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DIABETES/1624: Weltdiabetestag am 14. November 2012 - Bestmögliche Versorgung gefordert (diabetesDE)


diabetesDE - 12. November 2012

Anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November

Bestmögliche Versorgung für Menschen mit Diabetes gefordert



Berlin - Seit 2007 existiert der Weltdiabetestag, festgelegt in der UN-Resolution unter Generalsekretär Kofi Annan am 20. Dezember 2006. Seitdem wird weltweit am 14. November auf die Volkskrankheit Diabetes und ihre Folgeerkrankungen aufmerksam gemacht. Die selbstständige Betroffenenorganisation "Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes" (DDH-M) nimmt diesen Tag zum Anlass, um auf Defizite in der Versorgung zu verweisen, zum Beispiel die Erstattungsfähigkeit für das kontinuierliche Glukosemonitoring (CGM).

In Deutschland leben aktuell mehr als sechs Millionen Menschen mit Diabetes, eine Steigerung von 38% gegenüber 1998 (RKI 2012). 300.000 Menschen leiden an Typ-1-Diabetes, der nicht mit Tabletten behandelt werden kann. Neben den Insulingaben gehören Blutzuckermessungen zum Alltag eines Diabetikers. Zwischen vier und acht Mal pro Tag messen Patienten mit Typ 1 Diabetes üblicherweise ihren Blutzuckerwert und passen die Insulindosis daran an. Bei dem kontinuierlichen Glukosemonitoring mit einem CGM-System misst eine ins Unterhautfettgewebe eingestochene Sensorelektrode bis zu 1400 Mal täglich den Glukosewert. Der Patient erfährt so, wie sich sein Zuckerspiegel im gesamten Tages- und Nachtverlauf verhält und wird alarmiert, wenn Unter- oder Überzuckerungen drohen. Dank dieser Information kann er Mahlzeiten, körperliche Aktivitäten und Medikation zugunsten eines optimal eingestellten Blutzuckerspiegels anpassen.

Nicht nur, dass die CGM die Lebensqualität für Betroffene deutlich erhöht: Die Arbeitsgemeinschaft Diabetologische Technologie (AGTD) der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) betont, dass klinische Studien gezeigt haben, dass bei einer ausreichenden Tragehäufigkeit der CGM-Systeme erhöhte Langzeit-Blutzuckerwerte (HbA1c-Werte) effektiv gesenkt und die Häufigkeit von gefährlichen Unterzuckerungen (Hypoglykämien) verringert werden können. Trotzdem lehnen viele Kassen die Erstattung ab mit der Begründung, diese Leistung sei nicht im Hilfsmittelverzeichnis enthalten und die Studienlage wäre nicht ausreichend.

"Für Typ-1-Betroffene mit einer Hypowahrnehmungsstörung und schweren Hypoglykämien oder einer instabilen Stoffwechsellage ist es nicht nachvollziehbar, dass Kassen die Erstattung erst mal blockieren. Jeder weiß doch, dass derart starke Blutzuckerspiegelschwankungen auf Dauer zu Folgeschäden führen. Und diese kosten unser Gesundheitssystem auf Dauer ein Vielfaches mehr als der Einsatz von CGMs bei Bedarf", kritisiert Jan Twachtmann, Vorstandsvorsitzender der DDH-M die aktuelle Gesetzeslage. Des Weiteren erhöhe ein CGM auch die Lebensqualität der Betroffenen, da die Betroffenen kontinuierlich nach den Werten schauen können, was auch weniger auffällig sei, als öffentlich Blutzucker zu messen.

Um den Betroffenen den Antrag auf ein CGM zu erleichtern, bietet die bundesweite Selbsthilfeorganisation DDH-M nun eine Checkliste zur Erstellung eines Gutachtens auf ihrer Website an: www.ddh-m.de

"Wir müssen eine bestmögliche Versorgung für Menschen mit Diabetes in vielerlei Hinsicht erreichen, um möglichst viele Folgeerkrankungen zu vermeiden", ergänzt Twachtmann. Die DDH-M setzt sich daher zusammen mit der Gesamtorganisation diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und anderen Organisationen für einen Nationalen Diabetes Plan ein.


Veranstaltungshinweis

Auf der zentralen Veranstaltung zum Weltdiabetestag am Sonntag, den 18.11.2012 werden die Vorteile des CGM in einem Vortrag mit dem Thema "Die kontinuierliche Glukosemessung - Was bringt sie?" von Diabetesberaterin Ulrike Thurm um 14.30 Uhr - 15.00 Uhr in Saal 6 im Berliner ICC vorgestellt. Der Eintritt ist frei.


Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) ist eine der großen Interessenvertretungen im Bereich Diabetes. Wir engagieren uns politisch für die Rechte und Nöte von Betroffenen und wirken dabei ganz eng mit unseren Partnerorganisationen diabetesDE, DDG und VDBD zusammen, um jeweils die größtmögliche Kompetenz aufbieten zu können. Daneben schaffen wir auch Öffentlichkeit für die Krankheit und die Probleme der Betroffenen damit.

Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes
Reinhardtstraße 31 ,10117 Berlin
E-Mail: info@ddh-m.de
Internet: www.ddh-m.de / www.deutsche-diabetes-hilfe.de

diabetesDE ist eine gemeinnützige Organisation, die alle Menschen mit Diabetes und alle Berufsgruppen wie Ärzte, Diabetesberater und Forscher vereint, um sich für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen Diabetes einzusetzen. An oberster Stelle steht die Interessenvertretung für die Menschen, die von dieser Volkskrankheit betroffen sind, die sich in großem Tempo in vielen Ländern der Erde, so auch in Deutschland ausbreitet. Gegründet wurde diabetesDE von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD).

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Quelle:
diabetesDE, Pressestelle
Pressemitteilung vom 12.11.2012
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 201 677-0, Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: presse@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. November 2012