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MELDUNG/882: Koalitionsvertrag übernimmt Forderungen des Deutschen Hebammenverbandes (Deutscher Hebammenverband)


Deutscher Hebammenverband e.V. - 7. Februar 2018

Koalitionsvertrag übernimmt Forderungen des Deutschen Hebammenverbandes


Der neue Koalitionsvertrag von Union und SPD beinhaltet die Umsetzung von drei Hauptzielen des Deutschen Hebammenverbandes e. V. (DHV). Seit Jahren verweist der Verband auf die zunehmende Verschlechterung der Geburtshilfe in Deutschland und fordert die zügige Umsetzung der Akademisierung der Ausbildung. Nun sollen in der kommenden Legislaturperiode die flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe sowie eine qualitativ hochwertige Geburtshilfe sichergestellt werden. Zudem soll die Berufsausbildung zur Hebamme entsprechend einer EU-Vorgabe akademisiert werden.

"Nach jahrelangem Ringen für eine bessere Geburtshilfe in Deutschland freuen wir uns sehr über die Aufnahme unserer Themen in den Koalitionsvertrag", sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammeneverbandes. "In vielen Gesprächen mit Politikerinnen und Politikern haben wir immer wieder die teilweise besorgniserregende Situatiion der Kolleginnen und der Schwangeren thematisiert. Mit der flächendeckenden Versorgung, einer hohen Qualität der Geburtshilfe und der Akademisierung des Berufsstandes sollen gleich drei unserer wichtigsten Ziele in der neuen Legislaturperiode umgesetzt werden. Das unterstreicht die gesamtgesellschaftliche Bedeutung von Hebammen." Der DHV hat im Vorfeld der Bundestagswahl durch intensive Gespräche mit den Parteien und auf bundesweiten Veranstaltungen immer wieder auf die prekäre Situation von Hebammen und Schwangeren hingewiesen. Durch fortwährende Klinikschließungen, die Zentralisierung der Geburtshilfe und die Tatsache, dass zu wenig Hebammen Geburtshilfe anbieten, hat sich die Situation zunehmend verschärft. Unter anderem wurden Schwangere von Kliniken abgewiesen.

Mit der Umsetzung einer EU-Richtlinie zur Akademisierung der Hebammenausbildung wird diese in Deutschland auf europäisches Niveau angehoben. Deutschland ist mit wenigen Ländern heute das Schlusslicht bei der Akademisierung der Ausbildung. Durch die Umsetzung der EU-Richtlinie wird sie nun auf allgemeingültiges europäisches Niveau angehoben und in allen EU-Ländern als gleichwertig anerkannt. Zudem ergeben sich damit für künftige Auszubildende vielfältige Karrierewege und Möglichkeiten zur Spezialisierung.


Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) ist der größte Hebammenberufsverband in Deutschland und setzt sich aus 16 Landesverbänden mit über 19.500 Mitgliedern zusammen. Er vertritt die Interessen aller Hebammen. Im DHV sind angestellte und freiberufliche Hebammen, Lehrerinnen für Hebammenwesen, Hebammenwissenschaftlerinnen, Hebammen in den Frühen Hilfen, hebammengeleitete Einrichtungen sowie Hebammenschülerinnen und Studierende vertreten. Über die berufliche Interessenvertretung hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit ein zentrales Anliegen des Verbandes. Als Mitglied in der European Midwives Association (EMA), im Network of European Midwifery Regulators (NEMIR) und in der International Confederation of Midwives (ICM) setzt er sich auch auf europäischer und internationaler Ebene für die Stärkung der Hebammenarbeit sowie die Gesundheit von Frauen und ihren Familien ein.

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Quelle:
Deutscher Hebammenverband e.V.
Pressemitteilung vom 7. Februar 2018
Gartenstraße 26, D-76133 Karlsruhe
Telefon: 0721/98 189-0, Fax: 0721/98 189-20
E-Mail: info@hebammenverband.de
Internet: www-hebammenverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Februar 2018

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