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LABEL/5232: Glitterhouse Mail-Order-Mail 29.05.20 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (29.05.2020)


OBS 24 Livestream:
Ein Festival in Quarantäne

Wir haben zum Pfingstwochenende etwas Besonderes für euch geplant. An den ursprünglich vorgesehenen Festivaltagen werden Streams vom Festivalgelände zu sehen sein. Am Freitag, 29., Samstag, 30. und Sonntag, 31. Mai, jeweils ab 21:00 Uhr wird auf der Streaming-Plattform www.dringeblieben.de und auf der Orange Blossom Special Facebook-Seite "Duck the Virus! Teil 1-3" gezeigt.

https://dringeblieben.de/orange-blossom-special-festival/videos

Der Untertitel "Ein Festival in Quarantäne" klingt traurig, wir versprechen jedoch einen unterhaltsamen Kessel Buntes aus dem OBS- Kosmos: Bilder vom furchtbar leeren Festivalgelände, launige Moderationen, irrwitzige Spielszenen, der relativ legendäre und stets recht schlechte Dreitageswitz, Gesundheitstipps, absurde Schnapsideen, Video-Schalten zu Musikern, die eigentlich hätten auftreten sollen, die Vorstellung der OBS-Rettungs-Crowdfunding- Belohnungen, eine Call-In Show, Einblicke in das Rahmenprogramm und die heiligen Hallen des OBS-Backstage, eine ausgeklügelte Licht- Installation sowie die Ankündigungen der bereits für das OBS 2021 feststehenden Künstler*innen. Außerdem natürlich ganz viel Musik, z.B. noch nie gesehene Aufnahmen vom vergangenen OBS und Live-Streams von bereits für das OBS 24 gebuchten Bands.

Das alles ist verbunden mit der Möglichkeit, parallel Unterstützer- Tickets zu erwerben - natürlich in Form von verschiedenen Luftgitarren. Die Ausschüttung der eingenommenen Gelder erfolgt fair: alle Einnahmen werden anteilig auf alle Musiker, alle Beteiligten sowie an das OBS verteilt.

Euch erwartet eine hoffentlich unterhaltsame Aneinanderreihung von teils irrwitzigen Schnapsideen und fantastischer Musik. Wir freuen uns, euch am Bildschirm begrüßen zu dürfen. Wir zählen auf euch! Danke und lasst uns alle gemeinsam hoffen, dass das OBS ab 2021 wieder stattfinden können wird. Duck The Virus!

Um durch die Ankündigung des "Live"-Streams eventuell entstehende Begehrlichkeiten schon im Vorfeld zu kontern, weisen wir deutlich darauf hin, dass es vor Ort am Festivalgelände in Beverungen am Pfingstwochenende nichts zu sehen gibt. Hier passiert während des Streams vor Ort nichts, was euch dazu bringen sollte, zum Festivalgelände zu kommen. Gar nichts. Die Außenaufnahmen sind bereits vorproduziert, Bleibt daheim, schaut den Stream, haltet den Musiker*innen und uns die Treue und freut euch, dass ihr lebt."


Frisch im Glitterhaus:

Heads. - Push
LP/Ltd. col. LP/CD - EUR 17,75/18,75/15,75

PUSH ist der Nachfolger des von Fans wie Presse gefeierten Albums Collider: "So oft die Platte einen ärgert, so häufig legt man sie jedoch wieder auf. Sie ist die dunkle, seltsame, unnahbare Musikentsprechung zu Kafkas anstrengendstem Romanfragment »Das Schloß«" schrieb das Intro Magazin und traf damit genau ins Schwarze.

Das Trio aus Berlin und Melbourne präsentiert auf PUSH eine faszinierend eigene Mischung aus Noise-Rock, Post-Punk und Alternative Rock, über dessen Weite sich die Stimme von Sänger Ed Fraser erhebt. Die Geduld fordernde, lärmige Schwere vorangegangener Werke reift hier zu einer vielschichtigeren Komposition experimenteller und wilder Klänge heran. Radikal - aber doch eingängig. Der Radius hat sich erweitert. So tun sich neue musikalische Motive auf, cineastisch und von ungemeiner Dynamik. Das klopft laut an die Tür von 90er Noise-Rock Heroen wie The Jesus Lizard oder TAR, hat die experimentelle Urgewalt von Lysistrata, die fast schon brüskierende Kühle von Protomartyr und die stoische Kraft neueren Post-Punk Datums.

Produziert wurde das Album in Berlin von Christoph Bartelt, seines Zeichens Kadavar Schlagzeuger. Mix und Mastering übernahm Magnus Lindberg (Refused, Cult Of Luna). Als Gastmusiker treten Swans Lap Steel Gitarrist Kristof Hahn, Matthias Feit von Radare und Markus E. Lipka von Eisenvater in Erscheinung.


Die Ente zum Kaffee:

OBS - Mug The Virus
Tasse - EUR 12,-

OBS-Retten und Tee trinken. Oder Kaffee. Oder Kakao. Oder Grog. Nie war der Genuss von Heißgetränken so stilvoll wie mit dieser hochwertigen Soli-Keramiktasse. Mit C-förmigem Henkel, weiß-glänzend mit original Orca-Beschichtung, vorne und hinten bedruckt mit dem farbigem "duck the virus - love Orange Blossom Special"-Logo. Spülmaschinengeeignet, Höhe 95 mm, ¥ 82 mm, Fassungsvermögen ca. 330 ml.


