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MILITÄR/8404: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 01.03.2020 (SB)


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Türkei im Krieg mit Syrien

Die Türkei ist in einen offenen Krieg mit den syrischen Streitkräften eingetreten, nachdem am Donnerstag in der syrischen Provinz Idlib 36 türkische Soldaten getötet worden waren. Die türkischen Streitkräfte haben nach Angaben von Verteidigungsminister Akar laut Anadolu in Nordsyrien bislang mehr als 100 Panzer, mehrere Helikopter und eine Drohne zerstört sowie mehr als 2000 syrische Soldaten außer Gefecht gesetzt.

Zuvor hatten türkische Soldaten in den Provinzen Idlib und Aleppo mehr als 70 syrische Soldaten und verbündete Kämpfer getötet, wie die Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte aus London gemeldet hatte. Zudem wird berichtet, die türkischen Truppen hätten bei Aleppo mit Boden-Boden-Raketen Fabriken und eine Forschungseinrichtung zerstört. Der türkische Präsident Erdogan sprach von der Zerstörung von Anlagen zum Bau von Chemiewaffen sowie zerstörten Luftabwehrsystemen und Landebahnen. Am Sonntag meldete das türkische Verteidigungsministerium den Abschuß von zwei syrischen Kampfflugzeugen des Typs SU-24 aus russischer Produktion.

Die syrische Regierung reagierte auf die massiven türkischen Angriffe mit der Verhängung einer Flugverbotszone. Alle Flugzeuge und Drohnen im Luftraum über Nordwestsyrien werden abgeschossen. Die syrischen Streitkräfte hatten mit Unterstützung der russischen Luftwaffe in der Provinz Idlib kurz davor gestanden, die unter anderem von der Türkei unterstützten, aufständischen Milizen im syrischen Bürgerkrieg zu schlagen.

1. März 2020


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