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AIDS/809: Proteste gegen Kürzungen beim Globalen Fonds (Aktionsbündnis gegen AIDS)


VENRO e.V. / Aktionsbündnis gegen AIDS
gemeinsame Pressemitteilung - Dienstag, 7. September 2010

Proteste gegen Kürzungen beim Globalen Fonds

Nichtregierungsorganisationen starten Aktionswoche


Berlin, 7. September 2010 - Die Bundesregierung soll den Globalen Fonds gegen Aids, Malaria und Tuberkulose aufstocken statt kürzen. Dies fordern der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) und das Aktionsbündnis gegen AIDS im Vorfeld der Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds in New York. Vom 9. bis 15. September finden vor dem Bundeskanzleramt in Berlin Protestaktionen gegen die Kürzungen statt.

"Wenn der Globale Fonds tatsächlich gekürzt wird, dann hat das verheerende Folgen für die Menschen in den Entwicklungsländern. Viele Hilfsprogramme stehen dann vor dem Aus", so VENRO-Vorstandsvorsitzender Ulrich Post.

Im Juli wurden Pläne des Entwicklungsministeriums bekannt, wonach die Mittel für den Globalen Fonds um zwei Drittel gekürzt werden sollen. Der Fonds benötigt für die nächsten drei Jahre insgesamt mindestens 20 Milliarden US-Dollar, um den Finanzierungsbedarf der laufenden und zukünftigen Programme zu decken.

Seit seiner Gründung konnte der Globale Fonds 5,7 Millionen Menschenleben retten. Damit hat er auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele (MDG) geleistet. Dennoch sterben jährlich fast zwei Millionen Menschen an HIV/Aids. Ende 2008 hatten immerhin 42 Prozent aller Behandlungsbedürftigen Zugang zu antiretroviraler Therapie.

Auf der Wiederauffüllungskonferenz im Jahr 2007 warb Angela Merkel für den Globalen Fonds und appellierte an die Geldgeberstaaten, eine Grundlage für eine langfristige Finanzierung zu legen. Die G8-Staaten bekräftigten diese Forderung auf ihrem diesjährigen Gipfel in Kanada.

"Wir finden es unverantwortlich von der Bundesregierung, ausgerechnet bei den Ärmsten der Armen den Rotstift anzusetzen. Offenbar hat das Leben Hundertausender Behandlungsbedürftiger in Entwicklungsländern keine große Bedeutung" so Christiane Fischer, Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen AIDS.

Organisiert wird die Aktionswoche vom Aktionsbündnis gegen AIDS und VENRO. Mitveranstalter von einzelnen Aktionen während der Aktionswoche sind unter anderem Action for Global Health, Ärzte ohne Grenzen, der Evangelische Entwicklungsdienst (EED), die Deutsche Aids-Hilfe, die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Misereor, Save the Children, World Vision und One.


Informationen zur Aktionswoche und zu den einzelnen Veranstaltungen auf:
www.aids-kampagne.de und www.venro.org


VENRO ist der Bundesverband entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören 118 deutsche NRO an, die in der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.

Das Aktionsbündnis gegen AIDS vertritt über 100 Nichtregierungsorganisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie über 280 Basisgruppen in Deutschland, die in unterschiedlicher Art und Weise an dem Thema HIV/Aids arbeiten.


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Quelle:
VENRO e.V. - Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kirsten Prestin
Kaiserstr. 201, 53113 Bonn
Telefon: 0228 / 946 77-14, Fax: 0228 / 946 77-99
E-Mail: k.prestin@venro.org
Internet: http://www.venro.org

Aktionsbündnis gegen AIDS
Dr. Sandy Harnisch
Chausseestr. 128/129, 10115 Berlin
Telefon: 030 / 27 58 24 03, Fax: 030 / 27 58 24 13
E-Mail: harnisch@aids-kampagne.de
Internet: http://www.aids-kampagne.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. September 2010