Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN

KASSEN/831: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 21.09.2011 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 38 - Kurznachrichten aus der KBV vom 21. September 2011


→  Neue Broschüre zur Erstellung von Mammographien erschienen
→  Landesgesundheitsministerin unterstützt Forderungen der NRW-KVen - Kritik von FALK
→  Bremen und FALK-KVen begrüßen Verschiebung der spezialärztlichen Versorgung
→  KV Saarland: Viele neue Lesegeräte in den Praxen
→  Hamburg - Neue Wege bei der Behandlung von Depression
→  KV Mecklenburg-Vorpommern - Kritik der Krankenhausgesellschaft ist ungerechtfertigt
→  Montgomery ist gegen Novellierungsvorschläge zum Transplantationsgesetz
→  Landessozialgericht kippt Mindestmengen für Kniegelenk-Totalendoprothesen

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___

Neue Broschüre zur Erstellung von Mammographien erschienen

Die KBV hat eine neue Servicebroschüre zur Erstellung von Mammographien herausgegeben. Das 28-seitige Heft soll Ärzte und radiologische Fachkräfte dabei unterstützen, Mammographie-Aufnahmen in der erforderlichen Qualität anzufertigen. "Qualitätssicherung und -förderung in der medizinischen Versorgung sind anhaltende Prozesse, die stets hinterfragt, überprüft und weiterentwickelt werden müssen", erklärt der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler. Ärzte können die Broschüre "Mammographien regelgerecht erstellen" bei ihrer KV oder direkt per E-Mail bei der KBV unter
mammographie-broschuere(a)kbv.de anfordern.

(Pressemitteilung der KBV, 20. September)


*


Landesgesundheitsministerin unterstützt Forderungen der NRW-KVen - Kritik von FALK

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin haben die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens, die Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Westfalen-Lippe und Nordrhein, Dr. Wolfgang-Axel Dryden und Dr. Peter Potthoff, sowie der Vorsitzende des Landesverbandes Praxisnetze Nordrhein-Westfalen Dr. Heinrich Miks, die Bundesregierung aufgefordert, für eine im Bundesvergleich faire Finanzierung der ambulanten medizinischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen zu sorgen. "Ärzte in Nordrhein-Westfalen müssen für die Behandlung ihrer Patienten genauso viel Geld bekommen wie in anderen Bundesländern", erklärte Steffens. Die KVen der Freien Allianz der Länder-KVen (FALK) weisen die aus Nordrhein-Westfalen (NRW) erhobenen Forderungen nach einer Umverteilung von Geldern im KV-System vehement zurück. Bevor die Vorstände der KVen aus NRW auf fremde Honorartöpfe schielen, sollten sie erst einmal ihre eigenen Hausaufgaben machen und vernünftige Verhandlungen mit den Krankenkassen führen, so die Meinung von FALK.

(Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, der KVen Nordrhein und Westfalen-Lippe sowie des Landesverbandes der Praxisnetze Nordrhein-Westfalen, 16. September; Pressemitteilung der FALK-KVen, 21. September)


*


Bremen und FALK-KVen begrüßen Verschiebung der spezialärztlichen Versorgung

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bremen hat erfreut auf die Entscheidung des Gesundheitsausschusses des Bundesrates reagiert, dem Entschließungsantrag der Länder Niedersachsen und Rheinland-Pfalz zur Aussetzung der spezialärztlichen Versorgungsebene stattzugeben. Damit werde die geplante Änderung des Paragrafen 116b Fünftes Sozialgesetzbuch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr umgesetzt. "Die niedergelassenen Ärzte in Bremen und Bremerhaven begrüßen diese Entscheidung", erklärte Dr. Jörg Hermann, Vorsitzender der KV Bremen. Auch die KVen in der Freien Allianz der Länder-KVen (FALK) befürworten eine Verschiebung der spezialärztlichen Versorgung.

(Pressemitteilung der KV Bremen, 14. September; Gemeinsame Pressemitteilung der KVen Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern, 13. September)


*


KV Saarland - Viele neue Lesegeräte in den Praxen

Bereits 75 Prozent aller Arztpraxen im Saarland haben sich die neuen Lesegeräte für die elektronische Gesundheitskarte (eGK) angeschafft. "Mit diesem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Wir sind zuversichtlich, dass fast alle saarländischen Arztpraxen bis Jahresende mit den neuen Kartenlesegeräten ausgestattet sein werden", teilte Dr. Gunter Hauptmann, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Saarland, mit.

