Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → TECHNIK

ENTWICKLUNG/813: Medikamente mixen leicht gemacht - Mehr Sicherheit durch Terahertztechnik (idw)


Ruhr-Universität Bochum - 06.12.2011

Medikamente mixen leicht gemacht: Mehr Sicherheit durch Terahertztechnik

SafeCam: RUB-Projekt siegt bei Wettbewerb


Lebensentscheidend im Medikamentenbedarf älterer Menschen ist oft die richtige Pille zur rechten Zeit. In vielen Altersheimen stellt das Pflegepersonal die Medikamente von Hand zusammen. Deutlich sicherer erfolgt dies durch sogenannte Blisterautomaten. Um diese Geräte noch sicherer und präziser zu machen, entwickelt ein Team um Prof. Dr. Martin Hofmann (RUB, Photonik und Teraherztechnologie) in Kooperation mit Dr. Erich Henke vom Blister Center Aschaffenburg eine neue Komponente, die helfen soll, Fehler zu vermeiden. Koordiniert wird das gemeinsame, vor kurzem gestartete Projekt TeraPharm - SafeCam von Dr. Jens Soetebier vom Applied Competence Center Terahertz (ACC Terahertz) der RUB. Das Projekt konnte beim "Transfer.NRW Science to Business PreSeed-Wettbewerb" überzeugen und wird nun als eines von elf Siegern vom NRW-Innovationsministerium mit 287.000 Euro gefördert.

Fehler kommen vor

Ein Bewohner eines Pflegeheims nimmt im Durchschnitt wöchentlich 48 verschiedene Tabletten ein. Um Fehler bei der Zusammenstellung zu vermeiden, greift man zunehmend auf die "patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung" zurück: Die Medikamente eines Patienten werden für jeden Einnahmezeitpunkt automatisiert in ein Tütchen abgefüllt, auf dem der Name des Patienten, der vorgesehene Einnahmezeitpunkt und die enthaltenen Arzneimittel vermerkt sind. Die richtige Zusammenstellung kontrollieren Kameras. Sie arbeiten mit einer Software, die der von Personenerkennungssystemen ähnelt. Da die Kamerasysteme nicht in der Lage sind, alle Tabletten einwandfrei voneinander zu unterscheiden, erfolgt zusätzlich die sehr zeitaufwendige visuelle Überprüfung durch speziell geschultes Personal.

Neu: unverkennbarer Fingerabdruck der Tabletten

Ziel der "SafeCam" ist es, jede einzelne Tablette fehlerfrei zu identifizieren. Dafür setzen die Projektpartner ein Terahertz-spektroskopisches Verfahren ein. Die verwendeten Beutel sind für Terahertzwellen - im Spektralbereich zwischen sichtbarem Licht und Radarfrequenzen - transparent, so dass die verschiedenen Wirkstoffe und Tablettenbestandteile unter der Bestrahlung eine Art unverkennbaren Fingerabdruck aufweisen. Fehler bei der Identifizierung lassen sich dann vollständig ausschließen.

Das Projekt SafeCam wird aus dem "Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Investition in unsere Zukunft" (EFRE) im NRW-Programm "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 2007-2013" gefördert.


Weitere Informationen
Dr. Jens Soetebier
ACC-Terahertz der Ruhr-Universität Bochum
Jens.Soetebier@ruhr-uni-bochum.de

Angeklickt

Applied Competence Center Terahertz (ACC Terahertz) der RUB:
http://www.ACC-THz.com

Photonik- und Terahertztechnologie:
http://www.ptt.rub.de/

Blister Center Aschaffenburg:
http://www.blister-center.de/j-de-blister/index.php



Redaktion:
Marie-Astrid Reinartz / Dr. Josef König

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/de/image158215
Mehr Sicherheit durch Terahertztechnik

http://idw-online.de/de/image158216
Tabletten hinterlassen ihren unverkennbaren Fingerabdruck



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution2


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Ruhr-Universität Bochum, Dr. Josef König, 06.12.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Dezember 2011