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AUSLAND/1668: Nepal - WHO erklärt Kinderlähmung für besiegt, Erfolg von Aufklärung und Impfung (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 7. März 2011

Nepal: WHO erklärt Kinderlähmung für besiegt - Erfolg von Aufklärung und Impfung


Katmandu, 7. März (IPS) - Jetzt ist es offiziell: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Nepal zu einem poliofreien Land erklärt. In den vergangenen sechs Monaten wurde in dem südasiatischen Bergland kein neuer Fall der heimtückischen Kinderlähmung registriert. Der Erfolg ist vor allem den durchgehenden Impfaktionen und landesweiten Aufklärungskampagnen des vergangenen Jahres zuzuschreiben.

Ganz risikofrei sei Nepal dennoch nicht, warnte der Gesundheitsexperte William Schluter, der für die umfassenden Impfprogramme der WHO zuständige Beamte, gegenüber dem UN-Nachrichtendienst IRIN. Das Polio-Virus könne leicht über die rund 1.700 Kilometer lange Grenze zu Indien eingeschleppt werden. So hätten 2010 Grenzgänger aus dem ostindischen Bundesstaat Bihar sechs Nepalesen infiziert.

Zwischen April und Mai vergangenen Jahres waren in zwei Durchgängen jeweils 4,5 Millionen nepalesische Kinder unter fünf Jahren gegen Polio geimpft worden, und im Juni weitere rund 2,3 Millionen. In sieben als besonders gefährdet geltenden Bezirken gab es zusätzliche Impfaktionen. Im Februar dieses Jahres wurden abermals 4,5 Millionen Kinder zwischen null und fünf Jahren gegen Polio geimpft. Eine zweite Impfrunde ist für Mitte März vorgesehen.

Im Nachbarland Indien hofft man die endemische Verbreitung der Kinderlähmung bis Ende 2011 in den Griff zu bekommen. Der WHO ist es gelungen, die Zahl der Länder mit endemisch verbreiteter Polio von 125 (1988) auf jetzt noch vier Länder (Afghanistan, Indien, Nigeria und Pakistan) zu verringern. Allerdings gab es 2009-2010 in 23 Ländern, die zuvor offiziell als poliofrei galten, wieder neue Fälle von Kinderlähmung.
(Ende/IPS/mp/2011)


Links:
http://www.polioeradication.org
http://www.who.org
http://www.irinnews.org/Report.aspx?ReportID=92094

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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 7. März 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2011