(Pressemitteilung der KV Saarland, 20. September)


*


Hamburg - Neue Wege bei der Behandlung von Depression

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hamburg will neue Strukturen bei der Behandlung von Depression im ambulanten Bereich schaffen. "Wir müssen die Patientenverantwortung stärken und den Ärzten und Psychotherapeuten mehr Freiheit bei der Behandlung geben", erklärte Walter Plassmann, stellvertretender Vorsitzender der KV Hamburg. Seit vielen Jahren nimmt Hamburg sowohl in der Häufigkeit als auch der Kostenbelastung bei der Behandlung von Erkrankungen im Umfeld der Depression bundesweit einen Spitzenplatz ein. Trotz eines großen Angebotes im ambulanten Bereich beklagen viele Patienten Wartezeiten. Die KV Hamburg sei bereits in Gesprächen sowohl mit den Krankenkassen als auch den Berufsverbänden, um neue Versorgungsstrukturen aufbauen zu können, so Plassmann.

(Pressemitteilung der KV Hamburg, 16. September)


*


KV Mecklenburg-Vorpommern - Kritik der Krankenhausgesellschaft ist ungerechtfertigt

Fridjof Matuszewski, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Mecklenburg-Vorpommern, hat die Kritik der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern entschieden zurückgewiesen, wonach das geplante Versorgungsstrukturgesetz einseitig die vertragsärztliche Tätigkeit unterstütze. Der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Wolfgang Gagzow, hatte die Öffnung der Kliniken für die ambulante Versorgung gefordert. Matuszewski argumentierte, dass die Kliniken lediglich auf eine Gewinnmaximierung aus seien. Der seit Jahren unterfinanzierte vertragsärztliche Bereich bedürfe einer gesonderten Förderung durch den Gesetzgeber, so Matuszewski.

(Pressemitteilung der KV Mecklenburg-Vorpommern, 20. September)

Raute

Kompakt - Aus den Verbänden

Montgomery ist gegen Novellierungsvorschläge zum Transplantationsgesetz

Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), hat an die Regierungschefs der Länder appelliert, der Beschlussempfehlung des Gesundheitsausschusses des Bundesrates zum Transplantationsgesetzes (TPG) nicht zu folgen. Diese sieht unter anderem vor, sämtliche Richtlinien der BÄK zur Organtransplantation sowie die Richtlinien zur Hirntodfeststellung einem Genehmigungsvorbehalt durch das Bundesgesundheitsministerium zu unterstellen. "Diese Beschlussempfehlung würde zu einem für die Ärzteschaft unbegreiflichen Einstieg in eine patientenferne Staatsmedizin führen, die keinerlei Nutzen für diese zumeist vital bedrohten Patienten erkennen lässt", so Montgomery in einem Schreiben.

(Pressemitteilung der BÄK, 19. September)


*


Landessozialgericht kippt Mindestmengen für Kniegelenk-Totalendoprothesen

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat die Anwendung der Mindestmenge für Kniegelenk-Totalendoprothesen (Knie-TEP) vorerst ausgesetzt. Er reagierte damit auf ein Urteil des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg vom 17. August 2011, das der Klage einer Klinik gegen die Mindestmenge als Instrument der Qualitätssicherung stattgegeben hatte. "Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Entscheidung zur Mindestmenge von 50 bei der Knie-TEP rechtmäßig ist", so Dr. Rainer Hess, unparteiischer Vorsitzender des GBA. Deshalb werde der GBA beim Bundessozialgericht (BSG) Revision einlegen. "Damit jedoch für alle Krankenhäuser die Situation bis zum Vorliegen einer BSG-Entscheidung und einer erneuten Beschlussfassung des GBA hierzu klar und einheitlich ist und um Planungssicherheit herzustellen, hat sich der GBA zudem für die Aussetzung der Anwendung dieser Mindestmenge entschieden", sagte Hess.

Der GBA hatte zum Januar 2006 entschieden, dass nur Krankenhäuser mit einer jährlichen Mindestmenge von 50 Knie-TEP-Operationen diese Behandlung durchführen dürfen.

(Pressemitteilung des GBA, 15. September)


*


Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 38 vom 21. September 2011
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2011