Der Mailorder-Katalog im Netz

Eine Woche lang wird Euch der Mai-Katalog im Netz noch begleiten, dann - endlich - gehts mit der Juni-Ausgabe an gewohntem Ort weiter.


Auserwählte Pretiosen zum verdienten Wochenende:

Ariel Sharratt & Mathias Kom - Never Work
LP/CD - EUR 15,95/13,95

Was hier so unaufgeregt und auf den ersten Blick schlichtschön handgemacht daherkommt, ist das grandiose Glanzwerk des kongenialen zweiköpfigen Burning Hell-Konzentrats, das sich mit seinem Duett- Zweitwerk anschickt, die klassische New York-Folk-Schule mit dem federleichten Independent-Pop der 80er Jahre, Heim-Hymnen mit edler Holzbläser-Eleganz, geradlinige Garage-Folk-Kante mit feinsinnigem Humor und intelligentem Charme zu vereinen. Zum Teil mit reinen Akustik-Darbietungen von Gitarre und Stimme aufs äußerst Nötige reduziert, mal in kunstvoll filigraner Folk-Ensemble-Besetzung, mal um sympathisch-nostalgische Casio-Elektronik erweitert, mal schillernd-farbenfroh verspielt, dabei aber nie Gefahr laufend, zu konventionell zu klingen, leben diese zehn Paradebeispiele einer zeitlosgelösten, rauh-zarten Singer-Songwriterkunst ganz von den sich beherzt bereichernden Stimmen der beiden sympathischen Protagonisten, naturnah eingängigen Melodien und nicht zuletzt von wohlgesetzten Texten, die in köstlicher Unaufdringlichkeit Hirn und Herz gleichermaßen erfreuen, und nahezu durchgängig das Lächeln der beiden Akteure durch die Zeilen schimmern lassen Zwischen samt-sanften Klarinettenspiel und klaren Klavierakkorden, schlichten Akustik- Akkorden und kunstvoll dargereichten Tex Mex-Gitarreneskapaden, E Piano- und Einfach-Elektronik-Gastspielen, schummriger Orgel und naiv- natürlichen Ukulele-Unbeschwertheiten entsteht ein sich erst beim Zweit- und Dritt-Hören voll entfaltendes Fein-Folk-Kaleidoskop, das bei aller Spiel- und Sangesfertigkeit stets den Charme der herrlichen Handarbeit verströmt, gleichermaßen die Verwandtschaften zu Mimi & Richard und Farina und den Moldy Peaches spüren lässt, mitunter klingt, als habe man Zooey Dechanel John Grant als "Him" zur Seite gestellt, sogar Calexico- und Los Lobos-Vergleiche verdient und vom ersten Satz über den Aufruf zur Alexa-Revolution bis hin zu den launigen Worten zum Ausklang nicht nur köstlich unterhält, sondern auch als reifes Liedwerk lange nachhallt. Ein zunächst karg scheinendes, dafür umso länger und reicher wirkendes Folk-Kunststück. (cpa)


Masaki Batoh - Smile Jesus Loves You
CD - EUR 14,95

20er und 5. komplett analog produzierte Solo-LP des Masterminds der japanischen Kultband Ghost, Gäste kommen u.a. ebenfalls aus dem Dunstkreis von denen. Es wird mehrsprachig gesungen. Folk- beeinflußter Stoff, aber grundsätzlich nie pur/immer erweitert, vermischt bis verfremdet, überwiegend (vielfältig) akustisch gehalten, diverse Saiten von Gitarre (inkl. 12-saitiger), Banjo (gerne), Lap Steel, Slide bis exotisch, unter Einschluß von mehrfach E-Gitarre und Piano, gelegentlich Mellotron, Flöte, Akkordeon, kurz auch Sax, Harmonica, Shanai (Blasinstr.). Zarte oder zerschossene Saiten-Meditationen mit z.T. Ethno/Medieval-Touch, ein Hippie- Psychedelic-Mountain-Folk-Mix von erstaunlicher Klangfarbenvielfalt und faszinierender Sogwirkung (friedlich, abgehoben und bodenständig zugleich), ein World Music-Amalgam von den USA bis Fernost und mehr (polyrhythmisch verflochten), behutsam-freigeistiger Strange Folk in freiem Fluß, wie auch eine originelle von delikaten (E-) Gitarren- Effekten durchwirkte Psyche-Folk-Pretiose, hypnotischer Slow Motion- Folk von fremdartiger Poesie und Schönheit; das mit 13 Min. längste unter vielen längeren Stücken kombiniert unvermittelt Strange Folk mit uralten Sakralmusik-Elementen, plötzlichem Störfeuer, seltsamem "Indie Pop", Free Jazz, Folk-Klassik. Und ein Cover von Hendrix' Are You Experienced unterlegt Experimental-Psyche Rock dezent bluesig samt jazziger Untertöne (reizvoll abgefahren, wie das ganze Werk!). (dvd)


