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KASSEN/721: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 21.04.2010 (KBV)


KBV-Kompakt - Kurznachrichten aus der KBV vom 21. April 2010


→  Barmer GEK fordert höhere Kassenbeiträge und erntet dafür Kritik
→  Patienten bescheinigen ambulanten Operateuren sehr gute Arbeit
→  KV Bremen: Notfalldienst bleibt allen zugänglich
→  KV Rheinland-Pfalz - KV-TV gewinnt internationalen Medienpreis
→  KV Hamburg - Psychotherapeutische Versorgung von Kindern wird ausgebaut
→  KV Westfalen-Lippe - Zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen für Kinder
→  Weiteres Vorgehen zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte beschlossen
→  Offene Fehlerkultur in Krankenhäusern soll Patientensicherheit stärken
→  Langwirksame Insulinanaloga für Typ-1-Diabetiker nicht nützlicher als Humaninsulin
→  Ein Drittel der Deutschen traut dem Gesundheitssystem nicht
→  Erste europaweite Strategie zur Erforschung von Alzheimer und Parkinson
→  Patientensicherheit - EU-weite Datenbank für Medizinprodukte kommt
→  Erstmals umfassende Analyse der Arzneimittelversorgung bei Privatversicherten

Raute

___Aus Berlin___

Barmer GEK fordert höhere Kassenbeiträge und erntet dafür Kritik

Die Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Birgit Fischer, hat im Handelsblatt eine rechtzeitige Anhebung des allgemeinen Beitragssatzes und ein Ausgabenmoratorium bei Kliniken und Ärzten gefordert. Ansonsten müssten Zusatzbeiträge die zu erwartenden Kassendefizite ausgleichen, argumentierte sie. Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV, lehnte Kostendämpfungsmaßnahmen ab, da er eine Verschlechterung der Versorgung befürchtet. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, Dr. Peter Potthoff, wies Fischers Forderung angesichts des Ärztemangels zurück: "Es ist geradezu abenteuerlich, auf der einen Seite Fördermaßnahmen gegen den Ärztemangel zu verlangen und andererseits die Ausgaben für die ambulante Versorgung einfrieren zu wollen." Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), lehnte höhere Beiträge ab. Vielmehr sollten die Krankenkassen stattdessen aktiv sparen und die Verwaltungskosten optimieren. Der Sprecher des Gesundheitsministers, Phillip Rösler (FDP), betonte ebenfalls: "In diesem Jahr wird der Beitrag nicht erhöht." Für den Vorschlag der Barmer GEK sprach sich indessen der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern, Walter Schwarz, aus. Er hält angesichts eines künftigen Defizits eine Erhöhung des allgemeinen Beitragssatzes für unumgänglich. Dr. Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), mahnte Beitragserhöhungen und Zusatzbeiträge so lange wie möglich zu vermeiden, aber die Ausgaben zu bremsen. "Es muss jetzt schnell gehandelt werden, bevor die Finanzlöcher so groß werden, dass sie sich nicht mehr stopfen lassen", so Pfeiffer.

(Agenturmeldung, 20. April; Die Welt, 21. April; Pressemitteilung der KV Nordrhein, 20. April; Statement des GKV-Spitzenverbandes, 20. April)

Raute

___Aus KBV und KVen___

Patienten bescheinigen ambulanten Operateuren sehr gute Arbeit

Die Patienten sind mit der Qualität von ambulanten Operationen sehr zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bayerns und dem Bundesverband Ambulantes Operieren (BAO). Zudem würde eine stärkere Förderung ambulant durchgeführter Eingriffe jährliche Einsparungen in Millionenhöhe ermöglichen. Das geht aus einem Gutachten des Gesundheitsökonomen Prof. Peter Oberender im Auftrag des BAO hervor. So haben rund 97 Prozent der in der Studie befragten Patienten den Eingriff mit "sehr gut" oder "gut" bewertet. Fast alle von ihnen, nämlich rund 95 Prozent, fühlten sich nach dem Eingriff zu Hause ausreichend betreut und würden sich bei Bedarf wieder einer ambulanten Operation unterziehen. "Die Studie und das Gutachten belegen eindrucksvoll, dass das ambulante Operieren zwei wesentliche Vorteile hat: Es ist meist kostengünstiger und garantiert höchste Qualität. Außerdem freuen wir uns darüber, dass die Patienten, die sich für eine ambulante Operation entscheiden, diese Vorteile klar erkennen", sagte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Köhler. Da sich in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern aber noch viele Menschen aus Angst vor Komplikationen gegen einen ambulanten Eingriff entscheiden, werben die KBV und die KV Bayerns in einer Infobroschüre für die Vorteile ambulanter Operationen.

