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LABEL/3163: Glitterhouse-Neuigkeitenbrief - 26.03.12 (glitterhouse)


DER GLITTERHOUSE-NEUIGKEITENBRIEF 26.03.2012


Ohne viel Gequatsche geht es direkt hinein in die aktuellen Tourdaten und brandaktuellen Neuerscheinungen!


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GLITTERHOUSE RECORDS - LABEL

Pressfrisch auf Glitterhouse Records:

JEFFREY LEE PIERCE SESSIONS PROJECT - The Journey Is Long
2-LP - EUR 24,50
CD - EUR 14,50

Nach dem erfolgreichen 2009er Debüt We Are Only Riders legt das Jeffrey Lee Pierce Sessions Project nun ein zweites Album mit zuvor unveröffentlichten Vorlagen des Gun Club-Sängers vor, wiederum eingespielt von alten Freunden, Weggefährten und Bewunderern. Ausgangspunkt für viele Songs war eine Musik-Cassette mit Songideen von Jeffrey Lee Pierce, die Cypress Grove, ein Musiker aus der späten Gun Club-Phase, zufällig beim Aufräumen fand. Wie im von Jeffrey Lee so geliebten Jazz, spielte beim Sessions Project jeder bei jedem, interpretierte oder bearbeitete man gemeinsam lyrische und melodische Fragmente, während einige sich persönliche Favoriten aus dem Katalog suchten. Auf Volume 2 besteht das Jeffrey Lee Pierce Sessions Project aus Nick Cave (der zudem im Duett mit Debbie Harry zu hören ist), Mick Harvey, Debbie Harry & Chris Stein, Lydia Lunch, The Jim Jones Revue, Kid Congo Powers, Tav Falco's Panther Burns, Mark Lanegan & Isobel Campbell, Youth's Vertical Smile, Steve Wynn (Dream Syndicate), Warren Ellis, Barry Adamson, Bertrand Cantat & Pascal Humbert, Thalia Zedek & Chris Brokaw, Hugo Race, Dom Beken und Kris & Michelle Needs, oft in verschiedenen Kombinationen.
"Die Grundidee war: dies sind nicht unsere Songs, wir interpretieren sie nur", erklärt Cypress Grove. "Die ist kein Tribut-Projekt, das normalerweise aus drittklassigen Aufgüssen berühmter Originale besteht, sondern brandneues Material über den Tod hinaus. In einigen Fällen mussten die Künstler den Song zu Ende schreiben, der Vergleich von Original und Version fällt also weg, denn es gibt überhaupt keine Originalversion." Hier ist eine Gruppe Musiker, die sich zusammen gefunden hat, um unveröffentlichtes und bruchstückhaftes Songmaterial von Jeffrey Lee Pierce zu interpretieren oder zu vervollständigen. Wo immer möglich, haben wir die originalen Demos von Jeffrey Lee eingebaut, er ist also praktisch posthum musikalisch dabei. "Zudem spielen viele der Künstler nicht nur auf ihrem Titel, sondern mischen wie ein wahres Kollektiv auch auf anderen Songs mit. So spielt Warren Ellis als Bad Seeds-Mitglied natürlich auf dem Nick Cave Track, ist aber auch bei Lydia Lunch und Bertrand Cantat zu hören. Lydia Lunchs Stimme ist auf den Songs von Tex Perkins und Barry Adamson zu hören, und natürlich singt sie auch ihren eigenen Track. Barry spielt Bass auf Lydia's Track, bei Nick Caves Breaking Hands, und so weiter. Ich denke, man kann die Arbeit sehr gut mit Josh Hommes Desert Sessions vergleichen."
Das 3. Volumen mit dem Titel The Task Has Overwhelmed Us ist bereits in Arbeit.

PENELOPE HOUSTON - On Market Street (CD/LP)
THE WALKABOUTS - Travels In The Dustland (CD/Do-LP)
MOUNT WASHINGTON - Mount Washington (CD/LP)

Demnächst in diesem Theater:
WOVENHAND - Live at Roepaen (CD+DVD/DoLP+DVD)
NIVE NIELSEN & THE DEER CHILDREN - Nive Sings! (CD/LP)
SPAIN - The Soul Of Spain (CD/LP)
THE WALKABOUTS - Life: The Movie - Films & Clips (DVD)
BEN ZABO - Ben Zabo (CD/LP)

Und viele Preziosen mehr...


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

MOUNT WASHINGTON
Booking: Proton
28.03. Wetzlar - Franzis
29.03. Weimar - Kasseturm
30.03. Bad Frankenhausen - Panorama Museum
31.03. Göttingen - Apex

PENELOPE HOUSTON und Band (USA)
Support: TOM HEYMAN (ex-Go To Blazes)
Booking: Glittertainment
Präsentiert von: gaesteliste.de

Die ehemalige Frontfrau der Punklegenden "The Avengers" und Queen des Neo-Folk kommt nach fast achtjähriger Abstinenz wieder nach Europa. Im Gepäck hat Penelope Houston ihr brandneues Album "On Market Street" (Glitterhouse Records, Release: Januar 2012) mit berührenden Folksongs und aufwühlenden Hymnen. Als Gitarrist in ihrer Band (und im Vorprogramm): Tom Heyman (ex-Go To Blazes)

20.04. Lichtentanne - St.Barbara
21.04. Magdeburg - Moritzhof
24.04. Offenbach - Hafen 2
26.04. Höxter-Albaxen - Tonenburg
27.04. Erfurt - Museumskeller
28.04. Chemnitz - Subway To Peter
29.04. Hamburg - Knust
30.04. Hannover - Café Glocksee
02.05. Kassel - Schlachthof
03.05. Weinheim - Café Central
04.05. Stuttgart - Laboratorium

NIVE NIELSEN & THE DEER CHILDREN (KN)
Booking: Glittertainment
29.04. Berlin - Greenlandic Film Festival
26.+27.05. Beverungen - Orange Blossom Special Festival

THE FABULOUS PENETRATORS (UK)
Booking: Glittertainment

Blut, Schweiß, Tränen, Gorillakostüme, Schminke. Diese Band ist ein wahres Live-Feuerwerk. Erst kürzlich durften die Jungs beim WDR Rockpalast Crossroads Festival auftreten. Das komplette Konzert wurde vom Rockpalast gefilmt und wurde Ende November auf 3Sat und im Januar nochmal beim WDR ausgestrahlt. Das komplette Konzert gibt's hier zu sehen.

