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LABEL/5100: Glitterhouse Mail-Order-Mail 06.06.19 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (06.06.2019)


Beam, Burns & Convertino zum 2.

Calexico / Iron & Wine - Years To Burn
LP/Ltd. LP/CD - EUR 23,95/24,95/14,95

Schon die erste Gemeinschaftsarbeit der beiden Größen sorgte für ein ebenso erfreutes wie erinnernswertes Hörerlebnis, und so ließ die Ankündigung des Wiederkehr dieses einmaligen Moments des kreativen Zusammenwachsens hohe und höchste Erwartungen wach werden. Dabei entstanden die Aufnahmen zum Zweitwerk eher heimlich, still und leise Ende 2018 in wenigen Tagen in einem Studio in Nashville, Sam Beam hatte die meisten der 8 Songs bereits bei der Anreise im Gepäck, weitere Weisen, vor allem die mehrteilige The Bitter Suite, entfalteten sich während des gemeinschaftlichen Musizierens. Von der ansteckenden Energie des Zusammenwirkens aber zeugen alle Songs, die in ihrer melodieverliebten Natürlichkeit, in einer von dezentem Hall begleiteten, herrlich nach echtem Handwerk klingenden, herzwärmend familiär zusammengewachsenen Spiel-Einheit und vor allem mehrstimmigen, harmonieseligen (Chor-) Gesängen sich ihren Weg unwiderstehlich bis ins Herz erschmeicheln. Bereichert um ausgewähltes Instrumentalwerk von Paul Niehaus (Pedal Steel), Jacob Valenzuela (Trompete), Sebastian Steinberg (A- & E-Bass) und Rob Burger (Akkordeon) werden die samtweichen Melodien in das stets richtige Roots-Licht gerückt, durchlebt der Hörer die Weiten des (Cosmic) American Music-Feldes vom klassischen Singer-Songwriter-Folk über den Country Rock eines frühen Neil Young und vielstimmige CSN-Vokal-Wolken hin zu Morricone's Breitwand, inzwischen klassischem Calexico-Stoff und einer kurzen jazznah-experimentellen Klang-Rausch-Exkursion. Gepaart mit American Songbook-werten Balladen, unvergesslicher Simon & Garfunkel-Duett-Delikatesse und der himmlischen Harmonieseligkeit der frühen Gibb-Brüder schenken uns Beam, Burns und Convertino einen Acht-Song-Reigen, der bereits beim vorsichtigen Kennenlernen lächeln lässt, seinen bleibenden Wert aber erst nach mehrfacher Begegnung, dann aber umso nachhaltiger offenbart. (cpa)

Backkatalog zu Sonderpreisen:
Calexico - Black Light (20th Anniversary Edition) 2-LP/2-CD - 17,95/17,95
Calexico - Black Light (20th Anniversary Edition ltd. clear vinyl) 2-LP - 23,95
Calexico - The Thread That Keeps Us LP/CD - 17,95/8,95
Calexico - The Thread That Keeps Us ltd. 2-CD - 15,95
Calexico - Edge Of The Sun LP/Ltd. 2-CD - 16,95/9,95
Calexico - Selections Of Road Atlas CD - 7,95
Calexico - Spiritoso CD - 7,95
Calexico - Garden Ruin CD - 7,95
Calexico - Feast Of Wire CD - 7,95
Calexico - Spoke LP/CD - 13,95/9,95
Iron & Wine / Calexico - In The Reins CD - 10,95


Für eine Handvoll Euro

Ist schon der Oberbegriff Rock Sommer bei der derzeit laufenden Sony-Mittpreis-Aktion (siehe hierzu auch den aktuellen Katalog) etwas lose gewählt, so scheint mir "On Tour" für folgenden recht breit gefächerten Querschnitt durch den zeitlos wertvollen Warner-Backkatalog auch eher mit Vorbehalt zu genießen, auf jeden Fall kann man davon ausgehen, dass die genannten Artisten sicherlich schon mal auf Bühnen gestanden haben, ob nun gerade akut und im Moment und womöglich gar hierzulande, lässt sich sicherlich feststellen bzw. mitunter gar leise bezweifeln. Aber egal: Hauptsache, die folgenden Tonträger sind einen Monat lang vergünstigt zu erwerben. Zur kompletten Aktion: Bitte hier entlang.

Je 1-CD:
Dan Auerbach - Waiting On A Song - 7,95
Beatsteaks - 23 Singles - 6,95
Biffy Clyro - MTV Unplugged - 7,95
Black Sabbath - Sabbath Bloody Sabbath - 6,95
Jackson Browne - For Everyman - 6,95
Bryan Ferry - Avonmore - 6,95
J.J. Cale & Eric Clapton - The Road To Escondido - 6,95
Nick Cave & The Bad Seeds - Murder Ballads - 6,95
Eric Clapton - Behind The Sun - 6,95
Alice Cooper - Welcome To My Nightmare - 6,95
Cranberries - Something Else - 7,95
Sheryl Crow - Be Myself - 7,95
Tina Dico - Fastland - 7,95
Fleetwood Mac - Rumours - 6,95
Peter Fox - Stadtaffe - 7,95
Peter Fox - Peter Fox & Cold Steel: Live - 7,95
Emmylou Harris - Roses In The Snow - 6,95
Ideal - Der Ernst Des Lebens - 6,95
Jethro Tull - Songs From The Wood - 6,95
Jethro Tull - Benefit - 6,95
B.B. King/Eric Clapton - Riding With The King - 6,95
Hildegard Knef - Singt Cole Porter - 6,95
Curtis Mayfield - Curtis - 6,95
Meters - Rejuvenation - 6,95
Van Morrison - Moondance - 6,95
Morrissey - Viva Hate - 6,95
Randy Newman - Dark Matter - 6,95
Stevie Nicks - The Wild Heart - 6,95
Prince - Around The World In A Day - 6,95
Rush - Test For Echo - 6,95
Seasick Steve - Keepin' The Horse Between Me And The Ground - 6,95
Seasick Steve - You Can't Teach An Old Dog ... - 6,95
Ton Steine Scherben - Auswahl I - 6,95
Uriah Heep - Demons And Wizards - 6,95
War On Drugs - A Deeper Understanding - 7,95
Paul Weller - A Kind Revolution - 6,95
Yes - Close To The Edge - 6,95
Neil Young - Hitchhiker - 7,95
Neil Young & Promise Of The Real - The Visitor - 7,95
Neil Young - After The Goldrush - 6,95


Der Juni-Mailorder-Katalog im Netz

Völlig überraschend: Der Juni-Katalog schon zu Monatsbeginn zum netzweisen Blättern und Stöbern freigegeben.


