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LABEL/5200: Glitterhouse Mail-Order-Mail 13.03.20 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (13.03.2020)


Unfassbar schön ...

Sam Lee - Old Wow
LP/CD - EUR 23,95/14,95

20er. Sein 3. Album. Er gehört zu der seit einiger Zeit immer wieder entstehenden Sorte Brit-Folk, die tief traditionell grundiert ist (auch hier: Nur alte Traditionals), aber völlig ungewöhnlich, neuartig, überraschend und großartig gespielt/interpretiert wird. Acts wie Alasdair Roberts, The Gloaming, Mairi Morrison, Bellowhead (gibt's die eigentlich noch?). Die allesamt die Klasse ihrer Vorgänger im Geiste während der großen Zeit des Brit-Folk (-Rock) wie Pentangle, Spirogyra, Incredible String Band erreichen (die freilich anders klangen). Sam Lees erste Alben waren Weltklasse, sein neues nicht minder. Spannend, freigeistig, viel Bewegung und Frische, z.T. richtiggehend innovativ. Zu seiner so ausdrucksstarken sehr eigenen sofort erkennbaren (der Klang, die Phrasierung) tendenziell (keineswegs immer) eher sanften gerne irgendwie gedehnten Stimme stellt er wie gewohnt einfallsreiche differenzierte Arrangements (wenngleich weniger exotische Instrumente als zuvor), geprägt von Hardanger Fiddle (Caoimhin O Raghallaigh von meinen Lieblingen The Gloaming) sowie Geige, Cello (teils eine kleine Streichergruppe), den Anker freilich bildet (mit 1 Ausnahme) ein Piano; hier und da ergänzt die E-Gitarre von ex-Suede Bernard Butler (Überraschung; er produzierte zudem), die manchmal kaum als solche erkennbar ist, oder 2 Holzbläser (plus die Rhythmusgruppe, die nicht permanent/in jedem Stück eingesetzt wird), phasenweise fließt alles kaum definierbar aber attraktiv/klangfarbenreich zusammen. Alles glänzend wie musikdienlich gespielt, vielfältig/schichtig, vollmundig, subtil, zart, kräftig, diffizil, sparsam/zurückgenommen... 2 Besonderheiten, beide höchst reizvoll: Das stellenweise unterschiedliche Tempo von Gesang und Begleitung; und die ausnehmend feine/abwechslungsreiche/unorthodoxe und flexible Rhythmik in diversen Stücken, ebenfalls genre-untypisch. Heraus kommen mehrfach (z.T. leicht abgedunkelte) zunächst sanfte im Verlauf kontinuierlich intensivierte/gesteigerte bis verdichtete und/oder beschleunigte Balladen (überhaupt: Extrem hoher Balladenanteil), die partiell wieder zurückgenommen werden, andere agieren diffizil und beständig an- und abschwellend oder im ruhigen Fluß, oder völlig getragen, mal etwas Drama, es gibt aber auch eine Art eher bodenständigen/kraftvollen individuellen Folk Rock (1x gar ein verschärftes für Momente gar aggressives Guitar-Feature). Folk, ja, schon irgendwie, aber eben total originell. Manchmal scheint, ganz dezent nur, Jazz- oder Klassik-Einfluß durch. Ein von vorne bis hinten tief berührendes traumhaftes Werk, das den geneigten Hörer unweigerlich in seinen Bann zieht, melodisch eh klasse (die bewährten traditionellen Melodien behält er großteils bei). Manches ist einfach unfassbar schön. Eine ganz ganz dicke Empfehlung! (dvd)


Vinyle Schätze

Nicht nur auf CD, auch auf Vinyl lässt das Repertoire-Label die verschollenen Schätze der Rockgeschichte wieder das Licht der Veröffentlichung erblicken, dabei sich noch näher am einstigen Original bewegend, kannte der Zeitzeuge die Werke doch noch recht gut im gewohnten LP-Format. Dennoch erhielten die frischen Ausgaben die aufwertende Repertoire-Bearbeitung, bieten das klanglich aufgearbeitete Material, das bereits die Remaster-CDs auszeichnet und kommen auf wertig-schwerem Vinyl daher. In der Folge eine kleine Auswahl an Repertoire-Langspielplatten, davon mehr als eine gute Handvoll zum erfreulichen Sonderpreis.

Je 1-LP:
Affinity - Affinity - 24,95
Andromeda - Andromeda - 24,95
Black Widow - III - 24,95
Jack Bruce & Robin Trower - Seven Moons - 15,95
Cressida - Cressida - 24,95
Chris Farlowe - From Here To Mama Rosa With The Hill - 15,95
Frijid Pink - Frijid Pink - 23,95
Genesis - From Genesis To Revelation (Mono) - 15,95
Graham Bond Organization - There's A Bond Between Us - 24,95
Linda Hoyle - Pieces Of Me - 24,95
If - If - 24,95
Jade Warrios - Jade Warrior - 24,95
JCM - Heroes - 15,95
Leaf Hound - Growers Of Mushroom - 24,95
Alvin Lee - Ride On - 15,95
Alvin Lee - Pump Iron! - 15,95
Alvin Lee - Let It Rock - 15,95
Alvin Lee & Mylon LeFevre - On The Road To Freedom - 15,95
Alvin Lee & Ten Years Later - Rocket Fuel - 15,95
Legend - Legend - 15,95
Legend - Moonshine - 15,95
Lucifer's Friend - Banquet - 23,95
Magna Carta - Lord Of Ages - 15,95
Osibisa - Woyaya - 15,95
Osibisa - Osibisa - 15,95
Renaissance - Renaissance - 15,95
Renaissance - Illusion - 15,95
Renaissance - Scheherazade And Other Stories - 15,95
Renaissance - Turn Of The Cards - 15,95
Renaissance - Live At Carnegie Hall 2-LP - 15,95
Rose Tattoo - Rose Tattoo - 24,95
Rose Tattoo - Scarred For Life - 15,95
Steamhammer - Mountains - 15,95
Steamhammer - MK II - 23,95
UFO - Ufo 1 - 23,95
UFO - Ufo 2: Flying - 24,95
Warhorse - Warhorse - 24,95
Warhorse - Red Sea - 24,95
Yardbirds - Roger The Engineer - 15,95
Zombies - Odessey & Oracle (Stereo) - 23,95
Zoot Money's Big Roll Band - Live At Klook's Kleek - 15,95


Der Mailorder-Katalog im Netz

Die März-Katalog-Ausgabe des laufenden Jahres, im Netz bereit zur gefälligen Stöberei.


