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LABEL/4675: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 23.06.17 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (23.06.2017)


Spain: Limitiertes Live-Album mit illustren Gästen

Spain - Live At The Lovesong (ltd.)
2-LP (+DLC) - EUR 24,75

"You know, I'd like to go on tour in L.A." dachte sich Josh Haden, seines Zeichens Bassist und Sänger von Spain, eines schönen April Morgens 2016. Das Gründungsmitglied des Slowcore Americana Kollektivs griff kurzerhand zum Telefon und kontaktierte den Besitzer einer Bar in L.A. Downtown namens The Love Song. Schnell wurde man sich einig und Spain traten fortan jeden Dienstagabend zwischen Mai 2016 und März 2017 im Love Song auf. Während Spain's vergangener Europatour, begann der gelernte Jazz Bassist die Shows mit seinem tragbaren Live Recorder mitzuschneiden. Zurück in L.A. versuchte er dies auch für die Love Song Shows umzusetzen und bekam dabei Unterstützung von Musikproduzent Nate Pottker. Das Ergebnis war so überragend, dass Spain ein paar dieser Aufnahmen auf ihrer Bandcamp Seite veröffentlichten: "I began posting these recordings to the Spain bandcamp page and our European record label Glitterhouse heard one of them and said 'We want to put that on vinyl!'". "I burrowed through all the recordings and picked what I thought best represented the Spain at the Love Song experience. Some of our greatest moments with Bill Frisell, Petra Haden, Bobb Bruno, and others are represented on this record. I didn't want to put any effects on the tracks or try to make it sound like a studio album. I wanted the listener to feel what it's like to come and hear Spain on any given Tuesday night at the Love Song."


Die Nerven: Live !!!

Die Nerven - Live In Europa (ltd.)
2-LP (+DLC) - EUR 24,75

Mit Live in Europa erscheint endlich das erste DIE NERVEN-Livealbum auf Vinyl. 15 Songs, darunter "Barfuß durch die Scherben", "Angst" und das Joy Division Cover "No Love Lost". Produziert hat Ralv Milberg zusammen mit Max Rieger, geschnitten wurde das Vinyl bei Duophonic.

"Unsere Tour im November und Dezember 2015 zur Veröffentlichung von unserem Album OUT, führte uns mit 27 Konzerten durch 7 Länder. Auf Konzerte mit 600 Besuchern, folgte am Tag darauf auch mal eines mit nur 15. Fanden wir damals nicht so toll, im Nachhinein scheint aber alles, genau so wie es war, total richtig. Eine irre Reise und ein voller Erfolg, geprägt von euphorischen Konzerten und begeisterten Fans, aber auch den zahlreichen Stunden zwischen Rasthöfen, Autobahnen und Backstageräumen. Als wir begannen LIVE IN EUROPA mitzuschneiden, hatten wir bereits drei Wochen Wahnsinn hinter uns. LIVE IN EUROPA ist somit auch in etwa unsere Kür, unsere Abschlussarbeit, unsere Prüfung nach all den Konzerten und ein Geschenk an alle, die sich mit uns daran zurück erinnern wollen." - Julian Knoth

Live in Europa ist schartig, laut, aufbegehrend. Hier wird Haltung ausgedrückt, Genervtheit, Frustration, Realitätsflucht, Wut, Ausbruch. Und Liebe? Ja, auch Liebe, irgendwie. Unbequem ist das, widerborstig, intensiv, bitter, besonders und wird nicht nur Freunden von Mission Of Burma, Wipers, Bauhaus, Swans, Abwärts, Sonic Youth, Fehlfarben, frühen Blumfeld, Helmet oder Mudhoney gefallen. Strikt limitiert auf 3000 Exemplare. Weltweit? Aber sicher weltweit ...


Auch online zu bestaunen: Der Juni-Katalog!

Der Glitterhouse-Mailorder-Katalog für Juni, unterlegt mit großartigen akustischen Attacken unserer Label-Album-Neuheiten, da wird das Blättern auch für die Ohren zum Genuß!


Auserwählte Tonträger-Pretiosen zum Wochenausklang

Algiers - The Underside Of Power
LP/CD - EUR 19,95/13,95

17er. Das Debut hatte mich total umgehauen, dieser Nachfolger nicht minder. Mächtiger Stoff, inhaltlich engagiert, z.T. wütend, in Musik verpackt, wie sie niemand sonst produziert. Noch moderner, zeitgemäßer als zuvor, und das im denkbar besten Sinne, ohne (v.a. schwarze) Wurzeln verschiedener Art zu verleugnen. Das Ergebnis könnte man, v.a. in der 1. Hälfte, als eine Art futuristischen (Elektro-) R'n'B (resp. Soul) bezeichnen, stimmgewaltig, teils enorm aggressiv resp. hart, roh, fast brutal, teils (auch massiv) dunkel bis irgendwie spooky, bedrohlich (und zugleich immens intensiv), teils mit rasant/unerbittlich treibendem "weltlichem" (Electro-) Gospel verknüpft, teils End-60er-Soul-inspiriert doch soundmäßig extrem (rhythmisch dezenter) upgedatet (und, wie andere Tracks, grandios mitreißend) - wobei sich die moderne Note aus Grooves wie der Instrumentierung speist (die allerdings neben Synths/Electronics auch scharfe/manipulierte Gitarren, oder gar eine ebensolche Geige beinhaltet); aber es gibt ebenfalls smoothe/zurückgenommene/verhallte (doch explizit spannungsreiche) Momente, gar eine teilweise relativ "normale" gefühlvolle (partiell jedoch nachtschwarze) Soul-Ballade. Das alles ist ungeheuer aufregend, zuweilen schon monumental bzw. ein richtiges Naturereignis... Später wird's noch abgefahrener/greller: Reduzierter bis kakophonischer Modern Groove-R'n'B mutiert zum "Alien-Gospel" (uralte Roots in hypermodern), unheimlich-spaciger Electro-Underground (am ehesten in den experimentellen 80ern zu verorten) folgt auf hackenden brennenden brisanten schwarzen Highspeed-Noise-Rock/R'n'B (überwältigend!), verlorener/einsamer Minimal-Stoff wird zum magischen repetitiven Düster-Soundtrack der kommenden 20er, aus der (getünchten) Vorhölle entsprungener schwebend-dräuender Sakralsound, ein großartiger Jazz-Soul-Underground-Gospel-Mix on Acid (hinreißend!)... Fast jedes Stück ist anders, die Grooves kommen höchst effektiv (ungemein reizvoll und abseits gängiger Moden), Dramatik wird groß geschrieben, die Sounds sind vielfach verfremdet/bearbeitet, sporadisch/punktuell strahlen Backing Vocals manipuliertes Gospel-Flair aus, und manchmal erinnert mich der Sänger an Willis Earl Beal (nicht den aktuellen). Innovationen! Emotionen! Sensationen! Portisheads Adrian Utley war beteiligt. Sichere Jahrescharts. (dvd)