Als "völlig abwegig" hat der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, das Gutachten bezeichnet. Dieses würde auf Annahmen basieren, die an der Realität der Patientenversorgung in Deutschland vorbeigingen, lautete seine Kritik. Des Weiteren übte er Zweifel daran, dass die KVen die hausärztliche Patientenbetreuung nach einer ambulanten Operation gewährleisten können.

(Gemeinsame Pressemitteilung der KBV, KV Bayerns und des BAO, 19. April; Pressemitteilung der DKG, 21. April)


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KV Bremen: Notfalldienst bleibt allen zugänglich

Versicherte, die im Hausarztvertrag des Hausärzteverbandes Bremen (HÄVB) eingeschrieben sind, können auch in Zukunft im Ernstfall mit einer Behandlung in den Notfallzentren der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bremen rechnen. Im Rahmen der Kostenerstattung muss der HÄVB allerdings pro Quartal und eingeschriebenen Versicherten eine Infrastrukturpauschale in Höhe von 48 Cent an die KV Bremen zahlen. Darauf haben sich beide Verhandlungspartner nach langem Streit verständigt mit dem Ziel, den einheitlichen Notfalldienst fortzuführen. "Für die Patienten bleibt damit alles beim Alten. Sie können wie gewohnt im medizinischen Notfall an Feiertagen, am Wochenende oder in der Nacht die bekannten Anlaufstellen aufsuchen oder telefonischen Rat einholen", erklärte Günter Scherer, stellvertretender Vorsitzender der KV Bremen. Mit der Einigung ist die Gefahr gebannt, dass eine zweite Notfalldienststruktur in Bremen und Bremerhaven aufgebaut werden muss und Patienten die Kosten der ärztlichen Behandlung selbst zahlen müssen.

(Pressemitteilung der KV Bremen, 21. April)


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KV Rheinland-Pfalz - KV-TV gewinnt internationalen Medienpreis

Zu den Gewinnern des intermedia-globe Silver Award 2010, einem internationalen Medienpreis, gehören zwei Beiträge im Web-TV der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz. Das sind einerseits ein Film über die Prävention von Darmkrebs mit dem Titel "Dem Darmkrebs keine Chance" und andererseits ein Film über Arzthonorare mit dem Titel "RLV 2009 - Prognose und Realität". Beide konnten die Jury mit ihrer hohen Qualität, Kreativität und zielgruppenorientierten Umsetzung überzeugen. "Das ist ein Meilenstein und eine tolle Bestätigung für unser Web-TV. Damit haben wir zusätzlich ein schönes Lob für unsere Kompetenzen in der Kommunikation von der Fachwelt bekommen", zeigte sich der Vorstandsvorsitzende der KV Rheinland-Pfalz, Dr. Günter Gerhardt, erfreut. Beworben hatten sich auch Unternehmen wie Ikea, Nokia und BMW sowie Rundfunkanstalten wie die ARD, Arte und BBC. Die Preisverleihung findet am 19. Mai im Rahmen des World Media Festivals in Hamburg statt.

(Pressemitteilung der KV Rheinland-Pfalz, 20. April)


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KV Hamburg - Psychotherapeutische Versorgung von Kindern wird ausgebaut

In Hamburg werden demnächst 60 zusätzliche Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ihre Arbeit aufnehmen. "Damit verbessern wir die Versorgungssituation der Kinder und Jugendlichen deutlich", sagte Walter Plassmann, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hamburg. Der entsprechende Beschluss des Hamburger Zulassungsausschusses geht auf eine einmalige Öffnung der Bedarfsplanung für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zurück, die der Gesetzgeber geschaffen hatte. "Bislang haben wir auf Versorgungsprobleme mit Sonderbedarfszulassungen reagiert", so Plassmann und ergänzte: "Mit den jetzt neu zugelassenen Psychologen haben wir die Zahl der Therapeuten nahezu verdoppelt. Damit müssten Versorgungsprobleme und Wartezeiten weitgehend der Vergangenheit angehören." Die neuen Praxen sollen sich auf das gesamte Stadtgebiet verteilen, insbesondere auf die sozialen Brennpunkte in Hamburg.

