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LABEL/4164: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 26.06.15 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (26.06.2015)


Willkommen im Glitterhaus:
Keston Cobblers Club!

Keston Cobblers Club - Wildfire
LP + CD/CD Ž EUR 16,75/14,75

Das Quintett aus Keston im Südosten Londons begeisterte Publikum wie uns selber beim 2014er OBS so sehr, dass wir gar nicht anders konnten, als unsere Fühler nach ihnen auszustrecken. Nach drei EPs und einem Album, alle hierzulande nur schwer als Importe erhältlich, folgt jetzt mit "Wildfire" das neue volle-Länge-Werk, das neue Maßstäbe in Sachen Folkrock setzen wird. Ihre unbändige Kraft, die nach vorne stürmenden Melodien und Refrains, alles ist vorhanden, aber auch mehr, nachdenkliche, tief traurige Balladen, die gleichfalls wunderschön ausfallen, bei denen am Ende aber auch immer ein Stück Hoffnung auf Besserung den Horizont erleuchtet, exemplarisch am monolithischen Opener "Laws" festzumachen. Das Instrumentarium gibt sich vordergründig traditionell, Gitarren, Bass, Schlagzeug, Piano, Tuba, Akkordeon, Mandoline, Banjo, geben zusammen mit dem vielschichtigen Gesang, der oft als männlich/weibliches Duett angelegt ist und mit herrlichen Harmony-Parts abgerundet wird, den Ton an. Was nicht bedeutet, dass die Cobblers sich einem modernen, elektrisch/elektronischen Instrumentarium zur Gänze entziehen würden - da, wo es dem Song dient, wird auch dies passend eingesetzt. Und genau "Song" ist das Stichwort, das bei diesem Album den Wert ausmacht. Was sind das für begnadete Songschreiber! "Laws" hatte ich schon erwähnt, aber auch im weiteren Verlauf türmt sich "Hit" auf "Hit". Lieder wie "Won't Look Back", "Win Again", der Titeltrack "Wildfire", "Half Full", eigentlich alles, was es hier zu Hören gibt, sollte andere Songschreiber vor Neid erblassen lassen. Trotz der durchaus vorhandenen Molltöne eine herrliche Sommerplatte für alle Jahreszeiten. (lrm)

"Mit "Wildfire" setzt sich der Keston Cobblers Club souverän an die Spitze der Weird-Folk-Bewegung." (Gaesteliste, CD der Woche)


JUNI-Katalog im Netz!

Die Juni-Ausgabe unseres kleinen Mailorder-Monthlys, akustisch unterfüttert mit auserlesenen Tracks von den diesmonatigen Label-Neuheiten: Hugo Race & True Spirit - Elevate My Love, Sacri Cuore - Delone und Christine Owman - Sleepwalker.


AUSERWÄHLTE TONTRÄGER-PRETIOSEN ZUM WOCHENAUSKLANG

Meg Baird - Don't Weigh Down The Light
LP (+MP3)/CD Ž EUR 21,95/15,95

15er der (ex?-) Espers-Sängerin. Gern sanft im Raum schwebender nur selten von Drums bzw. Percussion geerdeter eigenständiger Songwriter-Folk in definitiv friedlicher Atmosphäre abseits offensichtlicher Traditionen und zeitlicher Bezugspunkte, oder besser: Aus der Zeit gefallen. Ok, es schimmern noch Einflüsse britischen Folks um 1970 rum durch, aber eher verschwommen, auch das Pentangle-Flair wurde vermindert - ist aber ab und zu noch greifbar, zumal in ihrer in hohen Lagen z.T. Jacqui McShee ähnelnden Stimme, oder in den offen fließenden/ungebundenen Strukturen einiger Songs. Manchmal klingt's doch eher US-angelehnt (aus weiter Ferne grüßen Joni und Judee Sill). Die Vocals manchmal engelsgleich (oder superb vervielfältigt), die Musik meist geprägt von (gern akust. unterstützten) sachte elektrifizierten Gitarren samt wunderbarer filigraner imaginativer kürzerer Soli, teils von Pedal Steel kaum unterscheidbar. Selten ein wenig rhythmischer/handfester. Ausnehmend feines Album! (dvd)


Leon Bridges - Coming Home
LP/CD Ž EUR 17,95/13,95

15er, das Debut eines jungen Soulsängers aus Texas. Die musikalischen Wurzeln liegen mehr als 50 Jahre zurück. Schon im Sound, relativ rauh, down-to-earth, ziemlich sparsam (zumeist schlichte E-Gitarre, Orgel, Sax, oder noch weniger), selbst die weiblichen Backing Vocals; nur klingen die Instrumente transparenter als damals, klarer getrennt. Sein Gesang strahlt Wärme, Natürlichkeit, echtes Gefühl aus, ein gewisses Understatement (kontrolliert, nie exaltiert, kein Shouter!). Early 60s sind das Vorbild (früher/Proto-Soul mit z.T. Gospel-Feeling), insbesondere Sam Cooke (der einzige akust. Track erinnert an Bring it on home to me, der Gospeleinfluß noch einmal verstärkt). Ab und zu geht's noch weiter zurück, Richtung R'n'B späte 50er, schon mal inkl. Doo Wop-Elementen (aber 1,2x auch Gitarren eher a la späte 60er dagegen gesetzt, fast psychedelisch) oder wunderbar rollend, eine Prise New Orleans. Auch an Marvin Gaye-Anfänge, Staple Singers, Percy Sledge dachte ich kurz. Feines Werk. (dvd)


Guy Clark - Guy Clark/The South Coast Of Texas/Better Days
2-CD Ž EUR 16,95

Remasterte BGO-Bündelung der schändlicherweise zum Teil längst vergriffenen Alben 3 bis 5 des beeindruckenden Singer-Songwriters, die er in den Jahren 1978 bis 1983 bei Warner veröffentlichte. Für ausführliche separat-Lobhudeleien der drei Einzelwerke mangelt es hier am Platz, drum hier nur knappe Essenzen der damaligen dvd-Kritiken: Guy Clark: "Hervorragend! Die Folkelemente der Vorgänger deutlich reduziert. Etwas größere hochkarätige feste Band, zu der Albert Lee, Rodney Crowell, David Briggs, meist auch die Steel Gitarre von Buddy Emmons gehören. ... Kein zweites Old No. 1, aber für mich ein Muß! (dvd)"; Better Days: "Die Musiker von South Coast sind auch hier dabei, Crowell produzierte wieder. ... South Coast würde ich knapp den Vorrang geben, exzellent sind beide Alben. (dvd)".


