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VORSORGE/532: Früherkennung von Darmkrebs - Darmschleimhaut, hoch produktiv und stark gefährdet (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Montag, 7. Februar 2011

Darmschleimhaut - Hoch produktiv und stark gefährdet


(7.2.2011) Die Darmschleimhaut erneuert sich alle zwei bis fünf Tage. Die Teilungsaktivität der Darmzellen ist enorm. Wenn sie aus der Kontrolle gerät droht Krebs!

Die Darmschleimhaut ist stark beansprucht. Durch Verletzungen oder normale Abnutzung gehen ständig in großem Umfang Darmwandzellen verloren, die durch die Teilungsaktivität von darmeigenen Stammzellen ersetzt werden müssen. "Die Stammzellen des Darms reagieren auf den Zustand des Darmgewebes", erklärt Dr. Arno Theilmeier vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen. "Sie dürfen sich nur in dem Maß teilen, wie neue Zellen benötigt werden."

Studienergebnisse des Dt. Krebsforschungszentrums in Heidelberg erlauben neue Einblicke in die molekulare Steuerung der Regeneration des Darmgewebes und geben Hinweise darauf, dass dieselben Mechanismen auch für die Entstehung von Darmpolypen verantwortlich sind. Solche Polypen finden sich im Darm von mehr als 30 Prozent der Bevölkerung im Alter über 55 Jahren. "Aus Darmpolypen kann Darmkrebs entstehen", erklärt der Darmkrebsexperte Dr. Theilmeier, "deshalb werden sie bei der Darmspiegelung im Rahmen der Darmkrebsvorsorge regelmäßig entfernt."

Seit acht Jahren gibt es in Deutschland ein Programm der Gesetzlichen Krankenkassen zur Früherkennung von Darmkrebs durch eine Darmspiegelung. In dieser Zeit sind offiziellen Schätzungen zufolge rund 100.000 Krebsfälle verhindert worden. "Ab dem 56. Lebensjahr hat jeder Bürger Anspruch auf diese segensreiche Vorsorge-Untersuchung", sagt Dr. Theilmeier.


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www.gastromed-bng.de


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Februar 2011