26.04. Schmallenberg - Lichtwerk
27.04. Dortmund - Subrosa
28.04. Köln - Sonic Ballroom
30.04. Stuttgart - Goldmark's

ORPH (GER)
präsentiert von www.abbreviateddaylight.de
Booking: Glittertainment

Lieder wie aus Bronze und romantischer Tinte. Veröffentlicht wird im Mai 2012 über Devil Duck Records. Sie zu beschreiben macht keinen Sinn, deshalb sollte man sich selbst eine Eindruck verschaffen.
http://www.myspace.com/poemsforkui
http://www.youtube.com/watch?v=ZQbVsjnJMMo

16.05. Weimar - E-Werk
17.05. Hildesheim - Transeuropa Festival
19.05. Schmölln - MusicClub am STAK
24.05. Berlin - White Trash Fastfood
25.05. Leipzig - Noch Besser Leben
27.05. Beverungen - Orange Blossom Special Festival
30.05. Berlin - Kaffee Burger
31.05. Dresden - Societätstheater
19.06. Hamburg - Astra Stube
24.-26.08. Hannover - Bootboohook Festival


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GLITTERHOUSE RECORDS - MAILORDER

Der Freitags-Newsletter heute an einem Montag! Macht aber bei der Frische der Neuerscheinungen keinen Unterschied! Es ist angerichtet...

Aidan - Le Grand Discours
CD - EUR 15,95

Der Ire Aidan ist eher ein stiller Zeitgenosse, und erst auf der Bühne beginnt er zu strahlen. OBS-Besucher sahen und hörten ihn vielinstrumental und warmstimmig den 2011er Wallis Bird-Auftritt mit vielerlei Klangfarben bereichern, mit Le Grand Discours macht sich der Singer-Songwriter Aidan jetzt auf, mit großen Schritten aus dem Hintergrund zu treten. Die 11 Songs des 2012er Solo-Debuts sind in mehr als 10 Jahren der Wanderschaft gewachsen und spiegeln diesen Erfahrungsreichtum hörbar wieder, derart reich, voll und schillernd ist die Vielfalt dieses Art-Folk-Werkes. Mit sanfter Stimme und als Könner auf Gitarren, Bass, Rhodes, Cello, Cajon, Glockenspiel, Klarinette und Whistles sorgt er fast im Alleingang für die Füllung der vielschichtigen Arrangements, dennoch bringen Gäste, darunter Wallis Bird und Aoife O'Sullivan, noch weitere Farben in das schillernde Klang-Kaleidoskop. Auch wenn der Folk verschiedener Herkunft die Basis bildet (incl. eines kleinen französischsprachigen Seitensprungs), so bietet Aidan's Musiksprache so viel mehr, es gibt reif-abgehangenen Blues und fast schon progressiv ausufernden, heftigen Rock, süffiges Streicher-Schwelgen, klassisch anmutende Passagen und edlen, Steely Dan-werten Pop. Das alles abgerundet von weichem, auch vielstimmig dargereichtem Gesang lässt ein unendlich reiches, bewegendes, natürlich fließendes Folk-Kunstwerk entstehen, das immer wieder neue Überraschungen bietet. Ein Debut-Diamant. (cpa)


Belle & Sebastian - Late Night Tales Vol. 2/Various Artists
CD - EUR 14,95

Ich bin zum einen Jäger und Sammler und zum anderen auch im hohen Alter noch Fan von Mixtapes und Compilationen. Gerne mache ich mir beim Wühlen selber die Finger schmutzig, aber genauso gerne überlasse ich anderen die Arbeit und mir dann die Früchte in Form von feinen Sammlungen präsentieren. Man hat gar nicht die Zeit, sich in jedem Genre firm zu machen, oft muss ja jede Menge Mist weggeräumt werden, bevor man an die guten Fundstücke kommt. Diese Late Night Tales oder Back To Mine zählen seit jeher zu meinen Favoriten, wann sonst kann man einem Künstler in den Plattenschrank schauen? Und dass Belle & Sebastian einen sehr eklektischen Geschmack haben, war zu erwarten, aber wie sie Unmögliches mögliches gemacht haben, das ringt mir schon Respekt ab. Tunes von Broadcast, Joe Pass, Mulatu Astatke, Milton Nascimento, Marie Laforét, Bonnie Dobson, Dorothy Ashby, McDonald & Giles usw. (und das waren die ersten 8 von 24) werden zu einem einzigartigen Hörerlebnis aneinandergereiht. Absolut erstklassig und definitive horizonterweiternd. (rh)


Eric Bibb - Deeper In The Well
CD - EUR 14,95

So gut wie lange nicht mehr! In Louisiana aufgenommen, und dort (oder in der Nachbarschaft) oft musikalisch verwurzelt. Das reicht von ländlichem rhythmisch wunderbar beweglichem fast tanzendem Louisiana Blues über Deep Southern Country mit Cajun-Flair, Mixes aus old-time-Country, Folk und Blues, rhythmisch stringentem groovendem akust. R'n'B-Feeling, poetischem Folk, weiterentwickelten uralten Blues-Traditionen bis zu reinem Blues oder Trad-Country. Ein einfühlsamer wie rhythmischer Track atmet gar ein wenig den freien Geist von Otis Taylor. 7 der 13 Songs sind eigene, die Covers stammen u.a. von Taj Mahal und Dylan. Sehr natürlicher, schön trocken abgemischter Sound, hochkarätige Musiker (u.a. die Appalachen-Koryphäe Dirk Powell an allem, was Saiten hat sowie Akkordeon, Cajun-Hotshots wie Fiddler Cedric Watson und Christine Balfa, die großartige auf hochmusikalische Weise virtuose wie einfühlsame Harmonica von Grant Dermody). Tolle Musik voller Wärme und Ausstrahlung zwischen packend-beschwingt und gefühlvoll-sanft-gemütlich mit brillanten Highlights, z.B.: Der wundervolle Titelsong, melodisch so einfach wie bestechend; Boll Weevil, eins von zwei Traditionals; In My Time mit herrlich singend-weinender Dobro von Gast Jerry Douglas. Große Empfehlung! (dvd)