Rodney Crowell - Ain't Living Long Like This/But What Will The Neighbors Think/Rodney Crowell
2-CD Ž EUR 16,95

Herzlich willkommene, remasterte 2015er BGO-Zusammenlegung der ersten drei Alben (1978, 1980 und 1981) des langjährigen Immer-mal-wieder-Emmylou Harris-Begleiters, die ihm, eingespielt mit der Hilfe von gut bekannten guten Bekannten wie Vince Gill, Rosanne Cash, Ry Cooder, Albert Lee, und Willie Nelson anfänglich nur Kritiker-Lob, spätestens aber ab dem Zweitling But What Will The Neighbors Think auch Erfolg beim heimischen US-Publikum einbrachten.


Desaparecidos - Payola
LP/CD Ž EUR 21,95/14,95

Die vehement-wütende, wundervoll wuchtige Wiederkehr des hymnisch-heftigen Alter Egos des Conor Oberst, bombastische Breitseite der brachialen Bright Eyes-Alternative, ein gutes Dutzend Jahre nach dem ebenso ohrenbetäubenden wie befreienden Erstschlag Read Music/Speak Spanish. Ein beflügelnd-befreiendes 14-Track-Bombardement ohne nennenswerte Ruhephasen, eine pausenlose Adrenalin-Attacke aus sonst eher für filigran-fragilen Feinklang bekannten Kreativ-Kreisen. Dabei lässt der Desaparecido-Oberst seinen Emotionen wie gewohnt freien Lauf, nur dass ihm dieses gitarrengetriebene Gruppen-Gewand die Gelegenheit bietet, seine ganze Wut in reinigender Wucht unter das Volk zu schreien. Ohne die mitreissenden, ungemein ohrgängigen Melodien zu gefährden, sondern ihnen noch hymnischere Wirkung verleihend, packt der Meister des stimmlichen Überschlags seine komplette Kraft, sein ganzes Gefühl in seinen Gesang, führt damit wie eine grandiose Gallionsfigur durch das heftig umstürmte Meer aus deftigst verzerrten Gitarren, machtvollen Klang-Wällen und treibendsten Schlagzeug-Salven. Als langjährigem Mitstreiter gelingt es Produzent Mike Mogis (First Aid Kit, The Faint) dabei, diese unendliche Energie zu kanalisieren, ohne ihr die Kraft zu nehmen, auch in Momenten geballtester Gewalt noch Raum für progressive Freiheiten zu schaffen, und auch den prallsten Akkord-Wällen noch verführerische Macht zu verleihen. Oberst's zweiter Ausbruch aus der eigenen feinsinnigen Fragilität ist ein zerrend-zerbechlicher, ungeheurer, unbremsbarer Angriff auf die Ruheinseln des Lebens und der Langeweile, ein dreckig dahingerotzter Schlag ins Gesicht des Feinsinns, die brüchig-belebende Bright Eyes-Version eines pressenden, preschenden, peitschenden Stadion-Rocks für die Feinde aller Massenkompatibilität, die gefühlsechte, riff-rauhe Antwort auf Foo Fighters-Flachsinn, ein einziger, energischer Euphorie-Exzess für die Freunde freier Ohren. Herrliche Hymnen für die heimische Hölle, 14 brachiale Ausbruchswerkzeuge aus dem Alltags-Gefängnis. (cpa)


Dylan, Cash & The Nashville Cats: A New Music City - Various Artists
2-CD Ž EUR 16,95

36-Track-reiche Legacy-Compilation und Verneigung vor den Nashville Session-Spielern, die auf unzähligen Alben der 60er und 70er ihre Meisterschaft unter Beweis stellten, ohne selbst je in den Vordergrund treten zu dürfen. Musiker wie David Briggs, Kenny Buttrey, Fred Carter Jr., Charlie Daniels, Pete Drake, Mac Gayden, Lloyd Green, Ben Keith, Grady Martin, Charlie McCoy, Wayne Moss, Weldon Myrick, Norbert Putnam, Jerry Reid oder Hargus "Pig" Robbins zählten mit zu der rekordverdächtigen Riege, die u.a. auf den in Nashville eingespielten Aufnahmen von Dylan, Cash, Byrds, Leonard Cohen, Neil Young oder Simon & Garfunkel zu hören sind, nur wenige der genannten schafften es dabei, aus dem Studio-Schatten zu treten. Die randvolle Legacy-Zusammenstellung versammelt 36 Songs, darunter auch exklusives/bislang unveröffentlichtes Material, aus der genannten Phase von u.a. Bob Dylan, Johny Cash, Flatt & Scruggs, Gordon Lightfoot, Byrds, Ian & Sylvia, Monkees, Beau Brummels, Kris Kristofferson, Country Joe McDonald, Jerry Jeff Walker, George Harrison, Ringo Starr, Steve Miller Band, Joan Baez, Steve Goodman, Eric Andersen, Neil Young, J.J. Cale, Nitty Gritty Dirt Band, Leon Russell, Wings und Derek And The Dominos.


