US-Außenminister Mike Pompeo unterstellt dem Iran, für die Drohnenangriffe vom Samstag auf Ölanlagen in Saudi-Arabien verantwortlich zu sein. Dem Minister zufolge ist nicht erwiesen, daß die Angriffe aus dem Jemen heraus erfolgten. Über Twitter schrieb Pompeo noch am selben Tag, inmitten der Rufe nach Deeskalation habe der Iran einen beispiellosen Angriff auf die Weltenergieversorgung verübt. US-Präsident Donald Trump bot dem saudischen Kronprinzen Mohammad Bin Salman telefonisch seine Unterstützung bei der Selbstverteidigung Saudi-Arabiens an.

Der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Abbas Musawi, nannte am Sonntag Pompeos Einlassung unverständlich und sinnlos. Er vermutete, daß es dem US-Außenminister dabei um die Rechtfertigung bevorstehender Aktionen gegen den Iran gehe. Musawi betonte der Nachrichtenagentur ISNA zufolge, die Jemeniten leisteten Widerstand gegen die Kriegsverbrechen der von den Saudis angeführten Militärkoalition. Ein Sprecher der Huthi-Rebellen im Jemen hatte die Verantwortung für den mit zehn Drohnen auf eine Raffinerie und ein Ölfeld durchgeführten Angriffe übernommen und sie als legitime Antwort auf den Krieg bezeichnet, den Saudi-Arabien in seinem Land führt.

Durch die Brände in den saudische Ölanlagen ist die Tagesproduktion um 5,7 Millionen Barrel auf etwa die Hälfte eingebrochen, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA in der Nacht auf Sonntag unter Berufung auf Energieminister Abdulaziz bin Salman meldete. Demnach handelt es sich um einen vorübergehenden Effekt, der mit vorhandenen Ölreserven teilweise kompensiert werden kann.

15. September 2019