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NEBENWIRKUNG/225: Gefährliches Spiel - Doping im Freizeitsport (muebri-online)


Apotheker Brandenburg - Dienstag, 28. April 2009

Gefährliches Spiel - Doping im Freizeitsport

Großes Gesundheitsrisiko mit Langzeitfolgen


Potsdam. Regelmäßige Dopingenthüllungen und -geständnisse von Leistungssportlern sind inzwischen fast schon alltäglich. Weit weniger bekannt ist, dass auch im Freizeit- und Breitensport immer mehr Menschen zu Tabletten und Spritzen greifen. Zu den Doping-Wirkstoffgruppen zählen unter anderem Amphetamine, Aufputschmittel und Koffein zur Steigerung der Aktivität, starke Schmerzmittel zur Schmerzunterdrückung, Anabolika zum Aufbau der Muskelmasse, Steroide und Hormone. Diuretika, Mittel für eine vermehrte Wasserausscheidung, sollen helfen, das Gewicht zu verringern. Die Apotheker im Land Brandenburg warnen vor der Einnahme von Dopingmitteln.

"Nach Schätzungen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) nehmen in Deutschland rund 200.000 Hobby-Athleten Dopingmittel ein, die Dunkelziffer ist dabei hoch", sagt Monika Harms, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Apotheker im Land Brandenburg. So hat zum Beispiel etwa jeder fünfte Besucher eines Fitnessstudios GBE-Studien zufolge Erfahrungen mit der Einnahme von verbotenen Substanzen.

"Sportler, die zu verbotenen Substanzen greifen, spielen mit ihrer Gesundheit und sind sich oft gar nicht bewusst, was sie ihrem Körper damit antun", erörtert Harms. Die Langzeitfolgen durch den Missbrauch sind verheerend. "Zu den Nebenwirkungen von Anabolika, Amphetaminen oder anderen Dopingmitteln gehören Herz-Kreislauferkrankungen, Depressionen und Aggressivität." Vor allem das Zentrale Nervensystem wird angegriffen. Häufig wird auch von Sehnen- und Muskelabrissen sowie chronischen Schmerzen berichtet. Dagegen erscheinen die akuten Nebenwirkungen wie Akne und Haarausfall eher als ein Schönheitsproblem.

Trotz der großen Gefahren für Körper und Geist ist die Nachfrage bei Profi- und Freizeitsportlern nach Dopingmitteln oder Arzneimitteln mit leistungssteigernder Wirkung groß. "Vor allem über das Internet ist es verhältnismäßig einfach, die gewünschten Substanzen zu erhalten", weiß die Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit. "Wer über das Internet bei unseriösen Versandhändlern bestellt, muss zudem damit rechnen, gefälschte Präparate zu erhalten." Die Versendung rezeptpflichtiger Arzneimittel ohne Vorlage eines Rezeptes ist immer unseriös.

Ein weiteres Problem sehen die Apotheker im Land Brandenburg bei den Nahrungsergänzungsmitteln zur Leistungssteigerung. In den wenigsten Fällen gibt es Wirkstudien und Nachweise, ob diese Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich die Wirkung zeigen, die die Werbung verspricht. Und auch in diesem Fall können Internet-Schnäppchenjäger nicht sicher sein, ein qualitativ einwandfreies Produkt erhalten zu haben. Auch hier blüht der Markt mit Fälschungen, die im günstigsten Fall keine Wirkstoffe und im ungünstigsten nicht deklarierte, stark wirksame Beimischungen enthalten. "Der Internethandel mit diesen Substanzen ist skandalös. Zumal es dort auch diverse Foren gibt, in denen sich die Freizeitsportler gegenseitig Dosierungstipps geben und beschreiben, wie Dopingsubstanzen wirken. All diese Menschen riskieren ihre Gesundheit", warnt die Apothekerin.


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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 28. April 2009
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Donnerstag, 4. Februar 2009
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Mai 2009