Bad News Reunion - Last Orders, Please
2-CD - EUR 17,95

Dank Sireena erlebt dieser ehedem auf Line erschienene legendäre letzte Live-Mitschnitt seine Erstveröffentlichung als Doppel-CD. Obwohl dieser denkwürdigen 1982er Abschiedsvorstellung in den heiligen Hallen der Hamburger Fabrik später dann doch noch manche Live- und Studio-Vereinigung folgen sollten, so stellen diese klanglich aufgearbeiteten, ansonsten aber erfreulich ungeschönt-direkten 100 Live-Minuten einen außerordentlichen Moment in der Bandhistorie dar, spürt man doch sogar noch auf der CD sowohl der Band um Michael Schlüter und Abi Wallenstein als auch dem Publikum die ganz besondere Atmosphäre des Augenblicks an. Dem Anlass entsprechend zeigen sich die Musiker sowohl im Spiel als auch der Song-Auswahl spendierfreudig, und Fremdwerk wie Bad News-Originale werden mitunter auf bis zu 13 Minuten Live-Länge gespielt. Und so finden sich im sechsseitigen Digipak mitreißende Fassungen von u.a. Like A Rolling Stone, The Thrill Is Gone, Key To The Highway, Long Tall Sally, Stay, Revival, Like A Hurricane (12:11) und Sugar Mama (13:02).


Chuck Berry - Chuck
LP/CD - EUR 24,95/16,95

Gleich zu Beginn der Hinweis: "Chuck" ist keine postume Resteverwertung für den schnellen Reibach, sondern tatsächlich ein richtiges neues Studioalbum - das erste seit 38 Jahren. Es war auch schon längere Zeit vor Berrys Ableben am 18. März diesen Jahres angekündigt. Der Alte wollte es also noch einmal wissen und ging in seiner Heimat St. Louis mit seiner routinierten Band ins Studio (darunter seine Kids Charles Jr. (Gitarre) und Ingrid (Harmonica, Vocals), sowie Enkel Charles Berry III. Die zehn Songs (acht hat er selbst geschrieben) klingen dann auch ziemlich genau so, wie man das erwarten konnte, wobei sich der Meister stimmlich in erstaunlich guter Form präsentiert und auch die Gitarrenarbeit wirkt gut abgehangen. Stilistisch geht es von durch und durch klassischem Chuck Berry-Sound über Honkytonk-Balladen bis zu Blues. Des Öfteren variiert er seine großen Hits: aus dem sechzig Jahre alten "Havana Moon" wird "Jamaica Moon", aus "Johnny B. Goode" wird "Lady B. Goode". Und einmal klingt er ebenso knarzig-sonor wie (Altersgenosse) Andre Williams. Als Gäste sind Gary Clark Jr., Tom Morello und Nathaniel Rateliff dabei. "Chuck" ist keine musikalische Wiedergeburt, wie das dem einen oder anderen alten Recken unter der Regie von Rick Rubin gelungen ist, sondern vielmehr ein gewollte Fortschreibung seines Gesamtwerkes, dazu ein gelungenes Alterswerk und eine schöne Reminiszenz an die goldenen Zeiten des Rock'n'Roll. Danke für alles, Chuck Berry. (Joe Whirlypop)


Bröselmaschine - Indian Camel
LP (+DLC)/CD - EUR 23,95/16,95

Wieder einmal so ein Fall von Erwarten Sie nichts - Sie bekommen alles! Von einer Albumrückkehr dieses Krauturgewächses nach mehr als drei Jahrzehnten Veröffentlichungsruhe versprach ich mir - Ihr mögt verzeihen - keinen messbaren Adrenalin-Anstieg, schon gar keine überwältigende Überraschung, aber seit ich das Acht-Epen-Werk der Bursch-Bande im Ohr habe, geht es mir nicht mehr aus dem Kopf. Der aus gestandenem und frischem Personal gemischten Besetzung gelingt es, gleichzeitig derart erfahren wie aktuell aufzuspielen, dass das phantasiestrotzende Prachtwerk wie ein Paradebeispiel der gelebten Zeitlosigkeit die Klangräume füllt. Instrumental getragen vom vielfältigen Saitenspiel der reifen Protagonisten Peter Bursch und Michael Dommers, vielfarbig unterstützt von Tom Plötzers Hammond-sattem Tastenwerk, gästeseits unterstützt von Helge Schneider (Saxophon) und Schlagwerk-Legende Nippy Noya und gleißend geprägt vom beherzt-betörendem Gesang des bereichernden Neuzugangs Liz Blue entfaltet sich in ohrgängigen Songs und meisterhaft-köstlich ausufernden Instrumentals eine magische Melange aus prachtvollem Progressive und sattem Hard Rock, aus orientalischen Exkursen und klassischem Kraut, Suzanne Vega-Folk und reifstem Roots Rock, saftigem Blues-Rock und fulminanten Frumpy-Verneigungen, dass nicht nur das Herz der Freunde der guten, alten Zeit heftig höher schlägt. Das Material - mit den 12 epischen Minuten der titelgebenden instrumentalen Reise von Indien in den Garten des Lebens im wüstenverwehten fiebernden Fokus - stammt nahezu durchweg aus den gemeinsamen Band-Federn und bezeugt die gleichberechtigte Begabung dieser herrlich homogen agierenden Musiker-Mischung; ein dezent verborgenes Bolero-Zitat und eine herzhaft-handfeste Children Of The Revolution-Fassung wirken dabei als bereichernde, Stilgrenzen absteckende Abstecher. Eine überragende, überraschende, nachhaltig überzeugende Rückkehr einer spürbar lebendigen Legende. (cpa)