Auserwählte Pretiosen zum OBS-Wochenende

Cash Box Kings - Hail To The Kings
CD - EUR 16,95

19er. Aus Chicago, und bekanntlich haben sie sich ja auch dem Chicago Blues vornehmlich der 50ere verschrieben. Aber wie frisch sie klingen! Wunderbar organisch, authentisch, spielfreudig, ja enthusiastisch, rhythmisch immer wieder toll, feinst groovend (swingend) zum Teil, mal dezent angestochen, mal tanzend, immer wieder absolut ansteckend. Aber auch eine Reihe ganz "klassisch" schleppender Chicago Blues-Tracks, in bester Schärfe. Zwischendurch gehen sie über Chicago hinaus, bauen eine dezente Proto-Rock'n'Roll-Tendenz ein oder Jump Blues-Einflüsse, auch Bo Diddley-Anleihen, eine kleine Prise New Orleans, Gitarreneffekte, die eher auf späte 60er hindeuten. Exzellente Vocals, Harmonica und Gitarren zudem, die Features/Soli angenehm konzentriert/knapp gehalten (wie eh die meisten Songs generell), musikdienlich, die Gitarre vielfältig, mehrfach sehr schön stechend, klirrend, viel Schärfe. Mit 2 Ausnahmen nur Originale, dabei klingt alles wie von damals... Sehr zu empfehlen! (dvd)


Michelle David - The Gospel Sessions Vol. 3
CD - EUR 14,95

Ihre Stimme ist ebenso mächtig wie ihr Afro: Die amerikanische Soul-Sängerin Michelle David legt das dritte Album mit ihrer Band The Gospel Sessions vor, die aus den niederländischen Musikern Onno Smit und Paul Willemsen besteht, verstärkt um die Bläser 'The Jakthorns'. Auf den ersten Alben ging es tatsächlich primär um die Suche nach dem deepsten historischen Gospel, dieses neue Album bewegt sich aber überwiegend zwischen Soul und R&B. Anfangs komplett authentisch im Stil von Genre-Größen wie Marva Whitney oder Lyn Collins. Im Weiteren dann aber auch etwas stiloffener. Mal mit prähistorischer Beatbox (remember Timmy Thomas), mal dynamisch und höchst hypnotisch afrofunky mit Extra-Percussion. Michelles Stimme ist großartig: deep, druckvoll und ausdrucksstark, alles wie es sein sollte. Am besten gefallen mir die dann doch ziemlich gospellastigen Nummern wie "Give It To Him", schön schlank und mit gradlinigem Drive das historische Erbe von Sister Rosetta Tharpe kultivierend. Ein stilistischer Ausreißer ist "Proverbs 3" im unwiderstehlichen Cumbia-Groove, großartiges Highlight des Soul-Albums des Monats. (Joe Whirlypop)


The Divine Comedy - Office Politics
2-LP (+MP3)/CD/ltd. 2-CD - EUR 24,95/14,95/15,95

An Neil Hannon mag ich diesen typisch britischen, theatergeschulten und betont kunstvollen Barock-Pop eigentlich gar nicht so sehr. Dafür schaffte er es aber über Dekaden, immer wieder traumhafte schöne Popsongs ohne spezifischen Genre-Hintergrund zu zaubern. Was sich auch auf diesem neuen, mittlerweile zwölften Album wiederspiegelt. Vor allem die zweite Hälfte ist reifer, gewollt plüschiger Theater-Pop mit Chor und Orchestrierungen: clever, hintergründig, erwachsen und reich an Referenzen. Ein klarer Falls fürs Feuilleton, wären da nicht diese herrlichen Popnummern der ersten Albumhälfte, eingängig und beschwingt, dazu in auffallend farbenfrohen Arrangements. Mal als swingender Marimba-Pop oder Funk mit Electro-Drive - Hannon macht was ihm gefällt. Teils geraten die Songs richtig tanzbar, manches erinnert an den subtilen Funk der Talking Heads. Es gibt Anklänge an Jazz, Disco, Vocoder-Pop und Ennio Morricone. Und dann sind da natürlich auch diese gediegenen Texte: clever, lustig, hintergründig. Macht insgesamt das erwartet bunte Panopticum aus barockem Musik-Theater, versponnen-schwelgerischem Weirdo-Musical und blankem, steinerweichendem Pop. Hannon erweist sich erneut als Meister der ebenso eigen- wie feinsinnigen Inszenierung. Mehr denn je ist die Welt für ihn eine musikalische Theaterbühne. (Joe Whirlypop)


Bob Dylan - The Rolling Thunder Revue: The 1975 Live Recordings
14-CD - EUR 69,95

Für die schiere Tonträger-Menge recht preisgünstige Box-Breitseite, die ganz einer der interessantesten Konzert-Phasen im Künstler-Leben des Meisters gewidmet ist, der jetzt auch Dank Martin Scorsese ein filmisches Denkmal gesetzt wurde. Die 1975er Tournee, die Dylan in Begleitung von Dauer- und Gast-Musikern wie T Bone Burnett, Mick Ronson, Joan Baez, Ramblin' Jack Elliott, Bobby Neuwirth, Scarlett Rivera, Ronee Blakley, Steven Soles, David Mansfield, Rob Stoner, Howie Wyeth, Luther Rix und Joni Mitchell die Bühne beleben ließ, wird hier in fünf professionell aufgenommenen kompletten Live-Sets dokumentiert, als Dreingabe findet man exklusive Tour-Rehearsal-Aufnahmen aus New York und Massachussets und eine CD mit selten und seltenst live gespielten Songs. Von einem 52-Seiten-Booklet begleitet, bietet die Box insgesamt 148 Tracks wovon mehr als 100 hier ihre offizielle Premiere erleben.