Big Fox - Big Fox
CD - EUR 15,95

Hinter Big Fox steht die schwedische Pop-Fee Charlotta Perers, die ihr Debütalbum in ihrem heimischen Wohnzimmer in Malmö konzipiert und produziert hat. Die Multiinstrumentalistin macht hier fast alles selbst und singt mit dunkel-sanftem Timbre ihre gerne ein wenig versponnenen Kammerpop-Elegien. Diese werden von Piano und gerne auch einigen Streichern getragen, aber auch verspielte Electronica und Glockenspiel kommen zum Einsatz, was das Album insgesamt durchaus modern klingen lässt. Ihr Sound erwächst hörbar aus der Liebe zu Künstlerinnen wie Ane Brun, Cat Power, Feist und Regina Spektor, ihre subtile Produktionskunst zeigt sich in einem fein austarierten und sehr transparenten Sound, der in allen Ecken und Enden kleine feine Klangdetails hören lässt. Getragen wird das Album aber in erster Linie von dieser ausdrucksstarken Stimme, der schwerelosen Leichtigkeit und der sanften Melancholie typisch skandinavischen Kammer-Pops. (Joe Whirlypop)


Birdy - Birdy
CD - EUR 14,95

Das dürfte groß werden: die 15-jährige Britin Jasmin Van Den Bogaerde aka Birdy legt ein Debütalbum vor, das alles richtig macht. Trotz Major-Label im Rücken wirkt hier nichts kalkuliert oder gar gecastet, viel mehr erinnert man sich beim Hören an ein anderes englisches Wunderkind - Kate Bush bestach vor 35 Jahren auf durchaus ähnliche Weise. Allerdings ist Birdys Kniff nicht der, kunstvoll versponnener Eigenkompositionen, sondern eine eigenwillige Selection von Cover-Versionen plus nur einem eigenen Song. Birdy sitzt zumeist am Piano und singt mit ihrer erstaunlich reifen, warmen und ein wenig dunklen Stimme heruntergestrippte Song-Perlen aktueller (Indie-)Pop-Größen von Phoenix ("1901") bis The XX ("Shelter"). Die singt sie auf absolut faszinierende, kraftvolle und emotionale Weise (Tori Amos kommt mir am ehesten in den Sinn) und klingt dabei keinesfalls wie ein Teenager. Sie ist auch keine weitere britische Souldiva a la Duffy oder Adele, sondern lässt sich keinem bestimmten Genre zuordnen. Am schönsten sind die etwas üppiger instrumentierten und arrangierten Songs, von denen ich mal ganz besonders ihre steinerweichende Version von Fleet Foxes "White Winter Hymnal" hervorheben möchte, das ich im Original eigentlich gar nicht so beeindruckend finde. Bon Ivers "Skinny Love" macht Birdy zu einer ergreifenden Piano-Ballade (tatsächlich auf den Spuren der jungen Kate Bush), am allerschönsten gerät aber "The Young Blood" von The Naked & Famous. Keine Frage: A Star is born. (Joe Whirlypop)


Jim Capaldi - Oh How We Danced (rem.& exp.)
CD - EUR 15,95

Klanglich aufgearbeiteter Reissue des Capaldi-Solo-Debuts von 1972, entstanden zu Traffic-Hochzeiten in den legendären Muscle Shoals-Studios unter der Mitwirkung der dort beheimateten Horn-Section, von Bandkollegen (Steve Winwood und Dave Mason) und einer handerlesenen Mitmusikerschar (u.a. Paul Kossoff, Ric Grech, Jim Gordon, Mike Kellie, Trevor Burton), um einen Bonustrack erweitert (Going Down Slow All The Way). "In feel, this isn't much different than early-'70s Traffic, but the album is quite different in form, relying less on the winding, jazzy improvisations than well-worn, soulful grooves, given heart and by both the Muscle Shoals Horns and Kossoff, who particularly tears it up on a drastic reworking of the Al Jolson-written title track." (All Music Guide, 4 Sterne)


Johnny Cash - Bootleg Vol. IV: The Soul Of Truth
2-CD - EUR 19,95

Folge 4 der Archiv-Aufarbeitung widmet sich den Gospels und Spirituals, die der Mann in Schwarz in den 70er und 80er Jahren aufnahm, wobei man wieder einiges unveröffentlichtes oder längst vergriffenes Material ans segnende Licht der Öffentlichkeit bringen konnte. In dem 51-Track-Listing finden sich dabei neben dem A Believer Sings The Truth-Album noch 5 unveröffentlichte Outtakes aus den Album-Sessions, das seit Jahrzehnten vergriffene Johnny Cash - Gospel Singer-Werk von 1982 (und vier passenden Outtakes) und sogar ein komplett bislang unveröffentlichtes 12-Song-Album aus dem Jahre 1975.


Charlie Daniels Band - Live At Rockpalast
DVD - EUR 17,95
CD - EUR 13,95

Das Sextett (zwei Drummer!) um den Fiddler live in der Westfalenhalle zu Dortmund am 28.11.1980. Gehörte damals zur Southern Rock Grundausstattung neben den Allman Brothers, Skynyrd und Marshall Tucker und besonders dann, wenn einem nach einer höheren Dosis Country war. Ein 15 Song-Konzert, das mit einer furiosen Version des Klassikers Orange Blossom Special endet.