Auserwählte Pretiosen zum wohlverdienten Wochenende:

Lisa Bassenge - Mothers
2-LP/CD - EUR 24,95/16,95

Die mit weich-reifer Stimme die Genre-Grenzen bewandernde Sängerin verfeinert auch mit ihrem 2020er Werk die eigene Kunst weiter, Weisen fremder Federn frisch zu entdecken und mit ganz eigener Note neu zu interpretieren. Im trauten Trio-Kreis mit Pianist Jacob Karlzon und Bassist Andreas Lang widmet sie sich mit Mothers den weiblichen Song-Schöpferinnen, lässt sich dabei nur von ihren eigenem gesegneten Geschmack leiten und vereint auf diesem auch für Jazz-ferne Feinkost-Kenner mit ganzem Herzen goutierbaren Jazz-Album zwölf Weisen von Elizabeth Cotton, Suzanne Vega, Lady Gaga, Loretta Lynn, Annie Lennox, Billie Eilish, Carole King, Janis Ian und Joni Mitchell (incl. u.a. Joanne, Freight Train, Some Other Spring, Thin Man, Why, Don't Come Home A-Drinkin', Woodstock, All The Good Girls Go To Hell, Home Again, Song To A Seagull). Gelassen, gekonnt, gelungen. (cpa)


Clannad - In A Lifetime
2-LP/2-CD/DeLuxe-2-CD/DeLuxe Box-Set - EUR 26,95/13,95/16,95/89,95

Rückblick auf ein halbes Jahrhundert gälisch geprägter, von unvergleichlich warmweichen Gesang getragener Musikkunst, songreiche Begleitung durch eine bewegte Bandgeschichte, die die vielverschwisterte irische Formation von reinster Wurzelpflege über einfühlsamen Pop und schwebenden New Age-Klangwolken bis hin zur preiswürdigen Filmmusik trug. Sämtlichen Formaten der 50-Jahres-Feier ist dabei neben der karriereübergreifenden Songauswahl auch die Anwesenheit zweier neuer, von Trevor Horn produzierter Weisen gemein, unter denen sich trefflicherweise auch eine Who Knows Where The Time Goes-Version findet. Ab ungefähr beginnen dann auch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Versionen: Kommen die 20 auserlesenen Songs der LP-Fassung auf farbigem Vinyl, so gibt es die 38-Track-Selektion der Doppel-CD gleich in zwei Ausgaben: Normal & günstig und DeLuxe-Mediabook & ebenfalls preiswert. Dem wahren Maire-Verehrer aber wird das Herz bei der Edel-Box-Set-Darreichung aufgehen, finden sich hier doch neben einer 4-CD-Compilation mit gleich 70 Songs noch die Doppel-LP-Ausgabe der In A Lifetime-Compilation, eine Vinyl-Version des Macalla-Albums, die erste Single der Band als 7"-Replika, ein A2 Poster, 4 Postkarten und ein umfangreiches Hardback-Buch. A Celtic Dream, quasi. (cpa)


Cream - Goodbye Tour: Live 1968
4-CD - EUR 54,95

War das einst als Abschiedsgeschenk eher hastig aus Live- und Studio-Material zusammengewürfelte Goodbye-Album der bleibenden Größe des scheidenden Trios nicht wirklich angemessen, so wetzt das

Polydor-Label diese Scharte jetzt grob 50 Jahre später mehr als deutlich aus, versammelt dies Goodbye Tour-Box doch gleich vier komplette Konzertmitschnitte der Cream-Abschieds-Tournee. Remastered von den originalen Reels bieten diese Aufnahmen der 1968er Auftritte im Oakland Coliseum, Los Angeles Forum, in der San Diego Sports Arena und schließlich und endlich in der Londoner Royal Albert Hall in ihrer Song-Fülle gleich 29 CD-Premieren, 19 der hier vertretenen Aufnahmen erleben hier sogar ihre offizielle Erstveröffentlichung. Insgesamt 36 klanglich auf den neuesten Stand gearbeitete Live-Aufnahmen incl. u.a. White Room, Politician, Crossroads, Sunshine Of Your Love, Spoonful. Deserted Cities Of The Heart, Passing The Time, I'm So Glad, Traintime, Toad, Sitting On Top Of The World, Steppin' Out.


Thomas Dybdahl - Fever
LP/CD - EUR 18,95/15,95

Das 2018er Album "All These Things" fand ich ja schon ganz betörend, aber das hier ist eindeutig das nächste Level. Der Norweger Thomas Dybdahl hatte einst ja auch zwei (längst vergriffene) Alben bei Glitterhouse draußen, seither entwickelte er sich konsequent weiter in Richtung Soul. Dabei erreicht er jetzt mit "Fever" die Champions League: was für ein smoothes, elegantes, sonnendurchflutetes Soul-Album! Der zurückgelehnte Gesang liegt auch dank des lässigen Falsetts tatsächlich irgendwo zwischen Marvin Gaye und Curtis Mayfield - auch sonst haben diese beiden Soulhelden einen starken Einfluss auf das kein bisschen kühle Nordlicht gehabt. Dybdahl beruft sich aber zu Recht auch auf D'Angelo, Raphael Saadiq und Michael Kiwanuka. Ich höre sogar ein bisschen Prince heraus. Das Album ist sehr schlank instrumentiert, vor allem die butterweichen Gitarren stammen direkt aus dem Soul-Heaven. Meistens hört man zwei sich umspielende elektrische Gitarren, kaum Tasten. Dafür rückt die tolle, charismatische Stimme in den Mittelpunkt. Die Songs sind herbstlich-bittersüß, die letzten Rootsrock-Elemente hat Dybdahl endgültig aus seinem Sound getilgt. Bei Lambchop ("Nixon") und Jimi Tenor gab es mal ähnlich überraschende und überzeugende Ausflüge ins Post-Curtis Mayfield-Territorium, bei Dybdahl gelingt der Trip fast noch besser. In diesem smooth-organischen Soundbild dann auch noch zur antiquierten Talkbox zu greifen ("Then There Was You") ist erst recht ein cooler Move. Ähnlich erfolgreich hat sich meines Erachtens als Weißbrot nur noch der große Jeb Loy Nichols dem afroamerikanischen Soul angenähert. Statt Larry Klein (Joni Mitchell) sitzt diesmal sein langjähriger Studiopartner & Hip-Hop-Produzent Håvard Rosenberg an den Controls, das Ergebnis ist schlicht umwerfend. Gitarrensoul für Feinschmecker. (Joe Whirlypop)


Eight Rounds Rapid - The Kosmik Orgon Kanister Broadcast
Ltd. LP+7"/LP+7" - EUR 21,95/18,95