Black Ark Players - Black Ark In Dub
LP/2-CD - EUR 14,95/13,95

Digitaler Doppelpack mit je einer jamaikanischen Spät-70er-Rarität pro Silberling. "Black Ark In Dub" und der Nachfolger "Black Ark Vol.2" wurden 1980 und 1981 veröffentlicht und kommen jetzt frisch remastert und mit ausführlichen neuen Linernotes von David Katz im 12- seitigen Booklet. Wir hören klassischen Black Ark-Dub-Sound aus der Hexenküche von Lee Scratch Perry, eingespielt von den Upsetters. Entstanden sind die beiden Alben in Kollaboration mit seiner damaligen Muse Pauline "Aisha" Morrison, kurz bevor das legendäre Studio dann (wahrscheinlich) vom Chef selbst niedergebrannt wurde. Perry soll zu jener Zeit ja ein recht exzentrisches Verhalten an den Tag gelegt haben, diese beiden Alben zeigen ihn aber kreativ voll auf der Höhe. Wir hören klassischen Lee Perry-Dub und bewährte Riddims; "Black Ark Players" ist ein klassisches Dub-Album, während "Black Ark In Dub" entgegen des Titels deutlich mehr Vocals (Junior Byles, Carole Cole, The Inamans, Lacksley Castell, Bunny Rugs) zu bieten hat. Inklusive leicht trashiger Cover-Versionen von "How Deep Is Your Love" (Bee Gees) und "I Am, I Said" von Neil Diamond. (Joe Whirlypop)

Die 2020er Vinyl-Version bietet das remasterte Black Ark In Dub- Album.


Dr. Israel - In Dub
CD - EUR 9,95

Stelle gerade fest, dass Dub zum Morgenkaffee perfekt funktioniert. Groovt deep und mellow, angenehm unaufgeregt und in der Wirkung tiefenentspannt - auch für Nichtraucher. Douglas Bennett aka Dr. Israel kommt aus Brooklyn und produziert milde modernisierten Dub- Reggae. Also nicht so knarzig-analog und weirdomäßig wie seine Erfinder in den 70ern (Tubby & Perry), eher Richtung späte 80er und frühe 90er, mit digitaler Bassline und wenigen dezenten Electronics (z.B. auch mal Autotune). Wie seinerzeit bei den Briten Alpha & Omega gelingt auch Dr. Israel ein ausgesprochen warmer Roots-Sound: die Bassline sorgt für tiefergelegten Groove, darüber wechseln sich verschiedene Vokalisten ab, trifft ein verhalltes Piano auf klassische Melodica-Lines im Augustus Pablo-Style. Wahlweise auch mit Gospel-Vibe, TripHop-Beats, Hippie-Flöte oder Last Poets-Sprechgesang - traditionsbewusst, aber nicht puristisch. Insgesamt ein hypnotischer Trip mit spirituellem Flow ins zeitvergessene Dub-Universum.. (Joe Whirlypop)


El Michels Affair - Adult Themes
LP/Ltd. col. LP/CD - EUR 17,95/18,95/12,95

Vierter Longplayer der Soul-Freunde des Wu-Tang Clan - diesmal aber etwas Neues wagend - "Cinematic Soul" ist hier das Zauberwort. Die Daptone- und Big Crown-Allstars um Saxplayer Leon Michels, mit diversen Mitgliedern von Sharon Jones & The Dap Kings, Budos Band und Antibalas spielen hier oldschoolige (Fake-) Filmmusik wie man sie aus den späten 60ern und frühen 70ern kennt. Stilistisch zwischen Blaxploitation und Porno-Soundtrack - durchaus nicht unähnlich zu dem was der Italo-Däne Alex Puddu ("The Golden Age Of Danish Pornogrophy") schon seit Längerem produziert. El Michels Affair bedienen sich aber auch beherzt bei klassischen Italo-Scores von Maestro Ennio Morricone. Ohne Vocals, höchstens mal mit lasziv gehauchtem, tonlosem Mädchengesang. Teils pointiert orchestriert (Blech und Streicher), dominiert oft eine elegante Flöte, Gitarre und Orgel verbleiben ornamental im Hintergrund. So entstehen tatsächlich cineastische Klangwelten von dichter Atmosphäre. Die Produktion ist ausgesprochen detailverliebt und mit erkennbarer Leidenschaft inszeniert, im Ergebnis grooven manche Tracks dann aber doch ein wenig belanglos und fast immer laidback vor sich hin. Insgesamt also eher ein Album für Soundtrack-Spezialisten als für Soul/HipHop-Fans. (Joe Whirlypop)


Luke Elliot - The Big Wind
LP/CD - EUR 19,95/16,95

20er. Nach EP und vielgelobter Debut-LP das 2. Album des Singer- Songwriters aus New Jersey. Hoher Balladenanteil. Mit Vorliebe im (manchmal leicht wehmütigen) reduzierten (gern Piano-betonten) bis großformatigen (mit Streichern und/oder Bläsern resp. Bass- Klarinette, zudem oft Orgel, teils Chöre, mal etwas Vibrafon) Songwriter-Pop-Modus, teilweise stetig/organisch langsam intensiviert/verdichtet (in jeder Beziehung), mit dramatischen Akzenten, bzw. in Stufen anschwellend mit Ruhephasen. Andere Stücke bleiben ruhig, entspannt. Gelegentlich klassisch 70s-angelehnt, oder etwas folkiger (z.B. irisch beeinflußt, 1x eine kleine Prise Americana-Feeling), manches ist einfach emotional packend (mit viel Tiefe z.B. der tolle Opener). Eine gefühlsstarke fast reine Piano- Ballade geht unter die Haut, 1,2 Tracks entzücken in ihrer ganz zartfühlenden Art. Von all den gehörten hochgegriffenen Vergleichen (Dylan, Waits, Cohen z.B.) kann ich allenfalls (partiell) aktuelleren balladesken Nick Cave heraushören (ein bischen), manchmal erinnert's mich an bestimmte Richard Hawley-Sachen, 1x deutlich an die Tindersticks. Und wem die Musik skandinavisch vorkommt: Ja, da lebt er inzwischen tatsächlich, es gibt schon mal Parallelen zu einschlägig bekannten Songwritern von dort. Sivert Höyem (Madrugada) gastiert übrigens. (dvd)