Cowboy Junkies - The Wilderness/Nomad Series Vol. 4
CD - EUR 14,95

Vierter und abschließender Teil der grandiosen Nomad-Serie der Timmins-Geschwister, ein Hörmuster erreichte uns knapp eine Stunde vor Katalog-Deadline, aber bereits das einmalige akustische Kennenlernen zeigt, dass wir es wirklich mit dem reifen, Ruhe verströmenden Finale der bemerkenswerten Reihe zu tun haben. Nur selten bricht sich akustisches Aufbäumen oder heftig-verzerrtes Ausbrechen Bahn, vielmehr lenken die 10 Michael Timmins-Originale den abgeklärt-zurückgelehnten Blick in das sanfte Abendrot, stiftet Margo's traumwandlerisch schwebende Stimme tröstenden Segen und schenken uns schleppend-sphärische Wüsten-Elegien wärmenden Sonnenuntergangs-Frieden. Wenige, eher kontrollierte Verzerr-Orgien treten für zart-zerbrechliche Akustik-Momente in den Hintergrund, die Folk-Komponente des alternativen Country Rock findet Raum zur Ausdehnung, und die dunkel-stimmige Verführungskunst Margo's übernimmt die Macht; zum Album-Kehraus wird noch kurz und deftig gerockt. Der krönende Abschluß einer wunderbaren Reihe. (cpa)


Deer Tick - Divine Providence
LP (+MP3) - EUR 17,95
CD - EUR 15,95

Nach drei Alben auf Fargo jetzt der Labelwechsel zu Tom Bridgewater's Loose Label. Rauher geht es zu, der Garagen-Rocker "The Bump" als Opener gibt die Richtung vor. Die Gitarren zumeist kräftig distorted, ein Sound, den man auch mal den Vocals oder Drums angedeihen lässt. Bandchef John McCauley bezieht sich inzwischen mehr auf die Ahnen MC 5 oder The Stooges, als auf Tom Petty, Green On Red oder die Jayhawks, wie noch auf den ersten Alben. Natürlich gibt es auch wieder akustische, oder semi-akustische Nummern, wie das bedrohliche "Clowin Around" oder das nur von einem Harmonium und einer aus der Ferne echoenden Geige begleitete, bittere "Electric". Textlich bleibt McCauley auf durchweg hohem Niveau, seine Geschichten beleuchten den mehr oder minder hoffnungslosen Alltag der Working Class der USA im Zeichen der anhaltenden Wirtschaftskrise in all seinen Facetten. Wer nach dem 12. und letzten Track die CD noch eine halbe Stunde laufen lässt, wird zudem mit "Mr. Cigarette", einem durchaus veritablen Bonus-Song für die Geduld belohnt. (lrm)

"Divine Providence sounds like last call and feels like the morning after, offering up 12 slabs of Stooges and Stones-inspired raw power that celebrate the sweet lows and fleeting highs of being young, numb, and full of rum in a blue-collar town with nothing to lose." (AMG)


Dr. John - Locked Down
CD - EUR 16,95

Dass der Black Keys Gitarrist Dan Auerbach hier als Produzent verantwortlich zeichnet, habe ich schon auf dem Papier als gutes Zeichen gewertet. Und gleich die ersten Töne bestätigen diese Annahme. Mit druckvollem Groove rollen die Songs aus den Boxen, durchweg mit perfekt klingendem Bass/Percussions-Fundament, nicht zu heftig, nicht 08/15, sondern frisch und genau richtig. Und dermaßen freudig erregt wartet man auf den Gris Gris Nachfolger, aber natürlich ist so ein Debüt 40 Jahre später nicht mehr zu erreichen. Van Morrison macht auch kein Tupelo Honey mehr. Lässt man mal die Erinnerungen an die alten Lieblingsscheiben los, dann kann man Locked Down so richtig genießen. Auerbach hat ihm da zum Teil ein satt rockendes Ding geschneidert, aber die alte Knödelstimme laviert sich dort mit typischer New Orleans Coolness durch und verleiht dem ganzen noch diese unterschwellig brodelnde Funkyness. Wie damals Joe Henry der richtige Mann für Solomon Burke war, so hat Dan Auerbach seine Vision von einem Dr. John im Jahre 2012 achtungsvoll und perfekt umgesetzt. Er hat dem alten Mac verboten, Piano zu spielen und ihn stattdessen hinter eine Orgel gesetzt. Spooky Frauenchöre sorgen hier und da für einen prächtigen Voodoo-Vibe, ein paar unerwartete Effekte kicken den letzten Mief raus und dass die Studioband aus jungen und frischen Musikern besteht, hört man bei jedem Ton - natürlich lässt Auerbach hier einige mörderische Soli raus. Virtuos, aber nicht muckerhaft, respektvoll, aber kreativ. Ich sehe da eine deutliche Parallele zum '98er Anutha Zone Album, das er in London mit Paul Weller und Konsorten einspielte. Seine Musiker/Fans müssen dem mittlerweile 72-jährigen offenbar seine Stärken zeigen - und das sind nun mal die ersten Scheiben bis zirka Gumbo. Ich habe hier nur einen braunen Pappschuber ohne Tracklisting vorliegen (aber immerhin), sodaß ich nicht auf einzelne Tunes eingehen kann. Was aber nicht wirklich ein Problem ist, denn das Werk funktioniert als Einheit und jeder wird seine Favoriten selber finden. Locked Down ist nicht das stärkste aller Dr. John Alben, aber das hat auch keiner erwartet. Aber von so einem frischen und knackigen Album hat man nur zu träumen gewagt. Darauf ein dreifaches "Gris Gris Gumbo Ya!" (rh)


Justin Townes Earle - Nothing's Gonna Change The Way You Feel About Me Now
LP - EUR 16,95
CD - EUR 15,95

Eine veritable Überraschung, ein grandioses Album, womöglich ein zukünftiger Klassiker (soweit ich das nach 1 Woche und 5 Durchläufen beurteilen kann). Damit etabliert er sich ganz vorne in der Singer-Songwriter-Liga. Jedoch weitgehend in stilistisch unerwartetem Terrain (wenngleich sich das beim Vorgänger schon kurz angedeutet hatte): Er bedient sich massiv beim Soul (Memphis-style v.a.), mal ziemlich pur, mal so in etwa Americana goes (Country) Soul; mal relaxt-federnd-fließend, mal pointiert und leicht rockig, mal handfest, kernig und groovend (gar ein Hauch black Proto-R'n'R). Und immer wird seine hervorragende Stimme (in den Extremen von leicht gebrochen bis schön raspelig angeschwärzt) außerordentlich edel, einfühlsam, unglaublich rund und organisch, feinstens abgestimmt begleitet (v.a. E-Gitarre, Orgel, Bläser). Sound wie Stimme und Atmosphäre klingen ungeheuer warm, voller Leben, Seele und tief empfundenem Gefühl. Gegen Ende kehrt er zu seinen Ursprüngen zurück, mit 2 Americana-Balladen, einfühlsam und sanft-melancholisch bzw. doch wieder ganz leicht soulig, 1x Richtung klassischem (Songwriter-) Country ca. 1970, groovend; zwischendurch bluesig-rootsig mit einem Hauch Jazz. Hier werden auch Harmonica, Cello, Pedal Steel, Harmony/Backing Vocals eingesetzt. Die Klasse bleibt dieselbe. Das alles wurde live im Studio eingespielt, getragen von herausragendem Songmaterial, 10 Stücke ohne ein Gramm Fett, konzentriert auf den Punkt, kurz und knapp (wie das ganze Album) gehalten. Entfernt höre ich hier und da Ähnlichkeiten zu Eddie Hinton, Dan Penn, Tony Joe White, Bobby Charles (ohne New Orleans), Eric Bibb, sogar Lambchop. Ein, DER Monatsfavorit, ein absolutes Muß! (dvd)


