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FORSCHUNG/680: Entwicklung neuer Medikamente gegen Gedächtnisstörungen (idw)


Universität Basel - 17.01.2012

Entwicklung neuer Medikamente gegen Gedächtnisstörungen


Mit einem neuartigen Forschungsansatz wollen Wissenschaftler der Universität Basel zusammen mit der Lausanner biopharmazeutischen Firma AC Immune Medikamente gegen Gedächtnisstörungen entwickeln. Das Projekt wird unter anderem von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) gefördert.

Gedächtnisstörungen sind Hauptsymptom der Alzheimer-Krankheit, kommen aber auch bei vielen anderen neuropsychiatrischen Erkrankungen vor, so zum Beispiel bei der Schizophrenie oder der Depression. Bis heute sind keine befriedigenden Therapiemöglichkeiten zur Behandlung dieser Gedächtnisstörungen verfügbar.

Die Neurowissenschaftler Dominique de Quervain und Andreas Papassotiropoulos von der Universität Basel arbeiten seit mehreren Jahren an der Charakterisierung der neurobiologischen und molekularen Grundlagen des menschlichen Gedächtnisses. Durch die Anwendung genomweiter Untersuchungen an grossen Gruppen gesunder Probanden gelang es ihnen, für das menschliche Gedächtnis wichtige Stoffwechselprozesse zu identifizieren. Die Ergebnisse der Humangenetik liefern den Forschern nun wertvolle Hinweise für die Auswahl möglicher Zielmoleküle (Targets) für potentielle Medikamente gegen Gedächtnisstörungen. Sowohl die molekulargenetischen Untersuchungen als auch die klinischen Studien finden an der Universität Basel an der Abteilung für Kognitive Neurowissenschaften und Abteilung für Molekulare Neurowissenschaften statt.

Die in diesen grossangelegten Untersuchungen gewonnen Informationen wollen die Basler Forscher nun nutzen, um neue Medikamente gegen Gedächtnisstörungen zu entwickeln. Dazu haben die Wissenschaftler eine Zusammenarbeit mit der Lausanner Firma AC Immune lanciert. Die von Andrea Pfeifer geführte AC Immune besitzt umfangreiche biopharmazeutische Kenntnisse und gehört zu den führenden Unternehmen im Bereich der Entwicklung von Medikamenten gegen die Alzheimer-Krankheit.

Im März dieses Jahres startet das Partnerprojekt "Human genetics-driven discovery of memory-modulating drugs", welches von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) für die Durchführung von drei klinischen Studien während dreier Jahren finanziell unterstützt wird.


Weitere Auskünfte

- Prof. Dr. Dominique de Quervain
Direktor der Division of Cognitive Neuroscience
Universität Basel
E-Mail: dominique.dequervain@unibas.ch

- Prof. Dr. Andreas Papassotiropoulos
Direktor der Division of Molecular Neuroscience
Universität Basel
E-Mail: andreas.papas@unibas.ch

- Prof. Andrea Pfeifer
CEO, AC Immune, Lausanne
E-Mail: andrea.pfeifer@acimmune.com

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image160760
Medikamente gegen Gedächtnisstörungen: Wissenschaftler der Universität Basel haben eine Zusammenarbeit mit der Lausanner Firma AC Immune lanciert.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution74


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universität Basel, MA Reto Caluori, 17.01.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Januar 2012