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KASSEN/972: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 16.10.2013 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 42 - Kurznachrichten aus der KBV vom 16. Oktober 2013

→  KBV und HNO-Ärzte befürchten Qualitätseinbußen bei Versorgung Schwerhöriger
→  Einigung bei Krankenhaus-Fallpauschalenkatalog für 2014
→  13 Milliarden Euro Sparpotenzial durch bessere Einnahmetreue



___Kompakt - Aus KBV und KVen___
KBV und HNO-Ärzte befürchten Qualitätseinbußen bei Versorgung Schwerhöriger

Die KBV und der Deutsche Berufsverband der HNO-Ärzte haben vor "massiven Qualitätseinbußen bei der Schwerhörigen-Versorgung" gewarnt. Hintergrund ist ein Vertrag zwischen der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker und der AOK sowie rund 100 Betriebskrankenkassen. Darin verzichten die Vertragspartner auf die Nachuntersuchung beim verordnenden HNO-Arzt. Das verstößt der KBV zufolge sowohl gegen die geltende Hilfsmittel-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses als auch gegen die Qualitätsvereinbarung zur Hörgeräteversorgung der KBV und der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). "Die nach Paragraph 135 SGB V vorgeschriebene Qualitätssicherung wird nicht mehr stattfinden können. Für Patienten besteht die Gefahr, dass Komplikationen zu spät erkannt werden", erklärte Dr. Dirk Heinrich, Präsident des Berufsverbands der HNO-Ärzte. Nach Ansicht des KBV-Vorstandsvorsitzenden, Dr. Andreas Köhler, konterkariert der Vertrag zudem die gemeinsamen Anstrengungen zur Verbesserung der Behandlungsqualität. Offensichtlich legten weder die Bundesinnung der Hörgeräteakustiker noch die beteiligten Krankenkassen großen Wert auf die Qualitätssicherung bei der Hörgeräteversorgung, wie sie KBV und GKV-Spitzenverband festgelegt haben, sagte er.

(Gemeinsame Pressemitteilung der KBV und des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte, 10. Oktober)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
Einigung bei Krankenhaus-Fallpauschalenkatalog für 2014

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) haben sich auf einen Fallpauschalenkatalog für das Jahr 2014 für Krankenhausbehandlungen verständigt. In dem sogenannten DRG-Katalog wird die Verteilung von etwa 65 Milliarden Euro für die Patientenversorgung in Kliniken geregelt. Das von GKV, PKV und DKG getragene Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) hat den Katalog für das kommende Jahr vielfach weiterentwickelt. So hat das InEK an einer sachgerechten Abbildung von seltenen, hochspeziellen sowie seltenen, extrem teuren Fällen gearbeitet. Dabei wurden beispielsweise Wirbelsäulen- und Herzkatheter-Operationen weiterentwickelt.

(Gemeinsame Pressemitteilung von GKV, PKV und DKG, 14. Oktober)

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13 Milliarden Euro Sparpotenzial durch bessere Einnahmetreue

Ein Sparpotenzial von 13 Milliarden Euro hat das Marktforschungsinstitut IMS Health bei Arzneimitteln aufgedeckt, wenn Patienten ihre Medikamente regelmäßig und nach Vorgaben des Arztes einnehmen würden. "Die meisten Arzneimittel werden vom Arzt verordnet und, abgesehen von der Zuzahlung, von der Krankenkasse bezahlt. Werden die verordneten Medikamente nicht oder nicht richtig eingenommen, können sie dem Patienten nicht nutzen - verursachen aber Kosten bei der Krankenkasse und damit bei der Versichertengemeinschaft", sagte Friedemann Schmidt, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Apotheker wollen die Arzneimittelanwendung in Zukunft langfristig begleiten, erklärte Schmidt. Somit solle das Therapieergebnis verbessert und Geld eingespart werden. Im ABDA-KBV-Modell wurden Maßnahmen vorgestellt, wie Ärzte und Apotheker gemeinsam die Arzneimitteltherapie besser und preiswerter gestalten können.

(Pressemitteilung der ABDA, 9. Oktober)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 42 vom 16. Oktober 2013
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Oktober 2013