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DIABETES/1864: Mit Diabetes an den Badesee - Was Patienten bei Insulin und Pumpe beachten sollten (diabetesDE)


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe - 23. Juni 2015

Mit Diabetes an den Badesee

Was Patienten bei Insulin und Pumpe beachten sollten


Berlin - Baggersee, Freibad und Meer laden im Sommer nicht nur zum Erfrischen ein. Viele nutzen die warmen Monate auch, um sich unter freiem Himmel im kühlen Nass sportlich zu betätigen. Menschen mit Diabetes sollten jedoch vor jedem Sprung ins Wasser einiges beachten. Wie sie den Badespaß ohne gefährliche Unterzuckerungen genießen können und was Träger einer Insulinpumpe unbedingt berücksichtigen sollten, erklärt die Diabetesberaterin Margareta Bielefeld im nächsten Expertenchat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe [1]. Fragen können ab sofort gestellt werden.

Im Wasser können Unterzuckerungen leicht unerkannt bleiben. Denn Menschen mit Diabetes führen das Zittern der Hände fälschlicherweise auf das kalte Wasser zurück oder gehen davon aus, dass das Schwindelgefühl durch die Bewegung beim Wassersport verursacht wurde. "Deshalb sollten Menschen mit Diabetes Typ 1 häufiger als üblich ihren Blutzucker messen, um sich sicher zu fühlen", rät die Diabetesberaterin Margareta Bielefeld, Mitglied beim Verband der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe (VDBD) und bei diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe. Beim Blutzuckermessen sei es wichtig, auf trockene Hände zu achten. Denn Wasser kann das Ergebnis der Messung beeinflussen. Insbesondere in sehr kaltem Wasser steigt der Energieverbrauch aufgrund des höheren Verlusts der Körperwärme und durch die Bewegung. Je nach Trainingszustand steigt die Gefahr für Unterzuckerungen. "Der Blutzucker sollte dann noch engmaschiger kontrolliert und die Insulinmenge entsprechend angepasst werden", sagt die Expertin. Komme es dennoch zu einer spontanen Unterzuckerung, hilft Traubenzucker, am besten in flüssiger Form.

Tragen Patienten mit Diabetes Typ 1 eine Insulinpumpe, können sie diese vor dem Schwimmen ablegen. Die Kanüle, die in das Fettgewebe der Haut eingestochen ist, verbleibt am Bauch - geschützt durch ein wasserdichtes Katheterpflaster. Bielefeld rät, vor dem Badespaß unbedingt den Blutzucker zu messen. Denn erst wenn dieser zischen 120 und 180 mg/dl liegt, darf die Insulinpumpe abgekoppelt werden. Bei einem niedrigeren Blutzuckerspiegel sollten Menschen mit Diabetes nicht ins Wasser gehen, sondern erst einen kleinen kohlehydratreichen Snack essen. Ist der Blutzuckerspiegel hingegen zu hoch, hilft eine Extradosis Insulin.

Darüber hinaus empfiehlt die Diabetesberaterin, Insulin bzw. Pen oder Pumpe sollten nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Sie rät Betroffenen, eine Kühlbox/-tasche oder Thermosflasche mitzunehmen. Das Insulin darf jedoch keinen unmittelbaren Kontakt mit den Kühlelementen haben. Auch für Insulinpumpe, Teststreifen, Blutzuckermessgerät und Medikamente gilt: vor starker Sonneneinstrahlung schützen sowie sauber und trocken lagern.

Worauf Menschen mit Diabetes beim sommerlichen Badevergnügen achten sollten und wie lange Patienten die Pumpe ablegen können, erläutert Margareta Bielefeld live im Experten-Chat am 25. Juni 2015 von 17 bis 19 Uhr.

Weitere Informationen: Mit Insulinpumpe im Schwimmbad [2]

Für den Schwimmbad- oder Strandbesuch sollten Pumpenträger vor dem Sprung ins Wasser folgende sechs Tipps beachten:

  1. Vor dem Abkoppeln der Pumpe Blutzucker messen.
  2. Die Pumpe erst bei einem Wert zwischen 120 und 180 mg/dl abkoppeln.
  3. Darauf achten, dass Katheternadel und verbleibendes Schlauchstück durch ein wasserdichtes Pflaster geschützt sind.
  4. Alle 30 Minuten den Blutzucker kontrollieren.
  5. Vor dem Messen Hände gut abtrocknen.
  6. Insulinpumpe in dieser Zeit sauber, trocken und kühl lagern.


Terminhinweis:

Expertenchat am 25. Juni 2015, 17 bis 19 Uhr:

Thema: "Mit Diabetes im Schwimmbad, Baggersee & Co. - was Patienten beachten sollten"
http://www.diabetesde.org/experten_chat/themen_von_a_bis_z/therapie_und_medikamente/experten_chat_mit_diabetesberaterin_margareta_bielefeld/


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Dachorganisation, die Menschen mit Diabetes, Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6 Millionen Menschen sind in Behandlung, und jeden Tag kommen fast 1000 Neuerkrankte hinzu.
Gegründet wurde diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) www.ddg.info und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) www.vdbd.de [1]. Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) www.ddh-m.de vertreten.

[1] http://www.vdbd.de/VDBD/index.php

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Quelle:
diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, Pressestelle
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Internet: www.diabetesde.orgkrank


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juni 2015
 
 

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