Obacht: In guter alter Tradition erhalten die ersten Käufer der Box bei uns ein kleines Dylan-Postkarten-Set, welches wir Euch mit der freundlichen Unterstützung zweier unersetzlicher Sony-Urgesteine gratis beilegen dürfen.

Bob Dylan - Bootleg Series 5: Bob Dylan Live 1975 The Rolling Thunder Revue
3-LP - EUR 59,95

Zeitgleich mit der Rundum-Glücklich-Rolling-Thunder-Live-Box erlebt auch die einst sträflichst überteuert veröffentlichte Vinyl-Version der Bootleg Series Volume 5 ihre Wiedergeburt.

Doppel-Obacht: Das Dreifach-Vinyl kommt jetzt doch merklich wertiger daher als einst angedacht und kalkuliert (sogar in Box verpackt), ist dafür aber auch 10 Euro Endpreis-teurer als im Katalog angedruckt. Dafür gibt's jetzt auch beim Vinyl das geliebte Postkarten-Set als Gratisbeilage.

Eagles Of Death Metal - The Best Songs We Never Wrote
LP/CD - EUR 23,95/16,95

Der Titel des 2019er EODM-Albums verrät bereits recht viel: Jess Hughes wählte 13 seiner Lieblings-Fremdsongs aus, um sie mit Band, Lust und Spaß mit neuer Energie zu füllen. Neben erahn- bis erwartbaren Cover-Kandidaten wie Kiss, Guns N'Roses oder AC/DC findet man auch Wham oder Mary J. Blige unter den Herkunftsangaben, mit dabei: God Of Thunder, It's So Easy, High Voltage, So Alive, Abracadabra, Careless Whisper, Family Affair, The Hunger, It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock'n'Roll).


Elephant9 - Psychedelic Backfire I
2-LP/CD - EUR 24,95/14,95

19er, das virtuose instrumentale Tasten-Trio aus Schweden um Supersilent-Member und Terje Rypdal-Kompagnon Stale Storlokken, live in Oslo. Die 6 Stücke Genre-gemäß sehr lang (bis 18 Min.), oft dominiert die Hammond Orgel (teils Effekt-unterstützt), seltener E-Piano, Moog oder Mellotron, enorm klangfarbenreich, inkl. Gitarren-ähnlicher scharfer Sounds. Referenzen u.a.: Quatermass, ELP, kurz Deep Purple, experimentelle Egg, in jedem Fall massiv improvisatorisch ausgelegt abseits ausgearbeiteter (komplexer) Songstrukturen, im Spiel/den Soli/der Harmonik der Orgel ist z.T. eine Jazz-Grundierung hörbar (im Sound auch mal Soft Machine). Feinnervig minimal psychedelisch angehauchter leiserer Prog unter Spannung, handfester in stark Groove-unterfüttert (fein rollend!), wunderschöne leise filigrane Orgelspielereien zwischen Bo Hanson und dem Child In Time-Anfang, treibender bodenständiger bis aggressiver harter Power Prog (gar mal fast heavy und Blues-bewußt), partiell eher elegant/federnd/flexibel, eine abgedreht-noisige Avantgarde-Phase und eine klasse atmosphärische beinahe majestätische, gemäßigte Hard Rock/Dee Purple-Nähe, teils zupackend-vertrackt und mächtig rockend-groovend/wilder Highspeed, Skink/Fugl Fonix ist rasanter abziehender Prog-Jazz-Rock. Extrem spielfreudig! (dvd)


Elephant9 With Reine Fiske - Psychedelic Backfire II
2-LP/CD - EUR 24,95/14,95

19er. Selbe Zeit, selber Ort (live) wie Vol. 1, nur (durchgängig) mit Gast-Gitarrist Fiske (bei Dungen, wie Storlokken u.a. auf mehreren Motorpsycho-LPs). Den rasenden Prog-Jazz-Rock von Skink/Fugl (s. Vol. 1) gibt's auch hier (nur mit langen Features/Zwiegesprächen der Gitarre, z.T. in gehöriger Härte), bzw. anderswo brennenden Highspeed-Power-Jazz Rock mit Mahavishnu-Anklängen (kurz wüste aggressive Gitarre!). Ebenso entzückende freigeistige bis feinsinnig-zarte bis fast meditative Klangmalerei und lichtschnelle "Highway Star" (Purple)-Anleihen. Daneben: Relaxt-melodischer Fantasy Prog Rock mit leicht jazziger Note (entfernt Camel- oder Steve Hillage-Ähnlichkeit), verspielt-filigrane Anfänge, unerbittlich treibende Grooves, mächtig intensiver beinahe roher Free (Jazz/Avantgarde) Rock (heavy distortion inkl.). Und differenzierter Jazz-Prog-Rock, nicht nur hier tauchen die schon früher von ihnen gehörten Parallelen zur famosen "Devotion"-LP von John McLaughlin auf, oder auch mal rockigste Tony Williams Lifetime. 4 Stücke (14-18 Min.), Vol. 1 finde ich einen Tick besser, Geschmackssache. (dvd)


Peter Frampton Band - All Blues
CD - EUR 24,95/14,95

Gemeinsam mit seiner Tourband Adam Lester (Gitarre, Gesang), Rob Arthur (Keyboards, Gitarre) und Dan Wojciechowski (Schlagzeug) eingespielte Verneigung des Gitarristen vor der prägenden Kraft des Blues, gefüllt mit eindringlich interpretierten Neufassungen bekannter Standards wie I Just Want To Make Love To You, She Caught The Katy, Georgia On My Mind, You Can't Judge A Book By Its Cover, Me And My Guitar, Going Down Slow, I'm A King Bee und Same Old Blues.