Bereits letztes Jahr beim Stuttgarter Connaisseur-Label Kosmik Orgon Kanister veröffentlichter Live-Mitschnitt von bestechender Fulminanz. Das Genre ist R&B-lastiger Punkrock, charakteristisch sind die eigenwillig gebellten Cockney-Vocals von David Alexander, der wie Lee Brilleaux von Dr. Feelgood auch gerne zur Harmonica greift. Noch mehr Dr. Feelgood-Vibe bringt aber Gitarrist Simon Johnson mit, der tatsächlich wie sein berühmter Vater Wilko klingt. Die Band aus Southend-on-Sea (Essex) spielt einen knochentrockenen und typisch britischen Punkrock, der sich souverän das Beste von urbritischen Heroen wie Wild Billy Childish, The Jam, Screaming Blue Messiahs und Gang Of Four - aber auch Sleaford Mods aneignet. An letztere erinnern vor allem die bissig geshouteten Vocals in schönster John Lydon-Manier. Aber nicht nur die Musik ist toll, das Album kommt in extrem liebevollem Artwork, den historischen Live-Mitschnitten der BBC Transcription Services nachempfunden, die einst an kundige Radiostationen verschickt wurden und heute teure Raritäten sind. Selbst das Intro wird von einer süddeutschen Radiolegende im Stil von John Peel gesprochen, dazu gibt es Info-Sheets, Setlist-Reprint, Konzertposter und Hochglanzfotos - ein Traum nicht nur für ergraute Punkrock-Collectors. Und noch ein Bonus: auf der beiliegenden 7-Inch findet sich die furiose Konzert-Zugabe "Mr. Pharmacist" von The Other Half, bekannt auch von The Fall - die vermutlich auch ihren Einfluss auf Eight Rounds Rapid hatten. Das Album bekam völlig zu recht höchst wohlwollende Reviews bei Auskenner-Medien wie Mint und Vive Le Rock. Ein absolutes Liebhaber-Stück von einer Band, von der zu hören sein wird. (Joe Whirlypop)

Die limitierte Vinyl-Edition bietet neben noch allerhand Beiwerk (Poster, 3 Bilder, 1 Setlist), die Zusatz-7" liegt beiden Formaten bei.


Eight Rounds Rapid - Objet d'Art
LP - EUR 15,95

Wir konnten auch noch einen kleinen Stock des zweiten Eight Rounds Rapid-Studioalbums von 2017 ergattern. Knochentrocken produziert, schnörkellosen Punkrock mit bluesigem R&B vermischend, wie das typisch britische Bands im Stil von Nine Below Zero, Prisoners, Georgie Fame & The Blue Flames und natürlich Dr. Feelgood vorgemacht haben. Mit dem dem furiosen "Like It", Highlight jeder ERR-Show. (Joe Whirlypop)


SONDERANGEBOTE DER WOCHE:

Einer der großen New Yorker Songpoeten auf dem Brambus-Label war Jack Hardy, leider gibt es nur noch wenige seiner Werke zum käuflichen Erwerb, und auch diese letzten Langspieler der gehobenen Singer-Songwriter-Kunst mit dezentem irischen Traditions-Schwergewicht gehen langsam zur Neige. Dennoch erlaubt man uns, Euch die letzten Exemplare der vier noch lieferbaren Werke zum Sonderpreis anzudienen. Ich möchte nicht zur Eile drängen - kein Druck! - aber wenn alle, dann alle.

Jack Hardy - The Passing
CD - EUR 7,95

'97er. Purer wunderschöner irischer Sound, fragile leise Balladen, differenzierte kunstvolle schnellere Stücke, akustisch instrumentiert. Hervorragender unverkennbarer Gesang. Hab' ihn lange nicht mehr so gut gehört. (dvd)

Jack Hardy - Through
CD - EUR 7,95

Das 90er 12-Song-Werk des beeindruckend einflussreichen Mannes aus Greenwich Village, zählen doch u.a. John Gorka und Suzanne Vega zu seinen erklärten Bewunderern.

Jack Hardy - Civil Wars
CD - EUR 7,95

'94er. Atmosphärischer Folk (-Rock), dank seiner schönen Stimme unverwechselbar. Mit den Roches als Gästen.

Jack Hardy - Omens
CD - EUR 7,95

2000er. Folk Rock Singer-Songwriter-Style oder mehr in traditionellem Fahrwasser (u.a. irisch beeinflußt) ohne Rock-Infusion. Außerordentlich melodisch, richtig feine Songs, in kleinen Besetzungen eingespielt mit dezenter elektrischer und/oder akustischer Gitarre, Geige, Mandoline, oft auch Drums. Klasse wie immer sein Gesang. Empfehlenswert! (dvd)


Heliocentrics - Infinity Of Now
LP/CD - EUR 24,95/15,95

20er. Nach der grandiosen A World Of Masks vor 3 Jahren nun mit Sängerin Barbora Patkova (bei 6 der 8 Tracks dabei) als regulärem neuem Mitglied (die wieder eine ganz eigene Note einbringt, zumal in der Melodik, entfernt schon mal an Julie Driscoll erinnert, viele Facetten abdeckt von sinnlich/lasziv bis offensiv fordernd). Rhythmisch durchgehend superb, intelligente Grooves bilden überall das Rückgrat, verändern sich gern während der Stücke. Insgesamt voller auch ziemlich überraschender/abgefahrener Ideen. Schillernde Psychedelia zwischen End-60er und heute mit punktuellen Orient-Spuren, Space-Avantgarde mit Drums unter dezentem Can-Einfluß, was auch auf eine Psychedelic-Groove Rock-Jazz-Afrobeat-R'n'B-Fusion (etwas 70s-Geist) zutrifft, Groove + Jazz leftfield inkl. Free/Sun Ra-Anleihen, hochpsychedelisch voller toller Klangfarben in glitzernd-zeitgenössisch (leicht spacy/trippig, ein Hauch, tja, Can und "Alt.Funk", Avantgarde-Spuren), dezent funky eingebettete R'n'B- und Rock-Elemente in abenteuerlich wie auch eine Art Psyche-Avantgarde in Groove, im mit 10 Min. längsten Track eine vielschichtige innovative/neuartige/futuristische (und faszinierende!) von Eastern-Anklängen und Drama durchsetzte Psychedelia... Zwischendurch kurze Assoziationen zu Ummagumma-Floyd (nur soundmäßig), den Doors (Orgel), Public Image Ltd. Super Bass im Übrigen, gern weich und rund und deep, ansonsten v.a. von Gitarre, Synth, Orgel, manchmal bunter Percussion geprägt. Dicke Empfehlung. (dvd)


Irie Révoltés - Mouvement Mondial
CD - EUR 7,95

Tief war die Trauer, als dies neunköpfige, ebenso mitreißend musikalische wie politisch energische Kraftpaket aus Heidelberg sein finales Konzert für Ende 2017 androhte (und dies wehmutvolle Versprechen auch noch bis heute hielt). Fans und Festivalgänger gleichermaßen liebten diese unwiderstehlich zwischen Reggae, Dancehall, Ska, Punk und Hip Hop hin- und her berstende Vielfalt, und auch die herzhafte Links-Neigung der frankophonen Texte sorgte für mehr als nur verhaltenes Kopfnicken. Mit Mal Élevé kündigt jetzt einer der beiden kreativen Brüder-Köpfe hinter dem Energie-Ensemble sein erstes Solo-Werk an, gute Gelegenheit, Euch das Schaffen der Mutter-Band eine Zeitlang zu gesenkten Preisen vor Augen zu führen.