(Pressemitteilung der KV Hamburg, 20. April)


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KV Westfalen-Lippe - Zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen für Kinder

Seit dem 1. April können Kinder, deren Eltern bei der AOK Westfalen-Lippe versichert sind, von zwei zusätzlichen Früherkennungsuntersuchungen profitieren: der U 10 für Kinder im Alter von sieben bis acht Jahren und der U 11 für Kinder im Alter von neun bis zehn Jahren. Eine entsprechende Vereinbarung hat die Krankenkasse mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (bvkj) abgeschlossen. Bestandteil der U 10 ist der sogenannte Grundschulcheck. Mit diesem sollen Entwicklungsstörungen frühzeitig erkannt und therapiert werden. Dazu gehören Lese-, Rechtschreib- und Rechenstörungen sowie Störungen der motorischen Entwicklung und des Verhaltens, die häufig erst nach Schulbeginn deutlich werden. Die U 11 befasst sich mit der Förderung von Bewegung und Sport sowie der Aufklärung über Suchtmittel und thematisiert gesundheitsschädigendes Medienverhalten.

"Mit der U 10- und U 11-Vereinbarung ist es uns gelungen, die ambulante medizinische Versorgung auch für die Grundschulkinder in Westfalen-Lippe über den gesetzlichen Rahmen hinaus weiter auszubauen", so der Erste Vorsitzende der KV Westfalen-Lippe, Dr. Ulrich Thamer. Gesetzlich vorgeschrieben sind bislang nur neun Vorsorgeuntersuchungen, von denen die erste direkt nach der Geburt erfolgt und die anderen im Laufe der ersten fünf Lebensjahre. Eine zehnte Vorsorgeuntersuchung sieht der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung für Kinder zwischen 12 und 14 Jahren vor.

(Pressemitteilung KV Westfalen-Lippe, 15. April)

Raute

___Aus den Verbänden___

Weiteres Vorgehen zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte beschlossen

Im Hinblick auf die geplante Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und die dafür erforderliche Telematikinfrastruktur hat die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (gematik) ihre Bestandsaufnahme abgeschlossen und Beschlüsse zur weiteren Vorgehensweise gefasst. So sollen die Ärzte die alleinige Verantwortung für die medizinischen Anwendungen übernehmen, während die Krankenkassen für die administrativen Anwendungen zuständig sein sollen. Des Weiteren soll das Projekt zunächst mit drei Anwendungen starten: einem online gestützten Versichertenstammdaten-Management, einem Notfalldatensatz sowie einer adressierten Kommunikation zwischen den Ärzten. "Mit den Beschlüssen haben wir einen großen Schritt hin zur Einführung der eGK gemacht", sagte die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Dr. Doris Pfeiffer. Sie plädierte aber auch für eine verpflichtende Online-Anbindung: "Leider haben alle Leistungserbringer gegen einen solchen Beschluss gestimmt. Wir sind optimistisch, dass das Bundesgesundheitsministerium hier eine sinnvolle und zukunftsweisende Lösung über den Weg der Gesetzgebung finden wird", so Pfeiffer.

(Pressemitteilung der gematik, 20. April, Statement des GKV-Spitzenverbands, 21. April)


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Offene Fehlerkultur in Krankenhäusern soll Patientensicherheit stärken

Um zu zeigen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, haben verschiedene Krankenhausträger ihre Qualitätsanalysen im Internet veröffentlicht. Sie zeigen damit deutlich, wo eine bessere Behandlungsqualität, weniger Komplikationen und letztlich auch die Vermeidung von Todesfällen möglich ist. "Dieser offene Umgang mit Daten zur Patientensicherheit ist vorbildlich und eine sehr gute Grundlage für ein aktives Risikomanagement und die Stärkung der Fehlerkultur innerhalb der Krankenhäuser", sagte Dr. Günther Jonitz, Vorsitzender der Qualitätssicherungsgremien der Bundesärztekammer (BÄK). Die an der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) freiwillig teilnehmenden Kliniken hatten sich verpflichtet, drei Verfahren zur Qualitätsverbesserung durchzuführen: die Qualitätsanalyse mit Routinedaten, die Veröffentlichung der Ergebnisse auf einer trägerübergreifenden Plattform und die Durchführung sogenannter Peer-Review-Verfahren. Weitere Infos gibt es auf der Website
www.initiative-qualitaetsmedizin.de

(Pressemitteilung der BÄK, 20. April)


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Langwirksame Insulinanaloga für Typ-1-Diabetiker nicht nützlicher als Humaninsulin

Im Vergleich mit Humaninsulin bringen die Wirkstoffe Detemir und Glargin in Form der Medikamente Levemir und Lantus Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 keinen zusätzlichen Nutzen. Zu dieser Einschätzung ist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) im Rahmen einer Arzneimittelbewertung gelangt. Den Auftrag dazu hatte ihm der Gemeinsame Bundesausschuss erteilt.

