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STUDIE/469: DAK-Umfrage - Große Mehrheit der Deutschen gegen "Zuckersteuer" (DAK-Gesundheit)


DAK-Gesundheit - 6. Mai 2015

DAK-Umfrage: Große Mehrheit der Deutschen gegen "Zuckersteuer"

Im Kampf gegen Übergewicht wünschen sich die meisten Bürger eine bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln


Im Kampf gegen Übergewicht und Adipositas lehnt die große Mehrheit der Deutschen eine "Zuckersteuer" ab. Nur 30 Prozent der Bevölkerung halten die von SPD-Politikern geplante volle Besteuerung von Süßwaren für geeignet, damit künftig weniger Menschen fettleibig werden. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Die meisten Bürger wünschen sich eine bessere Kennzeichnung von Lebensmittelverpackungen.

Nach der DAK-Umfrage sehen 85 Prozent der Befragten die so genannte Ampelkennzeichnung als geeignete Maßnahme gegen das zunehmende krankhafte Übergewicht der Bevölkerung. Bei der "Ampel" wäre auf den Verpackungen der Gehalt an gesundheitsrelevanten Nährstoffen durch Farbsymbole leicht verständlich zu erkennen. Eine Mehrheit von 65 Prozent befürwortet auch ein Werbeverbot für "Kinderlebensmittel", bei denen Kinder durch kleine Geschenke oder eine besondere Aufmachung angelockt werden sollen.

"Beim Thema Übergewicht und Adipositas setzen wir auf Aufklärung", erklärt Herbert Rebscher, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. "Es geht um breite und verständliche Information über Gesundheitsgefahren von Zucker und die Motivation zur gesunden Ernährung. Eine Zuckersteuer wäre eine indirekte Bestrafung der Bevölkerung. Zudem ist eine Zuckersteuer ungerecht, da sie einkommensschwächere Haushalte besonders stark belastet. Denn mit steigendem Einkommen sinkt der Anteil für Konsumausgaben."

Laut DAK-Umfrage ist die Ablehnung der "Zuckersteuer" im Bundesvergleich in Bayern mit 76 Prozent am größten. Auch die Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen sieht die Pläne für eine volle Besteuerung von Süßwaren besonders kritisch, während es in der Gruppe der über 60-Jährigen die meisten Befürworter gibt. Bislang unterliegen Süßwaren und Süßgetränke einem ermäßigten Steuersatz. In der vergangenen Woche hatten SPD-Politiker eine volle Besteuerung von 19 Prozent ins Gespräch gebracht, um damit auf die steigende Zahl von Menschen mit starkem Übergewicht zu reagieren. 2013 mussten bundesweit mehr als 18.000 Patienten wegen Adipositas oder sonstiger Überernährung in Krankenhäusern behandelt werden. Im Vergleich zum Jahr 2005 bedeutet dies einen Anstieg um 154 Prozent.

In der Bevölkerung gibt es keine klare Haltung, ob sich die Politik um die Ernährungsgewohnheiten der Bürger kümmern sollte. In der Umfrage der DAK-Gesundheit sind 49 Prozent der Meinung, dass dies zu den Aufgaben der Politik gehöre. 43 Prozent finden dagegen, die Politik solle sich aus diesem Bereich heraushalten.


* Repräsentative Bevölkerungsumfrage der DAK-Gesundheit durch das Forsa-Institut mit 1051 Befragten. Erhebungszeitraum: 29. April bis 4. Mai 2015.

Die gesamte Pressemeldung und Fotos zum Download finden Sie im Internet unter:
http://www.dak.de/dak/bundesweite_themen/Zuckersteuer-1616676.html

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Quelle:
DAK-Gesundheit - Zentrale
Nagelsweg 27-31, 20097 Hamburg
Telefon: 040/239 60
Internet: http://www.dak.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Mai 2015

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