Jake Xerxes Fussell - Out Of Sight
LP/CD - EUR 17,95/13,95

19er, 3. LP, aus North Carolina, und wieder ist er großartig. Hier mit exzellenter fester Band (Pedal Steel, Gitarre v.a. elektrisch doch ohne alle Effekte, Geige/Fiddle, z.T. Orgel in fein und samtig oder Piano), die Instrumente fließen, ohne Dauerpräsenz aller, wunderbar zusammen mit Luft zwischendurch, immer wieder "trocken" mittendrin, dann verdichtet... Das klingt teils total leichtfüßig, entwickelt teils durch die Art der Drums etwas mehr Bodenhaftung. Über allem seine klasse Stimme, ausdrucksvoll und in sich ruhend, voller Wärme. Nicht ohne Grund wird er hoch gepriesen (Bonnie Prince Billy z.B. nennt ihn einen der 2 meistgehörten Künstler im letzten Jahr). Wie gewohnt alles Covers, uralte Songs/Traditionals/Volkslieder (1x auch irisch). Doch altertümlich wirken die nicht, werden zumeist transformiert in "klassischen" Songwriter-Country bzw. bewegen sich irgendwo zwischen Folk und Country, mal eine Spur Gospel oder Blues oder gleich eine Art Folk-Blues-Gospel-Hybrid, einmal gar ein ganz klein wenig jazzy. Traditionsbezogen, aber in Grenzen. Kurz lugt John Fahey um die Ecke. Rund, organisch, süffig ohne Überschwang, anderswo sich öffnend in weiten Raum, meditativ und etwas spirituell anmutend (sowie filigran und wunderschön!) oder dunkel und beinahe Drone-artig. Dabei über weite Strecken relativ bis tiefenentspannt, nicht nur in den Balladen. Ein durch und durch herausragendes Werk, dicke Empfehlung. (dvd)


Grateful Dead - Aoxomoxoa (50th Anniversary Edition)
Ltd. Pic-LP/2-CD/2-CD - EUR 29,95/21,95/23,95

Rhino-Edel-Reissue zum Gold-Jubiläum des 1969er Albums, bietet in der Doppel-CD-Ausgabe auf dem ersten Silberling das Werk sowohl in der frisch remasterten Aufarbeitung der Original-Album-Mischfassung als auch im 1971er Mix, der von der Band selbst erstellt wurde. Auf CD 2 findet sich ein bislang offiziell unveröffentlichter Live-Mitschnitt aus dem Avalon Ballroom, San Francisco, 8 Tracks, aufgenommen auf 16 Spuren bei Auftritten vom 24. bis 26. Januar 1969 und remastered von Jeffrey Norman, incl. New Potato Caboose, Dupree's Diamond Blues, Doin' That Rag, Alligator, Feedback, Clementine. Die limitierte Picture-Vinyl-Version bietet den 71er Band-Mix, den Unterschied zwischen den beiden Doppel-CDs konnte man mir bislang noch nicht erläutern.


Lisa Hannigan & Stargaze - Live In Dublin
2-LP/CD - EUR 29,95/15,95

Mit diesem höchst kunstvoll dargereichten Live-Auftritt hebt die irische Elfenstimme ihr ohnehin ätherisches Songschaffen auf die nächste Schönheits-Stufe, dem ursprünglich natürlichen Wohlklang ihrer paradiesischen Weisen eine weitere, ebenso lebendige wie luxuriöse Ebene hinzufügend. Mit der Hilfe von 16 in nahezu barocker Eleganz agierenden Musikern und Sängern wird um die zumeist zart-fragile, mal an die junge Stevie Nicks erinnernde, mal Björk-gleich betörende, mitunter aber in einer an Melanie gemahnenden Intensität strahlende Stimme der harmonieverliebten Protagonistin herum eine artifiziell ausgestaltete Arrangement-Architektur errichtet, die auf der naturbelassenen Folk-Song-Basis einen mal machtvoll majestätischen, mal filigran lichtdurchbrochenen Palast errichtet. Um den lieblichen Lied-Mittelpunkt, den Lisa allein mit ihren verzückendem Gesang und einer akustischen Gitarre ausgestaltet, ranken sich kunstreich ersonnene Partituren, ausgestaltet von Piano, Streichern, Holz- und Blechbläsern, sogar mitunter prägendes, ja treibendes Schlagwerk trägt das seine zur mal schlicht bezaubernden, mal mitreißenden Wirkung des symphonischen Gesamtgemäldes dar. Bereits fest ans Herz gewachsene Weisen wie Ora, Prayer For The Dying, Undertow, Nowhere To Go, A Sail oder Fall werden mal nah an der Urfassung, mal völlig neu erlebt, im orchestralen Filigran-Feuerwerk zwischen versponnener Sufjan Stevens-Feinarbeit und früher Yann Tiersen-Leichtigkeit, zwischen vollsymphonischer Weite und vielstimmig-himmlischen A Capella-Harmonien zu vollfarbiger, herzzerreißender, unendlich verzückender Schönheit empor gehoben. Apart-artifizielle Gelegenheit, um den Lisa-Liebreiz (neu) zu entdecken. (cpa)