Simone Felice - Simone Felice
LP - EUR 15,95
CD - EUR 14,95

Der führende Felice-Bruder und auch bei The Duke & The King prägend Aktive hat anscheinend in seinen Band-Projekten nicht genügend kreativen Auslauf, den er jetzt in seinem selbstbetitelten Solo-Album ausleben kann. Allein zur Akustik-Gitarre, zum verträumten Piano oder zur schummrigen Orgel, aber auch - unterstützt von der Felice-Familie und den geistesverwandten Mumford-Söhnen - in voller Band-Stärke gelingt ihm eine tief berührende Melange aus rudimentärem Folk, rauhem Americana, akustischem Soul und vokalharmonie-seligem Gospel, erinnert an Lanegan'sche Seelen-Tiefen, Neil Young's großartigen Country-Folk-Tage und Paul Weller's Soul-Seitensprünge, und bewegt mit einer Stimme, die sandpapier-angerauht, dezent brüchig und verletzlich wirkend unter die Haut schmeichelt und schneidet. Bemerkenswertes Singer-Songwriter-Solo-Debut (mit beeindruckender Band-Geschichte dahinter), zwischen himmelhoch jauchzender Mumford-Rumpelei, nackt-rauhem Folk und tiefgehender Country-Gospel-Herrlichkeit. (cpa)


Great Lake Swimmers - New Wild Everywhere
LP - EUR 18,95
2-CD - EUR 16,95

Das erste Album der kanadischen Hohepriester des traditionsverbundenen, melodiesatten Alternative Country, das in einem echten Studio aufgenommen wurde (nach all den Scheunen, Kirchen und dergleichen), klingt aus allen Ecken nach dem neu gewonnenen Voll- und Schön-Klang. Die stets wurzel- und traditionsverbundenen Songs zwischen Fein-Folk und Fiddle-getriebenen Americana-Country, zwischen Byrds-Gitarrengleißen, Neil Young-Country-Rock und fast schon Lambchop-elegischem Breitwand kommen - bei aller akustischen Feinarbeit - auf dem 2012er mit fast schon Phil Spector'scher Klang-Macht daher, schmeichelnde Streicher tragen das ihre zur üppigen, köstlichen Fülle bei. Dazwischen aber sorgen akustische Gitarren, Banjo, Fiddle, Akkordeon und Klavier für die Folk-Bodenhaftung, Orgel und deftige E-Gitarren für den erdigen Country-Rock-Druck und der wunderbar harmonierende Gesang von Hauptschwimmer Tony Dekker und Julie Fadeer für den zweistimmigen Einklang der seelenvollen, erinnernswerten Melodien, die die von natürlicher Eingängigkeit geprägten Dekker-Kompositionen wie ein roter Faden durchziehen. Eine beseelende Sternstunde des gepflegten Americana, eine Verneigung vor dem reinen, wahren Song, ein Album wie ein sonniges Lächeln.

Die Erstauflage der 12-Songvollwerk-CD kommt im Deluxe-Digipak und bietet einen zusätzlichen 7-Track-Tonträger, der neben 4 Alternativ-Fassungen zu Album-Songs noch drei exklusive Stücke aus den Albumsessions enthält. (cpa)


Grinderman - Grinderman 2 RMX
2-LP+CD - EUR 21,95
CD - EUR 14,95

Remix-Collection zu Nick Caves Grinderman-Projekt - genauer: rare Remixes, Neuinterpretationen und Kollaborationen zum zweiten Grinderman-Album. Die fallen erwartungsgemäß kontrastreich aus, werden aber durch Caves magische Stimme zusammengehalten. Besonders erwähnenswert finde ich diese Beiträge: da wäre vor allem der Opener "Super Heathen Child" (im Original übrigens der Song des Jahres des Mojo-Magazins) mit King Crimsons Robert Fripp an der Bratzgitarre - und das passt hervorragend, Fripps rohes Gitarrenbrett verleiht dem saftigen Grinderman-Soulrock ein richtig kantiges Profil. Auch toll sind die jungen A Place To Bury Strangers, die "Worm Tamer" einfach mal covern und dabei erneut wie eine zeitgemäße Wiedergeburt von The Jesus & Mary Chain klingen - aber eben mit Nick Cave als Sänger. Sehr cool. Zeitlos klassische Remix-Kunst liefert der bewährte Andrew Weatherall ab, der "Heathen Child" einen stoisch-hypnotischen Dance-Groove verpasst und Caves Stimme durch die Echokammer jagt - Psychedelic Disco. Weitere Beiträge stammen u.a. von Nick Zinner (Yeah Yeah Yeahs), Josh Homme (Queens of the Stone Age) und Matt Berninger (The National). (Joe Whirlypop)


Groundation - Building An Ark
LP - EUR 21,95
CD - EUR 15,95

Mit diesem aufwändigen und komplexen Album zementieren die kalifornischen Groundation ihren Ruf als wahrscheinlich beste zeitgenössische Roots Reggae-Band. Die Klasse der Band manifestiert sich zum einen in der einfach sagenhaften Stimme von Mastermind Harrison Stafford, der geradewegs wie aus den 70er-Jahren importiert klingt, irgendwo zwischen Burning Spear, dem jungen Bob Marley und vor allem Congos-Sänger "Ashanti" Roy Johnson. Marley ist mittlerweile auch der zentrale Bezugspunkt für Groundation, denn auch hier wird nicht ausschließlich rein traditionell jamaikanisch musiziert, sondern man öffnet sich hörbar angloamerikanischen Rock- und Jazz-Einflüssen - ein Rezept, mit dem Marley seinerzeit die Welt im Sturm erobert hat. Bei Groundation klingt dieser Style fast schon atemberaubend perfekt produziert, kristallklar (diese Bläser! - und erst die subtile Gitarrenarbeit...) und unglaublich detailreich, dabei immer wieder bemüht, allzu schematische Floskeln und Klischees zu vermeiden. In der Summe macht dies ein tatsächlich progressives, inspiriert-spirituelles und extrem detailverliebtes Reggae-Album weit jenseits des allzu formatierten Genre-Mainstreams. (Joe Whirlypop)