Can - The Singles
3-LP (+MP3)/CD - EUR 28,95/14,95

Von Can gibt es mittlerweile doch eine ebenso seriöse wie akribische Nachlassverwaltung - das hier hat aber bislang noch gefehlt: nämlich eine Sammlung sämtlicher 7-Inch-Singles in chronologischer Reihenfolge. Nun waren Can ganz sicher keine Singles-Band, einen kleinen Hit gab es aber immerhin: "Spoon" schaffte es 1971 mit über 200.000 verkauften Exemplaren ja erstaunlicherweise sogar auf Rang acht in den Charts, was aber daran lag, dass der Song als Titel für den Straßenfeger-TV-Krimi "Das Messer" Verwendung fand. Fast noch besser finde ich ja die B-Seite "Shikako MaruTen" mit einem dieser ebenso unrunden wie unwiderstehlichen Grooves von Jaki Liebezeit, hier auch zu hören. Die 23 versammelten Songs decken die Jahre 1970 bis 1989 ab, wobei die Glanzlichter bekanntlich aus den jungen Jahren stammen: "Halleluwah" und "Vitamin C" vor allem, aber auch einige rare Non-Album-Songs sind hier zu entdecken, die aber teilweise schon auf den diversen Raritätensammlungen wie "Cannibalism" verwertet wurden. Eher obskur bleiben das "Silent Night"-Weihnachtslied und Offenbachs doch recht alberner "Can Can" aus den späten Jahren. Im Frühjahr 2018 erscheint übrigens "All Gates Open", ein zweibändiger Schmöker mit der Bandbiographie von Wire-Redakteur Rob Young plus einer von Irmin Schmidt, Max Dax und Robert Defcon zusammengetragenen Collage von "Gedanken, Tagebucheinträgen, Fotos und Interviews". (Joe Whirlypop)


Congos - Heart Of The Congos (40th Anniversary Edit.)
3-LP/3-CD - EUR 33,95/18,95

Zum 40. Geburtstag die üppige Jubiläums-Edition - "Heart Of The Congos" wird berechtigterweise als eines der besten Reggae-Alben aller Zeiten gehandelt und ich widerspreche nicht. Deshalb wurde es auch schon ein ums andere mal wiederveröffentlicht, aber bislang noch nicht in diesem Umfang. Hier bekommt man auf drei CDs neben dem Original-Album von 1977 auf CD2 insgesamt zehn Bonus-Tracks (beim 96er-Reissue waren es nur fünf), sowie dem raren "Original Lee Perry Album-Mix" auf CD3 - alles frisch remastered. Für mich ist das Musik, die glücklich macht - getragen von vor allem zwei Faktoren, nämlich den unglaublichen Stimmen von Cedric Myton (Falsett), Roy "Ashanti" Johnson (Tenor) und Watty Burnett (Bariton), sowie der unschlagbaren Produktionskunst von Lee Scratch Perry, der hier am Höhepunkt seiner künstlerischen Schaffenskraft steht. Statt durchgeknallter Dub-Spirenzchen gibt es hier einen straighten, schlanken und einfach unwiderstehlichen Groove, den man schob mit den ersten Tönen immer leicht identifizieren kann. Und die Versions sind einfach meisterlich, reduziert und endlos hypnotisch. Die Bonus-Track-CD macht besonderen Spaß, mit Dubversionen ("Fisherman" ist einfach unschlagbar!), 7-Inch- und langen 12-Inch-Tracks und dem bislang unveröffentlichten "Don't Blame It On I". Die dubbigeren und verspielteren Original Mixes, die Perry seinerzeit wegen eines Disputs mit Island-Boss Chris Blackwell verwarf, sind dann aber doch eher ein Bonus für echte Sammler, denn allzu sehr unterscheiden sie sich von der "offiziellen" Version dann doch nicht. Kommt als 3CD-Set im 6-Panel Digipak mit 16-seitigem Booklet und 3LP-Vinyl-Set mit bedruckten Innenhüllen, Fotos und ausführlichen Liner Notes von Reggae-Experte Noel Hawks. (Joe Whirlypop)


The Dead Lovers - Slow Back
LP/CD - EUR 21,95/15,95

Marschierender Folkrock mit deutlicher Roots-, Blues- und Country-Basis: The Dead Lovers spielen süffigen Americana-Rock, teils ganz schön heavy und meistens getragen vom zweistimmigen Gesang von Lula und Wayne Jackson. Dabei ist Sängerin Lula mit der rauen Countrystimme waschechte Bayerin aus dem Umfeld von Bela B., Wayne Jackson ist ein in Berlin lebender Brite, den man bislang von seiner Band The Dostoyevskys kannte. Gemeinsam klingen die beiden auf ihrem zweiten Album aber uramerikanisch, nach Alt.Country und No Depression, nach Country-Rock und Calexico-Vibe. Mit viel Twang, Lap Steel und Slide, Hammond Orgel und Akkordeon - alles im authentischen Vintage-Sound, aufgenommen im Lost Ark Studio in San Diego, der Wille zur Authentizität ist mit jedem Ton der vorzüglichen Produktion erkennbar. "Slow Back" lebt natürlich von Reminiszenzen an die großen Vorbilder wie Nancy & Lee, Emmylou & Gram, erinnert aber auch an Michael Weston Kings aktuelles My Darling Clementine-Projekt. The Dead Lovers können also mit der internationalen Klasse des Genres mithalten. (Joe Whirlypop)