Ida Mae - Chasing Lights
LP/CD - EUR 21,95/14,95

Ein Debüt wie ein Donnerschlag, eine deftiges Duett-Filetstück, das den Gourmet des guten Geschmacks derart vielschichtig beglückt, dass man das Staunen auch beim siebten Hören nicht verlernt. Dabei ist das Paar Christopher Turpin und Stephanie Ward gerade uns nicht völlig unbekannt, stand es doch gleich unter zwei Bandnamen auf den ehrwürdigen OBS-Plakaten, und zuletzt begeisterte das Kill It Kid-Seiten- bzw. Nachfolgeprojekt unter neuem Namen auf der Beverunger Bühne und hinterließ dort einen lang nachwirkenden Eindruck. Als Ida Mae bündeln die beiden ihre instrumentalen und vor allem auch gesanglichen Fähigkeiten zu einer kreativen Kraft, die nur noch die ganz großen Vergleiche erlaubt und gerade durch die Vielfarbigkeit der dargereichten genialen Roots-/Americana-Palette Erinnerungen an verschiedenste, auch langjährige Lieblinge weckt. Eingeläutet durch ein Garage-dreckiges Stück Roots-Rock'n'Roll geht es quer durch die vielen wurzelgewachsenen Ausformungen der amerikanischen Musik, wobei vor allem klangreich schillerndes Saitenspiel zwischen verzerrter Akkord-Attacke, schneidender Slide, akustischer Folk-Reinheit und rohem Rock-Riff und mal phantasievoll federndes, mal unwiderstehlich mitreißendes Schlagwerk das instrumentale Geschehen bestimmen, prägen, antreiben und füllen. Der auch durch verschiedene Tastenwerk-Färbungen bereicherten Klangwelt zwischen Folk- und Swamp-Blues, zwischen sanfter Folk-Ballade, beseeltem Alternative Country und rauhem Garagen-Rock setzen die zwei Protagonisten einen beeindruckenden, berührenden, bewegenden zweistimmigen Vokal-Paarflug entgegen, der nicht selten an die Hochzeiten der Civil Wars gemahnt, aber genügend Individualität der beiden Singenden schenkt, um diese kongeniale Zwei-Einigkeit unverwechselbar zu machen. Produziert von Ethan Johns, vereinen Turpin und Ward in einem Dutzend deftiger Delikatessen Slide-beseelten Larkin Poe-Blues, packende White Stripes-Wut, rohe PJ Harvey-Energie, saftig-sumpfige My Baby-Grooves und den vokalen Harmonie-Himmel der Civil Wars zu einer berauschend abwechslungsreichen, herzhaft melodischen und beeindruckend bleibenden Song-Kollektion, die auch dem bewanderten Roots-Freund einen Blick in eine selige Zukunft schenkt. (cpa)


Christone Kingfish Ingram - Kingfish
CD - EUR 16,95

19er Debut auf Alligator, das viel Aufsehen erregt (eine große lokale Fanbase hatte er schon vorher, begeisterte prominente Musiker-Kollegen ebenfalls). Buddy Guy ist sein Mentor und gastiert hier, wie Keb Mo (mehrfach, auch vokal im Duett) und Harmonica-As Billy Branch (Taj Mahal, Johnny Winter, Willie Dixon etc.), Tom Hambridge spielte, co-komponierte und produzierte. Die Stimme: Richtig gut! Die Gitarre: Absolut klasse, in ihrer relativen und sehr konzentrierten Einfachheit, immens wirkungsvoll, durchdringend, ob schneidend, klirrend, messerscharf, etwas verschnörkelt und extrem agil, weich und filigran, singend oder cremig, die Soli eher kurz und feinst aufgebaut. Dabei nicht mal offensiv spektakulär. Die Musik: Teils aufs Nötigste reduziert aber schön fett und feist im Sound. Stilistisch variabel: Ein paar Mal tief in der Tradition wurzelnder aber nicht puristischer Modern Blues; 50s-angelehnt, ob als edle werthaltige Ballade, stürmisch rockend, klassischer fleischiger Slow Blues, elektrifizierter eigentlich den 30ern entstammender Folk Blues; leicht souliger samtener elegant-flüssiger R'n'B; tanzend mit einer Prise New Orleans; 2x ganz schlichter puristisch und spartanisch gehaltener akust. Country Blues mit viel Gefühl (wunderbar!); oder recht smooth und einfühlsam, Peter Green nicht unähnlich. Erstklassig. (dvd)


Rickie Lee Jones - Kicks
LP/CD - EUR 23,95/15,95

19er. Eine Sammlung von Coverversionen von Songs v.a. der 50er bis 70er, die sie damals im Radio hörte (und sie wohl beeinflußten). Stücke von u.a. Steve Miller Band, America, Bad Company, Elton John, Benny Goodman, Dean Martin, und der Brecht/Weill-Klassiker Mack The Knife. Elester atmosphärisch ganz starker Rock mit super E-Gitarre, eine gefühlvolle 70s-Songwriter-Ballade, lässiger/bedächtiger Country, mächtig emotionalisierter jazziger Alt/Trad-Pop, weitere Jazzeinflüsse der 30er-50er (swingend-groovend, teils richtig lustvoll, lebhaft und angenehm altmodisch), eine Art tasty Dream Pop Songwriter-style (bestechend schön), rootsiger Rock, multipel rootsige erhabene/erhebende Balladen. Ausdrucksstark, klar, variabel-einfühlsam, phasenweise wunderbar gesungen, vielfältig dabei oft ökonomisch bis kongenial (und stets geschmackvoll und edel!) begleitet von akust./elektr. Saiten, diversen Tasten, mehrfach Bläsern, immer wieder/gern zudem Schlegeln. (dvd)


Eleni Mandell - Wake Up Again
LP/CD - EUR 24,95/14,95

Mit ihrem nach fremder Zählung elften Album ist die amerikanische Singer-Songwriterin auch hierzulande bei Yep Roc angelangt (erschienen doch einige ihrer wunderschönen Alben bei uns doch im heimatlichen Maky My Day-Hafen, siehe weiter unten). Seit mehr als 20 Jahren erfreut und belebt mich die zurückhaltend agierende, beherzt bescheidene, unendlich musikalische Lied-Schöpferin mit ihren Weisen, verzichtet dabei auf lautstarkes Drumherum, sondern steckt ihre gesamte kreative Kraft allein in ihre Songs, die im weiten Americana-Feld mittlerweile längst ihre eigene ökologische Nische füllen. Ohne je vom eigenen gewählten Weg abzukommen, weiß sie ihren Pfad gelassen weiter- und voranzuschreiten, wiegt bewegte, abwechslungsreiche Melodien von nicht zuletzt der natürlich warmen Stimme wegen betörendem Liebreiz in einem dezent rustikalen Klanglager, spielt doch die mitunter herzhaft verzerrte E-Gitarre eine gewichtige Rolle in ihrer naturbelassenen, stets überschaubar bleibenden Song-Architektur. Griffig, gekonnt, aber nie gekünstelt gespielte Gitarren, packend pointierter Bass und handfestes Schlagwerk sind die instrumentalen Eckpfeiler, auf denen Eleni ihre mal filigran, mal rauh gestalteten Weisen errichtet, die reizvolle Differenz zwischen roh-unbehauener Basis und elfengleich weicher Krönung dabei voll auskostend. Klang- und Stil-Verwandte für Mandell's Wurzel-Aufbereitung mag man irgendwo zwischen Tom Waits über Feist und Cat Power bis hin zu Hazeldine finden, aber mit ihrer jüngsten rauh-reifen Song-Arbeit zwischen Americana, Rock, Grunge, federleichtem Folk-Pop und schluffigem Swing schenkt sie uns ihre ganz eigene Singer-Songwriter-Note. (cpa)