B.B. King - B.B. King And Friends Live At The Royal Albert Hall 2011
DVD+CD - EUR 14,95
Blu-Ray - EUR 22,95

Mitschnitt eines beeindruckenden Auftrittes des großen alten Blues-Mannes vor legendenbehafteter Kulisse, begleitet von einer illustren Gästeschar incl. u.a. Derek Trucks, Susan Tedeschi, Ron Wood, Mick Hucknall und Slash.


Mary Lorson & The Soubrettes - Burn Baby Burn
CD - EUR 14,95

Höchst ersehntes und herzlich Willkommen geheißenes Wiederhören mit Mary Lorson, die uns in rar gesäten Besuchen seit etwa 20 Jahren in verschiedenen Inkarnationen mit ihrer Sanges- und Songwriting-Kunst beehrt und erquickt. Stets geprägt von ihrem weich-sensiblen Gesang reifte ihre musikalische Sprache von den ersten Madder Rose-Tagen über die Saint-Low-Phase bis hin zur aktuellen, überschaubaren Soubrettes-Trio-Formation, die Lorson's Stimme in ein fein-filigran gestricktes Akustik-Gewand aus Klavier, Gitarre, Banjo, Kontrabass und wenigen Streichern kleidet. Neben den Mit-Soubretten Leah Houghtaling und Amelia Sauter (die auch zum dreistimmigen Wohlklang des Albums beitragen) setzt eine Handvoll ausgesuchter Gäste instrumentale Glanzlichter auf Orgel, Lap Steel, Blechgebläse und zart-zurückhaltendem Schlagwerk, aber im Mittelpunkt des 11-Song-Werkes steht - stimmlich wie instrumental - die ebenso hörbar gereifte wie immer noch mädchenhaft weichen Charme versprühende Protagonistin. Und mit diesem bringt sie eine zarte, leicht angerauhte, mit Vaudeville-Staub verzierte Feen-Folk-Pop-Melange mit vielfarbig-leuchtenden Elementen aus Americana, Country-Walzer, 60's Pop, Varieté-Chanson und New Yorker Singer-Songwritertradition zu warmem Leuchten. Mit leisen Kristin Hersh-, Liz Phair- und Suzanne Vega-Vergleichen nur vorsichtig eingrenzbares, von vielstimmigen, warmen Gesangs-Harmonien getragenes Fein-Folk-Album, nicht nur dem Lorson-Liebhaber leidenschaftlich ans Herz gelegt. (cpa)


Audra Mae & The Almighty Sound - Audra Mae & The Almighty Sound
CD - EUR 13,95

Ihr Debut war schon herausragend, das hier ebenfalls (aber ganz anders). Was hat die Frau für eine mit- und hinreißende Stimme: Unglaublich viel Biß, Druck und Power resp. rauhe Stimmgewalt bei vielen, gehöriges Gefühl bei ein paar anderen Stücken. Offensiv und wunderbar phrasierend. Ansonsten hat sich einiges geändert. Z.B. die Musiker, eine klasse enthusiastische enorm frische Band hat sie im Rücken. Markenzeichen: Aggressiv und hart geschrubbte/durchgeschlagene Akustikgitarre, unterstützt von Piano, akust. Bass, oft auch (musikdienlicher) E-Gitarre. Und Backing/Harmony-Vocals, die einen tollen Job machen (u.a. Deana Carter, zudem Co-Producerin/Songwriterin). Die Musik klingt weitaus extrovertierter als beim Debut, immer wieder rhythmisch enorm mitreißend und packend wie es heute nur noch selten zu hören ist, teils Highspeed, ansteckende Grooves, ungeheurer Drive. Gerade 2 ruhige (und 1,2 lebhaftere) Balladen stehen dem entgegen, ein paar leise Passagen zwecks Spannungsaufbau. (Gern mächtig rockender) Multi-Roots-Sound unter Einschluß von Folk-, Country-, ein klein wenig Blues-Einflüssen, hier und da etwas Rock'n'Roll/Rockabilly-Flair, bis hin zu einer Art Folk Punk. V.a. in der Stimme auch Soul/R'n'B-Elemente, eine Spur Gospel. 50s/60s-Feeling im Gestus (Sound nur partiell). Assoziationen: Ani DiFranco, KD Lang, Wanda Jackson, Violent Femmes. In deren Liga, mindestens! Ein brillantes Werk! (dvd)


Music To Get Smart By - I Want That
LP - EUR 14,95

Das 4. Volumen in der Music To Smart By Serie, wie gewohnt Vinyl only und auf 500 Stück limitiert. Die ersten drei sind absolute Top-Scheiben zwischen R&B und Früh-Soul und wer das Glück hat, sie zu besitzen, der gibt sie nicht mehr her. Also: it's now or never. Mit: Al Saxon, Carole Bennett, Bill Haley, Ruth Brown, Chance Halladay, Billy & The Moonlighters, Dean Barlow, Dakota Staton und anderen. Absolut großartig und kenntnisreich zusammengestellt. Eine Perle im Reissuebereich.