Ebenfalls zum Sonderpreis zu haben:
Irie Révoltés - Irie Révoltés - CD - 7,95
Irie Révoltés - Live - CD+DVD - 9,95
Irie Révoltés - Allez - CD - 9,95


Keep On Chooglin' Vol. 22/That Smell - Various Artists
CD - EUR 7,95

Why fix it, when it ain't broke?! That Smell beginnt eher slow-bluesig (Roy Buchanan, Chris Darrow, John Hammond) und mittelschnell (Gregg Allman, Levon Helm etc.). Southern rockige Bands älteren Semesters (Grinderswitch, Wet Willie, Eat A Peach) treffen auf aktuell aktive Bands (Blackberry Smoke, Steel Woods), Canned Heat covern Skynyrd's Titelsong und gegen Ende lasse ich wie auch zuletzt einige heftigere Tunes für die Luftgitarren-Akrobaten vom Stapel: John Nitzinger, das erstklassige Train, Train von Blackfoot und einen fetten Kracher von Point Blank (Tattooed Lady). Und wenn jetzt eine KOC nach der anderen kommt, dann denkt bitte nicht, das wäre ein Fließbandjob. Es läuft seit einiger Zeit und ich lasse ein neues Volumen nur raus, wenn ich total zufrieden bin. Love it!


Keep On Chooglin' Vol. 1 - 22 - Various Artists
22-CD - EUR 7,95

Gefühlte 500 Tracks und zirka 1.750 Minuten unschlagbare Musik.


Kjellvandertonbruket - Doom Country
LP/CD - EUR 17,95/14,95

Mit allen nur erdenklichen Erwartungen gewappnet näherte ich mich dieser grenzüberschreitenden Collaboration, auf alles Mögliche gefasst, haben hier doch musikalisch eigensinnige Feingeister zusammengefunden, die auf den ersten, oberflächlichen Blick erst einmal nur die Herkunft verbindet: Christian Kjellvander ist uns unter den schwedischen Samttönern uneingeschränkt der liebste, das auf dem Act-Label veröffentlichende Tonbruket-Ensemble hingegen zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass jede, aber auch jede seiner Albumveröffentlichungen den Jazz-Grammy seiner Heimat gewann. Aus gegenseitigem Interesse am Schaffen des jeweils anderen traf man sich ohne allzu ausschweifende Vorarbeiten, um frisch ersonnene musikalische und textliche Kjellvander-Skizzen in spontaner, Session-naher Atmosphäre in Musik umzusetzen - und erschuf dabei ein Americana-Klangspsektrum von einer bislang selten gefühlten Tiefe. Denn dem beeindruckend beweglich agierenden Bassisten Dan Berglund, dem mit allen Jazz-, Roots- & Steel-Wassern gewaschenen Gitarristen Johan Lindström, Schlagzeuger Andreas Werliin und vor allem dem uns nicht nur von den Soundtracks Of Our Lives wohlbekannten Tasten-Maler Martin Hederos gelingt es, eine ungemein intensive, Stilgrenzen nicht scheuende, ungeahnte Tiefen auslotende, aber nie zu weit gehende Desert/Alternative-Country-Klang-Leinwand zu weben, die auch des Wurzel-Kenners Ohr erfasst, packt und fasziniert. Auf den beseelt fließenden, unterschwellig aber heftig fiebernden Instrumental-Strukturen lässt Kjellvander seine sanft-sonore Stimme zwischen Cash und Cohen, zwischen Lanegan und Hazlewood schmeicheln und raunen, berühren und bewegen, singt, schmeichelt, reibt und spricht er die wehmütigen Worte tief unter die Haut, dabei gleichermaßen der mitunter hypnotischen Gänsehaut-Atmosphäre eine weitere wüstenwindumwehte Ebene verleihend und stets die verbindenden Brücken zum gewohnt-geliebten Scandamericana-Kosmos schlagend. Und ist der Einstieg in den von sechs langen Epen (darunter das magisch hypnotisierende Tryptichon Normal Behaviour In A Cutting Garden) getragenen Aufbruch in neue Alternative-Country-Welten mit dem von Klang-Experimenten belebten Yacht In The Fog auch für den Roots-Hörer zunächst etwas holprig, so wird er auf Dauer mit einem unendlich faszinierenden, gleichermaßen gewohnten wie ohrenöffnenden Americana-Weg belohnt, der Bill Frisell, Hugo Race und die Cowboy Junkies miteinander versöhnt, und dennoch ganz und gar Kjellvander ist. (cpa)


Kraut! Die innovativen Jahre des Krautrock 1968-1979, Teil 1 - Various Artists
2-CD - EUR 23,95

Streng genommen beschäftigt sich das meritenreiche Bear Family-Label seit seiner Gründung mit der eingehenden Erforschung der hiesigen Musiklandschaft, das gesonderte Augenmerk auf die Entwicklung der deutschen Populärmusik von den 60er bis in die 80er Jahre aber richteten die Archiv-Aristokraten mit ihren Reihen Smash! Boom! Bang! (30 CDs zur Beat-Geschichte), Für wen wir singen (vier Dreifach-CDs über das Liedermacherwesen) und Aus grauer Städte Mauern (eine vierteilige Doppel-CD-Serie über knapp zehn Jahre Neue Deutsche Welle). Mit dem ersten Teil von Kraut! wenden sich die Archiv-Jäger jetzt einem nahezu einzigartigen Rockmusik-Thema hiesiger Gefilde zu: Der Geburt, der Blüte und der Folgen des anfänglich eher abwertend Kraut-Rock bezeichneten Musikphänomens, das seine Spuren bis heute nachhaltig spürbar hinterlassen hat. Um auch dieser auf vier Teile angelegten Serie eine ansprechende Ordnung zu verleihen, werden die im Dreimonats-Abstand zu veröffentlichenden Folgen nach regionaler Herkunft sortiert, und so bietet Folge 1, der Norden, ein Wiederhören mit Stücken von u.a. Lucifer's Friend, Atlantis, Michael Rother, Tomorrow's Gift, Ikarus, Cravinkel, Novalis, Ougenweide, Ramses, Jane, Frumpy, A.R. & Machines, Eloy, Galaxy, Gash, Thirsty Moon, Missus Beastly, Percewood's Onagram und Parzival (22 Tracks insgesamt, bei einer Laufzeit von knapp 140 Minuten). Was aber diese Kraut-Compilation unter zahlreichen anderen hervorhebt ist - erwartungsgemäß - das informative Beiwerk. Das sechsseitige Digifile bietet in seiner Mitte ein herausnehmbares, 100-seitiges Booklet, das nicht nur dem Phänomen als solches, sondern jeder einzelnen der vertretenen Bands einige Seiten der Vorstellung bietet, mit verschiedenen Coverabbildungen, Gruppenfotos und vor allem den ausführlichen Bandgeschichten, was schon allein die Lektüre zu einem bleibenden Genuss werden lässt. Gepaart mit den akustischen Jugenderinnerungen bietet uns Kraut! eine mehr als zweistündige, bleibende Reise in die (eigene) Rockmusik-Vergangenheit, wie sie ansprechender nicht aufgearbeitet, kuratiert und begleitet werden kann. (cpa)