Bewährte Mandell-Spezialitäten, zu Sonderpreisen:
Eleni Mandell - Artificial Fire CD - 6,95
Eleni Mandell - I Can See The Future LP (+CD)/CD - 13,95/6,95
Eleni Mandell - Let's Fly A Kite LP (+CD)/CD - 13,95/6,95


Buddy & Julie Miller - Till The Stardust Comes Apart (ltd.)
7" - EUR 8,95

Die No. 3 der schwer limitierten Breakdown-Singles (nur 1.000 Exemplare weltweit) erscheint 2 Wochen vor dem Veröffentlichungsdatum des Vollalbums und bietet neben dem titelgebenden Track noch die Live-Version von You Make My Heart Beat To Fast.


Okta Logue - Runway Marketing
LP/CD - EUR 21,95/14,95

Anno 2013 sah ich Okta Logue mal als Support von Neil Young, danach verlor ich die Hessen ein wenig aus den Augen. Dies ist jetzt ihr viertes Album nach dreijähriger Release-Pause. Das Genre ist milde psychedelischer Art- bis Classic Rock mit deutlichem 70er-Vibe. Gar nicht mal so hippiemäßig, wie ich sie in Erinnerung hatte. Eher gereift, gerne mit Piano und dennoch immer mit solider Pink Floyd-Grundierung. Auch amerikanischer Rootsrock klingt durch, die Neil Young-Connection von einst scheint nachzuwirken. Der Gesang ist cool und soulig, die Gitarren weit entfernt von stereotypen Macho-Rockismen. Stattdessen Satzgesang und weitschweifige Melodien. Teils richtig radiotauglich und mit schwelgerisch-romantischem Ton. Mit ein bisschen Prog- und Artrock-Content, dennoch nie bedeutungsschwer oder gar konzeptionell überladen. Selbst der Zehnminüter "Chocolate And Soda" bewahrt sich eine entspannte Luftigkeit. Das Sounddesign ist überhaupt angenehm schlank, mit Gitarren und Tasten, oft E-Piano, einmal auch Sax. Sänger Benno Herz lässt die Songs gekonnt amerikanisch wirken, auch die Gitarre verweist gerne in Richtung sonniger Westcoast (oder natürlich auch David Gilmour). So entwickelt sich ein angenehmer Vintage-Trip von internationalem Niveau mitten ins Herz der 70er Jahre. (Joe Whirlypop)


Skinny Pelembe - Dreaming Is Dead Now
LP/CD - EUR 24,95/14,95

19er Debut aus England, ein über weite Phasen frappierendes, manchmal schon ziemlich halluzinogenes, Co-Producer ist Malcolm Catto von den famosen Heliocentrics. Mit Hilfe einer Unmenge an Effekten (inkl. viel Hall und auch Echo) und mehr oder weniger abgefahrener Ideen fabriziert er die unwahrscheinlichsten, erstaunlichsten Kombinationen: Ein zurückhaltender Electro-Soul-Folk-Hybrid unter Dauerspannung. Zeitgenössische Grooves, Psychedelic der Neuzeit + ein Hauch Neo-Dub. Drum'n'Bass-verwandte Rhythmik, Afro-Einfluß, tricky Electro-Pop und Modern Psychedelia im hypnotischen Post-Prog-Modus. Experimentelle Hip Hop/Modern R'n'B-Balladry von erstaunlichem Reiz; das Ganze auch in Trance. 2 leise Folk-Psyche-Konglomerate in seltsam/spooky plus ein Hauch Ethno und teil-akustisch. Dezent sakral wirkende Vokal-Musik von faszinierender wie leicht verstörender Schönheit. Zeitgemäßer stop-and-go-Groove-Soul in open space. Ganz außergewöhnlich! (dvd)


Peter Perrett - Humanworld
LP (+MP3)/CD - EUR 21,95/14,95

Ein wahrhaft legendärer Typ - Peter Perrett war nämlich mal Kopf und Stimme der famosen Only Ones, deren "Another Girl, Another Planet" von 1978 eine echte Sternstunde an der Schnittstelle von Punk und Postpunk war. Gute 40 Jahre später macht der Brite mit der ausgesprochen coolen Stimme einen fitten Eindruck, obwohl er einst den Drogen zugetan war. Bestens konserviert und erstaunlich alterslos, natürlich mit schwarz gefärbten Haaren und reichlich Kajal um die Augen. 2017 kam das durchaus überraschende Comeback-Album "How The West Was Won", das mich mit coolem, gewollt schlaffem Gitarrenrock und leichtem Post-Punk und Gothic-Touch sofort wieder überzeugen konnte. Es erinnerte mich wie jetzt auch das neue Album an Helden wie Nikki Sudden und Lou Reed. Seine mittlerweile 66 Lebensjahre hört man seiner etwas verwitterten Stimme durchaus an, das passt aber perfekt zu den leicht brüchigen Postpunk-Nummern auf Velvet Underground-Basis. Teils auch härter rockend mit meistens zwei noisigen Gitarren, was dann wieder nach romantischen Gothic-Rockern a la Lords Of The New Church oder auch Jacobites erinnert. Oder auch ähnlich gelagerte Veteranen wie Simon Bonney, Edward Ka-Spell oder Jad Fair. Neben vielschichtigen und konsequent mollastigen Gitarrenriffs erklingt auch mal eine elegische Violine - im Zentrum bleibt aber diese beeindruckende Stimme. File under: Alte Helden revisited. (Joe Whirlypop)