Holy Hive - Float Back To You
LP/CD - EUR 18,95/13,95

Debütalbum einer Band aus Brooklyn, vorab - nicht unzutreffend - als Folk-Soul deklariert. Im Hintergrund verspürt man einen entspannten Dapkings-Vibe, der Sound wird bestimmt vom Falsettgesang von Paul Spring. An den Drums sitzt gar das New Yorker Soul-Urgestein Homer Steinweiss (Sharon Jones, Amy Winehouse, Bruno Mars, Charles Bradley), der im eigenen Studio auch produziert hat. Mein erster Eindruck: Shuggie Otis trifft auf Bobby Oroza. Und deutlich mehr Soul als Folk - trotz akustischer Gitarre. Die schlanke Instrumentierung klingt nach Daptone, aber mit weniger Gebläse - dafür aber teils mit Flöte. Die Songs verbleiben fast ausschließlich im unteren Midtempo, der Vibe ist tiefenentspannt. Einflussreich war wohl eine gemeinsame Tor mit Soul-Hero Lee Fields, das kann man hören. Als musikalische Gäste treten u.a. die Harfenistin Mary Lattimore, Leon Michels (El Michels Affair) an Saxofon und Keyboard, Shannon Wise (The Shacks) als Backgroundsängerin und Dave Guy (The Roots) an der Trompete auf. Gecovert werden "Be Thou By My Side" (Honeybus) und das irische Folk-Traditional "Red Is The Rose". (Joe Whirlypop)


Keep On Chooglin' - Vol. 24/Crazy Mama
CD - EUR 7,95

Pause wollte ich eigentlich machen. Aber da ich, wenn ich Musik höre, vorzugsweise KOC-kompatibles Zeug höre, habe ich ruckzuck eine Liste zusammen. Dann wird gecheckt, verworfen und der richtige Flow gefunden usw. Und eswird stramm weitergehen, weil ich ein paar Leute gefunden habe, die mitmischen. Der erste Entwurf von #25 steht schon und hört sich verdammt gut an. Also Ohren auf.

Den Opener Oldtimer von Tapestry, der auch gut hätte auch einem der frühen Neil Young Alben seien können, hatte ich schon lange auf der Liste, aber da die letzten Volumen recht Southern Rock-lastig waren, ist er immer wieder rausgeflogen. Nach Tapestry folgt Tragic von JJ Grey & Mofro und der Band-Song Tears Of Rage in der Gene Clark Version. Louie & The Lovers packen ein geniales CCR-Riff aus, bevor es in die Sümpfe geht. Ganze 7 Minuten erzählt Alex Harvey (US, nicht UK) über Hoodoo und Frau Fanny De Berry (schon mal von Kenny Rogers auf KOC gewesen), einfach großartig. Dann ein Neil Cover von Joey Gregorash und Outlaw Man von den Eagles (vorher schon mal in anderer Version auf KOC), The Band vergreift sich an JJ Cale, Peter Rowan rockt mittelschnell und Casey Kelly zieht das Tempo leicht an und eröffnet eine Phase, die ich mal Roots-Rock mit Funky-Soul Touch nennen würde. Swamp Dogg, Lonnie Mack, Mama's Pride, The Commonheart und mit The Sign Of The Lion eine fast discoide B-Seite von Tony Joe White. Natürlich kam ich nicht umhin, das Werk mit fünf Southern Rockern abzuschließen: Rainbenders, Beau Weevils (Charlie Daniels Projekt, keine Fiddle, viel Slide), Morrison Brothers Band, ZZ Top und die Cathouse Prophets.

Eine etwas andere Herangehensweise dieses Mal, bin aber mehr als zufrieden, soll ja auch nicht langweilig werden.


Jackie Lynn - Jaqueline
LP/CD - EUR 23,95/14,95

20er, die 2. LP von Singer-Songwriterin Haley Fohr aus Chicago unter diesem Namen, sonst agiert sie (großartig!) als Circuit Des Yeux (hier auch schon mehrmals gefeiert, aber gänzlich anders ausgerichtet). Fast jedes Stück klingt anders, vielen ist eine dezente bis massive elektronische Ausrichtung gemein - nicht gerade meinen Hörgewohnheiten entsprechend, doch diesmal mag ich es. Gesanglich variabel gestaltet mit ein paar ziemlich faszinierenden Momenten, die kompletten Bitchin Bajas begleiten. Wir hören ausnahmsweise gänzlich gitarrenbetonten Früh-70er Glam-Pop mit Sparks- Note, zeitgenössischen elegischen Dream Pop, wunderschöne im Raum schwebende Klangkulissen mit dezenten Pop-Verweisen, Yellow Magic Orchestra-Pop-in-Groove (eine Spur funky), bunten "Electro-Proto- Techno-Disco-Pop", catchy behutsam süffigen Drama-Pop (ein Hauch Weyes Blood), Electro-Kraut und Synth Pop go Trance-Techno (hypnotisch, kurzzeitig ein bischen spacy), teilakustischen partiell repetitiven Contemporary Electro-Folk in Space, einen Mix aus getragenen beinahe sakralen Klängen und (späterer) 70s-Kraut- Elektronik. Das alles ausgesprochen interessant, attraktiv und effektvoll gestaltet! (dvd)


