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DEMENZ/208: Welt-Alzheimer Report 2015 - Alle drei Sekunden erkrankt weltweit ein Mensch an Demenz (DAlzG)


Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz - 25.08.2015

Deutsche Alzheimer Gesellschaft zum Welt-Alzheimer Report 2015

Neue Zahlen: Alle drei Sekunden erkrankt weltweit ein Mensch an Demenz


Berlin, 25.08.2015. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) begrüßt die Veröffentlichung des Welt-Alzheimer Report 2015 mit aktuellen Daten zu Häufigkeit, Kosten und Entwicklungstrends von Demenzerkrankungen. Der von der internationalen Dachorganisation Alzheimer's Disease International (ADI) (London) herausgegebene Report wurde von Prof. Martin Prince (King's College London) und seinem Forschungsteam erarbeitet.

Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören alarmierende neue Zahlen zur Häufigkeit von Demenzerkrankungen. Gegenwärtig sind weltweit 46,8 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen. Die Zahl der Betroffenen wird voraussichtlich bis 2030 auf 74,7 Millionen und 2050 auf mehr als 131,5 Millionen steigen. Im Jahr 2015 wird es weltweit 9,9 Millionen Neuerkrankungen geben, alle 3 Sekunden erkrankt ein Mensch neu an einer Demenz.

Die meisten Menschen mit Demenz leben derzeit in Ostasien, nämlich 9,8 Millionen, in Westeuropa sind es 7,4 Millionen, in Südasien 5,1 Millionen und in Nordamerika 4,8 Millionen. Ein erheblicher Teil lebt in den Ländern mit mittleren und niedrigen Einkommen (nach Kriterien der Weltbank): heute sind es 58%, im Jahr 2030 schon 63% und 68% im Jahr 2050. Besonders betroffen sind also Länder, für die es besonders schwierig sein wird, eine gute medizinische und pflegerische Versorgung Demenzkranker sicherzustellen.

Die geschätzten weltweiten Kosten der medizinischen, pflegerischen und sozialen Versorgung Demenzkranker liegen bei $ 818 Milliarden und werden bis 2030 auf $ 2 Billionen steigen.

Um diesen Entwicklungen zu begegnen empfiehlt Alzheimer's Disease International die ärmeren Länder beim Aufbau von Versorgungssystemen zu unterstützen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO wird aufgefordert, einen Aktionsplan Demenz (Dementia Action Plan) mit klar definierten Zielen und Handlungsempfehlungen aufzustellen. Gesundheitsprogramme mit dem Ziel Risikofaktoren für Demenzerkrankungen (z.B. Bluthochdruck oder Diabetes) zu reduzieren sollten Priorität erhalten, und stärkere Anstrengungen in der Forschung sind notwendig.

Dazu sagte Heike von Lützau-Hohlbein, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: "Der Report von ADI zeigt alarmierende Zahlen und Fakten zur weltweiten Entwicklung, aber auch, dass man etwas tun kann. Die ärmeren Länder müssen beim Ausbau ihrer Gesundheitssysteme mit Wissen und finanziellen Mitteln unterstützt werden. Ebenso sind die reicheren Länder zum Handeln aufgefordert. Auch in Deutschland mit gegenwärtig 1,5 Millionen Demenzkranken steht noch ein Nationaler Aktionsplans Demenz aus. Weltweit sind sowohl die staatlichen Institutionen wie auch das bürgerschaftliche Engagement gefordert".

DER REPORT

Alzheimer's Disease International: World Alzheimer Report 2015. The Global Impact of Dementia. An Analysis of Prevalence, Incidence, Cost and Trends.
www.worldalzreport2015.org (Link: http://www.worldalzreport2015.org/) sowie
www.alz.co.uk (Link: http://www.alz.co.uk/)
Infografik zum Report (Link: https://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/alz/bilder/Infografiken/global-impact-of-dementia-infographic.pd)

DIE SITUATION IN DEUTSCHLAND

Heute leben in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt. Ausführliche Informationen zur Situation in Deutschland im "Infoblatt Das Wichtigste 1: Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen":
https://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/informationsblaetter-downloads.html
(Link: https://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/informationsblaetter-downloads.html)


Hintergrundinformationen:

Heute leben in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr zwei Drittel davon leiden an der Alzheimer-Demenz. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist der Bundesverband von derzeit 139 regionalen Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbänden. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 - 171017 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 / 259 37 95-14 (Festnetztarif).

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Quelle:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Pressemitteilung vom 25.08.2015
Friedrichstraße 236, 10696 Berlin
Telefon: 030 / 259 37 95 - 0, Fax: 030 / 259 37 95-29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
Internet: www.deutsche-alzheimer.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. August 2015

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