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JUSTIZ/8316: Kriminalität und Rechtsprechung - 23.11.2019 (SB)


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Neuer Massen-DNA-Test ermöglicht Verwandtschaftstreffer

In der Region um Grevenbroich-Hemmerden (Rhein-Kreis Neuss) sind ab Samstag 870 Männer aufgerufen, sich von der Polizei einem DNA-Test unterziehen zu lassen. Gesucht wird der Sexualmörder der elfjährigen Claudia Ruf, die vor 23 Jahren getötet wurde. Für den DNA-Test müssen die Männer, die zum Tatzeitpunkt zwischen 14 und 70 Jahre alt waren, in der Gemeinschaftsgrundschule in Hemmerden eine Einverständniserklärung unterzeichnen und Speichelproben abgeben. Das Auswertungsergebnis wird in vier bis acht Wochen erwartet. Erstmals in der deutschen Kriminalgeschichte können bei dem DNA-Test Verwandtschaften bis zum dritten Grad festgestellt werden. Ein sogenannter Verwandtschaftstreffer wäre für die Ermittler eine Spur zum Täter, der aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zum DNA-Test erscheint. Darauf, daß er aus dem Wohnumfeld der Getöteten stammt, weist die Entfernung zwischen Entführungsort und Fundort der Leiche hin. Massen-Gentests im Fall Claudia Ruf in den Jahren 2010 und 2018 hatten nichts gebracht.

23. November 2019


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