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AIDS/775: Globaler Fonds zur Bekämpfung von Aids, TBC und Malaria muß weiter finanziert werden (DSW)


DSW [news] - März 2010
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Gute Ergebnisse - gutes Geld?

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria
muss weiter in vollem Umfang finanziert werden


Im Oktober 2010 muss die internationale Staatengemeinschaft darüber entscheiden, wie viel Geld sie dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria in den nächsten Jahren zuweist. Der Umfang dieser Mittel wird darüber entscheiden, ob der Globale Fonds seine tragende Rolle bei den internationalen Entwicklungsbemühungen weiter einnehmen kann.

Michel Kazatchkine, der Exekutivdirektor des Globalen Fonds, betonte in einer Stellungnahme Anfang März, dass das Erreichen zumindest von einzelnen, gesundheitsbezogenen Millennium-Entwicklungszielen (MDGs) auf dem Spiel stehe: "Die nächste Geberrunde ist der Schlüssel dafür, wo die Welt 2015 stehen wird. Wenn wir [die finanziellen Zusagen] noch einmal ausweiten, sollten wir in der Lage sein, einige Unterziele zu erreichen. Dazu gehört etwa, die Verbreitung von multiresistenter Tuberkulose zu stoppen oder die Mutter-Kind-Übertragung des HI-Virus vollständig zu eliminieren."

Michael Sidibe, Direktor von UNAIDS, ergänzte: "Ohne einen voll finanzierten Globalen Fonds können wir unseren gemeinsamen Traum vom allgemeinen Zugang zu HIV/Aids-Vorbeugung, -Behandlung und -Versorgung nicht verwirklichen."

Ein kürzlich erschienener Bericht des Globalen Fonds ("The Global Fund 2010: Innovation and Impact") beschreibt die Fortschritte, die mit Hilfe des Globalen Fonds erzielt wurden. Dazu zählt, dass seit 2002 etwa 2,5 Millionen Menschen anti-retrovirale Medikamente (ARV) durch den Fonds erhielten - die Hälfte aller ARV-Empfänger in Entwicklungsländern. In Afrika südlich der Sahara ist der Fonds der größte Geldgeber im Gesundheitsbereich und hat es Ländern wie Namibia, Ruanda und Sambia ermöglicht, universellen Zugang zu ARV-Medikamenten zu verwirklichen.

Zusätzliche Mittel fraglich

Doch derzeit scheinen die wichtigsten Geber nicht bereit, die Mittel für die Bekämpfung von Seuchen aufzustocken. Kazatchkine verlieh daher seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Geberländer ihre Unterstützung zumindest im bisher gewährten Umfang fortsetzen. Sidibe hob hervor, dass der Fonds auch in einem umfassenderen Sinn Entwicklungserfolge vorzuweisen habe: "Der Globale Fonds hat uns geholfen, die Struktur und die Steuerung von Entwicklungshilfe zu verändern, was es wiederum den Empfängerländern ermöglicht hat, bessere Ergebnisse zu erzielen. Das Erreichte lässt sich nutzen, um breiter gefasste Zielsetzungen im Gesundheitsbereich zu verwirklichen. Das aber geht nur, wenn wir HIV/Aids aus seiner Isolation herausholen und die Beziehungen zwischen reproduktiver Gesundheit und der Gesundheit von Müttern und Kindern nutzen und in unsere Arbeit integrieren."


Weitere Informationen:

The Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria:
"The Global Fund 2010: Innovation and Impact"
http://theglobalfund.org/documents/replenishment/2010/Global_Fund_2010_Innovation_and_Impact_en.pdf

Quelle: Integrated Regional Information Network, IRIN/PLUSNEWS, 8. März 2010.


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Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__M_rz_2010.pdf


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Quelle:
DSW [news] - März 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. April 2010