Sharon Van Etten - I Don't Want To Let You Down
LP (+Download-Code)/CD Ž EUR 16,95/11,95

Oh, Du köstliche Kunst der kreativen Kurzform! Oder: Was die charmante Schamanin Sharon in 22 Minuten sagen und singen kann, dafür benötigen andere ein ganzes Album/Jahrzehnt/Leben. Oder: Eine 5-Song-Perle, die alles in sich vereint, was gut, wert und bleibend ist. Die Americana-Artistin hat sich mit vier Vollwerken bereits mehrfach und nachhaltig in mein und unser Herz geschmeichelt, eine Pause zwischen zwei Alben nutzend, schenkt sie uns mit dieser 2015er EP ein kunstvolles Alternative Country-Kleinod, das ihre ganze große Kunst auf 5 Tracks konzentriert. 22 Minuten lang offeriert uns die hoffnungs-heischende Rauh-Romantikerin berührend elfengleichen, verführerisch vielstimmigen Sirenen-Gesang, gebettet auf liebreizend-leidenschaftlichen Lagern aus roh-reissendem Americana, gründelnd-stampfend-mitreissendem Roots-Rock und kunstvoll für Piano und schwelgende Streicher arrangiertem Art-Folk, final verfeinert durch eine lodernde Livefassung von Tell Me. Kaum jemand sonst vermag eine solche Wurzel-Vielfalt zu einen, geschweige denn in fünf Liedern zu bündeln, die gleichermaßen die vielfarbig schillernden Möglichkeiten der alternativen Wurzelkunst widerspiegeln und dennoch als einzigartiger, mitreissender Strom die Seele berühren. Auch wenn ich sonst eher ein Freund der Langform bin - dieses Kleinod ist eine wahre Perle. (cpa)

Kurzfristzeitig zum Sonderpreis - die Etten-Alben, je 1-CD:
Sharon Van Etten - Are We There - 9,95
Sharon Van Etten - Tramp - 9,95


Lowell George - The Last Tour: Radio Broadcast 1979
CD Ž EUR 13,95

Mit nur einem Hauch Information gesegneter, allein von einem eher rudimentären Booklet-Blatt begleiteter Radio-Mitschnitt, dessen Kraft aber ohnehin im Live-Material und dessen zentral agierender Figur liegt. Dieses 1979 während einer US-Tournee zu seinem einzigen Solo-Album in New York aufgenommene Konzert bietet zwar keinen finalen High End-Klang, aber in dennoch recht angenehmer Audio-Atmosphäre einen vor Leben und Energie sprühenden Beweis der Kunst des Little Feat-Leaders, umgeben von voller Band, beeindruckenden Blechbläsern und bemerkenswerten Backing-Choir-Stimmen. In knapp 50 Minuten findet sich, umrahmt von mitreissenden Fassungen von den Band-Klassikern Fat Man In The Bathtub, Dixie Chicken, Willin' und Spanish Moon, ein Vier-Track-Set aus Thanks I'll Eat It Here, das nicht nur in den Coverversionen von What Do You Want The Girl To Do (Allen Toussaint) und Can't Stand The Rain (Ann Peebles) George's Affinität zum Soul im Allgemeinen und New Orleans im Speziellen druckvoll unter Beweis stellt (desweiteren gibt's noch Honest Man und Easy Money/Rickie Lee Jones). Mit manch instrumentalem Ausflug/Glanzlicht gesegnete Konzert-Momentaufnahme eines Großen zwischen gründelndem Groove und genialer Gelassenheit, auch klanglich ein lohnendes Dokument. (cpa)


Jethro Tull - A Passion Play (Steven Wilson Mix)
CD Ž EUR 11,95

Der Steven Wilson-Stereo-Mix des 1973er Konzept-Albums, eigens für die 2014er Edel-Ausgabe angefertigt und von Ian Anderson höchstselbst abgesegnet, jetzt auch und endlich separat als erschwingliche Einzel-CD zu haben; eine faszinierende Klang-Verneigung vor einem der vielschichtigsten, komplexesten Kreativ-Kunstwerke aus der Progressiv-Phase von Jethro Tull.


Jethro Tull - Thick As A Brick (Steve Wilson Remix)
LP (+Download)/CD Ž EUR 21,95/11,95

Auch das Konzept des 1972 Ausnahme-Albums wirkte (nicht nur damals) bahnbrechend, die 2012er Stereo-Abmischung von Ton-Künstler Steve Wilson half, weitere Ohren zu öffnen. Jetzt gibt es das Klangerlebnis auch außerhalb etwelcher sackteurer DeLuxe-Gebinde als Einzel-Tonträger zu haben und genießen.


Ginger Johnson And His African Messengers - African Party
LP/CD Ž EUR 16,95/13,95

Ginger Johnson hatte ein ganz schön turbulentes Leben: im heimischen Nigeria wurde er Mentor und Vaterfigur für den jungen Fela Kuti, emigrierte in den Fünfzigern dann nach London, spielte bei Edmundo Ros und Ronnie Scott, Georgie Fame und Quincy Jones, und wurde zu einer schillernden Figur in der afrikanischen Exil-Community. Nebenher war er auch einer der Initiatoren des bis heute tobenden Notting Hill Carnevals und schaffte es mit seiner Band Ginger Johnson & His African Messengers als exotischer Farbtupfer in die Londoner Sixties-Psychedelia-Szene rund um den UFO Club von Joe Boyd, mit einer Hausband namens Pink Floyd. Mit seiner eigenen Band zauberte der gelernte Perkussionist Folorunso "Ginger" Johnson einen ganz speziellen Sound: die Melodik klang eher karibisch (im Fahrwasser von Acts wie Harry Belafonte), die Songs an sich waren aber stoisch-monotone Afro-Chants mit streng repetitivem Charakter, getragen von einer wirklich sensationellen Percussion-Gruppe, die ein irres Voodoo-Brodeln erzeugt, über dem dann ekstatische Afro-Chants und ebensolches Gebläse (Sax, Trompete, viel Flöte) zu wilden Höhenflügen abhebt. Richtige Songs sind das nicht, eher schon hypnotische Trance-Nummern und für die mit diversen Drogen experimentierenden Londoner der Swingin' Sixties vermutlich genau der richtige Sound zum abheben. Besonders lang währte Johnsons Karriere aber nicht, dies ist sein einiges Album aus dem Jahr 1967, jetzt endlich mit kompetenter Kommentierung wiederveröffentlicht. (Joe Whirlypop)