Monophonics - It's Only Us
LP/CD - EUR 21,95/12,95

Mein mit Abstand liebstes Soulalbum des vergangenen Jahres war das Solodebüt von Monophonics-Sänger Kelly Finnigan. Jetzt ist er wieder mit dem Mutterschiff am Start und kann auch ganzer Linie überzeugen. Hier steht er stimmlich gar nicht so sehr im Vordergrund, der verhallt-psychedelische Sound lässt die ansonsten beim Soul dominanten Vocals auf interessante Weise leicht verwaschen klingen. Dazu gibt es oft mehrstimmige Unterstützung - teils ist Finnigans Stimme gedoppelt, teils von Chorsängerinnen unterstützt. Ist aber kein Nachteil, denn das macht den spezifischen Style der Monophonics aus, die sich nicht unberechtigt das Label "Psychedelic Soul" angeheftet haben. Generell geht das Sounddesign aber in Richtung der Branchenführer von Daptone, mit einer aus meiner Sicht dominanaten und durchweg grandiosen Gitarre, meistens mit coolem Reverb-/Twang-Sound versehen. Dazu kommt eine zurückhaltende, aber deepe Orgel. Die Bläser sind super, nie aufdringlich, gerne auch ein wenig verhallt und dadurch recht spacig. Am Rande gibt es auch noch Streicher bzw. Mellotron (im Stil von Hi Records in den frühen 70ern), etwas Flöte, Harfe, Cembalo oder Vibrafon. Bester Song eines erneut hervorragenden Albums ist der Siebenminüter "Last One Standing" - ein orchestriertes Opus mit opulentem Curtis Mayfield- und Isaac Hayes-Vibe. (Joe Whirlypop)


Ozzy Osbourne - Ordinary Man
LP/CD/Ltd. DeLuxe-CD - EUR 23,95/17,95/14,95

Über das Understatement im Titel kann ich milde lächeln, denn Ozzy ist mir als Celebrity schnurzegal. Für mich bleibt er der ebenso irre wie charismatische Black Sabbath-Sänger, dessen Lebenswerk eine halbe Dekade nach dem Sabbath-Debüt nicht hoch genug geschätzt werden kann. Dass ein spätes Soloalbum im Alter von 71 Jahren die Hardrockwelt nicht auf den Kopf stellen wird ist klar. Seine Leistung beim letzten Sabbath-Opus "13" fand ich aber in höchstem Maße ehrenwert. Und auch das neue Album finde ich insgesamt gut gelungen. Der Meister ist tatsächlich bei bester Stimme (wahrscheinlich wurde ein bisschen digital nachgetuned), das Album gerät erfreulich abwechslungsreich, ohne sich anzubiedern (sieht man vom seichten Finale mit Autotune-Gast-Rapper ab). Ich höre überzeugende Sabbath-Referenzen mit schweren Riffs und hartem Groove, ein paar kleine sinfonische Kitschereien werden durch kernige Härte locker kompensiert. Das Piano-Duett mit Elton John sollte man nicht allzu ernst nehmen, dem Prince Of Darkness gelingen im Weiteren auch wieder überzeugende Metal-Hymnen von dynamischer Entschlossenheit. Zum kleinen Team gehören Andrew Watt (Produktion und Gitarre), Bassist Duff McKagan (Guns N'Roses) und Red Hot Chili Peppers-Drummer Chad Smith. Als Gast ist u.a. Tom Morello (Rage Against The Machine) dabei. Grundsolides Alterswerk von einem unzerstörbaren Querkopf. (Joe Whirlypop)


Carly Pearce - Carly Pearce
CD - EUR 16,95

Manchmal muss es eben perfekt sein - Menschen, die das Hören mit ehrlichen Schmerzen lieben, die die harte Kante der weichen Rundung, die rauhe Erde dem sanften Lager und die schneidend scharfe Stimme dem samtschmeichelnden Gesang vorziehen - und ich zähle mich oft und gerne dazu - sind bei der jungen Country-Künstlerin aus Kentucky an der völlig falschen Adresse. Gebettet in eine schlicht makellose Produktion wird hier die hohe Schule des hymnisch-himmlischen Country-Rock der modernen Nashville-Schule auf oberstem Niveau zelebriert, hier gleißen und glänzen die Stahlsaiten in allen nur erdenklichen Silber-Farbvarianten, und kaum glaubt man, das Paradies sei bereits erreicht, kommt noch eine Dobro leise vor sich hin strahlend um die Ecke und macht den Genuss perfekt. Drum herum und unten drunter sorgen sattestes Schlagwerk, vielfarbige Percussion und perfekte Basslinien für Druck und Härte, Basis und Bauch, Klavier, Keyboards und Synths übernehmen die farbliche Füllung der Flächen, bis das Lager schließlich perfekt ausgestattet ist für eine beweglich-bewegende Stimme, die im Alleingang und in herrlichen Harmonie-Lagen Ohren, Hirn und vor allem Herz nachhaltig betört. Ihren Gesangs- und Geistesschwestern von Sara Evans bis Jennifer Nettles durchaus ebenbürtig spielt Carly gekonnt mit allen leuchtenden Mitteln ihres glänzenden Gesangs, zieht sämtliche Register vom sanften Schmeicheln bis zum alles überwältigenden Strahlen, und erfüllt die durchweg unwiderstehlich ohrgängigen Melodien mit Leidenschaft und Leben. Und so werden wir zwischen knackigem Country und rollendem Roots Rock, zwischen tränenziehender Piano-Ballade und absolut verführerischen Pop-Perlen, zwischen dezent düsterer Eisley-Romantik, glänzend reiner Fleetwood Mac-Macht und schneidender Stevie Nicks-Intensität, ergreifenden Solo-Momenten und zu Herzen gehenden Duetten mit Lee Brice und Michael Ray Zeuge all der Kalamitäten, die der klassische Country nun mal mit sich bringt, die Liebe hat kein Herz, halb zuhause ist noch lange nicht daheim, der Dashboard Jesus wackelt und natürlich spielt auch die Flasche wieder ihre folgenreiche Rolle (diesmal übrigens Cabernet für 20$), aber derart gekonnt und galant auf den perfekten Punkt gebracht hörte ich derlei gefühlige Geschichten selten. Lückenlose Country-Kette von 13 makellosen Ohrwurm-Perlen - gefühlvoll, glatt, großartig, göttlich. (cpa)