Delaney & Bonnie & Friends - On Tour With Eric Clapton
4-CD - EUR 23,95

Na gut - das einst bei Rhino Handmade erschienene , sacklimitierte, seit Jahren gestrichene Prall-Paket kommt jetzt nicht mehr als Flightcase-Replica, dafür ist die 52-Track-Sammlung jetzt aber auch gute 100 Euro günstiger. Und so bietet auch die 2017er Rhino-Ausgabe über drei Stunden unveröffentlichtes Livematerial. Mit den kompletten Gigs aus der Londoner Royal Albert Hall, Colston Hall in Bristol und zwei Shows aus den Fairfield Halls in Croydon. Auf der Bühne standen damals das Ehepaar Bramlett, die Gitarristen Eric Clapton und Dave Mason, Carl Radle (Bass) und Jim Gordon (Drums), Organist Bobby Whitlock, die Bläser Jim Price und Bobby Keys, Tex Johnson (Perkussion) und Backingsängerin Rita Coolidge. Das Originalalbum war nur knapp 40 Minuten lang, in diesem Komplett-Set finden sich also nicht nur Mehrfachversionen, sondern auch einige Songs, die nicht auf dem Ursprungswerk zu finden waren.


Flotation Toy Warning - The Machine That Made Us
2-LP (+MP3)/CD - EUR 18,95/14,95

An das bisher einzige, bereits 2004 erschienene Album dieser Band aus London erinnern sich tatsächlich noch einige Leute, darunter auch der Chef des verdienten französischen Talitres-Labels, der es jetzt tatsächlich geschafft hat, die Band für ein zweites Album zu gewinnen. Das klingt dann auch tatsächlich so, wie wenn die 13 Jahre Abstand gar nicht existieren würden. Die fünfköpfige Band pflegt einen ganz und gar eigenständigen Sound, nämlich verspielten, verschnörkelten, barocken Indie-Artrock, getragen von der ganz tollen, knarzig-weichen und wohldosiert dramatischen Stimme Paul Carters, konsequent von einem fantastischen Melodienreichtum umrankt. Die überwiegend langen Songs sind dazu so detail- und ideenreich inszeniert, dass man nur staunen kann. Streicher, Bläser, Keyboards, Gitarren laufen zu einem komplexen Sound von beglückender, teils auch unaufgeregt spaciger Wirkung zusammen. Nicht vordergründig eingängig, aber spätestens beim dritten Hören offenbaren sich hier Momente von reinster melodischer Grandezza. Als Referenzen taugen tatsächlich nur die Besten des Genres: Flaming Lips, Arcade Fire, Mercury Rev, Bright Eyes, Grandaddy, Sparklehorse, Sufjan Stevens. "The Silver Veil" ist intensiver, spacig-psychedelischer Kammerpop mit Folk- und Indie-Roots, in dieser Ausformung garantiert einzigartig. (Joe Whirlypop)


Fredda - Land
LP (+MP3)/CD - EUR 16,95/15,95

Frédérique Dastrevigne ist wohl nicht die bekannteste Vertreterin des Le Pop-Sounds, mir über die Jahre aber dann doch die liebste. Auf ihrem neuen Werk klingt sie wieder so luftig nach Americana Folk, aber eben mit französischen Vocals, was ihr zu Recht das schöne Label "Nouvelle Chanson Americaine" einbrachte. Nach ihrer gemeinsamen Zeit mit Kollege Pascal Parisot arbeitete Fredda mit Holden-Gitarrist Mocke und Chansonier Sammy Decoster (plus dessen edler Western-Gitarre) für meinen Geschmack höchst erfolgreich an einem Post-Calexico-Sound, der sich auch auf diesem Album aufs schönste entfalten kann. Mal mit TexMex-Trompeten, mal im Rumba-Groove mit Kastagnetten, oder auch mit Western-Harmonica und Walzertakt plus hauchzartem Ennio Morricone-Touch. Klingt dann wie das Natürlichste auf der Welt, diese französische Cowboymusik. Und Parisot ist auch wieder dabei, hat sich diesem bodenständigen Sound gut angepasst und singt ein schönes Duett mit Fredda. Das Album wurde tatsächlich von Jim Waters (Calexico, Andrew Collberg, Brian Lopez) produziert und in den Waterworks-Studios in Tuscon, Arizona gemixt. Als Gast ist Naïm Amor dabei. "Land" beweist also erneut, dass Fredda ihren bekannteren Kolleginnen Marianne Dissard und Francoiz Breut durchaus das Wasser reichen kann. (Joe Whirlypop)


King Gizzard & The Lizard Wizard - Murder Of The Universe
LP (+MP3)/CD - EUR 24,95/15,95

