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STATISTIK/208: Sachsen - Ärztemangel im ambulanten Sektor setzt sich fort (LÄK Sachsen)


Sächsische Landesärztekammer - Pressemitteilung vom 24. Februar 2011 Nr. 11

Steigende Ärztezahlen in Sachsen - Ärztinnen überwiegen

Ärztemangel im ambulanten Sektor setzt sich fort


Dresden: Aktuell leben und arbeiten in Sachsen 21.014 Ärzte (31.12.2010). Dies sind fast 600 Ärzte mehr als im Jahr zuvor (20.418). 15.157 Ärzte in Sachsen sind derzeit berufstätig. Davon 8.039 im stationären und 5.578 im ambulanten Bereich.

Der Langzeitvergleich macht den ansteigenden Trend noch deutlicher: im Vergleich zum Jahr 2005 gibt es heute 2.279 Ärzte mehr in Sachsen.

Dennoch setzt sich der Ärztemangel im ambulanten Sektor weiter fort. Hier sank die Anzahl der Ärzte in eigener Praxis im Vergleich zu 2005 um 219 und im Vergleich zu 2009 um 77 Ärzte. Dem ambulanten Bereich sind noch 763 angestellte Ärzte in Praxen hinzu zu rechnen. Diese Zahl steigt seit Jahren an und zeigt, dass immer weniger Ärzte bereit sind, eine eigene Praxis zu übernehmen.

Der Trend des stärkeren Anstiegs der Anzahl von Ärztinnen setzt sich in Sachsen weiter fort. Insgesamt stellen sie mit 52,9% den größeren Anteil (N=11.106) und damit fast 1.200 mehr als bei den Ärzten. "Die Feminisierung der Medizin ist nur zu begrüßen, da Ärztinnen durchaus eine andere Sicht auf den Patienten haben. Zugleich müssen die Arbeitgeber auf diesen Trend reagieren und familienfreundliche Arbeitsbedingungen vorhalten.", so der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Prof. Dr. med. habil. Jan Schulze.

Besonders deutlich lässt sich die unterschiedliche Entwicklung anhand der Ärztezahlen der Krankenhäuser beleuchten: stieg die Anzahl der Ärztinnen (3.658) hier um 256 im Vergleich zum Vorjahr und um rund 700 im Vergleich zum Jahr 2005, zeigen die Zahlen der Ärzte nur einen Anstieg von 91 und 206.

Dieser Trend hat allerdings keinen Einfluss auf das gleichbleibende signifikante Ungleichgewicht bei den leitenden Funktionen. Hier zeigt die Verteilung weiterhin deutlich in Richtung der Männer: 523 leitenden Ärzten stehen 87 Ärztinnen gegenüber, ein fast zu vernachlässigender Unterschied wie 2005, wo es 541 zu 78 waren.

Auf Grund von familiären Verpflichtungen ist davon auszugehen, dass Ärztinnen oft in Teilzeit arbeiten. Prof. Schulze: "Der Anstieg der absoluten Zahlen bedeutet deshalb nicht, dass es keinen Ärztemangel mehr gibt. Zudem nimmt durch den demografischen Wandel in Sachsen der Bedarf an medizinischen Leistungen und damit an Ärzten weiter zu".

Mit der Einführung des demografischen Faktors in der Bedarfsplanung für den ambulanten Bereich ab März 2011 wird sich der Ärztebedarf in diesem Bereich zusätzlich erhöhen.


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Quelle:
Sächsische Landesärztekammer
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Pressemitteilung vom 24. Februar 2011 Nr. 11
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Februar 2011