Pulled By Magnets - Rose Golden Doorways
LP/CD - EUR 17,75/14,75

20er. Ein kleines Wunderwerk, neuartige Musik, ebensolche Sounds. Neues Sax-Trio von Seb Rochford (Sons Of Kemet, Polar Bear-Leader, aber auch Jobs für z.B. Adele, Brian Eno, Rokia Traore). Extrem viel Hall meist, Instrumente werden ständig verfremdet/effektangereichert, ohne definierte Führungsrollen (oder Gesang). Ich zähle einfach mal auf: Jazz-Spuren in freigeistigem rhythmisch federnd/flexibel/ausdifferenziertem immens delikatem "Rock", dabei zurückhaltend, dunkel, atmosphärisch oder, in anderen Tracks, unter Spannung samt Bass-Ostinato und wirklich außergewöhnlichem freien Sax (ohne Free Jazz-mäßig auszuflippen), oder mächtig intensiv ohne wirklich laut oder gar aggressiv zu werden. Grellste effektreiche doch kontrollierte Free Form-Gitarrenfreakouts, ein bischen experimentellen Sonic Youth-Sachen verwandt (nur sparsame/punktuelle Drums; ach ja: Die Gitarren sind der Bass!). Feature-Stücke für Drums (leise, ganz kurz), Bass (düster, ruhig und leise), (multiple) Saxes (extrem Echo/Hall-geladen, sachte, fast zart z.T.). Ein freisinniger sachter suggestiver ausdrucksstarker sehr reizvoller Track, bei dem das Sax partiell wie Keyboards klingt. Wunderbar getragen, beinahe majestätisch, im Mittelteil eher Free Rock im stetigen Fluß. Gewöhnungsbedürftig zunächst, aber von erheblichem Reiz, und eigentlich nie stilistisch richtig greifbar. (dvd)


Secret Sisters - Saturn Return
LP/CD - EUR 17,95/14,95

Hier wächst zusammen, was zusammen gehört - für ihr neues Wohlklang-Wurzel-Werk haben sich die perfekt harmonierenden Schwestern Laura und Lydia Rogers in beste Hände begeben, und ihre zehn neuen eigenverfassten Songs nicht nur im Studio der Geistesverwandten Brandi Carlile aufgenommen, Brandi und ihre bewährte Hanseroth-Brüder-Dauerbegleitung haben auch gesanglich und instrumental einen großen Teil dazu beigetragen, dass das 2020er Werk nicht nur dem Rogers-Verehrer, sondern auch dem Carlile-Kenner gefallen wird. Denn während Laura und Lydia für das herrlich natürliche, immer ein wenig wie tief aus den Traditionals-Archiven ans Tageslicht gehobene Melodiewerk verantwortlich zeichnen, welches sie in göttlich gelungene Paar-Vokal-Harmonien kleiden, sorgen Brandi & die Hanseroths für eine erfreulich vielfältige Roots-Farbenpalette, wird dem schlicht-schön schimmernden Folk-Werk der Glanz des frühen Everly Brothers Rock'n'Roll zur Seite gestellt, glänzt der herzhafte Country-Rock neben der getragenen Carole King-Klavier-Ballade, betört die karg gewirkte Americana-Weise ebenso wie der vielstimmig dargereichte Gospel-Segen. Produziert und auch instrumental auf Gitarren, Bass, Klavier und Lap Steel untermalt vom versierten Carlile-Hanseroth-Trio, bereichert um wohlgesetzte Streicher-Trio-Beigaben entsteht ein von herrlichem Handwerk geschaffenes, vielgliedriges, nie zu fein gestricktes Wurzel-Werk, das die bestdenkbare Basis liefert für den traumgleich harmonierenden Gesang der Rogers-Schwestern, die sich hier - zum Glück - nicht neu erfinden, aber ihrem eigenen, einzigartigen Song-Schaffen eine neue Ebene hinzufügen. Herrliches Handwerk, von himmlischen Stimmen gesegnet. (cpa)


Status Quo - Perfect Remedy (DeLuxe Edition)
3-CD - EUR 23,95

Die Deluxe-Aufarbeitung des Quo-Kataloges wird fortgesetzt, wobei die Polydor-Serie sich langsam aber sicher der Zielgerade nähert. Perfect Remedy wurde ursprünglich 1989 als 19. Studioalbum der Band veröffentlicht und enthielt u.a. die Single-Titel Not At All und Little Dreamer. Neben dem Dutzend Songs der Original-LP bietet die 2020er Edel-Ausgabe noch zwei Zusatz-Tonträger mit Bonus-Material, darunter Single-Songs, Outtakes, Alternativ-Versionen und vor allem 16 Tracks eines Live Mitschnitts eines 1989er Konzerts in Birmingham (incl. Caroline, Roll Over Lay Down, Little Lady, In My Chair, Little Dreamer, Perfect Remedy, The Power Of Rock, In The Army Now, Roadhouse Medley, Burning Bridges).


Status Quo - Rock 'Til You Drop (DeLuxe Edition)
3-CD - EUR 23,95

Auch das 20. Studiowerk von Status Quo erhält die erheblich erweiternde Edel-Aufwertung, die den 16 Songs des Originals noch 24 Bonustracks obendrauf setzt. Auf den 2 Zusatz-CDs findet der Quo-Kenner neben Edit-Eigenheiten, Single-Spezialitäten und anderen Rock-Raritäten noch ein komplettes 1991er Konzert in der Sheffield Arena (mit u.a. Paper Plane, The Price Of Love, Mystery Medley, Rain, Rock 'Til You Drop, Down Down, Let's Work Together, Whatever You Want, Rockin' All Over The World, The Anniversary Waltz Pt. 1 und Encore Medley.


Status Quo - Thirsty Work (DeLuxe Edition)
2-CD - EUR 21,95

Aufgewertete DeLuxe-Ausgabe des 1994er Studiowerks (das 21., für die Albenzähler), erweitert um einen 15-Track-Bonus-Tonträger incl. Single-Tracks, Seltenheiten, differierende Fassungen (Acoustic, Extended, Orchestral oder auch Hooligan Versions) und vier Live-Aufnahmen aus der Stockholm Globe Arena von 1994 (Goin' Nowhere, Soft In The Head, Rude Awakening Time und Restless).


Trashcan Records Vol. 5: Cha Cha Bop - Various Artists
10" - EUR 13,-

Stag-O-Lee präsentiert mit Trashcan Records eine neue Serie, die sich obskuren und vergessenen Vinyl Schätzen aus den 50er und frühen 60er Jahren widmet. Die originalen 45er stammen aus der stattlichen Sammlung von Fedor, einem Sammler und Jäger aus Amsterdam, der sich in den letzten 25 Jahren durch tausende von Kisten mit Gebrauchtvinyl auf Flohmärkten der holländischen Metropole wühlte. Vol. 5: Cha Cha compiliert 12 Tracks mit "an all-female beatnik extravaganza: the first vinyl compilation of its kind! From the bohemian misfit girl with her goateed boyfriend to the espresso sipping art school chick reading Kerouac... ".


Trashcan Records Vol. 6: The Natives Are Restless - Various Artists
10" - EUR 13,-

The Natives Are Restless bietet 5 Tunes mit einem Dschungel-Thema auf der A-Seite und 5 luftige Exotica-Träume auf der B-Seite. Alle Tracks sind "previously uncomped" und finden erstmals ihren Weg auf Großvinyl!!!


