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MELDUNG/800: Europäische Gesundheitsorganisationen veröffentlichen Bildungsmaterialien zum Thema Gewalt und Gesundheit (IPPNW)


IPPNW - Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges - 09.12.2016

Europäische Gesundheitsorganisationen veröffentlichen Bildungsmaterialien zum Thema Gewalt und Gesundheit

Medical Peace Work


London - Europäische Gesundheitsorganisationen veröffentlichen heute sechs Online-Fallstudien, um Pflegekräfte, ÄrztInnen und Studierende über die gesundheitlichen Dimensionen von Krieg, Gewalt und bewaffneten Konflikten aufzuklären. Sie werden bei der Medact-Konferenz "Healthy Planet - Better World" am 10. Dezember 2016 in London präsentiert. Die Online-Fallstudien sind Teil einer pädagogischen Reihe, die GesundheitsarbeiterInnen dabei unterstützen soll, sich für die Prävention von Gewalt einzusetzen - von der Mikro-Ebene (z.B. Häusliche Gewalt, Diskriminierung von Flüchtlingen und Folter) bis hin zur Makro-Ebene (z.B. Atomwaffen, Klimawandel, Kriege).

Die interaktiven Videos und Unterrichtspläne vervollständigen zwölf Fallstudien, die herausfordernde Situationen für Arbeiter im Gesundheitswesen darstellen, in denen es um Prävention und Reduktion von Gewalt sowie Frieden, nachhaltige Entwicklung und Menschenrechte geht.

Alle Fallstudien zielen darauf ab, die Rolle von Ärzten, Pflegekräften und anderen beim Aufbau von Vertrauen, Verständnis, gegenseitig bereichernden Strukturen und einer Kultur des Friedens aufzuzeigen.

Die sechs Online-Fallstudien können als Grundlage für Gruppenarbeiten und Klassendiskussionen genutzt werden, sowohl in formellen als auch in informellen Lehrumgebungen von Gesundheitsexperten und ihren Studenten. Begleitende Unterrichtsmaterialien für Lehrer und Ausbilder sind verfügbar. Die Materialien wurden von neun verschiedenen Organisationen aus Norwegen, Deutschland, Italien, Österreich und Großbritannien entwickelt und sind kostenlos erhältlich.

Sie wurden für europäische Mitarbeiter des Gesundheitswesens sowie Studierende unabhängig vom Wohnort und Arbeitsplatz entworfen. Das Material ist auch hilfreich für Menschen, die humanitäre oder Entwicklungsarbeit leisten wollen oder die für Menschenrechts- oder medizinische Friedensorganisationen arbeiten möchten.

In den vergangenen zehn Jahren hat das Medical Peace Work Projekt (MPW) dafür eingesetzt, Menschen in Gesundheitsberufen für ihre Rolle in der Gewaltprävention und im Bereich Friedensbildung zu schulen. Das Projekt umfasst medizinische Fachleute aller Bereiche und Nationalitäten.

Die Online-Fallstudien finden Sie unter www.medicalpeacework.org. Wir laden Sie dazu ein, sich bereits zu registrieren für den MOOC (massive open online course), zum Thema Medical Peace Work, der in Kürze online geht.

Für weitere Informationen zu den Fallstudien kontaktieren Sie:
Dr Aditya Vyas
a.vyas@uea.ac.uk (Medact UK)


Die IPPNW ist eine berufsbezogene, friedenspolitische Organisation, die 1981 von einer Gruppe von Ärzten aus den USA und Russland gegründet wurde. Ihre Überzeugung: Als Arzt hat man eine besondere Verpflichtung zu sozialer Verantwortung. Daraus entstand eine weltweite Bewegung, die 1984 den UNESCO-Friedenspreis und 1985 den Friedensnobelpreis erhielt. Heute setzen sich Mediziner und Medizinerinnen der IPPNW in über 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten für eine friedliche, atomtechnologiefreie und menschenwürdige Welt ein.

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Quelle:
IPPNW - Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges
Pressemitteilung vom 18. Oktober 2016
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Angelika Wilmen, Pressesprecherin
Telefon: 030-69 80 74-0, Fax: 030-69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2016

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