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AUSLAND/1734: Afrika - Hepatitis auf dem Vormarsch, Gesundheitsexperten schlagen Alarm (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 4. August 2011

Afrika: Hepatitis auf dem Vormarsch - Gesundheitsexperten schlagen Alarm

Von Koffigan E. Adigbli


Dakar, 4. August (IPS) - Angesichts der vielen Fälle von Hepatitis B und C in Afrika haben Gesundheitsexperten auf einer internationalen Konferenz in Dakar die Einführung effektiver Maßnahmen zur Bekämpfung der chronisch verlaufenden Viruserkrankungen gefordert. Nach Erkenntnissen des senegalesischen Hepatitisprogramms ist die B-Variante für mindestens 80 Prozent aller Leberkrebsfälle in Afrika verantwortlich.

Unterschieden werden die fünf 'klassischen' und durch Leberentzündungen verursachten Hepatitisarten A, B, C, D und E. Die Teilnehmer der Konferenz Ende Juli in Senegals Hauptstadt Dakar konzentrierten sich vor allem auf die Typen B und C, die zu schweren Leberschäden und Krebs führen können. Hepatitis B wird über Körperflüssigkeiten wie Blut und Spermien übertragen, das C-Virus durch den Blut-zu-Blut-Kontakt, etwa bei Bluttransfusionen.


Hohe Infektionsraten

In Senegal sind nach neuesten offiziellen Studien 17 Prozent der Bevölkerung - zu zwölf Prozent Kinder unter fünf Jahren und zu 22 Prozent schwangere Frauen - Überträger des einen oder anderen Virusstammes. An Hepatitis B sterben jedes Jahr 5.000 Senegalesen. Auch in Kamerun geben Hepatitis B und C Anlass zu Sorge. So tragen zehn Prozent der Bevölkerung das B-Virus und zwölf Prozent das C-Virus in sich. In Mauretanien sind 500.000 Menschen mit Hepatitis B und um die 600.000 mit Hepatitis C infiziert. Beide Varianten fordern jedes Jahr 3.500 Todesopfer.

In Mali ist bald jeder Fünfte Überträger des B-Virus. Bei der Hälfte der 2,6 Millionen Betroffenen handelt es sich um junge Menschen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Die Behandlungskosten belaufen sich in dem westafrikanischen Land auf umgerechnet 2.200 US-Dollar pro Monat, wie Diéynaba Samaké, Vorsitzende der Hilfsorganisation 'SOS Hépatites Mali', auf dem Treffen in Dakar erläuterte. Impfungen sind ihrer Ansicht nach die wirksamste Methode, um der in Afrika vorherrschenden Virenstämme Herr zu werden. (Ende/IPS/kb/2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. August 2011