Rickie Lee Jones - The Other Side Of Desire
LP/CD Ž EUR 21,95/14,95

Mit jedem Hörgang gewinnendes 2015er Reif-Werk der gelassenen Grand Dame, eine lückenlose Kette gesegneter Sonnenuntergangsweisen und auf leiser Flamme köchelnder Roots'n'Groove-Vielfaltigkeiten, die aus vorwiegend akustisch aufgearbeiteten amerikanischen Musikwurzeln ein ebenso eigensinniges wie einzigartiges, schimmernd-schillerndes Stil-Panoptikum entstehen lassen. Wem ihre 2012er Fremdliedersammlung The Devil You Know einfach zu wenig Jones war, dem schenkt Rickie Lee jetzt die Essenz ihrer eigenen Kunst. Mit unverwechselbarer, ewig junger Stimme führt die Duchess Of Cool durch ihr von Erfahrung und Lust an gepflegten, vielfarbigen Arrangements geprägtes Singer-Songwriter-Fürstentum, fühlt sich hörbar wohl auf dem meisterlich-wurzelnah dargereichten Instrumental-Lager, das von einem handverlesenen Quintett unter der Produktionsleitung von John Porter ebenso dezent wie delikat, kunstreich wie köstlich bereitet wird (wobei neben den Saiteninstrumenten wie A-, Slide- & Steel-Gitarren, Banjo und Mandoline vor allem auch Hammond B 3, Wurlitzer und ein herrlich präsenter Kontrabass das Klangbild tragen). Gemeinsam wird eine Wurzel-Melange erschaffen, die eine verhalten groovende New Orleans-Basis mit vielfältigen reinen Wurzel-Elementen in sanft swingenden Einklang bringt, unverkennbare Jones-Melodien zu Country Swing, New Orleans R&B oder sanft fließendem Blues reicht, das Ganze mit Gospel-, Soul- und dezenten Jazz-Nuancen würzt, und so eine naturbelassen-magische Musik-Melange erschafft. Und egal, ob zur erdnahen Fiddle-Folk-Begleitung, auf rollenden Fats Domino-Spuren, zu sanft solierendem Piano oder umschmeichelt von sanften Streichern - Rickie Lee Jones beherrscht jederzeit das Song-Geschehen und nimmt uns mit in die untergehende Sonne... (cpa)


Lady Lamb - After
2-LP (+Download-Code)/CD Ž EUR 17,95/14,95

Bereits das Debut von Aly Spaltro (damals noch als The Beekeeper) wusste mich nachhaltig zu beeindrucken, ihr neues Prall- & Prachtwerk aber ist so randvoll mit Gutem, Wahrem und Schönem, so vielfältig- und farbig, dass es selbst den bereits eingeschworenen Verehrer überrollt. Geleitet von ihrem offenen, klaren, melodieseligen Gesang vereint das ausgelassene Dutzend Songs die unterschiedlichsten Stile und Gefühle in einem fulminanten Fluß aus Folk und Fuzz, Punk und Pop, Surf und Shoegaze, Roots-Rock und roher Romantik, dass es eine einzigartige Art hat. Glitzernder Girl-Pop trifft auf mitreissenden Pub-Rock, karger Appalachen Folk auf New Wave-Wut, rauh-verzerrte Neil Young-Gedächtnis-Gitarre auf cineastischen Balladen-Breitwand, eklektische Elektronika auf handgemachtes Wurzel-Feinwerk, mal entwaffnend nackt dargereicht, dann von Engelschören und Blechbläser-Sätzen von Get Well Soon'scher Größe getragen. All dies eint die sympathisch-natürliche Stimme mit einer lückenlosen Perlenkette hymnischer Melodien und einer ansteckenden Energie, die auch den letzten Stubenhocker noch aus seiner staubigen Ecke zu reißen weiß. In diesem Musik-Kosmos versammeln sich Geistesschwestern wie Kristin Hersh, Sharon van Etten, Debbie Harry, Amy MacDonald, Neko Case und Lily Allen, um in der Personalunion Lady Lamb einen Pop zu zelebrieren, der Tote weckt und Welten verbindet. (cpa)


Moriarty - Epitaph
LP+CD/CD Ž EUR 24,95/15,95

Viertes Album der in Frankreich ansässigen international besetzten Truppe (Franzosen, Schweizer und Amerikaner) mit rootsigem Americana- und Blues-Sound, der aber nur das Gerüst für ansonsten deutlich genrefreiere Gestaltung ermöglicht. Illustriert mit traditionellen Blues-Harp-, Folk-Banjo-, Cajun-Akkordeon- und gediegenen E-Piano-Klängen, steht hier aber erneut die famose Stimme von Rosemary Standley ganz im Mittelpunkt, die tatsächlich wie die jugendliche Indie-Folk-Version von Natalie Merchant klingt. Während beim sehr empfehlenswerten Vorgänger "Fugitives" noch historische Helden wie Woody Guthrie, Hank Williams und Blind Willie McTell die musikalischen Vorlagen bildeten, spielen Moariarty diesmal eigene Songs, einmal auch wieder mit Hilfe der befreundeten Zydeco-Rocker Mama Rosin. Klassisches Rock-Schlagzeug gibt es hier kaum, vielmehr aber Varianten von Gypsy-Swing und Tom Waits-artigem Swamp-Blues - aber eben mit diesem fulminanten Mädchengesang. (Joe Whirlypop)