Dave Simonett - Red Tail
LP - EUR 19,95

20er, 1. Solowerk des ex-Leaders der vorzüglichen Trampled By Turtles unter seinem Namen (das Dead Man Winter-Projekt war eigentlich auch solo). Singer-Songwriter-Musik zwischen Alt. Country (auch mal leicht angerockt), (Indie) Folk Pop und "offenem" Americana, zwischendurch Country mit mehr Bodenhaftung/Traditionsbewußtsein oder Annäherungen an 70s-Songwriter-Pop (mitsamt Folk-Pop-Tendenz, geradezu klassisch und ziemlich catchy!). Nichts Neues also. Die Art, wie er die Songs arrangiert, ist freilich bemerkenswert: Immer wieder kombiniert er akustische Gitarren mit elektrischen (vermutlich), die über weite Strecken verweht, enorm lautmalerisch wirken (ob punktuell oder ziemlich permanent), teils nach Pedal Steel (oder gar Keyboards) klingen. Das sorgt für einen speziellen, individuellen Charakter (2x ergänzt/ersetzt von Piano), paßt bestens zu seiner ganz entspannten schönen Stimme, bestimmt zu einem gewissen Teil zudem die Stimmungen der Stücke: Extrem atmosphärisch, in aller Ruhe sehr langsam und melancholisch, ausgesprochen poetisch, ein bischen romantisch, traumverloren und cinematisch, dezent wehmütig/elegisch, völlig relaxt, oder geradezu suggestiv durch die Untermalung. Neben ein paar etwas bodenständigeren Tracks, einmal überrascht gar ein verfremdetes/verzerrtes bis abgedrehtes genreuntypisches Gitarrensolo. Meist Balladen, übrigens überwiegend ohne Rhythmusgruppe, und mit vielen sehr schönen melodisch werthaltigen Songs! (dvd)


Jimi Tenor - NY, Hel, Barca
2-LP/2-CD - EUR 24,95/16,95

Nicht, dass ich alle seine kontrastreichen Schaffensphasen verstanden hätte - insgesamt halte ich den Finnen dann aber doch für ein ziemliches Genie mit größtem Unterhaltungswert. Das beweist jetzt auch diese Werkschau auf Bureau B mit insgesamt 20 Tunes, die zwischen 1994 und 2001erschienen sind und inzwischen nicht mehr allzu leicht zu bekommen sind. Letztlich ist Jimi Tenor so etwas wie die skandinavische Wiedergeburt von Sun Ra, der eben mit eher elektronischen Mitteln dem gepflegten Weltraum-Wahnsinn frönt. In den späten 90ern fusionierte er noch wie einige andere Zeitgenossen Jazz, Blaxploitation und TripHop, es folgte eine fast poppige Techno-Phase: "Take Me Baby" ist bis heute ein Floorfiller geblieben. Im Weiteren entwickelte sich Jimi Tenor aber schnell wieder weg vom schnöden Dancefloor -Taumel. Sein Sound wurde psychedelischer, drogenseliger, verbindet dabei Elemente aus Detroit-Techno, P-Funk, Afro-Beat und fast lupenreinem Curtis Mayfield-Soul ("Spell" sollte unbedingt mit "Move On Up" fusioniert werden) - das Ganze aber zunehmend beseelt vom Geiste Sun Ras. Das mündet dann gern in Moog-gesteuerte Space-Techno-Mutationen, aber auch in spirituellen Jazz mit Flöte und Orchester ("Backbone Of Night"). Wer es bislang noch nicht wusste: Tenor ist ein wirklich Großer zwischen kaum zusammenpassenden Genres: Techno und Soul, Jazz und Psychedelia, ein eigensinniger Freigeist mit vielen ganz großen Momenten, wie diese feine Compilation beweist. (Joe Whirlypop)


Jonathan Wilson - Dixie Blur
Ltd. 2-LP (+MP3)/CD - EUR 28,95/15,95

Welch ein Werk! Allein schon der Fülle wegen (14 neue Songs in mehr als 55 Minuten, das ruft ja geradezu nach der guten alten Doppel-LP-Darreichungsform!) darf man beim 2020er Wilson-Werk getrost von einem Opus Magnum sprechen, aber dieser derart lukullisch und lustvoll dargereichte Klangreichtum überzeugt nicht nur an der köstlichen Oberfläche, der Sound-Schöpfer, profilierte Produzent (Roy Harper, Lana Del Rey, Father John Misty), Roger Waters-Gitarrist, Song-Autor und inzwischen auch erheblich gereifte Sänger schöpft mit seinen neuen, durchweg grandios gelungenen Weisen aus den tiefsten Wurzeltiefen und kredenzt uns ein aus allen kunstvoll geflochtenen Fasern, in allen erdenklichen irdenen Farben strahlendes Country-Meisterstück. Als versierter Arrangeur und auch Dank der ihm zur Verfügung stehenden instrumentalen Mittel schöpft der allwissende Zeremonienmeister aus dem Vollen, überzeugt in karg-ehrlichen Besetzungen ebenso wie in herzhaft aufeinandergehäuften Klang-Gebilden, voller Lust und Leidenschaft an der Fülle aus Gitarren, Bässen, Fiddle, Tastenwerk, Querflöte, Klarinette, Mundharmonika und der nahezu omnipräsenten, durchweg prägenden Steelguitar von Russ Pahl bis in Spector-gleiche Höhen geschichtet. Mit einer solch prachtvoll agierenden, vielköpfigen Musikermannschaft im Rücken springt der Spiritus Spector mit sanfter Stimme herzhaft zwischen alle Country-Stühle, wechselt die Stilrichtung auch schon mal auf der halben Höhe des Songs, bleibt dabei aber stets im melodieseligen Fluss, und trifft immer den richtigen weichen Ton, um Herz und Hirn gleichermaßen zu rühren. Einfach meisterlich auch seine Art, mit den Country-Stilen zu spielen, dabei die gesamte Genre-Geschichte zitierend, Backporch-Bluegrass wie wiegenden Country Swing, samtweich fließenden Singer Songwriter- und Psyche-Folk, Country Rock, Pub Rock und West Coast, beschwingenden Honky Tonk und auch die ganz großegefühlstiefe Breitwand-Ballade bewunderungswürdig beherrschend und mit ehrlichem, emotionsreichem Leben füllend. Auch den Gesangspart erledigt der Vielinstrumentalist (A- & E-, Nashville- & 12-String-, Baritone- und Slide-Gitarren, Mellotron, Arp, Synth, Schlagwerk, Perkussion) mal im Alleingang, mal in vielstimmigen Harmonielagen mit Bravour, dezenter Zurückhaltung und voller Gefühl, verweist dabei sowohl stimmlich als auch häufig in den Harmoniewechseln in die balladeskeren Weiten der späten, ihm nicht unbekannten Pink Floyd-Welten und erschafft ganz nebenbei ein wahrhaft opulentes Opus von genregrenzensprengender Größe. Ein kunstvolles, vor Ideen überquellendes Country-Meisterwerk von atemberaubenden Ausmaßen. (cpa)


