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MELDUNG/198: Arzneimittel sind keine Urlaubssouvenirs (muebri-online)


Apotheker Brandenburg - Pressemitteilung von Freitag, 24. Juni 2011

Arzneimittel sind keine Urlaubssouvenirs

Fälschungen sind kaum zu erkennen, wissen die Apotheker im Land Brandenburg


Potsdam. - Je ärmer das Land, desto größer ist die Gefahr von Arzneimittelfälschungen. Daher sollten Reisende Medikamente auf keinen Fall bei fliegenden Händlern oder auf Märkten kaufen. Die Apotheker im Land Brandenburg raten dringend, die Reiseapotheke schon zu Hause zusammenzustellen. Flugreisende müssen an die Sicherheitsvorschriften denken.

Es klingt verlockend: Da wird an einem Marktstand unter südlicher Sonne die Packung eines bekannten Kopfschmerzmittels zu einem sensationell günstigen Preis angeboten. Viele Urlauber nutzen das vermeintliche Schnäppchen und greifen spontan zu. Doch bei solchen Reisesouvenirs ist Vorsicht geboten, informieren die Apotheker im Land Brandenburg vor dem Beginn der Sommerferien am 30. Juni. Zum einen, weil die Einfuhr von Medikamenten nach Deutschland nur für den persönlichen Bedarf erlaubt ist. Zum anderen, weil es sich auch um eine Fälschung handeln kann.

"Auf keinen Fall sollten Arzneimittel bei fliegenden Händlern oder auf Märkten gekauft werden", empfiehlt Monika Harms, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Landesapothekerkammer Brandenburg. "Es ist für den Verbraucher fast nicht erkennbar, ob es sich um ein Plagiat handelt und welche Inhaltsstoffe in den Pillen, Pulvern und Pasten wirklich enthalten sind." Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa acht bis zehn Prozent der Medikamente gefälscht. Im harmlosen Fall ist das Präparat ohne Wirkstoff, möglich sind aber auch gravierende Fehldosierungen und Beimengungen nicht deklarierter Substanzen. Die Schnäppchenjagd kann also lebensgefährlich werden. In ärmeren Ländern ist das Risiko für Arzneimittelfälschungen besonders groß.

"Der beste Schutz vor Arzneimittelfälschungen ist die sorgfältig zu Hause zusammengestellte Reiseapotheke", sagt Apothekerin Harms. Das gilt insbesondere für Menschen, die dauerhaft Medikamente brauchen. Die Apotheken im Land Brandenburg stehen gerne bei der Beratung zur Seite, denn die Reiseapotheke sollte immer den individuellen Bedürfnissen entsprechen: "Familien mit kleinen Kindern benötigen andere Arzneimittel als Senioren", erklärt Monika Harms. Entscheidend für den Inhalt ist natürlich auch die Art der Reise und das Ziel: Pauschalurlauber auf Mallorca nehmen andere Medikamente mit, als Trekkingreisende in Thailand.

Urlauber, die mit dem Flugzeug verreisen, dürfen nicht vergessen, dass Flüssigkeiten, Salben, Gele und Sprays nur in begrenzter Menge mit an Bord gebracht werden dürfen. "Damit die Medikamente die Kontrollen passieren, ist es hilfreich, wenn Reisende ein ärztliches Attest oder eine beglaubigte Rezeptkopie vorlegen können", weiß Harms. Für Diabetiker gehört ein Diabetikerausweis ins Handgepäck. Da es immer mal wieder passiert, dass Gepäck verloren geht, empfehlen die Apotheker Flugreisenden, wichtige Medikamente stets im Handgepäck zu transportieren.


Tipps für die Reiseapotheke:
Verbandsmaterial, Heftpflaster, Kompressen, Wund-Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe, kühlendes Gel für Prellungen und Verstauchungen, Fieberthermometer, Pinzette, Mittel gegen Reisekrankheit, Durchfall, Verstopfung, Fieber, Erkältung, Schmerzen, juckreizstillendes Präparat bei Insektenstichen und Sonnenbrand, Sonnencreme.


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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Freitag, 24. Juni 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juni 2011