Phish - Amsterdam
8-CD Ž EUR 44,95

Frische Veröffentlichung auf Jemp Records mit drei kompletten Konzerten aus dem Jahr 1997, mitgeschnitten bei drei Gelegenheiten im mittlerweile nahezu legendären Paradiso, Amsterdam. Am 17. Februar 1997 spielten Phish erstmalig in der ehemaligen Kirche, um im gleichen Jahr zu Juli-Beginn noch zwei weitere Auftrite folgen zu lassen. Die Jemp-Box bringt es mit drei vollständigen Mitschnitten auf epische 50-Tracks-Länge, ein feines Fest für Freunde für instrumentaler Exkursionen. Für Kenner: Die Shows wurden von Paul Languedoc auf Multitrack mitgeschnitten, von Jon Altschiller gemischt und von Fred Kevorkian gemastered.


Remembering Mountains: Unheard Songs By Karen Dalton - Various Artists
LP/CD Ž EUR 24,95/16,95

15er. Neu und exklusiv vertonte unveröffentl. Texte der Folk-(Kult-)Ikone (Dylan nannte sie seine Lieblings-Sängerin) aus Oklahoma, die zu Lebzeiten nur 2 LPs produzierte. Ausnahmslos Balladen, fast alle dunkel, viel Melancholie, bis auf Isobel Campbell (Belle & Sebastian) singen nur Amerikanerinnen, überwiegend recht sparsam (aber oft ungemein effektiv, ja suggestiv) begleitet von Piano, Orgel/Keyboards, je 1x Banjo/Geige/Klarinette/Cello, v.a. akust. und/oder (gern klangmalender bis verfremdeter bis gar Drone-artiger) E-Gitarre (kaum Drums). Trotz dieser Gemeinsamkeiten gibt es gravierende Unterschiede. Die Highlights kommen für mich von Patty Griffin (Pop, Gospel und Folk, etwas Dramatik, Song wie Gesang und Atmosphäre: Großartig!), Julia Holter (völlig reduziert, kriecht düster und fast unheimlich schwebend unter die Haut), Lucinda Williams (bluesy, super Gitarre, grandiose Atmosphäre), Marissa Nadler (ziemlich nackter faszinierender verhallter Folk), Larkin Grimm (dezentes old-timey Country-Folk-Feeling, eigen aufbereitet), Campbell (Drone Folk, spooky). Außerdem dabei: Sharon Van Etten (trauriger Folk (Pop) mit viel Gefühl), Diane Cluck, Josephine Foster, Tara Jane O'Neil und, ganz anders, Laurel Halo (Songwriter-Elektronik-Avantgarde). Ein besonderes Werk, spezieller Tip!! (dvd)


Darrell Scott - 10 Songs Of Ben Bullington
CD Ž EUR 14,95

15er. Für mich einer der 4,5 besten Singer-Songwriter der letzten 20 Jahre (und Top-Begleiter als Saitenkünstler, er gehörte ja z.B. zu Robert Plants Band Of Joy-Projekt). Ich liebe seine so charaktervolle ungemein ausdrucksstarke/einfühlsame Stimme, ich liebe sein deepes Songwriting. Hier aber singt er Stücke des kürzlich verstorbenen Ben Bullington (es gibt 5 Alben von ihm). Und auch die haben eine herausragende Qualität. Ob pure Poesie in einer Liebeserklärung, ob reine Melancholie im Abschied, tieftraurige Rückschau oder ganz entspannte friedvolle Atmosphäre, ob von Akustikgitarre (meistens), Piano oder Banjo begleitet (überwiegend relativ schlicht, aber kongenial, edel und höchst songdienlich), diese Balladen klingen einfach wunderwunderschön. Später kommen auch mal ein kraftvoller oder (mit mehr Tempo) ein unter Spannung stehender Track hinzu, ebenso gut, 1x gar ein saitenreicher mit Band und Chor (ein Hauch Gospel). Ob man das nun Songwriter-Country, Americana oder Folk nennt, ist völlig egal. Oft introspektive außergewöhnlich bewegende betörende Musik, wie immer eine große Empfehlung! (dvd)


Statesboro Revue - Presents: Jukehouse Revival
CD Ž EUR 14,95

Auch wenn die Statesboro Revue nicht aus Statesboro, sondern aus Austin, Texasstammt und mit Blues eher wenig, mit den Allman Brothers auf den ersten Blick auch nicht so richtig viel gemein hat, werden Freunde dieser Musik dennoch voll auf ihre Kosten kommen. Die Band hat sich klar für die zeitlos attraktive Southern-Variante von Old School Rock'n Roll entschieden. Nach dem Debütalbum Different Kind Of Light von 2011 und dem ungleich erfolgreicheren Nachfolger Ramble On Privilege Creek von Mitte 2013 erscheint nun der 3. Streich. Stewart Mann ist der dominante Mann hinter den Songs, den Texten, den Lead Vocals und dem zentralen Platz auf der Bühne. Sein jüngerer Bruder Garrett steht ihm sowohl als Co-Songwriter als auch als "Guitar Man" zur Seite. Er überzeugt mit klasse Soli, füllt die Räume mit elektrischen und akustischen Rhythmusgitarren, spielt Slide und Dobro, auch etwas Klavier und Percussion, singt die Harmoniestimme. Die Statesboro Revue präsentiert auf den 12 Tracks klassische amerikanische Roots & Rock'n Roll Music der 70er und im aktuellen Americana-Zeitgeist aufbereitet - und haben damit ein in sich völlig stimmiges, kleines Texas-Meisterwerk geschaffen.


