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STUDIE/205: Studie über neues Medikament bei Borreliose (idw)


Uniklinik Köln - 25.07.2011

Studie über neues Medikament bei Borreliose

Behandlungsmethode wird an Uniklinik Köln getestet


Experten schätzen, dass in Deutschland die Anzahl der Menschen steigt, die nach Zeckenbissen an Borreliose erkranken. Da es bislang keine zugelassene Therapie gibt, mit der direkt nach einem frischen Biss begonnen werden kann, nimmt die Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln derzeit an einer multizentrischen Studie zum Thema Borreliose teil. Die Forscher wollen dabei ein innovatives Behandlungskonzept testen, dass die gefährliche Infektion sofort nach dem Biss unterbinden soll.

Bei Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die durch Zeckenbisse übertragen werden kann. Jeder, der von einer Zecke gebissen wurde, kann sich mit Borreliose infizieren. "Die Innovation besteht darin, dass jetzt nicht gewartet wird, ob ein Patient Symptome einer Erkrankung, wie beispielsweise die Wanderröte zeigt, sondern dass direkt nach dem Zeckenstich das zu prüfende Gel auf die betroffene Stichstelle aufgetragen wird", erläutert Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Leiter der Infektiologie an der Uniklinik Köln.

Ziel der klinischen Studie ist es, dass die Patienten gar nicht erst an Borreliose erkranken, da die Krankheitserreger lokal in der Haut abgetötet werden sollen. Bei dem zu untersuchenden Arzneimittel handelt es sich um ein antibiotikahaltiges Gel, das zweimal täglich für drei Tage direkt auf die Bissstelle aufgetragen wird.


Weitere Informationen:
www.zeckenstudie.com
Telefon-Hotline 00800 2151 3692

Für Rückfragen:

Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer
Klinik I für Innere Medizin
Schwerpunkt Klinische Infektiologie
Uniklinik Köln
E-Mail: gisela.kremer@uk-koeln.de

Christoph Wanko
Pressesprecher
Uniklinik Köln
E-Mail: pressestelle@uk-koeln.de


Hintergrund:
Schätzungen gehen davon aus, dass jede zweite Zecke in Deutschland mit Borrelien infiziert ist. Die Symptome der Borreliose sind sehr vielschichtig, viele der Beschwerden können auch bei anderen Krankheiten und noch Monate oder Jahre nach dem Zeckenbiss auftreten - was die Diagnose häufig erschwert. Für eine sofortige Behandlung nach einem frischen Zeckenbiss gibt es derzeit keine zugelassene Borreliose-Therapie. Daher wird bisher häufig erst bei eindeutigen Erscheinungen der Borreliose, wie beispielsweise der Wanderröte, eine Behandlung mit Antibiotika durchgeführt.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1051


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Uniklinik Köln, Christoph Wanko, 25.07.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juli 2011