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MILITÄR/8266: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 15.10.2019 (SB)


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Moskau verurteilt türkische Offensive in Nordsyrien

Wegen des von der Türkei vor einer Woche angezettelten Kriegs gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten in Nordsyrien haben die von den YPG angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in Damaskus um militärische Hilfe angefragt. Die Verhandlungen wurden von Rußland begleitet. Demnach geben die Kurden die Kontrolle über das von ihnen in den zurückliegenden Jahren autonom verwaltete Gebiet an die syrische Regierung ab. Am Montag verlegten die syrischen Streitkräfte eigene Einheiten in Richtung Grenze zur Türkei. Ein Kremlsprecher erklärte am Dienstag, die türkische Militäroperation sei inakzeptabel. Rußland werde einen militärischen Konflikt zwischen der Türkei und Syrien nicht zulassen. Man werde die syrischen Regierungstruppen auch im Norden Syriens unterstützen. Angaben aus Moskau zufolge hat der russische Präsident Putin seinen türkischen Amtskollegen Erdogan noch vor Beginn der türkischen Offensive am Telefon aufgefordert, sein Vorhaben sorgsam zu bedenken, um gemeinsame Fortschritte in der Syrien-Krise nicht zu gefährden. Am vergangenen Sonntag forderte Putin den Abzug alle ausländischen Truppen aus Syrien, insofern sie nicht von der Regierung Assad ausdrücklich um Unterstützung im Krieg gegen die Aufständischen gebeten wurden. Am Dienstag berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte aus London von schweren Kämpfen zwischen türkischen Einheiten, den mit ihnen verbündeten, islamistischen Milizen und SDF-Kämpfern um die strategisch wichtige Grenzstadt Ras al-Ain.

15. Oktober 2019


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