Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → KRANKHEIT

DIABETES/1678: Hausärzte, Schwerpunktpraxen und Kliniken sprechen zu wenig miteinander (diabetesDE)


diabetesDE - 23. April 2013

Diabetes-Versorgung mit Lücken

Hausärzte, Schwerpunktpraxen und Kliniken sprechen zu wenig miteinander



Berlin - Menschen mit Diabetes Typ 1 und 2 werden meist parallel vom Haus-, Fach- oder Klinikarzt behandelt. Experten kritisieren schon lange, dass diese drei Ebenen nicht ausreichend miteinander kommunizieren. Darunter leidet vor allem die Versorgung der Betroffenen. Im nächsten Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe am 25. April 2013 erklärt die Diabetologin Dr. med. Eva-Maria Fach aus Rosenheim, wo Versorgungsdefizite bestehen und welche Lösungsansätze die Kampagne "Diabetes STOPPEN - jetzt!" fordert. Fragen dazu können ab sofort unter www.diabetesde.org/experten-chat eingesendet werden.

Jeder Hausarzt betreut etwa 100 Patienten mit Diabetes Typ 2. Menschen mit Diabetes Typ 1 werden hingegen größtenteils von Diabetologen in Schwerpunktpraxen betreut. Aber auch stationär behandeln Klinikärzte 25 bis 30 Prozent Patienten, die als Haupt- oder Nebendiagnose an Diabetes leiden. "Größtenteils existieren in Krankenhäusern keine strukturierten Versorgungspläne für diese Patienten", kritisiert Dr. Fach, Vorsitzende des Bundesverbandes Niedergelassener Diabetologen e. V. (BVND).

Wird der Diabetes vor einer Operation nicht berücksichtigt, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Denn für viele bedeutet der Aufenthalt in einer Klinik Stress und dieser wirkt sich auf den Hormonhaushalt und somit die nötige Insulindosis aus. Vor allem für schlecht eingestellte Menschen mit Diabetes berge der Krankenhausaufenthalt daher eine große Gefahr: Unterzuckerungen oder eine erhöhte Infektionsgefahr bei ständig erhöhten Blutzuckerwerten könnten auftreten, warnt Dr. Fach.

Lücken sieht die Expertin aber auch auf der Hausarztebene. Diese würden zu häufig versäumen, ihren Diabetes-Patienten die Teilnahme an einer Schulung ausdrücklich zu empfehlen. Etwa jeder dritte Mensch mit Diabetes Typ 2 erhält keine Schulung. "Die Teilnahme an Schulungen sollte weiter ausgebaut werden, und alle Patienten sollten Zugang haben", unterstützt Dr. Fach die Forderung der im März 2013 gestarteten Kampagne "Diabetes STOPPEN - jetzt!" (www.diabetes-stoppen.de). In deren Rahmen fordert diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe eine längst überfällige nationale Diabetes-Strategie, die ein Diabetesregister sowie eine übergreifende Versorgungsstruktur beinhaltet.

Fragen zur optimalen Versorgung beantwortet Dr. Fach am Donnerstag, dem 25. April 2013, im Expertenchat. Der Diabetes-Chat steht allen Internetnutzern kostenfrei zur Verfügung. Protokolle der letzten Sprechstunden können Sie hier abrufen.


Terminhinweis:

Experten-Chat auf www.diabetesde.org
Expertin: Dr. med. Eva-Maria Fach
Thema: Hausarzt, Schwerpunktpraxis oder zertifizierte Klinik? Menschen mit Diabetes müssen richtig versorgt werden
Fragen an die Expertin können ab sofort online gesendet werden.

Unser Kontaktformular finden Sie hier:
www.diabetesde.org/experten_chat/kontaktformular/

Die Fragen werden live beantwortet am 25. April 2013 von 17.00 bis 19.00 Uhr.


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation, die Menschen mit Diabetes, Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6 Millionen Menschen sind in Behandlung, und jeden Tag kommen fast 1000 Neuerkrankte hinzu.

Gegründet wurde diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) www.ddg.info und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) www.vdbd.info. Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) www.ddh-m.de vertreten.

*

Quelle:
diabetesDE, Pressestelle
Pressemitteilung vom
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 201 677-0, Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: presse@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2013