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TRANSPLANTATION/476: Re-Organisation der Organspende gefordert (idw)


Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen
Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH - 27.08.2012

Re-Organisation der Organspende gefordert

Wissenschaftler machen detaillierte Vorschläge zur Neuordnung der Koordinierung



Bad Neuenahr-Ahrweiler, 27.8.2012. - Jüngste Vorkommnisse in der Transplantationsmedizin haben gezeigt, dass die Organisation der Organspende in Deutschland dringend reformbedürftig ist. Die tiefere Ursache für die beklagten Manipulationen von Labordaten ist einerseits der eklatante Mangel an Spenderorganen, der die Position auf der Warteliste buchstäblich zu einer Sache von Leben und Tod werden lässt, und andererseits das weitgehend geschlossene und intransparente System der Transplantationsmedizin.

Die Publikation "Organmangel. Ist der Tod auf der Warteliste unvermeidbar?" der Europäischen Akademie greift diese Problematik auf und gibt detaillierte Handlungsempfehlungen: Die interdisziplinäre Gruppe von Wissenschaftlern aus den Fachbereichen Medizin, Recht, Ökonomie und Philosophie geht den Ursachen des Organmangels auf den Grund und zeigt Wege zu seiner Behebung auf. Die Studie ist das Ergebnis einer interdisziplinären Forschungsarbeit der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH.

Im Fokus der Untersuchung steht die postmortale Organspende. Entscheidende Faktoren, die zur Erhöhung des Organaufkommens führen können, sind die Beteiligung der Krankenhäuser an der Erkennung potentieller Organspender, die Koordinierung der Organspende und die Erlaubnis einer Organentnahme durch Spender oder Angehörige. Es werden Strategien aufgezeigt, diese Faktoren positiv zu beeinflussen. Sie reichen unter anderem von einer besseren Refinanzierung der Krankenhäuser über eine Aufhebung des Monopols der Koordinierungsstelle bis zur Einführung der Widerspruchslösung.


Veröffentlichung:
F. Breyer, W. van den Daele, M. Engelhard, G. Gubernatis, H. Kliemt, C. Kopetzki, H. J. Schlitt, J. Taupitz:
Organmangel. Ist der Tod auf der Warteliste unvermeidbar?
Springer-Verlag, Berlin, 2006
ISBN 3-540-33054-2

Auszug aus der Studie:
http://www.ea-aw.de/fileadmin/downloads/Projektgruppen/organmangel-auszug.pdf

Weitere Informationen:
www.ea-aw.de/projektgruppen/projektuebersicht/organspende.html

Ansprechpartnerin:
Dr. Margret Engelhard
Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH
margret.engelhard@ea-aw.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.ea-aw.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment18485
Re-Organisation der Organspende gefordert

Über die Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler:
Die Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler gGmbH wurde 1996 vom Land Rheinland-Pfalz und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) gegründet. Wissenschaftlich-interdisziplinäre Arbeitsgruppen widmen sich der Erforschung und Beurteilung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen für das individuelle und soziale Leben des Menschen und seine natürliche Umwelt. In wissenschaftlicher Unabhängigkeit führt die Akademie einen Dialog mit Wirtschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft. Damit will sie zu einem rationalen Umgang der Gesellschaft mit Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen beitragen.

Weitere Informationen erhalten Sie über die Homepage
www.ea-aw.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution626

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen
Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH
Katharina Mader, 27.08.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. August 2012