Salim Nourallah - Hit Parade
LP+CD - EUR 16,95
CD+CD - EUR 14,95

Schon als Teil der Nourallah-Brüder sorgte der texanische Singer-Songwriter für prächtigen wurzel-fundierten Wohlklang, in seinen mittlerweile vier Soloalben aber findet er den kreativen Freiraum, um sich in harmoniesatten Roots-Rock-Gefilden aufs Gefälligste auszutoben. Mit seiner neuen Band ist es ihm jetzt gelungen, sich seinen großen britischen Album-Vorbildern White Album, London Calling und Village Green von der amerikanischen Seite aus bis auf Haaresbreite zu nähern, ohne kopierend oder covernd arbeiten zu müssen. Der Mann mit der warm-rauhen Stimme irgendwo zwischen George Harrison und Tom Petty steckt so voller köstlich eingängiger Melodien, dass er die 14 eigenen Ohrwürmer mit seinen neuen Bandgenossen in nur 5 Tagen zu Band brachte, dabei von vielerlei Gitarren-Klang beglänzt durch ca. 30 Jahre Rockgeschichte pflügt (von ca. 60 bis ca. 90) und dabei lässig-gelassen den sonnengefluteten Heartbreakers-Highway entlangrollt, sich vielstimmig durch den harmonischen Himmel der Traveling Wilburys singt, oder dem Beatles-gleichen Wohlklang mit deftigen The Clash-Akkorden die belebende Kante verleiht verleiht. Das Ganze kommt derart wohlvertraut daher, dass man glaubt, einem Tribut-Album zu lauschen, aber hier ist alles Original Nourallah.

Obacht: Fast-schon-exklusiv-Alarm! Die ersten Besteller des neuen Albums erhalten als Gratis-Dreingabe die Bonus-EP Friends For Life, die es nur beim Nourallah-Salim, beim Tapete-Label oder eben - für kurze Zeit - bei uns gibt. In den 6 Songs (4 Exklusivitäten und 2 Album-Alternativ-Fassungen) zeigt Salim gleichermaßen seine melancholische und seine experimentierfreudige Seite und verleiht dem so entstehenden 2-CD-Vollwerk eine vielfarbige Tiefe, die Hit Parade zu seinem Weissen Album macht. (cpa)


Joan Osborne - Bring It On Home
CD - EUR 14,95

Widmete sich die Singer-Songrwiterin auf ihrem Breakfast In Bed-Tribut den Perlen der Soul-Geschichte, so verneigt sich die immer reifer als Sängerin/Interpretin glänzende Osborne jetzt Klassikern und rareren Perlen der Blues- und Rhythm'n'Blues-Historie zu. Tief in Archiven gründelnd entdeckte sie dabei neben Standards auch seltenere Glanzstücke aus den Federn von u.a. John Mayall, Ike Turner, Sonny Boy Williamson, Muddy Waters, Al Green, Ray Charles oder Otis Redding und schenkt so Stücken wie Roll Like A Big Wheel, Broken Wings, Game Of Love, Shake Your Hips, Bring It On Home, I Want To Be Loved, I Don't Need A Doctor oder Rhymes eine willkommene stimmliche Wiedergeburt.


Quantic & Alice Russell With The Combo Barbaro - Look Around The Corner
2-LP - EUR 17,95
CD - EUR 15,95

Die großartige Soul-Sängerin sang früher schon das eine oder andere Mal für Producer-Don Will Holland aka Quantic, bevor jener vor einigen Jahren nach Kolumbien auswanderte und seither mit seiner Combo Barbaro an ganz einzigartigen Dub-Cumbia-Hybriden arbeitet. Jetzt fand Frau Russell endlich Zeit für eine Reise nach Cali und nahm in Hollands Heimstudio die Songs für ein gemeinsames Album auf, das letztlich doch ein gutes Stück anders klingt, als man erwarten durfte. Der Latin-Einfluss ist überschaubar (und wenn dann eher Richtung Boogaloo), aber auch der einst so typisch-trockene Funk-Groove des nach wie vor zuständigen Tru Thoughts-Labels fehlt diesmal weitgehend. Stattdessen hören wir üppig inszenierte Breitwand-Soul-Nummern im Stil der frühen bis mittleren 70er Jahre. Und zwar in klarer Tradition der wunderbaren Minnie Riperton, mit eher lockeren Grooves, dazu aber komplexen Vocal- und Chor-Arrangements mit Gospel-Vibe, gerne auch getragen von üppigen Streichern. Also Kolumbien klingt eigentlich anders - aber wie sie diesen ganz spezifischen, leicht angeprogten, spirituellen Retro-Soul-Vibe wiederauferstehen lassen, beweist vor allem die subtile Produktionskunst von Will Holland, der also keineswegs komplett dem hypnotischen Cumbia verfallen ist. Und dass die Stimme von Alice Russell eh über alle Zweifel erhaben ist, muss man wohl nicht mehr erwähnen. (Joe Whirlypop)


Olli Schulz - S.O.S. - Save Olli Schulz
LP+CD - EUR 17,95
CD - EUR 15,95

Eigentlich habe ich ja mit deutschsprachiger Popmusik kaum was am Hut (Ausnahmen wie Gisbert zu Knyphausen, Fink oder Blumfeld bestätigen die Regel), dazu bin ich leidenschaftlicher Comedy-Hasser. Aber an den Auftritt von Olli Schulz beim OBS 2007 erinnere ich mit euphorischer Freude. Dies ist jetzt der erste Tonträger, den ich von ihm höre. Und der ist ganz toll geworden. Mit Comedy ist hier nichts, ein Glück. Dennoch kann Olli Schulz sehr sehr witzig sein. Vor allem ist er aber ein erstklassiger Songwriter und sehr cooler Sänger, durchaus klassisch, allein mit seiner akustischen Gitarre und nur von einem Drummer (sowie einigen Gästen, darunter auch Gisbert) begleitet. Die Songs sind rund und eingängig, irgendwo zwischen Fink und Bernd Begemann, sage ich mal als D-Rock-Laie. "Ich kenn' da Ein" ist gar ein echter Smasher mit Vocoder, Wortwitz und cooler Hookline. Und die Texte sind ganz famos: charmant, authentisch, lustig. Aber auch mal bittersüß und dramatisch - wie vor allem beim zentralen Song des Albums "Koks & Nutten", das ihn als wissenden Poeten erweist, der souverän mit Klischees spielt, dabei aber ergreifende Geschichten erzählt. In seinen eigenen Worten: "Die 42 Minuten meiner neuen Platte sind ein Geschenk an die Menschheit." Das sehe ich genauso. (Joe Whirlypop)


Kurt Wagner & The Altered Statesman - Something Missing
12" - EUR 14,95

Vinyl-only-EP-Kollaboration vom Lambchop-Kopf und dem Singer-Songwriter Steve Poulton aus Nashville, die sich gemeinsam je zwei Wagner- und Poulton-Songs vornehmen: Something, Missing, Buttons und Little Dick.