Sun Temple Circus - Sun Temple Circus
LP Ž EUR 16,95

Sack-limitiertes Live-Dokument eines mittelschweren Kraut-Rock-Gipfeltreffens und gleichzeitig mitreissend-rauschhafter Lebensbeweis dieses immer noch einzig-/eigenartigen Musik-Phänomens. Die Wege von Kraut-Veteran Tom Redecker und dem ebenfalls vielinstrumental begabten Harry Payuta kreuzten sich bereits 1996 bei der Geburtsstunde der Electric Family, seitdem musizierten sie in verschiedenen Formationen sowohl auf der Bühne als auch im Studio. Gemeinsam mit dem Dissidenten-Drummer Marlon Klein und Gitarrist Jochen Schoberth (Artwork, Belladonna) hoben sie 2014 das progressive Projekt Sun Temple Circus aus der Taufe, um eigenes und fremdes, frühes und frisches Liedgut auf der Bühne zu neuem, eigenen Leben zu erwecken. Das furiose Finale ihrer 2014er Tournee wurde am 28. Mai im Lagerhaus, Bremen mitgeschnitten und liegt jetzt als auf 500 Einheiten limitierte LP vor. Nach einem exotisch einstimmenden Sitar-Ausflug zu Beginn des Albums geht es in langen, ausschweifenden, in Wogen und Bögen wabernden Klang-Eskapaden durch improvisations-intensive Rock-Regionen, die Musikermannschaft lässt ihre lange Erfahrung und ihr nahezu blindes Band-Vertrauen spüren, schenkt uns einen kurz-knapp-heftigen Nostalgie-Exkurs mit Jaques Dutronc's Klassiker Et Moi, Et Moi, Et Moi, schwelgt ansonsten aber in herrlich rauschhaften, ausufernden, die ganze dynamische Breite nutzenden Epen (u.a. Lighthouse vom Perc-Album Worldlooker. Den gemeinsamen Gipfel erreicht das zum Jam-Schluss mit Andre Szigethy (Keyboards/Amnesia Vivace) und Uli Bösking (Mandola) auf Sextett-Stärke angewachsene Kraut-Kombinat mit dem nahezu 15-minütigen Sun Madness. Die ersten zehn Besteller des Albums erhalten eine von der Band handsignierte Ausgabe des Albums. (cpa)


Ten Years After - Ten Years After (Re-Presents)
2-CD Ž EUR 13,95

Die ersten drei Alben der britischen Blues-Rock-Legende jetzt noch erweiteterer: Basierend auf den Remaster-Fassungen von 2002 wurden die klassischen Werke noch einmal spürbar aufgestockt und zwingen den vehementen Verehrer jetzt ein weiteres Mal zum Wiederkauf. Diese 2015er Voll-Ausgabe des Debuts von 1967 bietet die neun Songs des Albums in den Original-Fassungen und in den Mono-Versionen, als zusätzliche Bonusbestückung locken die sechs Zusatztracks des 2002er Reissues, und weiterhin 2 Mono-Single-Fassungen und 3 Aufnahmen aus einer 1967er Live At The BBC Top Gear-Session.


Ten Years After - Undead (Re-Presents)
2-CD Ž EUR 13,95

Das 1968er Live-Album, 2015 ein weiteres Mal erweitert. Neben dem remasterten Originalwerk auf CD 1 gibt's auf CD 2 die 4 Boni des 2002er Reissues und weitere 7 Tracks einer Top Gear-Session aus dem Jahre 1968.


Ten Years After - Stonehenged (Re-Presents)
2-CD Ž EUR 13,95

Auch das zweite Studiowerk, ursprünglich von 1969, wurde der 2015er Aufstockungs-Behandlung unterzogen. Tonträger 1 beinhaltet die 10 Tracks der Original-Albums sowohl in der Stereo- als auch der Mono-Fassung, auf CD 2 gibt's neben den drei Zusatz-Songs der 2002er Remaster-Ausgabe noch zusätzliche 5 Bonusstücke.


Richard Thompson - Still
2-LP/CD/2-CD Ž EUR 21,95/14,95/16,95

15er, Jeff Tweedy produzierte und sang/spielte ein wenig. Ein ziemlich typischer Thompson: Getragen-kräftiger/stoisch marschierender/relaxter leicht melancholischer (zwischendurch auch mal akust.) Folk Rock, dem manchmal die Folkelemente ziemlich abhandenkommen (in einem Fall allerdings richtig traditionell, fast quirlig grundieren). Daneben (3 der 6 Highlights) suggestiv-elegischer bzw. filigran-atmosphärischer (phasenweise fast spooky) Songwriter-Rock von gehöriger Strahlkraft und eine einzige richtige leise Ballade (tolle Atmosphäre!). Sporadisch erinnert das sogar an Fairport Convention-Zeiten. Gegen Schluß aber vermag er doch zu überraschen: Ungewohnt gnadenlos abziehender Rock'n'Roll the Thompson way, und eine zitatenreiche passend Guitar Heroes benannte Hommage, ein eklektischer teils swingender überwiegend akust. Folk-Jazz-Ethno-Jump Blues-Folk-Rock('n'Roll)-Mix über beinahe 8 Min. Immer wieder faszinierend (schon allein die Harmoniefolgen): Seine so originäre wie fabulöse Gitarre, spektakulär auch ohne Fireworks, die Soli (viele!) kurz, imaginativ, großartig. Tollster Song, ein kleiner neuer Klassiker: She Never Could Resist? Kein ganz großer Wurf, aber klasse. Deluxe-Edition mit 5-Track-Bonus-CD. (dvd)


Pete Townshend - Truancy: The Very Best Of
CD Ž EUR 8,95

Um zwei neue Songs erweiterter Exzerpt aus des Pete's Solo-Schaffen, geschmackssicher aus seinen Alleingang-Alben zusammengestellt und zu einer zudem preiswerten 17-Track-Compilation vereint. Incl. u.a. Pure And Easy, Let's See Action, Let My Love Open The Door, Rough Boys, Face Dances, The Sea Refuses No River, White City Fighting, Face The Face, English Boy, You Came Back. Lohnt. Aber wem sage ich das.