Mark Lanegan - Straight Songs Of Sorrow
2-LP/CD - EUR 26,95/15,95

Von seiner mal melancholischen, mal morbiden Faszination hat der Sänger mit der einzigartig schartigen Stimme seit Screaming Trees- Zeiten nichts verloren, auch wenn sein musikalischer Weg ein mitunter sehr bewegter war. In den letzten Jahren von wahrer Veröffentlichungswut getrieben, stürzte sich Lanegan mitunter auch in Klang- und Stil-Experimente, auf deren Spuren nicht alle langjährigen Verehrer nahtlos folgen konnten, dennoch war es stets der gnadenlos unter die Haut reibende Gesang, der als blutroter Faden auch auf den ersten Blick seltsam scheinende Seitenwege begeh- und bewunderbar machte. Mit der imaginationssteigernden Erinnerungskraft seiner zeitgleich mit dem 2020er Song-Werk erscheinenden Memoiren im Rücken, wächst der vielschichtig faszinierende Sänger und Songwriter über sich hinaus und erschafft eine 15 Weisen-Wucht, die in ihrer Tiefe eine wahrlich bewegtes Leben spiegeln, während der stilistische Reichtum dieser Kollektion auch musikalisch vom jahrzehntelangen Kreativ-Weg kündet, von stetem Suchen und Finden begleit und getragen. In den 15 neuen Originalen findet man nicht nur Episoden aus all seinen Lebensphasen, sondern auch sämtliche Stil-Gesichter des wandelbaren Geistes, wobei aber der klassische Lanegan vorherrscht, dessen Sandpapier-Stimme zwischen Desert, Doom und Drone die Untiefen des Lebens auslotet. Gemeinsam mit musikalischen Studio- und Wegbegleitern wie Greg Dulli, Waren Ellis, John Paul Jones und Ed Harcourt wird ein dunkel faszinierendes Song- und Klangwerk zwischen nackten Akustik-Akkorden und brachialen E-Gitarren-Ausbrüchen, zwischen hypnotisierenden Wüsten-Passagen und elektrisierenden Klangteppichen, kunstreicher Handarbeit und phantasievoller Programmierung erschaffen, ganz und gar dazu angetan, das vokale Wirken des exzentrischen Eigenbrötlers in allen seinen Schattierungen ins rechte Düster-Licht zu rücken. 15 Facetten eines in Wut gereiften Genies, manch neuer Lanegan-Klassiker dabei. (cpa)


Scott Matthew - Adorned
LP/CD - EUR 17,75/15,75

Gestattet mir das etwas abgegriffen gewohnte, hier aber schlicht treffende Bild: Mit der samtweichen Stimme und den zutiefst seelenrührenden Songs des Scott Matthew ist es wie mit edelstem Wein: Sie gewinnen und gedeihen, wachsen und reifen mit der Zeit - auch wenn ich mir vor zwölf Jahren, bei der ersten betörenden Berührung mit dem schlicht mit eigenem Namen benannten Solo-Album, kaum eine Steigerung der wohltuend wehmütigen Wirkung dieser einzigartig herzwärmenden Weisen hätte vorstellen können. Wir, die wir die Ehre haben, den Barden mit der so gern mit wahrhaft großen Namen verglichenen Stimme zur eigenen, unvergleichlichen Reife begleiten zu dürfen, spürten die Lieder über die Jahre an Größe und Bedeutung gewinnen, während wir Scott selbst auch als inspirierten Interpreten auf den Leib gewählten Fremdguts kennen- und schätzen lernten. Kaum etwas lag da näher, als den Interpreten Scott sich des Autoren Matthew annehmen zu lassen, um die wehen, verwehten Weisen aus zwei Jahrzehnten des Schreibens, Singens und Wirkens mit aufrichtiger Liebe, gewachsenem Gefühl, reicher Erfahrung und hoher Kunstfertigkeit für sich und uns neu zu entdecken, dabei manch verborgenen Schatz wieder ans Tageslicht zu fördern und sogar in ihrer geschliffenen Schönheit perfekt geglaubte Edelsteine zu verblüffend frischer, überraschend anderer, gleichzeitig berückend blendender Strahlkraft aufzuarbeiten. Wenn samt-sentimentale Lieblinge magischer Melancholie plötzlich mit feinperliger Elektronik und unwiderstehlichem Groove in die streiflichternd schillernde Dunkelheit einer durchtanzten Club-Nacht locken, so wird schon bald aus der anfänglichen Scheu des langjährigen Verehrers ein durch nichts getrübtes Gefallen, weiß Scott die zehn so bekannt geglaubten Weisen doch in eine trotz mitunter zurückhaltender Besetzung ungemein variabel-vielfältige Melange aus akustischem Folk und pulsierenden Keyboard-Klangfarben, aus prächtigem Pathos und schlicht-schöner Eleganz, aus Tanzeinladung und Trip Hop, Piano und Pop, Gospel und Groove zu tauchen, in denen sowohl seine seelenwarme Stimme, als auch die kostbare Köstlichkeit seiner Melodien in solitärem Glanz und mehrlagigen Harmonien voll und ganz zur Geltung kommen. Zur bleibend belebenden Wirkung der ebenso beherzten wie beseelten Bearbeitungen trägt, neben ausgewählten Mitmusikern und SängerInnen vor allem auch die kreative Partnerschaft mit dem dänisch-deutschen Produzenten und Vielinstrumentalisten Jens Gad bei, dessen flirrend-phantasievolle Musikalität diese zehn innig ans Herz gewachsenen Wegbegleiter in neuen vielfarbigen Gewändern leuchten lässt. (cpa)


Nimm 3, zahl 2

Zur Feier des am 15. Mai erscheinenden Adorned-Albums haben wir nicht nur vorübergehend einige bewährte Scott-Klassiker im Preis gesenkt, dem Mehrfachkäufer bietet sich auch noch ein ganz spezielles Angebot: Drei zum Preis von Zweien. Oder für den Zahlenfreund: Nimm 3, zahl 2. Dabei gilt: Wählt man 3 Tonträger einer Preisgruppe (z.B. sagenwirmal 7,75), so zahlt man am Ende nur den Preis von zweien (also ca. ugf. 15,50", statt 23,25"). Oder ist man mutig, und wählt Alben aus verschiedenen Gruppen, so gibt es die im geringsten Preissegment quasi gratis obendrauf (für den, der in Beispielen denkt: 2 LPs für 17,75 plus 1 LP für 11,75 schlagen im Aktionszusammenhang nicht mit 47,25, sondern mit nur 35,50 zu Buche. Großartig? Will ich wohl meinen). Für drei Tonträger aus drei verschiedenen Preisgruppen gilt nämliches (die preiswerteste wird geschenkt): Elva Snow-CD + Scott Matthew-LP + Unlearned-CD kosten unter dem Strich nur noch 27,50 Euro (statt 35,25"). Und jetzt schnell noch eine Aufgabe zum Üben: 2 Adorned-CDs + 1 Adorned-LP ergeben: a) 49,25 b) 33,50 c) 150 Mijonen.

Und hier der Fundus, aus dem Ihr schöpfen dürft:
Elva Snow - Elva Snow - CD 7,75
Scott Matthew - Scott Matthew LP - (+CD)/CD 11,75/7,75
Scott Matthew - There's An Ocean ... - LP/CD 11,75/7,75
Scott Matthew - Gallantry's Favorite Son - LP/CD 11,75/7,75
Scott Matthew - To Love Is To Live, To Receive Is To Give - CD 7,75
Scott Matthew - Ode To Others - LP (+CD)/CD 17,75/15,75
Scott Matthew - Unlearned LP - (+CD)/CD 17,75/15,75
Scott Matthew - Adorned - LP/CD 17,75/15,75


Melenas - Dias Raros
LP/CD - EUR 16,95/13,95

Zweites Album der entdeckenswerten spanischen Girl-Band. Es beginnt wie Stereolab zu besten Zeiten, allerdings nicht so verkopft, sondern straight und gradlinig: mit stoisch treibendem Beat, Orgel und spacigem Geflirre, dazu mehrstimmiger (wahrscheinlich eher gedoppelter) Mädchengesang in 60er-Garagen-Ästhetik, The Free Design trifft Velvet Underground, ganz famos. Auch im Weiteren kann man sich an dieser treibenden Dynamik erfreuen, mit einfachen Mitteln in Szene gesetzt, der Gesang eben nahe an den sixtiesseligen Stereolab. Mit jangelnder Gitarre und Farfisa-Orgel wird ein flächiger, immer leicht verhallter, tendenziell auch leicht krautiger Soundteppich gewoben. Die Songs sind von einfacher Struktur, melodisch und poppig, teils auch ein wenig melancholisch. Der Reiz liegt auch in der spanischen Sprache, die das Album der Band aus Pamplona zu einem Kleinod für Girl-Pop-Afficionados macht. (Joe Whirlypop)


Mountain Witch - Extinct Cults
LP/CD - EUR 15,95/13,95

Drittes Album von einer meiner liebsten Retro-Heavybands: Die Hamburger Jungs machen auch diesmal alles richtig. Man sieht es schon am Cover-Artwork, der Sound geht statt ganz frühen 70ern diesmal in Richtung Mitte der Dekade, wie das Promo-Info korrekt beschreibt. Ganz im Stil von offensichtlichen Vorbildern wie Black Sabbath, die sich seinerzeit auch schon ein gutes Stück vom doomig-stumpfen Bluesrock-Geriffe weiterentwickelt hatten. Auch bei Mountain Witch werden die Songstrukturen etwas komplexer, von verkopftem Progrock halten sie sich aber konsequent fern. Stattdessen gibt es fetten, satten Hardrock alter Schule, ohne Schnörkel und überflüssigen Schnickschnack. Wobei die Keyboards beim zweiten Song sogar richtig gut passen. Besonders gelungen finde ich den betont unaufdringlichen Gesang, ganz ohne Gegrowle oder hysterischen Heldentenor. Die Riffs sind fuzzig und heavy, die Tempi aber nicht nur schleppend, sondern durchaus auch mal mittelschnell. Kommt natürlich im Vintage-Sounddesign, analog und erdig eingespielt. Fühle mich angenehm an Bands wie Saint Vitus, Demon, Budgie oder Cathedral erinnert. (Joe Whirlypop)


OBS 24 - Buttons: Das Set.
Buttons - EUR 6,-

Alle Neune: Sämtliche 9 Button-Motive zum OBS 24 im preisgünstigen Sammel-Pack.

Auch zu finden in unserer wunderbaren Retteraktion.


