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KULTUR/8425: Sprache, Kunst und Medium - 28.05.2020 (SB)


VOM TAGE


Forscher fischen im Trüben - 3D-Unterwasser-Aufnahmen

Zum ersten Mal wird in Deutschland mit Erfolg ein hochauflösender Unterwasserlaser zur Erforschung menschlicher Siedlungsstrukturen eingesetzt.

Eine Gruppe von Unterwasserarchäologen um Grabungsleiter Sven Thomas bedient sich am Grund des Süßen Sees bei Halle eines Spezial-Lasers. Wie Thomas bei einer Demonstration des fernsteuerbaren Geräts erklärte, könnten damit komplette Strukturen robotisch erfaßt werden.

So werden in Halle seit gut zwei Jahren eine über 3000 Jahre alte bronzezeitliche Grabanlage und die Reste einer Siedlung aus dem 11. bis 15. Jahrhundert untersucht. Anhaltspunkte dafür konnten im vergangenen Jahr dank der modernsten Technik verifiziert werden.

Obwohl das Wasser dort sehr trübe ist und Taucher teilweise nicht weiter als einen Meter sehen können, erzeugt der Laser laut WochenSpiegel gestochen scharfe räumliche Bilder. Teilweise liegen die Funde unter einer bis zu acht Meter dicken Sedimentschicht begraben.

Erschwerend kommt hinzu, daß dort nach dem Zweiten Weltkrieg erhebliche Mengen an Munition und chemischen Kampfstoffen versenkt wurden.

28. Mai 2020


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