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JUSTIZ/8249: Kriminalität und Rechtsprechung - 16.09.2019 (SB)


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Anwältin Basay-Yildiz mit Bezug zu Lübcke-Mord bedroht

Bei der Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz ist bereits am 5. Juni per Fax ein Drohschreiben eingegangen, von dem der Hessische Rundfunk aktuell berichtete. In dem drei Tage nach der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke abgeschickten Schreiben nimmt der unter anderem mit "NSU 2.0" unterzeichnende Verfasser Bezug auf die Tat. Zu dem Zeitpunkt war öffentlich ein rechtsextremer Hintergrund des Mordes nicht bekannt gewesen.

Die Anwältin hatte im NSU-Prozeß Nebenkläger aus der Familie des Blumenhändlers Enver Simsek aus Schlüchtern vertreten. Außerdem war sie Verteidigerin in Verfahren gegen mutmaßliche Salafisten und Islamisten. Seit vergangenem Jahr sind Basay-Yildiz und ihre Angehörigen wiederholt massivst bedroht worden. Das letzte Droh-Fax stammt dem Sender zufolge vom 10. Juli.

Der innenpolitische Fraktionssprecher Der Linken im Landtag, Hermann Schaus, machte Frankfurter Polizeibeamte, die vor mehr als einem Jahr vertrauliche Informationen über Basay-Yildiz aus einem Polizeicomputer weitergegeben haben sollen, mitverantwortlich für die Bedrohungsserie.

16. September 2019


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