Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → KRANKHEIT

MELDUNG/034: Probleme der Patientenversorgung im Fokus des Deutschen Schmerz- und Palliativtags (idw)


Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. - 21.03.2011

Deutscher Schmerz- und Palliativtag - Versorgungsprobleme im Fokus


Am Mittwoch, den 23. März 2011 beginnt in Frankfurt/Main der 22. Deutsche Schmerz- und Palliativtag, zu dem rund 2000 Experten erwartet werden. Probleme der Patientenversorgung aber auch neue Therapiekonzepte stehen im Mittelpunkt dieser traditionsreichen Tagung.

In Deutschland leiden 17 Prozent der erwachsenen Bevölkerung - rund zwölf Millionen Menschen - an chronischen Schmerzen. Das belegt eine jetzt veröffentlichte Analyse des Care and Public Health Research Institutes von der Universität Maastricht in den Niederlanden.

Diese Zahl spiegelt indes nur einen Teil der Realität wider. Nicht berücksichtigt von dem Team um Jos Kleijnen wurden beispielsweise Studien, die chronische Schmerzen bei Krebskranken oder Kindern erfassten. Auch die chronischen Schmerzen von Patienten mit Parkinson oder Multipler Sklerose fanden keinen Eingang in diese Analyse, ebenso wenig Untersuchungen zu chronischen oder wiederkehrenden Kopfschmerzen, an denen hierzulande etwa 7 Millionen Menschen leiden.

Chronische Schmerzen sind damit nicht nur Ursache von Leid und verlorener Lebensqualität bei Millionen Menschen, sondern belasten auch das Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft mit hohen Kosten. Auf knapp 49 Milliarden Euro taxierten Forscher unlängst allein die indirekten Kosten von Rückenschmerzen. Dennoch gehört die Schmerzmedizin noch immer zu den Stiefkindern des Medizinsystems.

Dabei ließen sich in den Gesundheits- und Sozialsystemen wertvolle Ressourcen schonen, würden Wissen und Strategien der modernen Schmerzmedizin - etwa erfolgreiche Konzepte der integrierten Versorgung - nur konsequent umgesetzt. Doch dem stehen Beharrungsvermögen und verkrustete Strukturen sowie Ausbildungsdefizite der Ärzte gegenüber. Sorgen bereitet den Schmerzmedizinern zusätzlich auch die Flut von Leitlinien, welche die Versorgung von Patientinnen und Patienten oft eher erschweren denn verbessern.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dgschmerztherapie.de

Pressestelle Deutscher Schmerz- und Palliativtag
Barbara Ritzert, ProScience Communications -
Die Agentur für Wissenschaftskommunikation GmbH
Andechser Weg 17, 82343 Pöcking
e-mail: ritzert@proscience-com.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1437


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V., Barbara Ritzert, 21.03.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2011