Die irren Australier machen ihre Drohung offenbar wahr: fünf Alben wollen sie in diesem Jahr veröffentlichen, dies ist jetzt das zweite nach dem grandiosen "Flying Microtonal Banana" von Anfang des Jahres. Langweilig wird das kein bisschen, denn erstens ist die Musik einfach so ein wahnsinnig dynamisches und mitreißendes Psychedelic-Rock-Feuerwerk und zweitens denken sie sich jedes Mal etwas Neues aus: diesmal liefern sie ein Konzeptalbum in drei Kapiteln ab, es geht um den Untergang der Menschheit und das Ende des Planeten. Das sollte man nicht allzu ernst nehmen, wenn es um Cyborgs und Drachen aus Tolkiens Ringe-Saga geht - neu ist allerdings die erzählende Mädchenstimme, zu der sich dann später noch ein maschinensprechender Cyborg gesellt. Ansonsten hat sich aber nichts geändert: King Gizzard & The Lizard Wizard heben ein ums andere mal in die Stratosphäre ab, natürlich mit der Kraft der zwei Drummer, ganz irre sind immer wieder diese furiosen Unisono-Trommelwirbel auf der Snare, was die Musik jedes Mal fast explodieren lässt. Wie gewohnt auch wieder extrazackig und knarztrocken produziert, den Sound der Band kann man immer schon mit den ersten Tönen leicht identifizieren. Statt der orientalischen Harmonien des Vorgängers höre ich diesmal mehr Breakbeats und passend zum Thema Fantasy-Rock auch vermehrt spaciges Zischen und Blubbern im Hawkwind-Style. Toll ist auch dieses verzerrte E-Piano und der schneidende Gesang von Stu Mackenzie, der sich doch erstaunlich gut gegen das instrumentale Furioso von Gitarren und Schlagzeugern durchsetzen kann. Bislang also keinerlei Ermüdungserscheinungen beim epischen Triumphzug der Next Generation-Spacerocker. (Joe Whirlypop)


Natalie Merchant - The Collection
10-CD - EUR 54,95

Nicht nur für den peripheren Merchant-Möger, sondern leider auch für den Alles-Haber lohnende Nonesuch-Sammlung sämtlichen Solo-Materials der bleibend beeindruckenden 10.000 Maniacs-Stimme. Beinhaltet die Box doch nicht nur alle seit 1995 erschienenen, zum Teil seit Jahren nicht mehr erhältlichen Album-Alleingänge (Tigerlily, Ophelia, Motherland, The House Carpenter's Daughter, Leave Your Supper/Leave Your Sleep, Natalie Merchant und Paradise Is There: The New Tigerlily), sondern auch gleich zwei (in Worten: 2) volle Tonträger mit zum Teil seltenem, zum Teil exklusivem Material. Als CD 9 beinhaltet Butterfly zehn Aufnahmen aus 2017, vier neue Songs und sechs frisch interpretierte Weisen, allesamt zur erlesenen Streichquartettbegleitung dargeboten; Rarities (CD 10) schließlich versammelt 15 Raritäten aus den Jahren 1998 bis 2017, darunter auch Collaborationen mit David Byrne & Fatboy Slim, Cowboy Junkies und The Chieftains. (cpa)


Milk Of The Tree - An Anthology Of Female Vocal Folk And Singer-Songwriters
1966 - 1973/Various Artists
3-CD - EUR 34,95

Diese großartige Grapefruit-Compilation beinhaltet exakt das, was uns der Untertitel verspricht - und damit nahezu alles, was sich der wahre Female Folk-Freund nur wünschen kann. Begleitet von einem reich bebilderten 44-Seiten-Booklet bietet das zur Cherry Red-Gruppe zählende, auf Archivgrabungen spezialisierte Reissue-Label hier eine faszinierende Fahrt durch die schillernde Vielfalt der ungemein bewegten Folk-Phase zwischen 1966 und 1973, streift dabei sämtliche Spielarten von -Pop bis -Rock, von Psyche- bis Progressive- und bietet dabei auch, aber eben nicht nur die großen Namen, sondern auch zahlreiche weniger bekannte, lang vergessene Elfen, Exzentrikerinnen und Eintagsfliegen dies- und jenseits des großen Wassers, die diese 60-Song-Sammlung zu einer einzigen überraschungsreichen Entdeckungsreise werden lassen. Kommt mit Songs von u.a. Joan Baez, Dana Gillespie, Serpent Power, Jude, Mandy Moore, Susan Pilsbury, Laura Nyro, Jaki Withren, Wendy & Bonnie, Polly Niles, Nico, Ecelection, Jade, Judee Sill, Trader Horne, Janis Ian, Mellow Candle, Julie Covington, Norma Waterson, Sandy Denny, Lesley Duncan, Susan Christie, Bridget St. John, Ruthann Friedman, Design, Vashti Bunyan, Mary Hopkin, Bonnie Dobson, Anne Brigs, The Bunch, Carolanne Pegg, Emily Muff, Mimi Farina undundund


MINT - Juli 2017 (No. 13)
MAG - EUR 5,90

Das deutsche Magazin für Vinylkultur dreht sich in seinem 13. Umlauf um Themen wie: Plattenladen-Szene Hamburg (Titelstory), Bone Bootlegs (legendenumwehte russische Raubkopien), Stax (Label-Portrait), Things I found in records (NY-Plattenhändler Jeff Ogiba erzählt und fotografiert Kurioses), Plattenbörsen-Pate Ulrich Lauber, Highlights der High End 2017 in München, über 100 LP-Kritiken usw. usf.


Eric Pfeil - 13 Wohnzimmer
2-LP (+CD)/CD - EUR 23,95/15,95

Endlich ein Konzept-Album, dessen Konzept ich nicht nur verstehe, sondern an dem ich sogar aktiv teilnehmen durfte. Die Anwesenheit des Rezensenten bei einem der in 13 Wohnzimmern der Bundesrepublik mitgeschnittenen Songs trübt hoffentlich nicht dessen Objektivität. Auch nicht, dass im Booklet Fotos gastgebender Freunde zu sehen sind, denen wie allen anderen Wohnzimmerkonzertaktivisten an dieser Stelle auch mal gedankt werden soll. Die familiäre Atmosphäre von Wohnzimmer-Auftritten wurde für das Album perfekt eingefangen. Leider ohne längere Ansagen von Eric Pfeil, bei den Auftritten sind das immer wieder vergnügliche Anekdoten und charmante Plaudereien, gerne zu aktuell erstandenen Schallplatten eher abseitiger Natur. Für Eingeweihte ein ähnlicher Genuss wie Herrn Pfeils regelmäßige Kolumnen im Rolling Stone. Hier singt er seine schönsten und ausschließlich neuen Lieder, teilweise in Begleitung (Akkordeon, Gitarre, Geige, Backing Vocals) von Erdmöbel- und Kofelgschora-Musikern, mit lakonischem Witz und lausbübischem Charme. Meinen Lieblingssong "Zuckergewehr" hat er mal schnell aus einem Italowestern namens "Sugar Colt" (natürlich mit toller Originalmusik) geschüttelt. "Kino" bietet gar aktive Lebenshilfe - der Mann ist eben ein Tausendsassa, der jetzt auch das erste Wohnzimmer-Livealbum der Popgeschichte vorlegt. Ewiger Ruhm ist ihm sicher. (Joe Whirlypop)


Prince & The Revolution - Purple Rain (rem.& exp.)
LP/2-CD/3-CD+DVD - EUR 23,95/18,95/24,95

Über die bleibende Bedeutung der Prince Roger Nelson-Beiträge zur Kinogeschichte mag man trefflich streiten können, über den herausragenden Stellenwert seines 1984er Soundtracks aber verbietet sich fast jegliche Diskussion; höchste Zeit, dem ebenso erfolgreichen wie preisgekrönten Album endlich die verdiente Edel-Behandlung angedeihen zu lassen. Das Vinyl bietet das originale 9-Song-Album (incl. Let's Go Crazy, Take Me With You, When Doves Cry, I Would Die 4 U und Prince's titelgebendes Meisterstück) in der 2015er Paisley Park-Remaster-Fassung, die erweiterte 2-CD-Ausgabe enthält darüber hinaus noch einen 11-Track-Tonträger mit Archiv-Raritäten und exklusiven Aufnahmen (darunter Love And Sex, Electric Intercourse, Wonderful Ass, Velvet Kitty Cat , We Can Fuck, Father's Song). Die Deluxe-Ausgabe schließlich beinhaltet noch eine weitere Bonus-CD (incl. Single-Edit-Versionen, alt. Mix-Fassungen und B-Seiten) und eine DVD mit dem 19 Songs umfassenden Konzertfilm Prince And The Revolution Live At The Carrier Dome, Syracuse, 1985 (mit Let's Go Crazy, 1999, Little Red Corvette, Take Me With U, Let's Pretend We're Married, Darling Nikki, When Doves Cry und, ja, auch Purple Rain).


Royal Trux - Platinum Tips + Ice Cream
LP (+MP3)/CD - EUR 23,95/14,95

Ich bin kein Freund von Live-Alben, eines von Royal Trux macht aber definitiv Sinn. Allein schon wegen diesem exquisit rohen Sound - vor allem der Gitarre. Was für ein räudiges Brett, kaputt ist gar kein Ausdruck. Mit übersteuerten Effektgeräten und reichlich Distortion und gerade dadurch saumäßig cool. Dazu kommt der ebenso trashige Gesang von Neil Hagerty und Jennifer Herrema - harmonisch ist das eher nicht, dafür aber so herrlich lässig-nachlässig, wie man das auch von den Rolling Stones kennt. An deren Frühsiebziger-Sound a la "Exile On Main Street" erinnert hier einiges, nur eben lauter, wüster und kaputter. Stilistisch ist das dreckiger Boogierock und Street-Rock'n'Roll mit Glam-Basis, mit Einflüssen von Kiss bis Ziggy Stardust, White Stripes (okay, wohl eher umgekehrt) und Captain Beefheart. "Platinum Tips + Ice Cream" wurde hörbar live & direct aufgenommen, unfertig und gerade dadurch so intensiv. Und ihr bester Song ist und bleibt das grandiose "Junkie Nurse", hier härter als je zuvor zu erleben. (Joe Whirlypop)


Tom Russell - Play One More: The Songs Of Ian & Sylvia
CD - EUR 13,95

17er, ein von Herzen kommendes Tribute-Album. Die Stücke (nicht die großen Hits) stammen meist von Ian, ein paar von Sylvia, je eins wurde von Russell co-komponiert (er arbeitete ja mehrfach mit den beiden auf ihren Solo-LPs zusammen). Seine Trademark-Stimme ist so ausdrucksvoll wie eh und je, klasse! Überwiegend kongenial von den Harmony-Vocals der kanadischen Singer-Songwriterin Cindy Church unterstützt (sporadisch fast Duett-artig), seine akustische Gitarre bekommt konstant Gesellschaft von Grant Siemens (die akustische teilweise wunderbar filigran und stark im Ausdruck, selten zudem Slide, leicht überwiegend aber eine elektrische, rhythmisch wie ganz zart/klangmalend bzw. verweht). Das reicht vollkommen aus! Dabei bewegt er sich zwischen Americana bzw. Alt. Country, Folk (schon mal mit einer Prise C & W) und 70s-Outlaw Country (plus ein Folk/Country-Rock-Hybrid), eine ganze Reihe Balladen und/oder sehr ruhige poetische und entspannte Stücke sind dabei (die punktuell kongenial vom emotionalen Gesang kontrastiert werden!), bzw. wunderschöne sehnsüchtige (2 davon mit seiner typischen unnachahmlichen Tex-Mex-Note), es gibt aber auch diverse muntere bis flotte/rhythmisch starke Tracks. Als Bonus schließlich 2 unveröffentlichte Demos von Ian & Sylvia selbst (eins wurde von Dylan gecovert, das andere etwas bluesig) aus den späten 60ern. Kein neues Meisterwerk, aber ein so unspektakuläres schlichtes wie ganz exzellentes Album, das schon durch das erstklassige Songmaterial glänzt! (dvd)


Screaming Trees - Dust (exp.)
2-CD - EUR 16,95

Erweiterte 2017er Cherry Red-Wiederveröffentlichung des zweiten Albums von 1996, das beste Studiowerk der Band. Um auf den Grunge-Zug aufzuspringen, kamen sie damals zu spät, stattdessen verbanden sie hier Psychedelia und Gitarrenrock mit teilweise folkigen Elementen, die auch Lanegan's bis dahin erschienenen zwei Soloalben dominierten. Die Neu-Auflage bietet einen Zusatz-Tonträger mit elf Bonus-Titeln, darunter vorwiegend B-Seiten, aber auch Live-Aufnahmen und Soundtrack-, Compilations- und Tribute-Beiträge, u.a. Darkness Darkness, Paperback Bible, Wasted Time, Butterfly (live), Dollar Bill (live) und Working Class Hero.


