Schattenblick → INFOPOOL → NACHRICHTEN → VOM TAGE


MILITÄR/8283: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 01.11.2019 (SB)


VOM TAGE


Assad weist Initiativvorschlag von Kramp-Karrenbauer zurück

Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hatte den Nato-Partnern vorgeschlagen, in Nordsyrien eine international kontrollierte, sogenannte Schutzzone einzurichten, in der die Türkei syrische Bürgerkriegsflüchtlinge ansiedeln könnte. Bei der Allianz wurde der Vorschlag nicht aufgegriffen. Der syrische Präsident Assad hat sich in einem am Donnerstagabend ausgestrahlten Interview des syrischen Staatsfernsehens ebenfalls gegen die Initiative der CDU-Vorsitzenden verwahrt. Eine Sicherheitszone unter internationaler Aufsicht hätte zu einer Verfestigung des Status der fraglichen Region geführt, außerhalb der Kontrolle durch den syrischen Staat zu liegen. Dadurch wäre das Land geteilt worden. Damaskus hatte im Verlauf des syrischen Bürgerkriegs den Kurden im Norden des Landes erlaubt, ihre Angelegenheiten weitgehend autonom zu regeln. Mit der Invasion der türkischen Truppen hatten die Syrischen Demokratischen Kräfte die Regierung Assad um militärische Unterstützung gebeten. Assad plant nach eigenen Angaben, die fraglichen Gebiete wieder unter die Kontrolle des Staates zu bringen. Seit Freitag patrouillieren in dem von den kurdischen Kämpfern und Kämpferinnen verlassenen Gebiet türkische und russische Soldaten. Die türkischen Streitkräfte hatten bei ihrem Vormarsch gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten in Syrien auf die Unterstützung durch eben jene Milizen gesetzt, welche die regulären syrischen Truppen bekämpfen. Am Mittwoch kam es zu schweren Zusammenstößen von türkischen und syrischen Soldaten. Vor dem Hintergrund bezeichnete Assad seinen türkischen Amtskollegen Erdogan als Feind, während er die Türkei zur Zeit nicht als Gegner ansieht.

1. November 2019


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang