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ARTIKEL/1035: Medizinische Hochschule Hannover zieht für das Jahr 2008 eine positive Bilanz (idw)


Medizinische Hochschule Hannover - 12.05.2009

Die MHH zieht für das Jahr 2008 eine positive Bilanz

Drittmittel in der Forschung steigen auf 75,5 Millionen Euro
Erlöse aus der Krankenversorgung klettern erstmals über die 300 Millionen-Euro-Marke


Das Jahr 2008 ist für die Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) äußerst erfolgreich gewesen: Die Forschungsleistungen von Deutschlands einziger rein medizinisch und naturwissenschaftlich ausgerichteten Universität haben ein Rekordniveau erreicht. Zudem stiegen die Erlöse aus der Krankenversorgung erstmals in der 44-jährigen Geschichte im vergangenen Jahr auf mehr als 300 Millionen Euro. Außerdem wurden in der MHH noch nie viele Menschen behandelt wie im vergangenen Jahr. Dabei konnte die Hochschule ein Jahresergebnis von 4,3 Millionen Euro erwirtschaften. "Wir sind unserem Ziel, die nationale Spitze in der Hochschulmedizin zu erreichen, ein gewaltiges Stück näher gekommen", sagte MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann am Dienstag, 12. Mai 2009, während der Bilanz-Pressekonferenz. "Wir haben im vergangenen Jahr in einer ungewöhnlichen Aufbruchstimmung und einer breiten, bereitwilligen, alle Berufsgruppen erfassenden Anstrengung viele unserer Etappenziele erreicht."

Die Forschung: Die MHH ist Spitze in der Forschung, gemessen an den eingeworbenen Verbundforschungsvorhaben und damit verbundenen ausgegebenen Drittmitteln: "Von 60,7 Millionen Euro im Jahre 2007 konnten wir im vergangenen Jahr eine erneute Steigerung um nahezu 25 Prozent auf 75,5 Millionen Euro verzeichnen", betonte Professor Bitter-Suermann, zuständig für das Ressort Forschung und Lehre ist. "Die Forschung boomt." Während 2007 13 neue Professuren berufen werden konnten, waren es 2008 bereits 27 neue Professuren. "Und der Trend hält an", sagte der MHH-Präsident - 2009 werden es 34 neue Professuren sein. Die MHH ist - Drittmittel gerechnet pro Professur - damit die forschungsaktivste Hochschule Deutschlands.

Die wirtschaftliche Entwicklung: MHH-Vizepräsident Holger Baumann, zuständig für das Ressort Wirtschaftsführung und Administration, zieht ebenfalls eine positive Bilanz "Unsere Strategie, die MHH als Supramaximalversorger zu positionieren, zahlt sich aus", betonte er. "Wir bleiben auf unserem Erfolgkurs, den wir vor fünf Jahren eingeschlagen haben." Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die MHH ein positives Jahresergebnis von 5,8 Millionen Euro - nach Einstellung von 1,5 Millionen Euro in Gewinnrücklagen blieb ein bereinigtes Jahresergebnis von 4,3 Millionen Euro, gegenüber 7,1 Millionen Euro im Jahr 2007. Die Bilanzsumme pendelte sich mit 250 Millionen Euro etwa im Niveau von 2007 (252,9 Millionen Euro) ein. Maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat, dass die Erlöse aus dem Ressort Krankenversorgung mit 311,1 Millionen Euro erstmals die 300 Millionen-Euro-Marke überschritten haben (plus 5,9 Prozent).

Der positiven Erlösentwicklung standen im vergangenen Jahr Steigerungen bei Personal- und Sachkosten gegenüber. Die Personalkosten sind um 6,1 Prozent auf 353,8 Millionen Euro angewachsen bei einer Erhöhung der Beschäftigtenzahl auf 7.955 - das entspricht 6.587,7 Vollkräften (2007: 6.370). Dabei ist der Anteil der über Drittmittel finanzierten Stellen um 25,5 Prozent auf 715 Vollkräfte (2007: 570) gestiegen. Die MHH ist damit der zweitgrößte Arbeitgeber in der Region Hannover.

Die wirtschaftliche Situation war fast das gesamte Jahr hindurch von einem hohen Preisniveau auf den Rohstoff- und Energiemärkten gekennzeichnet. "Obwohl der Energieverbrauch bei einem Flächenzuwachs nahezu konstant gehalten werden konnte, haben sich die Energiekosten für die MHH in den vergangenen sieben Jahren mehr als verdoppelt", betonte Vizepräsident Baumann.

Die Krankenversorgung: Auch für den Bereich Krankenversorgung sieht die Bilanz äußerst erfolgreich aus. "Mit mehr als 53.000 Patienten in der stationären Versorgung und einer durchschnittlichen Verweildauer von 8,24 Tagen sind wir auf dem richtigen Weg", sagte Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg, zuständig für das Ressort Krankenversorgung. 2007 waren es 50.732 stationäre Fälle bei einer Verweildauer von 8,45 Tagen. Auch im ambulanten Bereich konnten die Behandlungskontakte erneut gesteigert werden - um 11.002 auf nunmehr 323.287. "Die Fokussierung auf besonders kranke Patienten, besonders komplexe Fälle bei einer Leistungsfähigkeit, die nur ein Supramaximalversorger bieten kann, sichert unsere Position", erläuterte Dr. Tecklenburg. "Wir werden von unseren Einweisern für unsere hochspezialisierten Behandlungen geschätzt. Diese Strategie ist für unsere Beschäftigten die beste Arbeitsplatzgarantie."

Die Lehre: 2.809 jungen Menschen studieren an der MHH, darunter 1.985 Humanmedizin. "Die humanmedizinische Lehre im Modelstudiengang HannibaL, der nun mit dem vierten Jahrgang begonnen hat und mit dem ersten Jahrgang im klinischen Abschnitt angekommen ist, wird seinem Anspruch immer gerechter", sagte Professor Bitter-Suermann, der auch für das Ressort Lehre zuständig ist. "Auch wenn bei diesem 'work in progress' noch viel Feinarbeit zu leisten ist: Die kürzlich erfolgte Begutachtung durch ein hochkarätig besetztes Gutachtergremium der zentralen Evaluationsagentur (ZEvA) hat die weitsichtige und zukunftsträchtige Planung in Struktur und Funktion unterstützt, nicht ohne auf vorhandenen Optimierungsbedarf hinzuweisen." Besonders zufrieden ist der MHH-Präsident mit den internationalen Promotionsstudiengängen und Graduiertenkollegs unter dem Dach der Hannover Biomedical Research School (HBRS) inklusive der Masterstudiengänge Biomedizin und nun auch Biochemie. "Darauf können wir stolz sein." Auch das Programm der strukturierten medizinischen Promotion (StrucMed) entwickle sich zu einem Spitzenprogramm.

Der Ausblick: Das MHH-Präsidium hat im Februar 2009 mit dem Personalrat die Vereinbarung "Die MHH auf dem Weg ins Jahr 2013" unterzeichnet, die unter anderem betriebsbedingte Kündigung in den kommenden vier Jahren ausschließt. "Die Leistungen, die die MHH-Beschäftigten erbringen, sind nur dank des außergewöhnlichen Engagements und eines hervorragenden Zusammenspiels aller Berufsgruppen möglich", sagte Dr. Tecklenburg.

Vizepräsident Holger Baumann ist sich sicher, dass "die MHH auch in diesen wirtschaftlich unruhigen Zeiten für die Zukunft gut gerüstet ist". Dabei werde 2009 eines der wirtschaftlich schwierigsten Jahre - insbesondere aufgrund veränderter gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen. "Seit 2004 hat die MHH stetig mehr geleistet. Wir haben jetzt ein so hohes Leistungsniveau erreicht, dass die für das laufende Jahr geplante Steigerung die Mehrkosten nicht mehr wird kompensieren können." Daher werde 2009 ein Jahr der Kostenreduktion. "Wir müssen alle Abläufe auf den Prüfstand stellen und - wo noch nicht geschehen - optimieren", sagte Baumann. MHH-Präsident Professor Bitter-Suermann betonte, dass die MHH bei allen Bemühungen nie ihre Ziele aus den Augen verliert, "jeden Patienten hervorragend zu behandeln, angehende Ärzte und Wissenschaftler exzellent auszubilden und die Medizin von morgen zu entwickeln".

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution121

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Medizinische Hochschule Hannover, Stefan Zorn, 12.05.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Mai 2009

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