Trevor Sensor - Andy Warhol's Dream
LP/CD - EUR 18,95/14,95

17er Debut-LP aus Illinois, Richard Swift co-produzierte. Ich mag einfach Sänger/innen mit außergewöhnlichen Trademark-Stimmen. Dieser Newcomer hat eine: Sehr aufgerauht (bis heiser), sehr eindringlich, emotional (ohne Angst vor Übersteigerung), manchmal ein gewisser sehnsuchtsvoller Ton... super! Ebenso gut: So manche Melodien, sie brennen sich richtiggehend ein! Auch dank ihrer relativen Einfachheit. Großteils so etwas wie Songwriter-Rock (oder -Pop), inkl. einiger Roots-Untertöne verschiedener Art. Im Grunde vollkommen zeitlos, was diverse Einflüsse aus den 60ern (z.T. auch 70er-Songwritern) einschließt - freilich ohne nach dieser Zeit zu klingen; mit 2,3 Ausnahmen, die doch direkt wie aus den späten 60s gebeamt wirken (mit klar mehr Pop-Anteil, 1x fast eine Art "Überwäligungs-Pop"). E- oder Ak.-Gitarren treffen auf beinahe omnipräsentes Piano plus Orgel/Mellotron/Keyboards, die Stücke wirken rund und organisch, druckvoll, mächtig dringlich, ungeheuer intensiv, aber auch melancholisch in süffig-balladesk, und irgendwie steckt manchmal eine Prise Dylan drin. (dvd)


Jeff Tweedy - Together At Last
LP/ltd. col. LP/CD - EUR 18,95/21,95/14,95

Mit seinem 2017er Solo-Werk bringt Tweedy die Essenz seines Schaffens auf den akustischen Punkt. Im völligen Alleingang präsentiert das Anti-Album den Americana-Artisten mit der meriten- und mitwirkungsreichen Geschichte als berückenden Balladen-Barden, sich selbst nur mit der gekonnt gespielten Gitarre begleitend erfüllt er dabei Wilco-Weisen, Loose Fur-Lieder und auch Golden Smog-Songs (und damit nicht nur Tweedy-Originale, sondern auch Collaborationen mit Jim O'Rourke, Glen Kotche oder Jay Bennett) erneut mit Herz und Seele. Das ebenso bewanderte wie berührende Saitenspiel, das stets beeindruckt, aber nie selbstzweckhaft ausufert, und auch die Mundharmonika-Blitzlichter rücken gekonnt die leis angerauhte Stimme des Protagonisten in den Mittelpunkt der wehen Weite zwischen unterschwelligem Fiebern und unendlichem Frieden, schaffen eine kristallklaren Klangraum, der die Melodien mit geradezu magischem Leben erfüllt. Derart auf den schlicht-schönen Kern reduziert, atmen bekannt-geliebt-gewohnte geglaubte Songs wie Laminated Cat, Via Chicago, Lost Love, Muzzle Of Bees, Ashes Of American Flags oder Sky Blue Sky eine bislang unerhörte Ruhe und Reife , die die Weisen nicht nur unter die Haut reibt, sondern bis tief ins Mark wirken lässt. In seiner intensiven Intimität und gelassenen Größe auch und gern dem Joe Pernice-Verehrer oder dem Freund des Country-Folk-Neil Young ans Herz gelegt ist Together At Last ein lang nachwirkendes Americana-Folk-Balladenwerk für den Abend des Tages, wenn nichts mehr zählt als das Wahre, Wesentliche, Bleibende. (cpa)


Colter Wall - Colter Wall
LP/CD - EUR 21,95/14,95

17er Debut-LP eines sehr jungen kanadischen Singer-Songwriters, der viel viel (z.T. geradezu verblüffend) älter klingt als er ist - was selbst und gerade auf die Stimme zutrifft, Bariton, ein wenig angerauht, erfahren, total souverän, ja kongenial! Hat ein bischen was von Waylon Jennings oder Calvin Russell, teilweise. Die Begleitung ist oft ausgesprochen zurückhaltend (aber schön), neben der obligatorischen Ak.Gitarre nur punktuelle/gezielte entzückende Einwürfe einer verwehten Pedal Steel bzw. einer feinen Dobro (und auch das nicht immer), nur manchmal über längere Strecken, gelegentlich eine (permanente) 2. Gitarre; sporadisch werden sparsamste Drum-Elemente (resp. ein Stampfen der Bass-Drum) eingestreut, 1x zudem Piano. Die Musik speist sich v.a. aus klassischem (Outlaw) Songwriter-Country, z.T. in der Essenz stark traditionell verhaftet, ab und zu inkl. Folk- oder Blues-Einfluß, im Wechsel leise/zart poetisch bis ganz sachte/behutsam und ungeheuer einfühlsam, ja anrührend; balladesk in sich ruhend; entspannt shuffelnd; oder ein wenig mehr rhythmisch betont bis verdichtet. Mehrfach dachte ich an Kris Kristofferson, selten auch an John Prine, Steve Earle, Merle Haggard, Townes Van Zandt (von dem eins der 2 Cover stammt). Der Mann ist nicht nur extrem vielversprechend, er besitzt bereits jetzt eine beträchtliche Klasse, ein großes Talent! Sehr zu empfehlen! (dvd)


Demnächst in diesem Theater...