Joy Williams - Venus
LP/CD Ž EUR 16,95/13,95

Riesengroß war die Erwartung, als mir das Erscheinen eines ersten Joy Williams-Solo-Albums nach dem traurigen Ende des unvergleichlichen Civil Wars-Duos in Aussicht gestellt wurde, recht verhalten der erste Eindruck beim vorsichtigen akustischen Nähern: Die wundervolle, ungemein beweglich-bewegende Stimme des einzigartigen Americana-Zweiers weigert sich, den einfachen Weg zu gehen und einfach einen Civil Wars-Alleingang hinzulegen. Umgeben von allerlei elektronisch-schmeichlerischem Tastenwerk, vereinzeltem Akustik-Instrumentarium, sensiblen Streichern, mitunter tanzbarer Rhythmik zwischen fein-gewirktem Trip Hop-Teppich und treibenden Tribal Drums und allerlei afrikanischer, indianischer und anderer exotischer Elemente erschafft sie ein höchst verführerisches Klangbad, in welchem ihre mal dunkel getönte, mal hell strahlende, mal gehaucht schmeichelnde, immer rauh-romantische Stimme wundervoll zur Geltung kommt und noch deutlicher als bei den Band-Alben im Zentrum des großen Gefühls-Geschehens steht. Zwischen Keyboard-Klangwällen und einem sanftem Piano, wild romantischer Weite und milder Melancholie, prachtvollem Pop und unterschwelligen Gospel-Harmonien erschafft Joy ihren ureigenen, oft moll getönten Harmonie-Himmel, versammelt Lisa Gerrard'sche Schwermut und die samt-sanfte Weichheit einer Maire Brennan, die eklektische Eleganz einer Sarah McLachlan und die mitreißende Energie einer Stevie Nicks, bereichert die wehmütige Wucht um die gesammelten Civil Wars-Erfahrungen und schenkt uns eine kunstvolle Pop-Sprache von edler Eleganz und ehrlich ergreifender Emotionalität. Verdient ein zweites Ohr und belohnt mit dauerhafter Schönheit. (cpa)

Der gnadenlos gute Backkatalog, je 1-CD, zum Sonderpreis:
Civil Wars - Barton Hollow (expanded) - 7,95
Civil Wars - The Civil Wars - 7,95


Yes - Like It Is: Yes At The Mesa Arts Center
2-LP/2-CD+DVD/BluRay Ž EUR 24,95/16,95/18,95

Bereits der 2014er Mitschnitt aus dem Hippodrome, Bristol, ließ mich als Alt-Verehrer der Art-Rock-Arche aufhorchen, hatte sich doch der erfahrene Veteranen-Vierer Squire, Howe, White und Downes nicht nur mit Jon Davison einen ebenso würdigen wie fähigen Anderson-Vertreter ans Mikrophon geholt, sondern mit der Komplett-Aufführung zweier klassischer Alben den Traum manches Yes-Jüngers erfüllt. Meinen Herzenswunsch aber erfüllt die gleiche Mannschaft mit dieser Aufnahme aus dem Mesa Arts Center vom 12. August 2014: An diesem denkwürdigen Abend spielte die ebenso frische wie erfahrene Formation meine beiden Lieblingswerke aus mehr als vier Jahrzehnten Band-Geschichte. Mit Fragile (1971) und Close To The Edge (1972) prägte Yes damals nicht nur den eigenen, sondern einen allgemeingültigen Art-Rock-Begriff, und beide würdigen Voll-Werke an einem einzigen Konzertabend erleben zu dürfen, Epen und Band-Klassiker wie Close To The Edge, And You And I, Siberian Kathru, Roundabout, We Have Heaven, Long Distance Runaround, Mood For A Day und Heart Of The Sunrise in der geliebt-gewohnten Alben-Folge hintereinander live zu genießen, ist ein wahres Geschenk. Auch wenn mir der erste Jon nach wie vor fehlt: Eine lohnende, lebendige Live-Verneigung vor der beeindruckendsten Phase der Band-Historie. (cpa)


Neil Young + Promise Of The Real - The Monsanto Years
CD+DVD Ž EUR 17,95

Im fortgeschrittenen Alter neigt das grantelnde Genie nicht nur zu erfreulicher Produktivität, Neil macht es durch recht knappe Ankündigungsfristen auch Plattenfirma und Wiederverkäufern nicht leicht, seine recht rasch aufeinander folgenden Veröffentlichungen entsprechend aufzubereiten, um sie dem Publikum schmackhaft darreichen zu können. Auch die erste 2015er Studio-Veröffentlichung aus dem Hause Young traf den Vertrieb relativ überraschend, sodass wir bei Redaktionsschluss noch keinen Vorabton vom Gemeinschaftswerk der Ikone mit der Band um die Willie-Söhne Lukas und Micah Nelson hören durften. Die Gruppe aus L.A. teilte mit der lebenden Legende bereits die Bühne, zur Gitarren-lastigen Gemeinschaftsproduktion ist jetzt eine diesjährige Tournee im Gespräch, CD wie DVD teilen dasselbe 9-Song-Tracklisting, auch über eine nähere Spezifizierung der DVD schweigt sich das Begleitblatt aus. Eine eingehende Rezension folgt, wie stets, auf dem Fuße.