Sebadoh - Act Surprised
LP/CD - EUR 21,95/13,95

Von wegen Lo-Fi - auch wenn sich an den genial einfachen Grundvoraussetzungen für die kreative Kraft dieses deftigen Dreiers in den vergangenen drei Jahrzehnten kaum etwas geändert hat, sprüht, ja platzt auch das 2019 Studio-Voll- & Wuchtwerk derart vor Energie und Leidenschaft, dass es den derart überfahrenen Lauscher vom ersten Moment an packt, mitreißt und schlicht nicht mehr loslässt. In 15 kernig-knackigen, und nicht mal richtig kurzen Kraftpaketen spielen Lou Barlow, Jason Loewenstein und Bob D'Amico ihre über Jahre gewachsenen, verfeinerten, aber nie geglätteten Stärken aus, vereinen vehemente Spiel-Freude und -Kunst, ungemein ohrengängiges Songwriting, die Lust an ungebremster Energie und die Angst vor allzu langen Atempausen zu einer lückenlosen Kette packender Attacken, die selbst bei lautester Darreichung nichts von ihrer harmonieverliebten Eingängigkeit verlieren. Mit drei Instrumentalisten, die jeder für sich spielerisch die Klangräume füllen können, hör- und spürbar durchlebter Rock-Geschichte im Rücken, einem schier unendlichen Melodiereichtum im Kopf und der kaum verhohlenen Liebe zu herzhafter Lautstärke schenkt uns das nimmermüde Trio ein packendes Paket aus Dreck und Druck, Gewalt und Groove, Können und Kraft, dass es eine einzige Freude ist. Schillernd schallende Sternstunde dreier unverwüstlicher Helden. (cpa)


Sinkane - Dépaysé
LP/CD - EUR 19,95/14,95

Als amerikanischer Weltbürger mit sudanesischen Wurzeln und einer Vergangenheit als Skatepunk ist Ahmed Gallab aka Sinkane heute ein höchst außergewöhnlicher Musiker mit einem ganz eigenen Sound. Der lässt sich allerdings gar nicht so leicht beschreiben. Man liest meistens etwas von Afro, Ethno und Funk, ich höre aber auch Soul und Reggae. Zusammengehalten wird dieser trotz allem sehr homogene Stilmix aber von der Kraft des Gospel. In zugegeben postmoderner Version, die Haltung und auch die Texte sprechen aber eine eindeutige Sprache. Und sorgen für üppige Klangdichte, gerne mit Gitarren und Synthies, begleitenden Stimmen, oft auch Chor. Das Ganze in breitwandigem Funk-Format, gerne auch mit Reggae-Offbeat, teils auch mit Desert Blues-Vibe a la Tamikrest. Der dicke, hypnotische Groove in mächtigen Arrangemenst verweist ebenso auf Parliament/Funkedelic und Sly & The Family Stone wie auf Fela Kuti. Trotz dieser Vorbilder gelingt Sinkane ein ganz eigener Trademark-Sound, der auch von seinem charismatischen Gesang getragen wird, der sich wieder gerne ins typische, aber komplett unangestrengte Falsett hochschraubt. All diese hochtrabenden Vergleiche und Referenzen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sinkane immer auch Pop ist: mit eingängigen, farbenfrohen, gradlinigen und radiotauglichen Nummern von einnehmender Eleganz: Kurzum: der Mann sollte endlich die verdient große Karriere machen - spätestens sein Auftritt beim Orange Blossom Special 2019 sollte ihm alle Türen öffnen! (Joe Whirlypop)


Wellbad - Heartbeast
LP/CD - EUR 17,95/14,95

19er des Hamburgers Daniel Welbat, dessen famoser Vorgänger mich bereits verblüffte, schon wegen seiner tollen immens rauhen Power-Charakter-Stimme. Eine Konzept-LP nach einer wahren Story in den 60ern, voller Tragik und Drama, das 28-S.-Booklet enthält nicht nur die Texte, auch eine Art Drehbuch. Insgesamt höre ich mehrfach Parallelen zu den Black Keys - die Machart, die Konzeption inkl. stilistischer Ähnlichkeiten, die Kombination von Tradition und Moderne, auch einzelne Bestandteile; ohne direkt so zu klingen. Roots (v.a. R'n'B, oder auch mal Blues Rock bzw. Talking Blues) vornehmlich in Rock gegossen und oft Groove-betont, manchmal regelrecht heavy oder sehr scharf und abziehend (selbst eine Tendenz zum 70s Hard-Rock nicht so weit weg von Deep Purple kommt kurzzeitig vor, die 70er tauchen eh manchmal als Referenz auf), in diversen Stücken jedoch zeitgenössisch beeinflußt (v.a. in den Rhythmen/Grooves spürbar!) samt zeitweise Rap-artigem Gesang (in fließenden Übergängen zu "normalem"). Ohne daß die Musik je etwas mit Hip Hop zu tun hätte. Sowie ein paar bluesig-rootsige (bis ein wenig soulige) Balladen, eine süffige erinnert mich etwas an Tom Waits (old-fashioned). Einige Songs glänzen nicht nur durch exzellente reizvolle Melodik (bzw. sehr markante instrumentale Motive), sondern auch durch ein enorm ansteckendes Flair! Sporadisch klingt's wunderbar roh und zerschossen, herrlich rollend, dezent spooky (und sehr spannend), oder es tauchen leichte Jazz-Spuren auf, zur Hälfte neben den Saiten und Tasten auch mächtig attraktive Bläser. Zu Recht erhielt er mehrere Preise (bzw. wurde nominiert), wiederum ein sehr besonderes Album. (dvd)


Neil Young + Stray Gators - Tuscaloosa
2-LP/CD - EUR 39,95/17,95

Ein besonderes Bonbon der Young-eigenen Archive-Reihe, deren meist recht spontan stattfindenden Veröffentlichungen den Vertrieb mit Sicherheit dezent in den Wahnsinn treiben. Die 2019er Archiv-Ausgrabung bietet einen willkommenen Mitschnitt eines Stray Gators-begleiteten Auftritts vom 5. Februar 1973 an der University Of Alabama, Tuscaloosa, mit elf Songs aus dem frühen Solowerk des energischen Eigenbrötlers. Vorwiegend Material vom selbstbetitelten 1969er Debütalbum, After The Goldrush (1970) und Harvest (1972), incl. Here We Are In The Years, After The Gold Rush, Out On The Weekend, Harvest, Old Man, Heart Of Gold, Time Fides Away, Alabama, Don't Be Denied.