(Pressemitteilung des IQWiG, 19. April)

Raute

___Aus der Welt___

Ein Drittel der Deutschen traut dem Gesundheitssystem nicht

Fast die Hälfte aller EU-Bürger traut dem Gesundheitssystem des eigenen Landes nicht. In Deutschland fürchtet ein Drittel der Bevölkerung, während einer ambulanten oder stationären Behandlung einen Schaden erleiden zu können, in Griechenland gegen davon 83 Prozent der Befragten aus. Als mögliche Ursachen werden Diagnose- und Behandlungsfehler sowie Krankenhausinfektionen genannt. Dies geht aus einer im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführten Meinungsumfrage unter 26.663 Personen aus allen 27 EU-Mitgliedstaaten zur Patientensicherheit und Qualität der Gesundheitsversorgung in Europa hervor.

Die EU möchte die Ergebnisse dazu nutzen, die Qualität der medizinischen Versorgung in ihren Mitgliedstaaten zu verbessern und gesundheitliche Ungleichheiten abzubauen. Hierzu gehören beispielsweise die geplanten Regelungen zur Förderung der (Informations-)Rechte der Patienten bei medizinischen Behandlungen im In- und Ausland sowie über verschreibungspflichtige Arzneimittel als auch eine Empfehlung der EU-Gesundheitsminister zur Verbesserung der Patientensicherheit.

(Pressemitteilung der Europäischen Kommission, 16. April; Deutsches Ärzteblatt, 20. April)


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Erste europaweite Strategie zur Erforschung von Alzheimer und Parkinson

Die EU will die Erforschung von Alzheimer und Parkinson besser koordinieren. Dazu startete sie die erste Programminitiative zur Bekämpfung neurodegenerativer Krankheiten. Die EU-Kommission will die Arbeiten der Forscher aus 24 Mitgliedstaaten mit knapp zwei Millionen Euro unterstützen. "Durch effizientere Forschung und die Vermeidung von Doppelarbeit wird das gemeinsame Programm die Aussichten auf echte Fortschritte bei der Verhütung und Behandlung dieser Krankheiten erhöhen. Die daraus gewonnenen Erfahrungen werden dann in die Forschungsarbeiten in anderen Bereichen einfließen", sagte Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft.

(Pressemitteilung der EU-Kommission, 15. April)


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Patientensicherheit - EU-weite Datenbank für Medizinprodukte kommt

Ab Mai 2011 müssen alle EU-Mitgliedstaaten die europäische Datenbank für Medizinprodukte (Eudamed) nutzen. Das hat die EU-Kommission beschlossen. Sicherheitsrelevante Informationen über medizinische Produkte sind dann noch schneller und einfacher verfügbar. Wichtige Daten zu Produkteigenschaften, die bislang nur auf nationaler Ebene erhoben wurden, sind in der Datenbank künftig zentral gespeichert. John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, wies darauf hin, dass die Patientensicherheit durch die Datenbank erhöht werde. Betroffen sind tausende Medizinprodukte, von lebenserhaltenden Geräten wie Herzschrittmachern über Prothesen und Röntgenapparate bis hin zu Spritzen, Blut- und Urintests.

(Pressemitteilung der EU-Kommission, 19. April)

Raute

___Außerdem___

Erstmals umfassende Analyse der Arzneimittelversorgung bei Privatversicherten

Zum ersten Mal ist die Arzneimittelversorgung von Privatpatienten im Rahmen einer Studie untersucht worden. Das Wissenschaftliche Institut der privaten Krankenversicherung (WIP) legte jetzt die Ergebnisse seiner Untersuchung aus dem Jahr 2008 vor. Laut der Analyse bekommen Privatversicherte im Vergleich zu gesetzlich Versicherten anteilig seltener Generika verschrieben. Die Generikaquote bei den 100 umsatzstärksten patentfreien Wirkstoffen lag im Jahr 2008 bei 51,4 Prozent (nach Verordnungen), während in der gesetzlichen Krankenversicherung fast 90 Prozent erreicht wurden. Es lässt sich jedoch auch bei der privaten Krankenversicherung ein Trend zu vermehrten Generikaverordnungen ausmachen. Im Jahr 2007 lag die Quote noch bei 46,4 Prozent.

Die Studie bestätigt zudem frühere Untersuchungen, wonach Privatversicherte anteilig häufiger innovative Medikamente erhalten als gesetzlich Versicherte.

(Pressemitteilung des WIP, 15. April)

Raute

Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt vom 21. April 2010
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Dr. Andreas Köhler (1. Vorsitzender der KBV, v.i.S.d.P.)
Redaktion:
Dezernat Kommunikation der KBV
Tel: 030 / 4005 - 2203
Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: ivelikova@kbv.de, sschramm@kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2010