Gary Olson - Gary Olson
LP/CD - EUR 17,95/14,95

Gary wer? Sänger und Songwriter der Band The Ladybug Transistor? Hatte ich jetzt nicht gleich präsent, das Solodebüt von Herrn Olson (beim verlässlichen Tapete-Label) packt mich aber von Anfang an. Der leicht barocke Songwriter-Janglepop erinnert mich nämlich aufs Schönste an den guten Pete Astor und seine wunderbaren Weather Prophets. Das liegt zum einen an der betörend alterslosen Stimme, zum anderen an der Reife der Songs. Diese werden anders als bei Astor nicht nur (aber auch) mit perlenden Creation-Gitarren inszeniert, sondern auf subtile Weise kammermusikalisch bis milde sinfonisch arrangiert. Also mit sanften Bläsern (die edle Trompete spielt Olson selbst) und dezenten Streichern, von nichts zu viel. Das in Brooklyn und Norwegen aufgenommene Album lebt von einer upliftenen Frische im Stil der frühen 80er (siehe auch Bands wie Jazz Butcher, Go-Betweens...). Die Streicher-Arrangements stammen von Joe McGinty (Psychedelic Furs, Ryan Adams). Das Album ist insgesamt ein flockiger Traum in Vintage-80er-Indiepop. (Joe Whirlypop)


Östro 430 - Keine Krise kann mich schocken
(Die kompletten Studioaufnahmen 1981-1983)
2-LP/CD - EUR 23,95/14,95

Visionärer Titel für diese komplette Werkschau der legendären Punk- Frauen aus Düsseldorf. Tapete Records packt sämtliche 24 überlieferte Aufnahmen aus den frühen 80ern auf einer CD und zwei Vinylen zusammen. Martina Weith, Bettina Flörchinger, Marita Welling und Monika Kellermann fanden sich Ende 1979 als Östro 430 zusammen, landeten schnell im Vorprogramm der Mit-Düsseldorfer Underground- Helden Fehlfarben und nahmen je eine EP, Single und 1983 schließlich das einzige Album "Weiber wie wir" für Schallmauer Records auf - 1984 löste man sich auf. Das Besondere am Sound: man hatte keine Gitarre, dafür aber einen dominanten Bass und präsente Keyboards, teilweise auch ein etwas aufdringliches Sax. Vielleicht kann man es schon an dieser Instrumentierung erkennen: Östro 430 operierten in der Grauzone zwischen Punk und NDW. Machomäßige Härte ging ihnen weitgehend ab, stattdessen pflegte man einen (aus heutiger Sicht) poppigen New Wave-Sound ganz ohne derbe Gitarrenriffs. Der Gesang erinnert an Ideal, auch sonst gibt es gewisse Parallelen. Ihren Musikstil charakterisierte die Band selbst als "einfach, aber grob" (Wiki). Ich höre recht bodenständige, technisch sauber gespielte Popnummern mit waviger Zickigkeit ganz und gar zeittypisch. Die Texte sind alltagnah (pro Sex, contra Spießigkeit) bis ironisch ("Weiber wie wir, Randale und Bier!"). Eher uncool ist das "In The Mood"- Cover, auch kleine Rock'n'Roll-Referenzen funktionieren nicht so gut. Ansonsten klingen die Songs aber frisch und unverbraucht, dank des smoothen E-Pianos fühlt sich manches wie ein früher Gegenentwurf zu den Hamburger Sternen an. Die NDW-Nähe macht Spaß, wann sonst hätte man schon eine Hymne an die TV-Serie "Dallas" so authentisch präsentieren können? Übrigens treten die beiden Gründerinnen Martina Weith und Bettina Flörchinger heute wieder gemeinsam auf. (Joe Whirlypop)


Maya Rae - Can You See Me?
CD - EUR 14,95

20er, kanadische Singer-Songwriterin, produziert und arrangiert vom wunderbaren Saiten-As Steve Dawson, der durchgehend für die Akustik-, E- und gelegentlich 12-string-Gitarren bzw. Pedal Steel verantwortlich ist - ob rein begleitend oder kurz solierend, selten auffällig, aber glänzend gespielt (hinzu kommen Orgel oder mal E- Piano/Keyboards, ab und zu Geige und/oder Cello, 2x Vibrafon von Charlie McCoy, 1x gar Trompete; u.a. ist der von z.B. Sarah Jarosz, Laura Veirs oder Tim O'Brien bekannte Kai Welch dabei). (Songwriter-) Pop bzw. Folk-Pop oder Roots- bis Country-Pop, zwischendurch ruhig bluesig (1x sehr feinfühlig samt super Slide), selten dezent rockig oder ein kleiner R'n'B-Touch, ob freundlich und licht, in sich ruhend bis relaxt/locker, ab und zu erdiger/bodenständig/etwas agiler und rhythmisch schön leichtfüßig oder etwas dunkler/gedankenverloren bis leicht wehmütig. Und mehrfach ein gewisses Laurel Canyon-Feeling, finde ich, was vielleicht auch an ihrer schönen Stimme (die u.a. mit der frühen Emmylou verglichen wurde) resp. Gesangsweise liegen mag. Auch Carole King kam mir 1x kurz in den Sinn. Ein ausgesprochen angenehmer Vibe, nie spektakuläre aber grundsympathische warm klingende gute Musik! (dvd)