Demnächst in diesem Theater ...

14.06.
Oh Susanna - Johnstown (20th Anniversary Edition)
Chris Robinson Brotherhood - Servants Of The Sun
Bruce Springsteen - Western Stars
Roger Daltrey: The Who's Tommy Orchestral
Carole King - Live At Montreux 1973
Lukas Nelson & Promie Of The Real - Turn Off The News (Build A Garden)
Peter Bruntnell - King Of Madrid
Keb' Mo' - Oklahoma
Black Oak Arkansas - Underdog Heroes
Bill Callahan - Shepherd In A Sheepskin Vest
Buzzcocks - Singles Going Steady (rem.) & Different Kind Of Tension (rem.)
Tangerine Dream - In Search Of Hades: The Virgin Recordings 1973-1979 (16-CD+2-BluRay)

21.06.
Buddy & Julie Miller - Breakdown On 20th Ave. South
Willie Nelson - Ride Me Back Home
Raconteurs - Help Us Stranger
Rolling Stones - Bridges To Bremen (7 Versionen, so ca.)
The Schramms - Omnidirectional
Hot Chip - A Bath Full Of Ecstasy
Los Straitjackets - Channel Surfing
Two Door Cinema Club - False Alarm
Quantic - Oscillations

28.06.
Jade Jackson - Wilderness
Rolling Stones - Rock And Roll Circus DeLuxe & noch DeLuxer
Gov't Mule - Bring On The Music
Julian Cope - Autogeddon (25th Anniversary DeLuxe Edition)
Renaissance - Novella (rem.& exp.)


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

DIE NERVEN
dienerven
08.06.2019 DE - Leipzig - WGT @ Haus Leipzig
09.06.2019 DE - Beverungen - OBS Festival
13. - 15.06.2019 DE - Bingen am Rhein - Binger Open Air
28.06.2019 AT - Salzburg - Rockhouse
01. - 04.08.2019 DE - Westergellersen - A Summer's Tale

HUGO RACE FATALISTS
hugoracefatalists.com
13.09.2019 CZ - PÍSEK - Cool v Plote festival (Hugo Race solo show)
15.09.2019 DE - Berlin - Badehaus
17.09.2019 DE - Bremen - Schlachthof
18.09.2019 DE - Mülheim a. d. Ruhr - Freilichtbühne
20.09.2019 DE - Halle - Objekt 5

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
08.06.2019 DE - Schloß Holte-Stukenbrock, Whatever Happens Festival
09.06.2019 DE - Beverungen, Orange Blossom Special Festival
15.06.2019 DE - Ellingen - Gutsfestival
21.06.2019 DE - Neuhausen ob Eck- Southside Festival
21.06.2019 DE - Scheeßel - Hurricane Festival
28.06.2019 DE - Bad Aibling - Indiebase Festival
05. & 06.07.2019 DE - Chemnitz - Stausee Rabenstein Kosmonaut Festival 2019
17.07.2019 CH - Gurten Festival - Bern
02.08.2019 DE - Böblingen - Böblinger Songtage
03.08.2019 DE - Luhmühlen - A Summer's Tale
02. - 03.08.2019 DE - Burg Friedland - Jenseits von Millionen Festival
09.08.2019 DE - Bergfunk Open Air - Königs Wusterhausen
22.08.2019 DE - Jena - Kulturarena
22. - 24.08.2019 DE - Schwabmünchen - Singoldsand Festival 2019
29. - 01.09.2019 DE - Homberg - Musikschutzgebiet Festival
07. - 08.09.2019 DE - Berlin - Lollapalooza Festival'
10.10.2019 AT - Dornbirn Spielboden Dornbirn
11.10.2019 AT- Ebensee, KINO EBENSEE
12.10.2019 AT- Saalfelden, Kunsthaus Nexus
14.10.2019 DE - Heidelberg, halle2
15.10.2019 DE - Kassel, Kulturzentrum Schlachthof Kassel
17.10.2019 DE - Rostock, Helgas Stadtpalast
20.10.2019 DE - Stuttgart, clubCANN
21.10.2019 DE - Köln, YUCA
23.10.2019 DE - Dresden, GrooveStation Dresden
24.10.2019 DE - Erfurt, Museumskeller und HsD Erfurt
25.10.2019 DE - Mainz, Kulturclub Schon Schön
26.10.2019 DE - Ulm, ROXY.ulm

TERRY LEE HALE
terryleehale.com
08.06.2019 UK - High Wycombe - Kingsmead House Concert
09.06.2019 UK - Camden - Green Note
11.06.2019 UK - Birkdale - Grateful Fred's House Concert
12.06.2019 UK - Edinburgh - House concert
13.06.2019 UK - Kirkcaldy - Acoustic Music Club
14.06.2019 UK - Aberdeenshire - The Bothy, Glenbuchat
15.06.2019 UK - Aberdeen - The Blue Lamp
16.06.2019 UK - Irvine - Harbour Arts Centre
18.06.2019 UK - Kilbarchan - Performing Arts Centre
19.06.2019 UK - Glasgow - The Doublet
20.06.2019 UK - Selkirk - The Haining
21.06.2019 UK - Middlesborough - Courtroom Sessions

CHRISTINE OWMAN
christineowman.com
08.06.2019 DE - Leipzig - Wave Gotik Treffen

XIXA
xixamusic.com
11.06.2019 DE - Oberhausen - Druckluft
12.06.2019 DE - Aachen - Musikbunker
13.06.2019 CH - Schaffhausen - Tap Tab
14.06.2019 CH - Neuchâtel - Festineuch
15.06.2019 DE - Schorndorf - Manufaktur
16.06.2019 CH - Baden - Werkk
17.06.2019 DE - München - Backstage
18.06.2019 DE - Mainz - Schon Schön
19.06.2019 NL - Den Haag - Paard
20.06.2019 NL - Amsterdam - Q Factory
21.06.2019 DE - Hannover - Theaterformen
22.06.2019 DE - Offenbach - Hafen 2


Alle guten Wünsche für Euch & die Euren!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2019

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