Obacht - Sonderangebot No. 2:
Neil Young - Storytone (DeLuxe Edition)
2-CD Ž EUR 9,95

Die limitierte Doppel-CD-Ausgabe des 2014er Opulent-Werks, kaum 10 Monate nach Erscheinen bereits 4 Wochen lang zum Sonder-Sonderpreis. O-Ton neilyoung.com: "Storytone has 10 brand new compositions recorded live in the studio, some with a 92-piece orchestra, choir and Young, some with a 60-piece orchestra, and three with a big band." Die Umsetzung mag ungewöhnlich sein, doch mindestens die Hälfte der Songs als solche sind wirklich sehr sehr schön (zuvorderst Plastic Flowers, Who's Gonna Stand Off, Tumbleweed, I'm Glad.., When I Watch?)! Manche hätten auch auf Harvest gepaßt, einer erinnert an "After The Gold Rush". Mittendrin befinden sich 3 Tracks mit Bläsern, E-Gitarre, Harmonica: Vollmundiger R'n'B der 50er, 1x gekreuzt mit Blues'n'Boogie, 1x feinst groovend und deep, plus süffiger/fetziger Big Band-Jazz-Blues wie in den 40s (remember This Note's For You?!). Unbedingt empfohlen sei die Deluxe-Edition, die enthält sämtliche Tracks noch einmal, solo akustisch mit Gitarre oder Piano (mehrfach zudem Harmonica), nun angesiedelt v.a. zwischen (teils balladeskem) sanftem Folk (nur 1x etwas rhythmischer) und radikal reduziertem Blues (Folk Blues). Ganz nackt, intim, bezaubernd phasenweise! Ausgesprochen lohnend! Verblüffend, wie sich der Charakter der Stücke (z.T. sogar der Stimme) dort öfters ändert. (dvd)


Demnächst in diesem Theater...

03.07.
Here Today - The Songs Of Brian Wilson/Various Artists
Sea + Air - Follow Me Me Me 7"

10.07.
Tony Furtado - The Bell (DeLuxe Edition)
Martin Newell - Teatime Assortment
Pretty Things - Silk Torpedo (rem.& exp.)
Pretty Things - Savage Eye (rem.& exp.)
Pretty Things - The Sweet Pretty Things
Bill Wyman - White Lightnin': The Solo Box
Lee Harvey Osmond - Beautiful Scars
Sleaford Mods - Key Markets
Four Tet - Morning/Evening


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

BLAUDZUN
blaudzun.com
17.07.2015 DE - Cuxhaven - Deichbrand Festival
01.08.2015 DE - Bad Bentheim - Stone Rock Festival

GOLDEN KANINE
www.goldenkanine.com
21.07.2015 DE - Höxter/Albaxen - Tonenburg
22.07.2015 DE - Dresden - Schaubudensommer
23.07.2015 DE - Berlin - Monarch
24.07.2015 DE - Oldenburg - Kultursommer
25.07.2015 DE - Hamburg - Knust
26.07.2015 DE - Wetzlar - Sommerfest

CAROLINE KEATING
carolinekeating.com
10.07.2015 DE - Rüsselsheim - Phono Pop Festival
24.07.2015 AU - Göfis - Open Air Festival

KESTON COBBLERS CLUB
kestoncobblers.club
22.09.2015 DE - Wiesbaden - Schlachthof
23.09.2015 DE - Köln - Gebäude 9
27.09.2015 DE - Münster - Fachwerk
28.09.2015 DE - Dresden - Ostpol
29.09.2015 DE - Berlin - Auster Club
30.09.2015 DE - Nürnberg - MUZclub
01.10.2015 AT - Vienna - Waves
02.10.2015 DE - München - Milla
04.10.2015 DE - Freiburg - Swamp
More shows tba soon!

SCOTT MATTHEW
scottmatthew.com
14.07.2015 - LOERRACH (GER) - Stimmen Festival
15.07.2015 - KARLSRUHE (GER) - Zeltfestival
25.07.2015 - VASTO (ITA) - Siren Festival
04.12.2015 - EBENSEE (AUT) - KINO
05.12.2015 - VIENNA (AUT) - W.U.K.
11.12.2015 - STEYR (AUT) - ROEDA
12.12.2015 - DORNBIRN (AUT) - SPIELBODEN
13.12.2015 - BERLIN (GER) - HEIMATHAFEN Neukoelln

SEA + AIR
seaandair.net
23.07.2015 DE - Gunzenhausen - Sommerklänge Hafner
24.07.2015 DE - Herrenberg - 48er
25.07.2015 DE - Beelen, Krach Am Bach - Beelen
06.08.2015 DE - Münster - Auf Weiter Flur Festival
21.08.2015 DE - Tübingen - Sudhaus Waldbühne (Release Show)
24.08.2015 DE - Berlin - Klunkerkranich (Release Show)
25.08.2015 DE - Hamburg - Uebel & Gefährlich Dachterrasse (Release Show)
26.08.2015 DE - Köln - Yuca (Release Show)
27.08.2015 DE - München - Cord Club (Release Show)
04.11.2015 DE - Stuttgart - Im Wizemann
05.11.2015 DE - Freiburg - Waldsee
07.11.2015 DE - Heidelberg - Karlstorbahnhof
08.11.2015 DE - Neunkirchen - Stummsche Reithalle
09.11.2015 DE - Frankfurt - Das Bett
12.11.2015 DE - Augsburg - Soho Stage
13.11.2015 DE - Dresden - Scheune
14.11.2015 DE - Potsdam - Waschhaus
16.11.2015 DE - Leipzig - Moritzbastei
17.11.2015 DE - Düsseldorf - FFT
18.11.2015 DE - Osnabrück - Kleine Freiheit
19.11.2015 DE - Bremen - Lagerhaus

WOVENHAND
www.wovenhand.com
15.07.2015 NO - Oslo - Oslo Fjord Fest


Alle guten Wünsche für ein möglichst angenehmes Wochenende!

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2015

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