Die Wilde Jagd - Haut
LP/CD - EUR 17,95/14,95

Zum zwei Jahre alten Vorgänger "Uhrwald Orange" habe ich höchst Vielversprechendes gelesen, man sprach von soghafter Schönheit zwischen Neo-Kraut und Elektronica, mit Einflüssen von Bands wie Neu! und La Düsseldorf. Das neue dritte Album "Haut" nimmt mich dann auch gleich von Anfang an gefangen. Der Berliner Multiinstrumentalist Sebastian Lee Philipp lässt sanft pulsende Drones erwachen und unterlegt sie mit unaufdringlich pluckerndem Beat. Der Vibe ist tatsächlich (neo-) krautig, mutmaßlich erzeugt mit analogen Synthies, die für ein angenehm warmes Sounddesign sorgen. Es gibt aber auch Gitarren und deutschen Boy/Girl-Gesang, was dann zeitweise irgendwo zwischen Ougenweide und Popol Vuh liegt - oder auch die poetischen Momente der Einstürzenden Neubauten erinnert.... Ein hypnotischer Beatbox-Groove nimmt einen auf eine gemächliche Reise. Ich erkenne Parallelen zu Bands wie Espers, aber auch zu Ulrich Schnauss, Klaus Schulze und Tangerine Dream. Mit solchen Referenzen wird aber nur gespielt. Das Album besteht aus vier recht unterschiedlichen, langen Songs, oft mit sphärischem Ambient-Pulsen, aber eben auch mit stimmungsvollem Beinahe-Neo-Folk im Sound. Innovativer Stilmix, der Neuland betritt. (Joe Whirlypop)


Lucinda Williams - Good Souls Better Angels
2-LP/CD - EUR 19,95/14,95

20er. Co-produziert wie damals Car Wheels' von Ray Kennedy, gewissermaßen eine (leicht überraschende) Rückkehr zu ihren Anfängen (sagt sie selbst), ihre Langzeit-Band/der Sound mächtig kraftvoll, aufs Nötige reduziert oft. 2x satter rockender Blues mit Schärfe, z.T. sehr dreckig. Dunkler Blues, schlank und trocken. Mehrfach bluesig-rootsig in packender Atmosphäre, pumpend-düster bis glorios schneidend oder intensiv und schleppend, mit glänzenden Gitarren- Punktierungen und Kurz-Soli, inkl. Wah-Wah. Scharfkantiger spannungsreicher muskulöser rhythmisch attraktivster Guitar Rock (auch hier: Superbe diesmal schleifende kurz fast schon noisige Gitarren; überhaupt: Großartige Gitarrensounds in den meisten Stücken, viel Distortion). Auf der anderen Seite ein paar feinfühlige/einfühlsame emotional bestechende Balladen mit z.T. auch Americana-Elementen, oder mal eine zerbrechliche anrührende Roots- Ballade (mit zurückhaltender großartig malender Gitarre), die mich ein bischen an Tom Waits (ohne Störfeuer) erinnert; später etwas elegisch - und durchweg wundervoll! Ihr Gesang kommt herrlich rauh und lose, zur Hälfte sind die Songs über 5 Minuten (und keine Sekunde zu) lang und thematisch übrigens um einiges dunkler als gewohnt. Ganz hervorragendes Album! Dicke Empfehlung! Vinyl mit 5 Bonustracks (akustische Demos). (dvd)


DEMNÄCHST in diesem Theater:

05.06.
Mark Olson/Ingunn Ringvold - Magdalen Accepts The Invitation
Sarah Jarosz - World On The Ground
Rolling Blackouts Coastal Fever - Sideways To New Italy
Kraut! Die innovativen Jahre des Krautrock 1968-1979/Teil 2
Harald Grosskopf - Synthesist

12.06.
Courtney Marie Andrews - Old Flowers
Larkin Poe - Self-Made Man
Norah Jones - Pick Me Up Off The Floor

19.06.
Bob Dylan - Rough And Rowdy Ways
Neil Young - Homegrown
Gretchen Peters - The Night You Wrote That Song
Phoebe Bridgers - Punisher
Ron Sexsmith - Hermitage
The Ladies Of Too Slow To Disco Vol. 2 - Various Artists
Shred Kelly - Like A Rising Sun
Jim White/Marsia Anderson - The Quickening
Jill Barber - Entre Nous

26.06.
Trixsi - Frau Gott
Will Hoge - Tiny Little Moves
Khruangbin - Mordechai

10.07.
Laura Marling - Song For Our Daughter
Julianna Barwick - Healing Is A Miracle

17.07
Oneness Of Juju - African Rhythms 1970-1982

24.07.
Shirley Collins - Heart's Ease

07.08.
Jason Molina - Eight Gates

14.08.
Rumer - Nashville Tears

21.08.
Sophia - Holding On/Letting Go

04.09.
Suzanne Vega - An Evening of New York Songs and Stories


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Bald sind sicher auch wieder Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

Tourdaten derzeit Corinna-bedingt nur unter Vorbehalt.

SCOTT MATTHEW
scottmatthewthemusic
23.09.2020 DE - Berlin - Lido Berlin
24.09.2020 DE - Leipzig - UT Connewitz
25.09.2020 DE - Köln - Stadtgarten
26.09.2020 DE - Frankfurt - Nachtleben Frankfurt
27.09.2020 DE - Ulm - Roxy
28.09.2020 DE - München - Ampere
29.09.2020 AT - Salzburg - ARGEkultur Salzburg
01.10.2020 AT - Wien - Porgy & Bess
02.10.2020 AT - Linz - Posthof - Zeitkultur am Hafen

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
16.07. - 18.07.2020 Cuxhaven, Deichbrand Festival
30.07. - 02.08.2020 Diepholz, Appletree Garden Festival
20.08.2020 Düsseldorf, Vier Linden Open-Air


Alle guten Wünsche und jede Menge Gesundheit für Euch & die Euren!

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juni 2020

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