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MILITÄR/8325: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 13.12.2019 (SB)


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US-Militär testet landgestützte Mittelstreckenrakete

Das US-Militär hat am Donnerstagmorgen (Ortszeit) an der Pazifikküste der USA eine konventionell bestückte, landgestützte Mittelstreckenrakete getestet. Die Erprobung hätte gegen den INF-Abrüstungsvertrag der USA und Rußlands verstoßen, wenn dieser nicht Anfang August obsolet geworden wäre. Darauf wies die russische Regierung hin, wie die Nachrichtenagentur RIA meldete. Die US-Regierung hatte das Abkommen im Frühjahr einseitig aufgekündigt, Moskau war dem Schritt gefolgt. Mit dem INF-Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces Treaty) von 1988 hatten die USA und die UdSSR auf Produktion, Test und Besitz von bodengestützten ballistischen Raketen und Marschflugkörpern mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern verzichtet. Nach einem ersten Test eines zuvor verbotenen Marschflugkörpers der USA im August hatten Rußland und China aus Sorge vor einem neuen Wettrüsten eine Sondersitzung des Weltsicherheitsrats beantragt. Der Kremlsprecher Peskow warf den USA anläßlich des jüngsten Raketentests vor, den Verstoß gegen die INF-Bestimmungen lange Zeit vorbereitet zu haben. Peskow sah sich darin bestätigt, daß die Vereinbarung tatsächlich auf Initiative der USA gebrochen wurde. Damit bezog er sich auf die Streitfrage, ob das russische System 9M729 atomar bestückbare Marschflugkörper starten kann, welche eine Reichweite von über 2000 Kilometern haben. Russischen Angaben zufolge beträgt die Reichweite knapp 500 Kilometer.

13. Dezember 2019


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