30.06.
Danny & The Champions Of The World - Brilliant Light
Catherine MacLellan - If It's Alright With You
Peter Perrett - How The West Was Won
Too Slow To Disco - Volume 3

07.07.
Broken Social Scene - Hug Of Thunder
Faber - Sei Ein Faber Im Wind
Melvins - A Walk With Love And Death
The Americans - I'll Be Yours

14.07.
Die Liga Der Gewöhnlichen Gentlemen - It's OK To Love DLDGG

21.07.
Chris Robinson Brotherhood - Barefoot In The Head
Layla Zoe - Songs From The Road

25.08.
Iron & Wine - Beast Epic
Queens Of The Stone Age - Villains
EMA - Exile In The Outer Ring

01.09.
Mark Olson - Spokeswoman Of The Bright Sun

08.09.
The Dream Syndicate - How Did I Find Myself Here
(ltd. col. vinyl exclusiv bei Glitterhouse)


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

CHANTAL ACDA
chantalacda.com
17.09.2017 DE - Münster - Fachwerk Gievenbeck
19.09.2017 DE - Frankfurt - Brotfabrik
20.09.2017 DE - Cologne - Blue Shell
21.09.2017 DE - Luzern - Jazzkantine
22.09.2017 DE - Northeim - Alte Brauerei
23.09.2017 DE - Hamburg Reeperbahn Festival

BLAUDZUN
blaudzun.com
08.07.2017 NL - Heerlen - Park City Live
21.07.2017 NL - Leeuwarden - Welcome To The Village
22.07.2017 NL - Oldenzaal - Fields Of Joy Festival
02.07.2017 NL - Oss - Muze Misse
21.07.2017 NL - Leuwarden - Welcome to the Village Festival
02.-05.08.2017 DE - Westergellersen - A Summer's Tale
10.-12.08.2017 DE - Haldern - Haldern Popfestival

DESOTO CAUCUS
desotocaucus.com
27.08.2017 DE - Stuttgart - Lab Festival

RODRIGO LEAO & SCOTT MATTHEW
scottmatthewmusic.com
03.10.2017 DE - Bochum - Christuskirche
04.10.2017 DE - Dresden - Societätstheater
05.10.2017 DE - München - Kammerspiele
06.10.2017 DE - Karlsruhe - Tollhaus
07.10.2017 DE - Aachen - Musikbunker
08.10.2017 LU - Luxemburg - Philharmonia
09.10.2017 DE - Bonn - Pantheon

NIVE & THE DEER CHILDREN
niveandthedeerchildren.com
24.06.2017 PL - Bialystok - Halfway Festival
16.07.2017 CA - Vancouver - Folk Festival
17.07.2017 CA - Whitehorse - Old Fire Hall
23.07.2017 CA - Dawson - Dawson City Music Festival
21.08.2017 DK - Tivoli, Copenhagen
25.08.2017 DK - T¢nder - Festival
26.08.2017 DK - Assens - Tobaksgaarden
31.08.2017 DK - Odense - Dexter
01.09.2017 DK - Holbæk - Hotel Sidesporet
02.09.2017 DK - Thisted - Plantagehuset
28.09.2017 DK - Copenhagen - Konserthuset
29.09.2017 DK - Viborg - Paletten
30.09.2017 DK - Kolding - Godset
04.10.2017 FI - Espoo - Sellosali
07.10.2017 FI - Tampere - Lost in Music
03.11.2017 FI - Reykjavik - Iceland Airwavea
04.11.2017 TC - Prague - Nouvelle Prague

MARK OLSON
markolson.com
21.07.2017 HR - Umag - American Bar
22.07.2017 ME - Kotor - Sea Rock Festival
26.07.2017 MK - Skopje -TBA
28.07.2017 RS - Belgrade - Domomladine
06.09.2017 AU - Adelaide - Grace Emily Hotel
07.09.2017 AU - Brisbane - The Junk Bar
08.09.2017 AU - Hobart - Shambles Brewery
09.09.2017 AU - Melbourne - Toff In Town
10.09.2017 AU - Newtown - Leadbelly
12.09.2017 AU - Bulli - The Heritage Hotel
13.09.2017 AU - Canberra - Smith's Alternative
14.09.2017 AU - Cronulla - Brass Monkey
15.09.2017 NZL - Wellington - Caroline
16.09.2017 NZL - Auckland - Wine Cellar
30.09.2017 AU - Lower Belford - Dashville Skyline Festival
05.10.2017 NLD - Arnhem - Luxor Live
14.10.2017 NLD - Apeldoorn - Roots At The Woods

HUGO RACE
hugorace.com
24.06.2017 IT - Vitulazio - Mr Rollys
27.06.2017 IT - Torino - Blah Blah
29.06.2017 ES - Pamplona - Nebula
30.06.2017 ES - Bilbao - Kafe Antzokia
01.07.2017 FR - Nimes - Private Show
08.07.2017 CZ - Boskovice Festival
19.07.2017 DE - Mülheim an der Rhur - Freilichtbühne
20.07.2017 DE - Frankfurt - Open Air Festival

ROCKY VOTOLATO
rockyvotolato.com
04.08.2017 DE - Westergellersen - A Summer's Tale
05.08.2017 DE - Elsdorf - Oakfield Festival
10.08.2017 DE - Altenburg - Paul-Gustavus-Haus
11.08.2017 DE - Königs Wusterhausen - Bergfunk Open Air
17.08.2017 DE - Düsseldorf - Sommerklänge unter den Linden
18.08.2017 DE - Calw - Kunis Hotrod Café
19.08.2017 DE - Saarwellingen - Akustik Open (Eintritt frei!)
22.08.2017 CH - Winterthur - HörBar im Bloom

XIXA
xixamusic.com
15.07.2017 DE - Klempenow - Transit Festival
22.07.2017 CH - Thun - Am Schluss Festival


Alle guten Wünsche für ein rundum erfülltes Wochenende!

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juni 2017

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