchen-Prinzip - beschreibt die Eigenschaft, trotz schwieriger Lebensumstände mit belastenden Situationen umgehen zu können (psychische Widerstandsfähigkeit).

Kontakte:

- François Tronche
Email: francois.tronche@upmc.fr

- Jacques Barik
Email: jacques.barik@snv.jussieu.fr

Quelle:
Pressemitteilung des INSERM - 16.01.2013
http://presse-inserm.fr/comment-des-souris-subissant-des-agressions-repetees-developpent-une-aversion-sociale/6309/

Redakteur:
Louis Thiebault
louis.thiebault@diplomatie.gouv.fr
http://www.sciences-allemagne.fr

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution688

Quelle: Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland - 05.02.2013

Raute

Charité-Universitätsmedizin Berlin - 05.02.2013

Charité-Kooperationsprojekt gewinnt E-Learning-Preis

Für das E-Learning-Projekt SimMed hat das Dieter Scheffner Fachzentrum der Charité - Universitätsmedizin Berlin jetzt den ersten Preis beim European Award for Technology Supported Learning (eureleA) 2013 in der Kategorie Technik gewonnen. Die SimMed-Lernumgebung zur Simulation medizinischer Handlungen wurde im Rahmen der Bildungsmesse Learntec ausgezeichnet und überdies für ihr didaktisches Konzept gelobt.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité haben zusammen mit dem Unternehmen Archimedes Exhibitions eine fotorealistische Anwendung im Bereich der Kinderheilkunde entwickelt, die aus einem tischgroßen Multitouch-Display besteht, dem sogenannten Session Desk. Die SimMed-Software ermöglicht einer medizinischen Lerngruppe, einen virtuellen Patienten realitätsnah zu untersuchen. Bis zu fünf Teilnehmer können die medizinischen Instrumente, wie an einem Tablet-PC, unmittelbar mit ihren Händen auswählen und einsetzen. Mithilfe der Anwendung können Laborbefunde abgerufen und alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen eingeleitet werden. Anschließend kann die Effektivität der Maßnahmen überwacht und ausgewertet werden. Ziel ist es, standardisierte Handlungsabläufe zu seltenen komplexen oder kritischen medizinischen Situationen realitätsnah zu trainieren.

Insgesamt haben sich über 40 Projekte für den diesjährigen europäischen eureleA-Preis beworben, der in den Kategorien Technik und Didaktik verliehen wird. SimMed hat sich gegen sechs Finalisten durchgesetzt und erhält dafür einen Sachpreis im Wert von 6.000 Euro. Der Wettbewerb wird seit 2004 federführend von der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft ausgelobt. Mit der Auszeichnung werden elektronische Lern- und Lehrkonzepte gewürdigt, die innovative didaktische Ansätze aus dem gesamten Spektrum der Aus,- Fort- und Weiterbildung anbieten. Das Projekt SimMed wird von dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der Investitionsbank Berlin und der Landesinitiative Projekt Zukunft gefördert.

Kontakt:
Kai Sostmann
Leitung Kompetenzbereich eLearning
Dieter Scheffner
Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung
Charité - Universitätsmedizin Berlin
kai.sostmann[at]charite.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.charite.de/studium_lehre/prodekanat_fuer_studium_und_lehre/dieter_scheffner_fachzentrum/
Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung

http://elearning.charite.de/projekte/simmed/
Video zum Projekt SimMed: eLearning an der Charité

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution318

Quelle: Charité-Universitätsmedizin Berlin, Dr. Julia Biederlack, 05.02.2013

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2013