Sara Watkins - Sara Watkins
CD - EUR 15,95

Das perfekte Paradies für den Verehrer des Bluegrass-verwurzelten Americana. Oder: Spitzenbesetzte Sternstunde von zeitloser Güte. Oder: Warum sagt mir das keiner? Da gibt es dieses Solo-Prachtstück der Sean-Schwester und des weiblichen Nickel-Creek-Drittels bereits seit 2009 bei Nonesuch, und strahlt dort unbemerkt im höchst Verborgenen vor sich hin. Erst die Mitwirkung der großartigen Geigerin und hervorragenden Sängerin als sechstes Mitglied der Decemberists-Tourmannschaft lenkte meinen Blick auf diese versteckte Perle, die mir seitdem uneingeschränkte Freude bereitet. An diesem Bluegrass-Folk-Werk mit dezenten Roots-Rock-Seitensprüngen stimmt einfach alles, die Melange aus Traditionsverbundenheit und kreativem Eigensinn, die Mischung aus Traditonals, Fremdwerken (von Tom Waits, John Hartford, Jon Brion, Jimmie Rodgers und Norman Blake) und elegant-erdigen Eigenkompositionen, von Songs und Instrumentals, die solistischen wie Bluegrass-geprägt herrlich-vielstimmigen Gesangs-Glanzstunden und nicht zuletzt die beeindruckend besetzte Instrumental-Riege. Unter der Produktionsregie von Alt-Meister John Paul Jones vereinen hier u.a. Bruder Sean, Mit-Nickel Creek Chris Thile, Greg Leisz, Pete Thomas, Bernmont Tench, Byron House, Gillian Welch, Tim O'Brien, Chris Eldrige, David Rawlings, Aoife O'Donoivan und Claire Lynch ihre meisterlichen instrumentalen und stimmlichen Fähigkeiten, um ein Wurzelwerk entstehen zu lassen, das einen tiefen, reinen und bleibenden Eindruck hinterlässt. Und die tonangebende Heldin überrascht und überzeugt als sanft führende Sängerin zwischen der wehmütigen Zerbrechlichkeit einer Julie Miller und der klaren, verlockend-verführerischen Reinheit einer Kelly Willis auch den (Alternative-) Country-Freund, der alles bereits zu kennen glaubt. Ein wahres Wurzel-Wunderwerk. (cpa)


Paul Weller - Sonic Kicks
2-LP - EUR 26,95
CD - EUR 14,95
Ltd. CD+DVD - EUR 27,95

Paul Weller, seit Anbeginn seiner inzwischen über 30-jährigen Karriere von der Kritik gefeiert, und offensichtlich mit einem nie versiegenden Quell an Kreativität gesegnet ist, stößt wie schon so oft in neue Grenzgebiete vor. Sein wie auch bei seinem neuen Album Sonik Kicks. Bei den 14 neuen Songs wirkten keine Geringeren als Ex-Oasis-Chef Noel Gallagher und Blur-Bassist Graham Coxon als Gäste mit. Das ehemalige The Jam- und Style Council-Mastermind mischt knackigen Pop mit beseelter Kommunikation, unternimmt jazzige Ausflüge ins Reich von Psychedelia, kombiniert Dub mit rasiermesserscharfen Melodien und stellt abstrakte Soundlandschaften neben glasklaren, Waldluft verströmenden Folk.

Die CD/DVD Deluxe Version des Albums wartet mit besonderem Bonus-Material auf: Auf der CD befinden sich 2 exklusive Tracks, auf der DVD Musikvideos zu verschiedenen Albumtracks, sowie zwei exklusive, bisher unveröffentlichte Interviews mit Paul Weller. Das Ganze ist eingebunden in ein hochwertiges Fotobuch.


Rachael Yamagata - Chesapeake
CD - EUR 14,95

Ein Piano-Pop-Roots-Rock-Prachtstück, eine hymnische Hommage an das ganz große Gefühlskino, eine Feierstunde für die Kunst der tiefschürfenden Ballade, eine tiefe Verneigung vor der zeitlosen Kunst des Songwritings - das dritte Album der Amerikanerin mit den deutsch-italienisch-japanischen Wurzeln ist nicht nur ihr bestes, sondern auch ein ganz bemerkenswertes Meisterstück im weiten Feld der Klavier-komponierenden Singer-Sonwriterinnen. Ganz in der Tradition von Carole King, stilistisch/stimmlich nah am Schaffen von Carly Simon entwirft die Frau mit der rauchig-dunklen, unter die Haut hauchenden Stimme in zehn mitreissenden Songs verschiedenster Gangart (wobei der bewegenden Ballade weiterhin ihre heimlich-heftige Liebe gilt) eine köstlich-reiche, volltönend tiefemotionale Song-Sprache, die den Hörer vom ersten Moment an, aber auch nach dem 20. Hören an den Sitz fesselt (ich schreibe aus Erfahrung). Ihren wunderbar seelenvollen Gesang, der in Vehemenz und Tiefgang an Annie Lennox, in Wärme und Emotionalität an Fiona Apple erinnert, bettet sie diesmal in das gewachsen-gelassene Schaffen einer festen Band, zu der u.a. Michael Chaves (Sarah McLachlan), Kevin Salem (Dumptruck), Zac Rae (Norah Jones, Amy Ray), Mike Viola (Figgs), Tom Freund, Oliver Kraus (Weepies, Thea Gilmore) zählen, die ihren Songs die natürliche, wurzelnahe Erdung (bis hin zum gründelnd-groovenden Roots-Rock-Stück) verleiht, Produzent John Alagia (Dave Matthews Band, Liz Phair, John Mayer) versah die live im Studio eingespielten Songs mit mitreissender Klangfülle. Aber es ist und bleibt die Stimme und die Person der romantischen Heldin, die die Seele des Hörers wellenartig überschäumt, und besonders in den köstlichen, streicherumsäumten Balladen-Kunststücken das Herz bleibend berührt. Eine zeitlose, bleibende Kostbarkeit unter den puren Song-Alben. (cpa)


Mit den allerbesten Grüssen aus Beverungen


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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
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E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. März 2012