Young Gun Silver Fox - Canyons
LP/CD - EUR 19,95/13,95

Hach - so viel Feelgood-Sound für Erwachsene! Auch das dritte Album von Young Gun Silver Fox geht konsequent seinen Weg in Richtung Blue Eyed-Soul der 80er. Andy Platts und Shawn Lee scheren sich nicht um Trends und Moden, wobei das Modell "Softrock" in Hipster-Kreisen ja aktuell durchaus Konjunktur hat. Hier werden private Leidenschaften mit akribischer Authentizität (diese perfekte, chromblitzende Soundästhetik!) und trotzdem auch erkennbar mit ganz viel Spaß gepflegt. Das Rad der Zeit wird also wieder bis mindestens in die mittleren 80er zurückgedreht, als leicht cheesiger Hochglanzpop (vorwiegend von der Westküste) die Welt regierte. Wobei der smoothe Opener erst mal Elton John huldigt, eine durchaus neue Facette im Vintage-Schaffen von YGSF. Im Weiteren sind die Säulenheiligen dann aber wieder ganz offensichtlich die leider oft verkannten Hall & Oates. Mit eleganten Bläsern, E-Piano und slickem Funk-Bass wird dem pastellfarbenen Weißbrot-Soul der späten 70er bis mittleren 80er gehuldigt. Zentrales Stilmittel ist der betörende Falsettgesang von Pratt - ein durchaus heikler Balance-Akt, hier meisterlich bewältigt. Die ausgereiften Songs und die mondäne Produktion von Shawn Lee scheinen direkt aus der Zeitmaschine gepurzelt zu sein. Dabei geht es hier keinesfalls um ironisches Persiflieren, die beiden lieben ihren Sound ganz offensichtlich und haben auch die notwendig eingängigen Songs dazu. Im Vergleich zu den ersten beiden Alben höre ich diesmal weniger funky Doobie Brothers, dafür aber rundum gelungene Referenzen nicht nur an die Großmeister Hall & Oates, sonder sogar an einen weiteren Verfemten, nämlich Alan Parsons. Die diesmal prägnanteren Bläser wurden von Nichol Thomson (Incognito, Robbie Williams, Gregory Porter) arrangiert. Macht insgesamt ein traumhaftes Album für AOR-Veteranen auf "Too Slow To Disco"-Trip. (Joe Whirlypop)

Diverses aus dem Backatalog, zu Sonderpreisen:
Young Gun Silver Fox - AM Waves - LP/CD - 18,95/13,95
Young Gun Silver Fox - West End Coast - LP/CD - 18,95/13,95
Shawn Lee - Shawn Lee Rides Again - LP/CD - 23,95/13,95
Mamas Gun - Golden Days - LP/CD - 18,95/13,95
Mamas Gun - Routes To Riches (ltd. Edition) - LP - 23,95


DEMNÄCHST in diesem Theater:

20.03.
Carla Olson - Have Harmony, Will Travel 2
Siena Root - The Secret Of Our Time
Third Mind - Third Mind
Mapache - From Liberty Street
Rustin Man - Clockdust
Moaning - Uneasy Laughter
Handsome Family - Milk And Scissors & Odessa (2 Reissues auf Loose)
Jon Hassell -Vernal Equinox (rem.)
Brecker Brothers - Live And Unreleased
Baxter Dury - The Night Chancers
Morrissey - I Am No A Dog On A Chain
Casey Hensley - Good As Gone

27.03
Tamikrest - Tamotait
Waxahatchee - Saint Cloud
Acht Eimer Hühnerherzen - album
Pearl Jam - Gigaton
Rory Block - Prove It On Me
Monochrome Set - Little Noises 1990-1995 5-CD
The Orb - Abolition Of The Royal Family
Suzie Candell - Restless
Mia. - Limbo

03.04.
Slow Leaves - Shelf Life
Ariel Sharratt & Mathias Kom - Never Work
Dota - Kaléko
Wilma Archer - A Western Circular

10.04.
The Strokes - The New Abnormal

17.04.
Ron Sexsmith - Hermitage
Prince - The Rainbow Children
Nick Mason's Saucerful Of Secrets - Live At The Roundhouse

24.04.
Joe Volk + Naiare - Primitive Energetics
Gordon Lightfoot - Solo
Rumer - Nashville Tears

01.05.
Damien Jurado - What's New, Tomboy?
Jarv Is - Beyond The Pale
The Ladies Of Too Slow To Disco 2 - Various Artists
Dixie Chicks - Gaslighter
Lemon Twigs - Songs For The General Public
Suzanne Vega - An Evening of New York Songs and Stories
Alanis Morissette - Such Pretty Forks In The Road
Psychedelic Furs - Made Of Rain

08.05.
Choir Boy - Gathering Swans

15.05.
Scott Matthew - Adorned

22.05.
Throwing Muses - Sun Racket
Seasick Steve - Love & Peace

15.06.
Courtney Marie Andrews - Old Flowers


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

CASH SAVAGE and THE LAST DRINKS
cashsavage.com
May 08 2020 - FR, Rennes, Ubu
May 09 2020 - FR, Sizun, La Bergerie
May 14 2020 - UK, Glasgow, Broadcast
May 15 2020 - UK, Sunderland, Independent
May 19 2020 - UK, London, The Grace
May 20 2020 - BE, Sint-Niklaas, De Casino
May 21 2020 - NL, Nijmegen, Merleyn
May 22 2020 - NL, Amsterdam, London Calling Fest
May 23 2020 - DE, Wuppertal, Utopiastadt
May 25 2020 - DE, Dortmund, Tyde Studios
May 26 2020 - DE, Berlin, Quasimodo
May 27 2020 - DE, Hamburg, Molotow Sky Bar

SCOTT MATTHEW
scottmatthewthemusic
23.09.2020 DE - Berlin - Lido Berlin
24.09.2020 DE - Leipzig - UT Connewitz
25.09.2020 DE - Köln - Stadtgarten
26.09.2020 DE - Frankfurt - Nachtleben Frankfurt
27.09.2020 DE - Ulm - Roxy
28.09.2020 DE - München - Ampere
29.09.2020 AT - Salzburg - ARGEkultur Salzburg
01.10.2020 AT - Wien - Porgy & Bess
02.10.2020 AT - Linz - Posthof - Zeitkultur am Hafen

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
15.04. - 19.04.2020 Dresden, Polimagie Festival
16.07. - 18.07.2020 Cuxhaven, Deichbrand Festival
30.07. - 02.08.2020 Diepholz, Appletree Garden Festival
20.08.2020 Düsseldorf, Vier Linden Open-Air
05.08. - 09.08.2020 Open Flair Festival 2020 (Eschwege, Germany)


Alle guten Wünsche für Euch & die Euren!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. März 2020

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